Immanuel Kant - Erkenntnistheorie - Transzendentalphilosophie - Abitur Wissen Philosophie und Ethik
Summary
TLDRIn diesem Video wird die Erkenntnistheorie von Immanuel Kant verständlich erklärt. Es wird gezeigt, wie Kant den bisherigen Empirismus und Rationalismus miteinander vereint und eine neue Sichtweise auf Wissen und Erkenntnis bietet. Er erklärt, dass der menschliche Geist die Welt und ihre Gegenstände nicht so sieht, wie sie sind, sondern wie sie vom Verstand interpretiert werden. Diese sogenannte kopernikanische Wende revolutionierte die Philosophie und beeinflusst bis heute die moderne Psychologie und andere Wissenschaften. Das Video betont die Bedeutung von Kants Theorie, erklärt aber auch ihre Grenzen.
Takeaways
- 🧠 Immanuel Kant veröffentlichte 1781 sein Hauptwerk 'Kritik der reinen Vernunft', das die Philosophie und Denkgeschichte der Moderne grundlegend veränderte.
- 🔍 Kant untersuchte, welche Gesetzmäßigkeiten hinter dem Denken und Erkennen existieren, ähnlich wie physikalische Gesetzmäßigkeiten hinter sinnlich wahrnehmbaren Dingen.
- 💥 Er stellte eine 'kopernikanische Wende' in der Philosophie vor, indem er das Verhältnis zwischen dem Menschen und dem zu erkennenden Objekt umkehrte.
- 🌐 Der Mensch sieht die Welt und ihre Objekte nicht so, wie sie sind, sondern der menschliche Geist passt die Objekte an, was bedeutet, dass wir die Welt nur so wahrnehmen und erkennen können, wie unser eigener Verstand es uns vorschreibt.
- 🤔 Kant kritisiert sowohl den Empirismus, der besagt, dass alle Erkenntnisse aus sinnlicher Erfahrung stammen, als auch den Rationalismus, der davon ausgeht, dass alle notwendigen Erkenntnisse bereits im Geist angelegt sind.
- 📚 Er schlug eine Synthese von Empirismus und Rationalismus vor, indem er argumentierte, dass Gedanken ohne Inhalt leer und Anschauungen ohne Begriffe blind sind.
- 🌌 Kant unterschied zwischen der Welt der Erscheinungen (Phänomenale Welt) und der Welt des Denkbaren (Noumenale Welt), wobei letztere als die wahre Realität angesehen wird.
- 🚀 Er legte dar, dass die Vernunft a priori, also unabhängig von Erfahrung, arbeitet und sich mit den Prinzipien der Metaphysik befasst, die jenseits der physikalischen Gesetze der sinnlichen Welt liegen.
- 🌳 Der Erkenntnisproz, wie Kant ihn beschreibt, beginnt mit der Empfang von Daten durch die Sinne, gefolgt von einer Einordnung in Raum und Zeit und einer weiteren Einordnung durch die 12 Denkkategorien.
- 🔑 Kant betont, dass wir die 'Dinge an sich', also wie sie tatsächlich sind, nicht erkennen können, sondern immer nur das, was uns in der Welt der Erscheinungen präsentiert wird.
- 🤝 Seine Theorie vereint Rationalismus und Empirismus, ohne eine der beiden Richtungen maßgeblich abzuwerden, und legte damit eine Grundlage für die moderne Psychologie und Moralphilosophie.
Q & A
Was versteht Kant unter 'transzendentaler Philosophie'?
-Kant bezeichnet seine Erkenntnistheorie als transzendentale Philosophie, da sie die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis untersucht.
Welche zwei philosophischen Strömungen gab es vor Kant in der Erkenntnistheorie?
-Vor Kant gab es den Empirismus, der auf sinnlicher Erfahrung basierte, und den Rationalismus, der davon ausging, dass alle notwendigen Erkenntnisse im menschlichen Gedächtnis bereits vorhanden sind.
Was versteht Kant unter der 'kopernikanischen Wende' in der Philosophie?
-Kant bezeichnet die Umkehrung des Verhältnisses zwischen dem erkennenden Subjekt und dem Gegenstand als kopernikanische Wende, indem er behauptet, dass der menschliche Geist den Gegenstand anpasst, nicht umgekehrt.
Wie unterscheidet sich die Welt der Erscheinungen von der Welt des Denkbaren nach Kant?
