Evolution der Religion - Aus Quarks & Co. 2014

Michael Blume
12 Jan 201511:49

Summary

TLDRDieses Video-Skript erkundet die Geschichte des Glaubens und wie er in der Menschheitsgeschichte entstanden ist. Von frühen Hinweisen auf religiöse Praktiken der Neandertaler und Homo sapiens bis hin zur Entstehung der großen Weltreligionen, das Skript beleuchtet die Rolle von Religion in der menschlichen Gesellschaft. Es diskutiert auch die möglichen biologischen Gründe für den Glauben an höhere Mächte und wie religiöse Praktiken die Evolution und Zusammenarbeit der Menschen beeinflusst haben. Letztendlich bleibt der Glaube ein integraler Bestandteil des menschlichen Daseins, obwohl seine tieferen Bedeutungen der Wissenschaft nicht vollständig zugänglich sind.

Takeaways

  • 🚀 Die Menschheit hat im Laufe der Zeit enorme Fortschritte gemacht, von der Bewegung der Planeten bis hin zur Nutzung des Internets, trotzdem gibt es immer noch viele Gläubige.
  • 🧠 Es ist unwahrscheinlich, dass Vorfahren wie Australopithecus eine Art von Religion hatten, da ihr Gehirn dafür zu klein war.
  • 🏠 Homo erectus hatte möglicherweise die intellektuelle Fähigkeit für komplexere Gedanken, aber es gibt keine Hinweise auf religiöse Vorstellungen.
  • 🕊️ In der mittleren Altsteinzeit zeigen Skelette von Neandertalern und frühen Homo sapiens eine besondere Behandlung der Toten, was auf Überlegungen über das Leben nach dem Tod hindeutet.
  • 🌌 Die spätere Altsteinzeit zeigt eine Verbreitung der Bestattung als Regel und die Gabe von Grabbeigaben, was darauf hindeutet, dass Menschen für ein Weiterleben in einer jenseitigen Welt gerüstet wurden.
  • 🎨 Die Eiszeitmenschen hatten Rituale und Mythen, wie aus zahlreichen Höhlenmalereien hervorgeht, die möglicherweise religiöse Bedeutung hatten.
  • 🌾 Die Jungsteinzeit brachte eine kulturelle Revolution, als nomadische Jäger Sesshafte Bauern wurden, was sich in ihren religiösen Vorstellungen um das Werden und Vergehen in der Natur zeigte.
  • 🏛️ Die Götter der alten Städte wie Ägypten und Mesopotamien hatten menschliche Züge und verlangten Opfer, was die kosmische Ordnung erhalten sollte.
  • 📜 Die Entwicklung von Schriftsystemen in diesen alten Kulturen half, die Grundlagen religiöser Moral festzuhalten.
  • 🌏 Etwa 600 vor Christus entstanden die großen Weltreligionen, die heute noch unsere Gegenwart bestimmen.
  • 💡 Die Renaissance in Europa markierte eine Zeit, in der der Mensch anstelle von Gott im Mittelpunkt stand, aber der Glaube konnte nicht ganz verdrängt werden.
  • 🧬 Die Religiosität könnte tief in der menschlichen Natur verwurzelt sein, was durch Experimente von Psychologen wie Jess Bering untersucht wurde.
  • 👶 Menschen scheinen von Geburt an geneigt zu sein, an höhere Mächte zu glauben, unabhängig von der Erziehung oder Kultur.
  • 🔬 Es gibt keine einheitliche Erklärung für die Entstehung des Glaubens, aber Studien zeigen, dass streng religiöse Gemeinschaften im Durchschnitt mehr Nachwuchs haben.
  • 🤝 Religiosität kann die Stabilität von Gemeinschaften stärken und dadurch die Fortpflanzung fördern, was evolutionär sinnvoll sein könnte.
  • 🌐 Die Religion scheint Teil unseres menschlichen Daseins zu sein, obwohl die Wissenschaft die tieferen Gründe hinter dem Glauben nicht klären kann.

Q & A

  • Wie hat sich die Religion im Laufe der Zeit entwickelt?

