Generalisierte motorische Programme

Summary

In diesem Video wird das Konzept der motorischen Programme und der generalisierten motorischen Programme (GMP) erläutert. GMPs ermöglichen es, eine ganze Klasse ähnlicher Bewegungen zu steuern, anstatt für jede einzelne Bewegung ein neues Programm zu erstellen. Es werden Beispiele aus dem Mannschaftssport und der Hand- sowie Fußbewegung verwendet, um zu zeigen, wie sich Bewegungsabläufe anpassen lassen und wie sich das Verständnis von GMP auf verschiedene Situationen anwenden lässt. Besonders wird betont, dass ein GMP nicht einfach von einem Körperteil auf ein anderes übertragen werden kann, was die Komplexität und Flexibilität des motorischen Lernens verdeutlicht.

Takeaways

• 😀 Das Konzept der motorischen Programme beschreibt, wie Muskeln nacheinander in einer festgelegten Reihenfolge aktiviert werden müssen, ähnlich wie die Zeilen eines Computerprogramms.
• 😀 Ein Schwächen des Konzepts der motorischen Programme ist, dass es schwierig ist, diese Programme auf unterschiedliche Spielsituationen und Distanzen anzupassen, insbesondere im Mannschaftssport.
• 😀 Das Konzept der generalisierten motorischen Programme (GMP) wurde entwickelt, um dieses Problem zu lösen, indem es eine ganze Klasse ähnlicher Bewegungen steuern kann.
• 😀 Ein GMP ist nicht direkt mit der Muskelaktivierung verbunden, sondern basiert auf einer abstrakten Bewegungsgrundstruktur, die als Gedächtnisform betrachtet werden kann.
• 😀 Ein GMP zeigt konstante Strukturmerkmale wie die Reihenfolge der Muskelaktivierung und deren Kraftverhältnisse, die jedoch in variablen Strukturmerkmalen wie Intensität und Dauer angepasst werden können.
• 😀 Das Konzept der GMPs lässt sich mit einem Korbwurf erklären: Auch wenn die Dauer und Kraft variieren, bleibt die Reihenfolge der Muskelaktivierung konstant.
• 😀 Eine GMP kann im Spiel angewendet werden, da die Bewegungsgrundstruktur trotz unterschiedlicher Situationen konsistent bleibt.
• 😀 Das motorische Programm für einen bestimmten Körperteil, wie zum Beispiel die rechte Hand, lässt sich nicht einfach auf andere Körperteile wie die linke Hand oder den Fuß übertragen.
• 😀 Das Schreiben mit der linken Hand oder dem Fuß erfordert ein völlig neues motorisches Programm, was zu Schwierigkeiten führt, wie eine unsaubere Handschrift oder die fehlende Fähigkeit, mit dem Fuß zu schreiben.
• 😀 Wenn eine Bewegung häufig ausgeführt wird, können Erinnerungen entstehen, die beim Ausführen der Bewegung eine Rückmeldung geben, ob sie erfolgreich ist oder nicht. Dies nennt man ein Wiedergabeschema.
• 😀 Die Schaffung und Verbesserung eines motorischen Programms durch Wiederholung könnte dazu führen, dass neue Bewegungsmuster erlernt und gespeichert werden, wie im Fall des Fußschreibens.

Q & A

Was ist das Konzept der motorischen Programme?

Das Konzept der motorischen Programme beschreibt die Vorstellung, dass Bewegungen ähnlich wie die Zeilen eines Computerprogramms ablaufen, wobei Muskeln nacheinander und gezielt aktiviert werden müssen, um eine spezifische Bewegung auszuführen.

Warum hat das Konzept der motorischen Programme Schwächen im Mannschaftssport?

Im Mannschaftssport gibt es häufig neue Spielsituationen, bei denen das motorische Programm angepasst werden muss, etwa für andere Entfernungen oder Spielsituationen. Dies führt zu einem Speicherproblem, da jedes Mal ein neues motorisches Programm benötigt würde.

Was ist ein generalisiertes motorisches Programm (GMP)?

Ein generalisiertes motorisches Programm (GMP) ist ein abstraktes Konzept, das nicht nur eine einzelne Bewegung, sondern eine ganze Klasse ähnlicher Bewegungen steuert. Es ist nicht direkt mit der Muskelaktivierung verbunden, sondern besteht aus einer Grundstruktur von Bewegungen.

Was sind konstante Strukturmerkmale eines GMP?

Konstante Strukturmerkmale eines GMP umfassen die Reihenfolge der Muskelaktivierung sowie das relative Kraftverhältnis zwischen den Muskeln. Diese Merkmale bleiben konstant, auch wenn die Bewegungssituation variiert.

Was sind variable Strukturmerkmale eines GMP?

Variable Strukturmerkmale eines GMP umfassen die Kraftintensität und die Dauer der Muskelaktivierung. Diese Merkmale können je nach Situation angepasst werden, etwa für ein anderes Bewegungstempo.

Wie lässt sich ein GMP anhand eines Korbwurfs darstellen?

Bei einem Korbwurf gibt es konstante Strukturmerkmale wie die Reihenfolge und das Kraftverhältnis der aktivierten Muskeln, während variable Merkmale wie die Dauer und die Intensität der Aktivierung verändert werden können, je nachdem, aus welcher Position der Wurf erfolgt.

Warum kann ein GMP nicht einfach von einem Körperteil auf ein anderes übertragen werden?

Ein GMP betrifft immer spezifische Muskeln, die für eine bestimmte Bewegung zuständig sind. Wenn man beispielsweise versucht, mit der linken Hand oder dem Fuß zu schreiben, handelt es sich um ein völlig neues motorisches Programm, da der Körperteil und die Bewegungsmechanik unterschiedlich sind.

Was passiert, wenn jemand versucht, mit dem Fuß zu schreiben?

Wenn jemand versucht, mit dem Fuß zu schreiben, gibt es kein gespeichertes motorisches Programm dafür. Die Bewegung wird nicht mehr aus den Fingern, sondern aus dem gesamten Bein gesteuert, was zu einer völlig neuen und weniger präzisen Bewegung führt.

Wie kann ein neues motorisches Programm etabliert werden?

Ein neues motorisches Programm kann etabliert werden, wenn die betreffende Bewegung regelmäßig ausgeführt wird. Durch häufiges Üben kann sich eine Art Erinnerung bilden, die dabei hilft, die Bewegung besser auszuführen.

Was ist ein Wiedergabeschema im Kontext eines motorischen Programms?

Ein Wiedergabeschema ist eine Art von Gedächtnis, das es ermöglicht, Bewegungen anhand von bereits gespeicherten Erfahrungen zu beurteilen und anzupassen. Es liefert Rückmeldungen darüber, ob eine Bewegung erfolgreich ausgeführt wurde oder nicht.