-Die Welt der Erscheinungen ist die Welt der sinnlichen Wahrnehmungen, die wir durch unsere Sinne erfahren. Die Welt des Denkbaren ist die Welt der reinen Vernunft, die unabhängig von sinnlicher Erfahrung existiert.
Welche Rolle spielt die Sinnlichkeit in Kants Erkenntnistheorie?
-Die Sinnlichkeit ist für Kant die Quelle der Anschauungen, die unser Verstand benötigt, um Erkenntnisse zu formen. Ohne sinnliche Wahrnehmung wären unsere Gedanken leer.
Was meint Kant mit der Aussage 'Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind'?
-Kant meint, dass der Verstand auf sinnliche Erfahrungen angewiesen ist, um Inhalte zu füllen, während Anschauungen nur durch Begriffe sinnvoll eingeordnet werden können.
Wie sieht der Erkenntnisprozess nach Kant aus?
-Der Erkenntnisprozess beginnt mit der sinnlichen Wahrnehmung, gefolgt von der Einordnung in Raum und Zeit, und endet mit der kategorialen Ordnung durch den Verstand, die die Anschauungen zu Begriffen formt.
Warum sind empirische Wissenschaften wie die Physik laut Kant möglich?
-Empirische Wissenschaften sind möglich, weil unser Verstand die Welt der Erscheinungen geistig erfassen kann und wir die Gesetzmäßigkeiten der sinnlichen Wahrnehmungen untersuchen können.
Welche Kritikpunkte gibt es an Kants Erkenntnistheorie?
-Ein Kritikpunkt ist, dass Kant betont, die Wirklichkeit bleibe unerkennbar, was zu Unzufriedenheit führen kann. Zudem wird hinterfragt, ob Logik tatsächlich vollständig unabhängig von Erfahrung ist und ob Kants Kategorien vollständig sind.
Wie beeinflusste Kants Erkenntnistheorie die moderne Philosophie und Psychologie?
-Kants Erkenntnistheorie beeinflusste die moderne Philosophie und Psychologie maßgeblich, insbesondere durch die Vereinigung von Rationalismus und Empirismus und die Fokussierung auf das menschliche Erkenntnisvermögen.
Outlines
🌟 Einführung in Kants Erkenntnistheorie
Immanuel Kants Erkenntnistheorie, auch transzendentale Philosophie genannt, revolutionierte das Denken grundlegend. Nach dieser Veränderung war nichts mehr wie zuvor. Diese Theorie zu verstehen ist nicht so schwer, wie es scheint. Menschen sind faszinierende Wesen, die sich von anderen Lebewesen durch ihr Bewusstsein und ihre Vernunftfähigkeit unterscheiden. Diese Vernunft steht im Zentrum der Philosophie.
📚 Kants Kritik der reinen Vernunft
1781 veröffentlichte der deutsche Philosoph Immanuel Kant sein Werk 'Kritik der reinen Vernunft', das die Philosophie und die Denktradition der Moderne grundlegend veränderte. Kant untersuchte die menschliche Vernunft und stellte fest, dass hinter dem Denken und Erkennen bestimmte Gesetzmäßigkeiten liegen, ähnlich wie physikalische Gesetze hinter den sinnlich wahrnehmbaren Dingen. Er suchte nach diesen Gesetzmäßigkeiten und fand sie. Zuvor musste er jedoch die bisherige Erkenntnistheorie zerstören.
🔄 Empirismus und Rationalismus
Vor Kant gab es zwei Hauptansichten zur Erkenntnis: den Empirismus und den Rationalismus. Empiristen glaubten, dass Wissen aus sinnlicher Erfahrung stammt, während Rationalisten meinten, dass der Mensch von Geburt an über notwendige Erkenntnisse verfügt. Kant fand, dass beide Ansichten die Frage nach dem Wissenserwerb nicht vollständig beantworten konnten. Er entdeckte einen grundlegenden Fehler in beiden Theorien, den er als kopernikanische Wende in der Philosophie bezeichnete.
🔍 Die kopernikanische Wende
Kant stellte das Verhältnis zwischen Mensch und Erkenntnisgegenstand auf den Kopf. Er glaubte, dass der menschliche Geist den Gegenstand anpasst und nicht umgekehrt. Wir können die Welt nicht so sehen, wie sie wirklich ist, sondern nur so, wie unser Verstand sie uns vorgibt. Daher sollte der menschliche Geist genauer untersucht werden. Kant kombinierte die Ansichten von Empirismus und Rationalismus und betonte, dass Gedanken ohne Inhalt leer und Anschauungen ohne Begriffe blind sind.