    -Die Religion hat sich von einfachen Glaubenssätzen in der Steinzeit zu komplexen Religionssystemen entwickelt, die in der Regel mit der Gesellschaft und Kultur der Menschen zusammenhängen. Sie hat sich von der Anbetung von Naturkräften zu anthropomorphen Gottheiten und später zu den großen Weltreligionen entwickelt, die heute unsere Welt bestimmen.

  • Welche Rolle spielten die Neandertaler im frühen Glaubenssystem?

    -Neandertaler haben frühe Zeichen von religiöser Praxis gezeigt, wie durch spezielle Behandlung der Toten und das Bestatten mit rotem Ocker und blumenpollen, was darauf hindeutet, dass sie möglicherweise über das Leben nach dem Tod nachgedacht haben.

  • Was zeigte die Bestattungspraxis in der mittleren Steinzeit?

    -In der mittleren Steinzeit wurden die Toten regelmäßig bestattt, oft mit Schmuck, Waffen und Steingeräten als Grabbeigaben, was darauf hindeutet, dass die Menschen an ein Weiterleben in einer jenseitigen Welt glaubten.

  • Welche kulturelle Revolution trug zur Entwicklung früher religiöser Vorstellungen bei?

    -Die Jungsteinzeit brachte eine kulturelle Revolution mit sich, als nomadische Jäger und Sammler in sesshafte Bauern in Anatolien wie in Çatal Hüyük wurden, was zu einer Entwicklung von religiösen Vorstellungen und Kulten führte.

  • Was bedeuten die Höhlenmalereien für die Religion der Eiszeitmenschen?

    -Die Höhlenmalereien sind ein Zeugnis dafür, dass die Eiszeitmenschen Rituale und Mythen hatten, die für sie von großer Bedeutung waren. Viele Forscher glauben, dass diese Malereien religiöse Bedeutung hatten und die tief in der Erde liegenden Höhlen als Heiligtümer dienten.

  • Wie veränderte sich die religiöse Praxis mit der Urbanisierung und der Entstehung von komplexen Gesellschaften?

    -Mit der Urbanisierung und der Entstehung von komplexen Gesellschaften veränderte sich die religiöse Praxis. Die heiligen Naturkräfte der Steinzeit wurden zu Gottheiten mit menschlichen Zügen, und die Menschen begannen, den Himmel und die Sonne als oberste Gottheit zu verehren. Es entstanden Tempel und Schriftsysteme, die die religiöse Moral festhielten.

  • Was war das wichtigste Motiv für die Entstehung der großen Weltreligionen?

    -Das wichtigste Motiv für die Entstehung der großen Weltreligionen war die Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit. Die Religionen boten Trost und halfen den Menschen, mit der Tatsache des Todes und des Jenseits umzugehen.

  • Wie beeinflusste die Renaissance den Glauben?

    -Die Renaissance brachte eine Veränderung mit sich, bei der der Mensch anstelle Gottes im Mittelpunkt stand. Dies führte zu einer Reduzierung der religiösen Autorität, konnte jedoch den Glauben nicht vollständig verdrängen.

  • Welche Rolle spielen Gene bei der Religiosität?

    -Gene spielen eine wichtige Rolle bei der Religiosität. Studien haben gezeigt, dass Zwillinge, die in völlig unterschiedlichen Umgebungen aufgewachsen sind, den gleichen Grad an Religiosität aufweisen, was darauf hindeutet, dass es eine genetische Komponente gibt.

  • Warum könnten streng religiöse Gemeinschaften erfolgreicher sein, ihre Erbgut weiterzugeben?

    -Streng religiöse Gemeinschaften könnten erfolgreicher sein, weil sie oft mehr Kinder haben und durch gemeinsame Glaube und Rituale eine stärkere Gemeinschaftsbindung schaffen, was die Kooperation und den Austausch von Ressourcen fördert.

  • Was zeigt das Experiment von Jess Bering mit den Kindern und den Bällen?

    -Das Experiment zeigt, dass Kinder, die glauben, von einer höheren Macht beobachtet zu werden, besser an Regeln halten. Dies deutet darauf hin, dass der Glaube an höhere Mächte soziale Ordnung fördert und das Verhalten regulieren kann.