🧠 Funktion des menschlichen Geistes
Der menschliche Geist besteht aus einer sinnlichen und einer denkenden Seite. Kant spricht von der phänomenalen Welt der sinnlichen Wahrnehmungen und der numinalen Welt des Denkbaren. Die phänomenale Welt basiert auf sinnlicher Erfahrung, die durch den Verstand geordnet wird. Die numinale Welt ist die eigentliche Wirklichkeit, die jedoch prinzipiell nicht erkennbar ist. Die Vernunft kann theoretisch Einblick in die Prinzipien der Metaphysik gewähren, aber konkrete Anschauungen fehlen.
🛠️ Erkenntnisprozess nach Kant
Der Erkenntnisprozess besteht aus mehreren Stufen: Zuerst empfängt der Mensch über die Sinne die Daten eines Gegenstands, z.B. eines Baumes. Diese Wahrnehmung wird dann in Raum und Zeit eingeordnet. Anschließend werden die Anschauungen mit Hilfe der Kategorien des Denkens geordnet und auf Begriffe gebracht. Diese Kategorien sind angeboren und formen die Grundlage unserer Erkenntnis. Der Erkenntnisprozess ist komplex und vielschichtig.
🌐 Bedeutung und Kritik von Kants Erkenntnistheorie
Kants Erkenntnistheorie vereinte Rationalismus und Empirismus und stellte das menschliche Erkenntnisvermögen in den Vordergrund. Diese Theorie beeinflusste maßgeblich die moderne Psychologie und die Philosophie nach ihm. Kant betonte jedoch, dass die Wirklichkeit unerkennbar bleibt, was zu Unzufriedenheit führen kann. Auch die großen Fragen der Menschheit bleiben unbeantwortet, da sie zur Welt des Denkbaren gehören. Zudem werden Kants Kategorien heute als unvollständig angesehen.
Mindmap
Keywords
💡Erkenntnistheorie
💡Transzendentale Philosophie
💡Kritik der reinen Vernunft
💡Empirismus
💡Rationalismus
💡Kopernikanische Wende
💡Phänomenale Welt
💡Noumenale Welt
💡A priori
💡Kategorien des Verstandes
Highlights
Kant's Erkenntnistheorie, auch bekannt als transzendentale Philosophie, führte zu einer revolutionären Veränderung im Denken.
Der Mensch besitzt einzigartige Fähigkeiten wie Lernen, Weiterentwicklung und Selbstbeobachtung, die ihn von anderen Lebewesen unterscheiden.
Kants Werk 'Kritik der reinen Vernunft' von 1781 veränderte die Philosophie und die Denkgeschichte der Moderne grundlegend.
Kant untersucht in seinem Werk die Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Vernunft, ähnlich wie physikalische Gesetze hinter sinnlich wahrnehmbaren Dingen stehen.
Vor Kant gab es zwei Hauptansätze zur Erkenntnistheorie: den Empirismus und den Rationalismus.
Kants 'kopernikanische Wende' veränderte das Verhältnis zwischen dem Menschen und dem zu erkennenden Gegenstand grundlegend.
Kant argumentiert, dass der menschliche Geist den Gegenstand anpasst, nicht umgekehrt.
Erkenntnis ist laut Kant ein Zusammenspiel von sinnlicher Erfahrung (Empirie) und reinem Denken (Ratio).
Der Mensch lebt in zwei Welten: der phänomenalen Welt der sinnlichen Wahrnehmungen und der noumenalen Welt des Denkbaren.
Die Welt der Erscheinungen kann nur durch den menschlichen Geist wahrgenommen werden, wie dieser sie projiziert.
Kants Erkenntnistheorie zeigt, dass die physikalischen Wissenschaften möglich sind, weil wir die Welt geistig erfassen können.
Kant unterscheidet zwischen Verstand und Vernunft: Verstand bezieht sich auf sinnliche Wahrnehmungen, Vernunft auf reines Denken.
Die Vernunft, die a priori funktioniert, ist unabhängig von sinnlicher Erfahrung und beschäftigt sich mit der Welt des Denkbaren.
Ideen wie Freiheit, Gott und Gerechtigkeit existieren in der Welt des Denkbaren und beeinflussen die Welt der Erscheinungen.
Der Erkenntnisprozess beginnt mit der sinnlichen Wahrnehmung eines Gegenstands und endet mit dessen geistiger Einordnung durch den Verstand.
Kants Erkenntnistheorie vereint Rationalismus und Empirismus und stellt das menschliche Erkenntnisvermögen in den Vordergrund.
Eine Schwäche von Kants Theorie ist, dass die 'wirkliche' Welt unerkennbar bleibt, was zu Unzufriedenheit führen kann.
Kants Kategorien werden heute als unvollständig angesehen, was zu Kritik an seiner Theorie führt.
Transcripts
hey hallo hans erkenntnistheorie oder
wie er sie selbst nannte
transzendentale philosophie kam eine
revolution in der denkart gleich nach
diesem grundlegenden umbruch sollte
nichts mehr so sein wie vorher kanz
theorie zu verstehen ist gar nicht so
schwer wie es vielleicht auf den ersten
blick scheint ich zeige dir so
verständlich wie möglich was du dir dazu
unbedingt merken muss bleibt dran jetzt
geht's los
[Musik]
menschen sind faszinierende wesen im
gegensatz zu allen anderen lebewesen auf
diesem planeten besitzt der mensch alles
überragende fähigkeiten er kann dinge
lernen sich weiterentwickeln
zusammenhänge verstehen das alles kann
er weil der mensch ein bewusstsein
besetzt somit handelt er eben nicht nur
in einer welt sondern er kann sich dabei
beobachten wie er in dieser welt handelt
er ist dazu in der lage sich selbst als
mensch wahrzunehmen und sein leben
zumindest theoretisch vernünftig zu
planen der mensch besitzt die fähigkeit
zur vernunft und weil diese vernunft
fähigkeit für den menschen so
unglaublich wichtig ist stand sie schon
immer im zentrum der philosophie
[Musik]
der deutsche philosoph immanuel kant
veröffentlicht
1781 eines seiner hauptwerke namens
kritik der reinen vernunft
dieses buch wird die philosophie und die
denkt geschichte der moderne grundlegend
verändern mit kritik meint kant übrigens
nichts anderes als untersuchung und
untersucht werden soll die menschliche
vernunft
kant ist davon überzeugt dass es hinter
dem denken und erkennen ganz bestimmte
gesetzmäßigkeiten gibt ähnlich wie es
hinter den sinnlich wahrnehmbaren dingen
physikalische gesetzmäßigkeiten gibt in
der kritik der reinen vernunft macht er
sich auf die suche nach diesen
gesetzmäßigkeiten der vernunft und so
viel sei schon einmal verraten er wird
sie natürlich auch finden als erstes
muss kant aber die bisherige
philosophische erkenntnistheorie
zerstören auf die frage wie das wissen
in den kopf kommt und wie erkenntnis
funktioniert gab es vor kann prinzipiell
zwei antwortmöglichkeiten
da gab es einmal den empirismus diese
gingen davon aus dass alleine die
sinnliche erfahrung also zb das sehen
eines baumes zu wissen bzw erkenntnis
führt schon lockt als vertreter des
empirismus behauptet dass nichts im
verstand ist was nicht zuvor in den
sinnen wahr dies bedeutet allerdings
auch dass dinge die man nicht durch die
sinne wahrnehmen kann im empirismus
nicht existieren auf der anderen seite
gab es den rationalismus der die ansicht
vertrat dass die sinneserfahrungen nicht
die grundlage und grenze unserer
erkenntnis sein könnte sondern dass der
mensch in seinem gedächtnis bereits über
alle notwendigen erkenntnisse von geburt
an verfügt
aus diesen reinen prinzipien des denkens
nun kann der mensch den aufbau der
wirklichkeit oder sei es nur ein baum
erkennen der mensch erkennt also nur das
was bereits in ihm angelegt ist platon
sprach an dieser stelle von angeborenen
ideen
kant ist nun der ansicht dass keiner
dieser richtungen erklären kann wie
wissen und erkenntnis genau funktioniert
und dies liegt vor allem an einem
grundlegenden fehler von dem beide
theorien ausgehen
die entdeckung dieses fehlers wird in
der philosophie kopernikanische wende
bezeichnet benannt nach dem astronomen
nikolaus kopernikus
dieser fand im sechzehnten jahrhundert
heraus dass sich die erde um die sonne