Outlines

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🌌 Die Entstehung von Religion und Glauben

Der erste Absatz behandelt die Evolution des Glaubens und die Entwicklung von Religionen im Laufe der Menschheitsgeschichte. Es wird erläutert, dass trotz fortschrittlicher wissenschaftlicher Entwicklungen viele Menschen heute immer noch an Glaubenssachen glauben. Die frühesten Anzeichen für religiöse Praktiken werden in der mittleren Altsteinzeit gefunden, etwa 100.000 Jahre zurück, mit besonderer Behandlung von Toten durch Neandertaler und frühen Homo sapiens. Die späte Altsteinzeit zeigt eine Verbreitung von Bestattungsritualen, die darauf hindeuten, dass Menschen mit der Idee des Jenseits vertraut waren. Die Höhlenmalereien und die Idee von heiligen Orten, wie tief in der Erde liegenden Höhlen, deuten auf eine tiefe religiöse Bedeutung hin. Die Jungsteinzeit bringt eine kulturelle Revolution, die zu einer Entwicklung von kultischen Praktiken führt, die sich auf die natürlichen Zyklen konzentrieren und von Vorderasien aus sich auf den Rest der Welt ausbreiten.

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🌟 Die Bedeutung von Religion in der Gesellschaft

Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Rolle, die Religion in der Gesellschaft spielt und wie sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Es wird erklärt, dass Religionen oft entstehen, wenn Menschen sich ihrer eigenen Vergänglichkeit bewusst werden und Trost suchen. Religionen bieten auch Regeln für das Zusammenleben, die in manchen Fällen sogar über staatliche Gesetze hinausgehen. Die Renaissance und die Aufklärung haben versucht, den Fokus von Gott auf den Menschen zu verlagern, aber der Glaube konnte nie vollständig verdrängt werden. Es wird auch diskutiert, dass der Glaube möglicherweise tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist, was durch Experimente von Jess Bering untersucht wird, der zeigt, dass Kinder unabhängig von ihrer religiösen Erziehung an die Idee von Überlebenden glauben und an Transzendenz denken.

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🤔 Der evolutionäre Nutzen des Glaubens

Der dritte Absatz untersucht, warum der Glaube an höhere Mächte und die Praxis von Religionen in der menschlichen Gesellschaft überleben und sich entwickeln konnten. Es wird diskutiert, dass die Religiosität möglicherweise evolutionär vorteilhaft war, da sie die Gesellschaft stabilisierte und die Kooperation förderte. Experimente zeigen, dass Kinder, die glauben, von einer höheren Macht beobachtet zu werden, besser an Regeln festhalten. Die Religiosität könnte auch dazu beitragen, dass Gläubige erfolgreicher sind, ihre Gene zu vererben, was durch die Tatsache unterstützt wird, dass streng religiöse Gemeinschaften in der Regel mehr Nachkommen haben. Der Abschnitt schließt mit der Aussage, dass der Glaube Teil des menschlichen Daseins ist, unabhängig davon, ob hinter ihm eine höhere Wahrheit verborgen liegt oder nicht.

Mindmap

Keywords

💡Bewegung der Planeten

Die Bewegung der Planeten bezieht sich auf die Bahnen, die Planeten in unserem Sonnensystem zurücklegen. Im Video wird dies als Beispiel für unsere heutige Fähigkeit, komplexe Naturphänomene zu berechnen und zu verstehen, genannt. Es zeigt die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie im Laufe der Zeit.

💡Religion

Religion ist ein Kernthema des Skripts und beinhaltet Glaubenssysteme, Rituale und Mythen, die von Menschen in verschiedenen Kulturen und Zeiten verfolgt werden. Im Kontext des Skripts wird diskutiert, wie Religion mit der Entwicklung der Menschheit und der Intelligenz verbunden ist und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat.

💡Australopithkus

Australopithkus ist eine vorläufige Menschenart, von der ausgegangen wird, dass sie möglicherweise keine komplexen religiösen Vorstellungen hatte, da ihr Gehirn dafür noch zu klein war. Im Video wird dies als frühe Stufe der menschlichen Evolution und ihre mögliche Beziehung zu religiösen Glaubenssätzen erwähnt.