dreht und nicht wie vorher angenommen
die sonne um die erde
damit veränderte sich nicht nur das
verständnis von welt und das damit
verbundene verhältnis von erde-sonne
vielmehr auch das verständnis vom
menschen selbst der sich vorher in einer
ganz bestimmten zentralen und
überlegenen position gesehen hatte
kant tritt ebenfalls ein verhältnis um
und zwar das verhältnis zwischen dem
menschen und dem zu erkennenden
gegenstand bisher ging man davon aus
dass es eine welt gibt die man
prinzipiell erkennen kann die sogenannte
wirklichkeit entweder er kennt man diese
eben über die sinne wie im empirismus
oder eben über das reine denken wie im
rationalismus dabei wird im menschlichen
geist ein abbild des realen gegenstandes
der wirklichkeit erzeugt beziehungsweise
ist schon im geist vorhanden
kant es nun der überzeugung dass das
nicht geht der mensch sieht die welt und
ihre gegenstände nicht so wie sie sind
also nicht der gegenstand beeinflusst
den menschlichen geist passt ihn an et
cetera sondern und jetzt kommt diese
berühmte wende der menschliche geist
passt den gegenstand an das bedeutet
dass man die welt so wie sie ist nicht
wahrnehmen und eben auch nicht erkennen
kann man kann sie immer nur so sehen und
erkennen wie der eigene verstand es
einem vor gibt insofern geht es eben
nicht um die gegenstände sondern um
unseren verstand er ist laut kant genau
das was man jetzt stärker untersuchen
sollte
denn die gegenstände selber bleiben uns
zumindest teilweise immer verborgen
ok also wenden wir uns dem menschlichen
geist zu wie funktioniert das erkennen
nun ganz genau kennt holt dazu als
erstes wieder die zuvor zertrümmerten
ansichten von empirismus und
rationalismus hinzu und setzt sie neu
zusammen indem er behauptet gedanken
ohne inhalt sind leer anschauungen ohne
begriffe sind blind was bedeutet das
jetzt im klartext schauen wir uns ein
beispiel zuerst eine aussage an gedanken
ohne inhalt sind leer der läuft man also
so übers land und entdeckt ein schild
und auf dem schild steht
dieser begriff sagt mir jetzt erst
einmal gar nichts was könnte damit
gemeint sein erst der hinweis dass man
sich in irland befindet und die ist das
irische wort für kuh ist füllt mein
verstand mit einer ganz bestimmten
erfahrung von einer kuh der verstand die
ratio ist auf die sinnlichkeit empirie
angewiesen
anschauungen ohne begriffe sind blind
bedeutet hingegen dass die sinnlichkeit
auf den verstand angewiesen ist denn
wenn ich auf dieser besagten irischen
wiese ein kugelförmiges gebilde
beobachte dann könnte wenn ich nicht
über die entsprechende begrifflichkeit
in mir verfüge keine anschauung also
kein bild davon in mir entstehen ich
könnte die sinnlichen eindrücke nicht
sinnvoll einordnen erst die
entsprechenden informationen dass dies
ein ufo ist und dass in diesem
demzufolge wohl außerirdische sitzen und
dass diese aus irgendwelchen gründen
diese kuh benötigen füllt das gesehene
mit sinnhaftigkeit
die empirie benötigt die ratio
der menschliche geist besteht also aus
einer sinnlichen und einer denkenden
seite
kannte spricht davon dass wir bürger
zweier welten sind und wenn man menschen
betrachtet dann scheint dies auch
zustimmen wir leben eben in einer welt
die wir über die sinne wahrnehmen in der
wir handeln aufgrund von
sinneseindrücken in der wir dinge spüren
können auf der anderen seite ist der
mensch aber immer auch ein wesen das
denken kann dass sich gedanken über die
welt und sich selber macht diese
fähigkeit des nachdenkens wenden wir
dann in der sinnlichen welt an genauso
wie unsere sinne wiederum das nachdenken
beeinflussen
stellen wir diese beiden geistigen
fähigkeiten einmal gegenüber da gibt es
also auf der einen seite die welt der
erscheinungen nach kant auch phänomenale
welt genannt und auf der anderen seite
die welt des denkbaren welche auch nur
um in alle welt genannt wird die welt
der erscheinungen ist die welt der
sinnlichen wahrnehmungen also der
empirie in dieser welt handeln wir
menschen und auf diese welt nehmen wir
auch in unseren denkprozessen immer
bezug dabei spielt die erfahrung welche
wir nach der sinnlichen wahrnehmung also
aproz theorie bilden eine entscheidende
rolle im umgang mit dieser welt so lenkt
die erfahrung bestimmte entscheidungen
und beeinflusst wie wir auf situationen
emotional reagieren die sinnlichen
wahrnehmungen sind aber nicht
ungefiltert sie entstammen unserer
vorstellung die welt als unsere
vorstellung ist ein ding für uns die
welt kann nur so sein wie unser geist
sie projiziert die dinge in dieser welt
könne nur so sein wie sie von uns hinein
gedacht werden nicht mehr und nicht
weniger
deshalb sind empirische wissenschaften
wie die physik möglich weil wir sie
geistig erfassen können in dieser welt
der erscheinungen denkt der mensch mit
seinem verstand
unter verstand versteht kant
denkleistungen die sich auf sinnliche
wahrnehmungen und erfahrungen
beschränken wenn ich also zum beispiel
die todesstrafe ablehne und menschen mit
praxisnahen argumenten davon überzeugen
möchte dann handle ich in der welt der
erscheinungen und benutze mein verstand
die grenze des verstandes ist die welt
der erscheinungen wobei der verstand an
sich aus der welt des denkbaren gespeist
wird also aus dem bereich des höheren
erkenntnis vermögens in der welt des
denkbaren gelten ausschliesslich die
gesetze der ratio also der vernunft die
vernunft ist komplett von der welt der
erscheinungen abgekoppelt das heißt dass
sie vor der erfahrung oder unabhängig
von erfahrung mit kans worten apriori
funktioniert die vernunft speist sich
nun aus dem reinen denken der welt des
denkbaren das bedeutet natürlich auch
dass es in der welt der erscheinungen
und sinne keine konkreten anschauungen
geben kann die der vernunft entsprechen
kant geht so weit dass er die welt des
denkbaren als die eigentliche
wirklichkeit als das ding an sich
betrachtet und diese wirklichkeit die
hinter der vorstellungswelt der
erscheinungen liegt ist prinzipiell mit
unserem verstand nicht erkennbar wir
können also das ding an sich also wie es
wirklich ist wie die dinge tatsächlich
sind nicht erkennen sondern immer nur
das ding für uns wie es sich uns in der
welt der erscheinungen präsentiert die
welt des denkbaren ist der bereich der
metaphysik einfach ausgedrückt ist
metaphysik der versuch für eine
erklärung dass dinge existieren und wie
und warum sie existieren oder anders
ausgedrückt die physik beschäftigt sich
mit den gesetzmäßigkeiten hinter den
sinnlichen wahrnehmungen und
argumentiert auch nur mit den
gesetzmäßigkeiten der welt der
sinnlichen wahrnehmungen die metaphysik
hingegen beschäftigt sich mit den
gesetzmäßigkeiten hinter der welt der
erscheinungen geht also über die physik
deutlich hinaus nur die vernunft kann
zumindest theoretisch einblick in diese
prinzipien der metaphysik haben sie ist
zu einem höheren erkenntnisvermögen
unabhängig von sinnlicher wahrnehmung
fähig kant verdeutlicht außerdem dass es
innerhalb der welt des denkbaren
vernunft ideen wie freiheit gott oder
gerechtigkeit gibt diese ideen sind zwar
mittels der vernunft denkt möglich
lassen sich aber in der welt der
erscheinungen nirgends erkennen
insofern ist dies aber verkannt der
beweis dass es eben dinge gibt die aus
der reinen welt des denkens entstammen
und die welt der erscheinungen
maßgeblich beeinflussen auch wenn man
sie dort maximal nur ansatzweise
erkennen kann
wie gelangt der mensch aber nun genau zu
wissen und zu erkenntnis
wie sehen die stufen des
erkenntnisprozess nach kant aus
prinzipiell ist es so dass der
erkenntnisprozess bei allen menschen
gleich abläuft zuerst wird die daten
vielfalt eines gegenstandes oder eines
sachverhalts über unsere sinne empfangen
dies ist der empirische anteil an der
erkenntnis in unserem beispiel ist dies
ein baum den sport in der entfernung
sehe jetzt kommt es in einem zweiten
schritt zu einer ersten anordnung und
zwar kann ich diesen baum nicht