💡Homo erektus

Homo erektus ist eine weitere Stufe in der menschlichen Evolution, die im Video als intellektuell fähig beschrieben wird, komplexere Gedanken zu haben. Obwohl es wenig Beweise für religiöse Vorstellungen gibt, wird vermutet, dass sie bereits über den Tod und möglicherweise über ein Jenseits nachgedacht haben.

💡Neandertaler

Neandertaler werden im Video als eine Spezies erwähnt, die die ersten Hinweise auf eine besondere Behandlung der Toten zeigt, wie zum Beispiel das Bestatten mit rotem Ocker und Blumenpollen. Dies deutet darauf hin, dass sie bereits über das Konzept des Todes und möglicherweise ein Jenseits nachgedacht haben.

💡Höhlenmalereien

Höhlenmalereien sind Kunstwerke, die in der späteren Altsteinzeit entstanden sind und oft als Ausdruck religiöser Bedeutung angesehen werden. Im Video werden sie als Beweis für die spirituellen Praktiken der Eiszeitmenschen und die Bedeutung von Ritualen und Mythen in ihrem Leben diskutiert.

💡Kult der Urmutter

Der Kult der Urmutter ist ein religiöser Kult, der in der jungsteinzeitlichen Revolution in Anatolien entstand und sich auf die Verehrung einer weiblichen Urkraft konzentriert. Im Video wird er als Beispiel für die Entwicklung von religiösen Vorstellungen und der Bedeutung von Göttern in der menschlichen Kultur erwähnt.

💡Große Weltreligionen

Große Weltreligionen, wie im Video erwähnt, sind Religionen, die sich im Laufe der Geschichte entwickelt haben und heute noch unsere Gegenwart bestimmen. Sie sind charakterisiert durch universelle Theorien und Glaubenssysteme, die für alle Menschen gelten sollen.

💡Renaissance

Die Renaissance wird im Video als eine Epoche der Veränderung beschrieben, in der der Mensch anstelle von Gott im Mittelpunkt stand. Es war eine Zeit, in der Wissenschaft und Kunst die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf sich zogen und die Rolle der Religion in der Gesellschaft veränderten.

💡Religiosität

Religiosität ist das Ausmaß des religiösen Glaubens und der Teilnahme an religiösen Praktiken. Im Video wird diskutiert, wie Religiosität möglicherweise tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist, und wie sie sich evolutionär durchsetzen konnte, da sie dem Menschen nützlich war.

💡Evolution

Evolution wird im Video als Prozess beschrieben, durch den Religiosität und religiöse Praktiken im Laufe der Zeit stabilisiert und verbreitet wurden. Es wird argumentiert, dass religiöse Verhaltensweisen und die Neigung zum Glauben an höhere Mächte evolutionär vorteilhaft waren und sich so in der menschlichen Genetik festgesetzt haben.

Highlights

Heute können wir die Bewegung der Planeten berechnen und Atome spalten, trotzdem gibt es viele Menschen, die an höhere Mächte glauben.

Wissenschaftlicher Fortschritt hat nicht dazu geführt, dass der Glaube an Religion verschwindet, vielmehr bleibt er in vielen Teilen der Welt verbreitet.

Anfänge des Glaubens an Religionen sind ungewiss, australopithecus hatte wahrscheinlich zu kleines Gehirn für religiöse Vorstellungen.

Homo erectus könnte intellektuell komplexere Gedanken haben, aber es gibt keine Hinweise auf religiöse Vorstellungen.

In der mittleren Altsteinzeit zeigen Skelette der Neandertaler die erste besondere Behandlung der Toten, was auf Überlegungen über das Jenseits hindeutet.

Spätere Altsteinzeit zeigt eine Verbreitung der Bestattung der Toten, was auf ein Weiterleben im Jenseits hindeutet.

Die Eiszeitmenschen waren von Ritualen und Mythen geprägt, wie Höhlenmalereien beweisen.

Die Jungsteinzeit bringt eine kulturelle Revolution mit der Entstehung der ältesten Kulte, wie das Beispiel von Çatal Hüyük zeigt.

Religionsentwicklung umfasst den Übergang von der Verehrung von Naturkräften zu anthropomorphen Gottheiten.

In der Antike entstanden Schriftsysteme, die die Grundlagen religiöser Moral festhalten, wie in Ägypten und Mesopotamien.