unabhängig von raum und zeit als baum
erkennen denn das was der mensch erkennt
muss immer in einem raum stattfinden der
verstand kann den raum nicht wegdenken
die raumwahrnehmung ist eine a priori
angeborene fähigkeit
ebenso handelt es sich bei derzeit um
eine a priori anschauungs form die dem
menschen angeboren ist
sämtliche vorstellungen liegt immer ein
zeit bewusstsein zu grunde alles was ich
wahrnehme denke und fühle unterliegt
derzeit wir können nichts denken was
außerhalb der zeit stattfindet nachdem
mein geist den baum nun in raum und zeit
wahrgenommen und eingeordnet hat kommt
es im dritten schritt zu einer zweiten
einordnung und zwar werden die
anschauungen aktiv und vollkommen ohne
bewusstes zutun des menschen mit hilfe
der ab rio rischen formen des denkens
den so genannten kategorien geordnet
kant unterscheidet von diesen ordnungs
faktoren des geistes genau 12 diese
zwölf denkt kategorien bilden die
grundlage unserer erkenntnis urteile im
moment der erkenntnis wird also die
jeweilige anschauung
vollautomatisch von diesen angeborenen
kategorien auf entsprechende urteile
gebracht man kann sich diese denkt
kategorien als eine bestimmte
formatierung des gehirns vorstellen
durch die jede anschauung durchwandert
gemeinhin spricht man in der philosophie
auch von kants den kaube
und wenn unser baum nun auch noch durch
die kategorien gewandert ist und von
diesen geordnet wurde dann wird diese
anschauung auf einen begriff gebracht
nämlich auf den begriff baum der
erkenntnis ist also nicht einfach nur
die spiegelung einer anschauung im geist
sondern ist ein vielschichtiger prozess
indem daten eine anschauung mehrfach
durch formen die den menschen entstammen
strukturiert werden
es ist schon faszinierend dass all dies
in unserem menschlichen geist gerade
abläuft während man jetzt hier diesen
baum betrachtet und noch faszinierender
ist der gedanke dass wir als menschen
dem bau man sich niemals erkennen können
wir können nur den baum erkennen den wir
in den baum hinein interpretieren
zumindest ging kant davon aus
[Musik]
als deutliche stärke kann's
erkenntnistheorie lässt sich benennen
dass er rationalismus und empirismus
miteinander vereint hat ohne eine von
beiden richtungen maßgeblich ab zu
werden mit der kopernikanischen wende in
der philosophie steht ab kants kritik
der reinen vernunft das menschliche
erkenntnis vermögen im vordergrund und
nicht so sehr der gegenstand der
erkenntnis dieser bahnbrechende aspekt
beeinflusste maßgeblich unter anderem
die moderne psychologie
auch die denkt möglichkeit von freiheit
als eine vernunft idee der welt des
denkbaren beeinflusste nicht nur kann's
moralphilosophie sondern lieferte zudem
eine plausible begründung für die
existenz von freiheit in einer welt die
sehr unfrei wirkt
ganz erkenntnistheorie beeinflusste die
philosophie nach ihm im vollen umfang
wie zum beispiel die existenz
philosophie
als schwäche lässt sich feststellen dass
kant deutlich betont dass die
wirklichkeit unerkennbar bleibt dies
führt zu einer gewissen unzufriedenheit
in bezug auf die welt der erscheinungen
hinsichtlich ihrer
erkenntnismöglichkeiten
auch die großen fragen der menschheit
wie die frage nach gott nach dem
ursprung der welt oder auch nach einem
leben nach dem tod kann man nach kant
nicht beantworten weil diese zur welt
des denkbaren gehören
außerdem bleibt die frage bestehen ob
logik tatsächlich so wie kant behauptet
vollkommen unabhängig von erfahrung ist
ist es nicht in manchen situationen die
erfahrung die uns komplexe sachverhalte
zufriedenstellend und erfolgreich lösen
lässt
als letzten kritikpunkt kann man
anführen dass nach heutigem
wissenschaftlichen verständnis kann's
kategorien als unvollständig angesehen
werden
das war's schon jetzt weißt du das
wichtigste über kants erkenntnistheorie
wenn du es noch nicht getan hast dann
abonniere doch bitte main kanal und
aktiviere die glocke um kein neues video
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