Um 600 v. Chr. entstanden die großen Weltreligionen, die heute noch unsere Gegenwart bestimmen.

Religionen bieten Trost und Regeln für das Miteinander, was auch in staatlichen Gesetzen zum Ausdruck kommt.

Die Renaissance und Aufklärung haben den Fokus vom Glauben auf den Menschen verlagert, aber den Glauben konnten sie nicht verdrängen.

Der Glaube könnte tief in der menschlichen Natur verwurzelt sein, unabhängig von Erziehung und Kultur.

Experimente deuten darauf hin, dass der Glaube an höhere Mächte oder Überlebende in der menschlichen Natur angelegt ist.

Religiosität könnte evolutionär durchgesetzt sein, da sie dem Menschen nützlich ist, was durch die Anzahl der Kinder in religiösen Gemeinschaften belegt wird.

Religionen fördern die Kooperation und Stabilität in Gemeinschaften durch gemeinsame Rituale und Glaubensüberzeugungen.

Der Glaube an höhere Mächte könnte Teil unseres biologischen Erbes sein, was durch Studien mit Zwillingen und verschiedenen Populationen bestätigt wird.

Religion und Religiosität sind ein integraler Bestandteil des menschlichen Daseins und haben sich evolutionär bewährt.

Transcripts

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heute können wir die Bewegung der

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Planeten berechnen Atome spalten und uns

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per Mausklick durch das Internet bewegen

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unsere Welt ist aufgeklärt und

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durchtechnisiert und doch gibt es ganz

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viele Menschen die glauben warum jetzt

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bei qux und Co also egal wo man

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hinschaut auf unserem Planeten überall

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gibt es heute im 21 Jahrhundert immer

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noch viele Menschen die glauben und die

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Frage ist seit wann glauben

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Menschen wann genau die frühen Menschen

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begonnen haben zu glauben werden wir

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wohl nie erfahren zu Sperlich sind die

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Überreste dass schon unser Vorläufer

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australopithkus so etwas wie Religion

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hatte ist allerdings unwahrscheinlich

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sein Gehirn war dafür einfach noch zu

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klein

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unser unmittelbarer Vorfahr homo erektus

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dagegen dürfte intellektuell bereits zu

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komplexeren Gedanken in der Lage gewesen

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sein über religiöse Vorstellungen

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verraten die wenigen Funde allerdings

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nichts erst in der mitleren Altsteinzeit

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vor etwa 100000 Jahren werden die

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Hinweise

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deutlicher Skelette der neanderaler

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zeigen zum ersten Mal eine besondere

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Behandlung mancher verstorbener

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die Toten liegen in flachen Mulden

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bedeckt von Steinen offenbar um sie vor

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Zerstörung durch wilde Tiere zu

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schützen außerdem fand man in einigen

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Gräbern Reste von rotem Ocker und

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blumenpollen die Toten wurden demnach

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regelrecht

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bestattet die neanderaler und frühen

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Homo sapiens müssen also bereits über

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den Tod nachgedacht haben und

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möglicherweise auch über ein

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danach in der späteren Altsteinzeit vor

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etwa 35 000 Jahren ist die Bestattung

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der Toten nicht mehr die Ausnahme

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sondern die

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Regel Schmuck Waffen und Steingeräte

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werden den Verstorbenen als Grabbeigaben

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mitgegeben die Menschen rüsteten ihre

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Toten eindeutig für ein Weiterleben in

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einer jenseitigen Welt

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das Leben der Eiszeitmenschen muss von

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Ritualen und Mythen bestimmt gewesen

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sein davon zeugen zahlreiche

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Höhlenmalereien vieles spricht dafür

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dass diese Malereien religiöse Bedeutung

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hatten und viele Forscher vermuten dass

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die tief in der Erde liegenden Höhlen

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Heiligtümer waren in denen einer

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weiblich gedachten Urkraft gehuldigt

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wurde die jungsteinze bringt eine

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kulturelle Revolution in Anatolien

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entsteht eine der ältesten kultanlagen

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der Welt gli

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Tepe aus nomadischen Jägern sind

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sesshafte Bauern geworden die in festen

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Häusern wohnen wie im anatolischen

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chattal

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hü die religiösen Vorstellungen Kreisen

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jetzt um das Werden und Vergehen in der

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Natur das zeigt sich vor allem im Kult

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um eine Urmutter er verbreitet sich von

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Vorderasien nach Europa und bis nach

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Amerika viele Rituale gelten dem

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Übergang vom Leben zum Tod oft lässt man

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wilde Tiere die Verstorbenen

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entfleischen später dann werden ihre

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Knochen im Haus bestattet die Macht der

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Ahnen soll die Lebenden

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beschützen vor etwa 6000 Jahren kündigt

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sich in kamen ein neuer Umbruch an viele

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Menschen leben jetzt in immer größeren

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Städten mit differenzierter Gesellschaft

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und festgefügter

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Ordnung die heiligen Naturkräfte der

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Steinzeit sind Gottheiten mit

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menschlichen Zügen gewichen die obersten

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Götter sind meist

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männlich statt zur Erde wenden die

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Menschen ihren Blick zum Himmel oft wird

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die Sonne als oberste Gottheit

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verehrt die Götter sind ren der

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kosmischen Ordnung damit sie erhalten

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wird müssen die Menschen ihnen Opfer

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bringen in eigens dafür geschaffenen

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Tempeln in Ägypten und Mesopotamien

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entstehen Schriftsysteme die die

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Grundlagen religiöser Moral

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festhalten um 600 vor Christus kommt es

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zu einer weiteren entscheidenden zesur

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in der Geschichte der Religionen in

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verschiedenen Regionen der Erde bilden

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sich religiöse Theorien heraus die

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erstmals für alle Menschen gelten

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sollen es ist die Geburtsstunde der

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großen Weltreligionen wie sie heute noch

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unsere Gegenwart

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bestimmen Religionen tauchen wie wir im

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Film gesehen haben zu dem Zeitpunkt auf

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wo Homo sapiens sich seiner eigenen

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Vergänglichkeit bewusst wird und das ist

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noch heute ein wichtiges Motiv sie und

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ich wir wissen wir leben nicht unendlich

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wir werden eines Tages sterben und

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Religionen verhelfen vielen Menschen zu

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Trost die weitere wichtige Aufgabe ist

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viele Religionen regeln das Miteinander

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es gibt Gebote und Gesetze und noch

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heute ist es z.B für gläubige Muslime

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selbstverständlich dass staatliche

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Gesetze religiösen Regeln folgen müssen

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in Europa kam es mit der Renaissance zu

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einer Veränderung nicht mehr Gott

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sondern der Mensch stand im Mittelpunkt

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doch Aufklärung und Wissenschaft konnten

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auch hier den Glauben nie ganz

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verdrängen ist glauben vielleicht doch

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mehr als ein Ausdruck mangelnder

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Aufklärung ist der vielleicht sogar ein

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Teil unseres Wesens warum glaubt der

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Mensch

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sie glauben an höhere

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Mächte sie dienen ihnen in aufwendigen

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Ritualen sie unterwerfen sich strengen

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Regeln überall und immer schon

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investierten Menschen in etwas das

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Nichtgläubigen überflüssig oder sogar

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schädlich

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erscheint aber womöglich hat der

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menschliche Drang zum Glauben einen

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tieferen biologischen Sinn

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Religiosität ist mit enormen Kosten

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verbunden Menschen wenden Zeit auf Güter

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manchmal setzen sie sogar ihr Leben ein

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das heißt wenn es nur schaden würde dann

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wäre völlig unverständlich wie sich es

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in der Evolution entwickelt hat oder wie

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sich es erhalten

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konnte Menschen glauben an die

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verschiedensten Dinge aber darin dass

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sie glauben sind sie alle

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gleich einiges spricht deshalb dafür

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dass der Glaube tief in der menschlichen

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Natur verwurzelt ist

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ist der Psychologe Jess Bering an der

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unibellfast führte dazu ein Experiment

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durch er zeigte Kindern Stoffpuppen eine

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Maus und ein Krokodil das die Maus

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frisst danach fragte der Psychologe die

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Kinder nach dem Zustand der Maus die

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Kinder hielten die Maus für tot fast

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alle aber waren überzeugt dass ein Teil

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der Maus weiterlebe egal ob die Kinder

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religiös erzogen waren oder nicht

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Menschen können nicht nur Überlebende

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der nachdenken sondern auch über

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Menschen die gelebt haben und Sie werden

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automatisch schon von klein auf annehmen

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dass die auch weiterhin empfinden denken

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Rückblicken das heißt man könnte sagen

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wir werden als intuitive Theisten als

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transzendente Wesen schon geboren und

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veranlagt der Glaube an höhere Mächte

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scheint im menschlichen Denken angelegt

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zu sein unabhängig von Erziehung und

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Kultur dafür auch Studien die

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Wissenschaftler Ende der 90er Jahre mit

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Zwillingen

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durchführten sie fanden heraus dass in

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völlig verschiedenen milieös

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aufgewachsene Zwillinge den gleichen

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Grad an Religiosität

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zeigten etwa zu 50% ist der Glaube also

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eine Sache der Gene vergleichbar mit

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Musikalität früher hat man gerätselt ob

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es vielleicht ein einzelnes Gen gäbe das

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Spiritualität oder Religiosität

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aktivieren würde aus heute Gesicht sind

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es düzende vielleicht hunderte von

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gquenzen die daran beteiligt sind

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Religiosität muss sich evolutionär

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durchgesetzt

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haben Gläubige müssen ihr Erbgut also

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erfolgreicher weitergeben als

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Nichtgläubige für diese These spricht

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dass streng religiöse Gemeinschaften

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deutlich mehr Nachwuchs haben als

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weniger religiöse wir können sehen dass

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quer durch alle Weltkulturen die frommen

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durchschnittlich mehr Kinder haben

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deswegen haben wir dutzende

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Religionsgemeinschaften wie die old

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order Amisch die Haredim die Mormonen

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die Hutterer die über Jahrhunderte

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hinweg kinderreich geblieben sind wo

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immer aber die Religiosität sich

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auflöste brachen auch die Geburtenraten

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ein wir haben noch in der gesamten

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Geschichte keine demograisch stabile

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nicht religiöse Population

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gefunden die Frage ist allerdings warum

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fromme sich erfolgreicher forpflanzen

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als weniger

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religiöse auch dazu hat der Psychologe

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Jess Baring ein Experiment gemacht

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Kinder sollten Bälle auf eine

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Zielscheibe hinter ihrem Rücken werfen

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ohne sich

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umzudrehen dafür ließ Bering die Kinder

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alleine beobachtete sie aber über eine

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versteckte

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Kamera da die Aufgabe kaum lösbar war

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schummelten die meisten Kinder und

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drehten sich um einer zweiten Gruppe von

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Kindern sagte Bering dann auf dem leeren

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Stuhl sitze eine unsichtbare Person

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Prinzessin Alice die meisten Kinder

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behaupteten nicht an Geister zu glauben

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doch von ihnen drehten sich viel weniger

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um als vorher von der anderen

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Gruppe Menschen halten sich also besser

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an Regeln wenn Sie sich von einer

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höheren Macht beobachtet fühlen der

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gemeinsame glaube stabilisiert

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Gemeinschaften und begünstigt dadurch

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auch mehr

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nachkommen auch scheinbar nutzlose

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Rituale ergeben so evolutionär Sinn wir

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haben uns lange gefragt warum Menschen

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eigentlich so kostspielige und

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zeitaufwendige Rituale auf sich nehmen

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und manchmal sich sogar Schmerzen zu

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fügen beispielsweise und heute können

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wir sehen dass sie sich damit

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gegenseitig signalisieren ich mein es

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ernst ich glaube wirklich an die höhere

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Wesenheit den Ahnen oder die gemeinsame

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Gottheit und indem sie sich das

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gegenseitig

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signalisieren steigern sie die

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Glaubwürdigkeit und die

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Kooperation Religiosität scheint Teil

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unserer Natur zu sein sie hat sich

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evolutionär durchgesetzt weil sie dem

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Menschen nützlich ist das bedeutet nicht

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dass ich hinter dem Glauben nicht auch

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eine höhere Wahrheit verbergen könnte

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doch das kann die Wissenschaft nicht

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klären das ist und bleibt eine Sache des

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Glaubens Religiosität gehört also wohl

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zum menschlichen Dasein

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