Zuviel gesoffen für's Finanzamt? Neues Urteil!

Summary

In diesem Fall kämpfte ein Berliner Immobilienunternehmen vor dem Finanzgericht gegen die Ablehnung seiner Steuerabzüge für eine große Neujahrsfeier. Die Firma hatte ihre Geschäftsfreunde und Mitarbeiter zu einer Veranstaltung eingeladen, um Netzwerke zu knüpfen und das Geschäft für das neue Jahr anzukurbeln. Doch aufgrund fehlender Dokumentation und übermäßigen Alkoholgenusses während der Feier wies das Finanzamt die Steuerabzüge ab. Das Gericht bestätigte die Entscheidung, da es Zweifel an der Geschäftlichkeit der Veranstaltung gab. Der Fall verdeutlicht die Bedeutung präziser Dokumentation und eines professionellen Verhaltens bei Firmenfeiern für steuerliche Abzüge.

Takeaways

• 😀 Die Steuerabsetzbarkeit von Firmenfeiern kann durch den Finanzamt-Prüfer abgelehnt werden, wenn die Bewirtungsbelege nicht korrekt sind.
• 🎉 Eine Firma aus Berlin wollte die Kosten für ihre Jahresanfangsfeier von der Steuer absetzen, doch das Finanzamt verweigerte dies aufgrund fehlender Bewirtungsbelege.
• 🍷 Der Prüfer stellte fest, dass die Teilnehmer der Feier vermutlich zu viel Alkohol konsumiert haben, was die Repräsentations- und Werbeabsicht in Frage stellte.
• 📑 Die Firma hatte zwar eine Cateringrechnung, aber nicht den notwendigen Bewirtungsbeleg mit den fünf W's (Wann, Wo, Wer, Warum, Wie viel).
• 📝 Um eine Feier steuerlich absetzen zu können, müssen alle Bewirtungsdetails im zweiten Bewirtungsbeleg dokumentiert werden, idealerweise direkt nach der Feier.
• ⚖️ Das Finanzgericht Berlin-Brandenburg bestätigte die Entscheidung des Finanzamts, dass die Feier aufgrund des übermäßigen Alkoholkonsums nicht als steuerlich abzugsfähige Repräsentationsveranstaltung galt.
• 💡 Laut Steuerrecht können Bewirtungskosten zu 70% abgesetzt werden, jedoch nur, wenn der Bewirtungsbeleg korrekt ausgefüllt ist.
• 🍻 Die Richter im Fall nahmen an, dass der hohe Alkoholkonsum die geschäftlichen Gespräche und das Netzwerken unmöglich machte, was als „zu besoffen“ für eine ordnungsgemäße Geschäftsanbahnung angesehen wurde.
• 📊 Die Firma argumentierte, dass ihre Feier nicht nur eine Bewirtung, sondern eine Netzwerkanlassung war, aber das Gericht folgte dieser Argumentation nicht.
• ⚖️ Ein entscheidender Fehler der Firma war, dass sie die Teilnehmerliste zu spät einreichte und der Bewirtungsbeleg nicht rechtzeitig erstellt wurde, was das Finanzamt für nicht zulässig hielt.
• 💬 Das Urteil hat Bedeutung für alle Unternehmen, die Firmenfeiern steuerlich absetzen wollen, und zeigt, wie wichtig die korrekte Dokumentation und fristgerechte Abgabe der Bewirtungsbelege ist.

Q & A

Warum wollte die Firma die Kosten der Firmenfeier von der Steuer absetzen?

Die Firma wollte die Kosten der Feier absetzen, da sie der Meinung war, dass solche Veranstaltungen wichtig für das Netzwerken und die Geschäftsanbahnung im neuen Jahr sind. Kontakte zu Kunden und Geschäftspartnern sind entscheidend für ihr Geschäft.

Was hat das Finanzamt in der Betriebsprüfung beanstandet?

Das Finanzamt beanstandete, dass die Firma keinen vollständigen Bewirtungsbeleg hatte. Es fehlte der sogenannte zweite Beleg, der detaillierte Informationen über die Teilnehmer der Feier, den Anlass, und die Höhe der Kosten enthalten muss.

Was ist der 'zweite Bewirtungsbeleg' und warum ist er so wichtig?

Der 'zweite Bewirtungsbeleg' ist ein zusätzliches Dokument, das Angaben zu den Teilnehmern der Veranstaltung, dem Zeitpunkt, dem Ort, den Kosten und dem Zweck enthält. Er ist wichtig, um Bewirtungskosten steuerlich abzusetzen, da das Finanzamt nur mit diesem Beleg die Kosten anerkennt.

Warum wurde die Liste der Teilnehmer von der Firma abgelehnt?

Die Liste der Teilnehmer wurde abgelehnt, weil sie zu spät eingereicht wurde. Der Bewirtungsbeleg mit den fünf W‘s muss direkt nach der Feier erstellt werden, idealerweise am ersten Werktag danach.

Was sind die 'fünf W's' auf einem Bewirtungsbeleg?

Die 'fünf W's' sind: Wann die Feier stattgefunden hat, Wo sie stattgefunden hat, Wer dabei war, Warum die Veranstaltung durchgeführt wurde und Wie viel sie gekostet hat.

Wie viel Prozent der Bewirtungskosten können grundsätzlich abgesetzt werden?

Grundsätzlich können 70% der Bewirtungskosten abgesetzt werden, wenn alle Anforderungen für die Dokumentation erfüllt sind, einschließlich des zweiten Bewirtungsbelegs.

Was hat das Finanzgericht Berlin-Brandenburg im Urteil entschieden?

Das Finanzgericht Berlin-Brandenburg entschied, dass die Firma die Kosten für die Feier nicht absetzen konnte, weil die Teilnehmer aufgrund des hohen Alkoholkonsums nicht mehr in der Lage waren, professionell zu netzwerken oder geschäftliche Gespräche zu führen.

Welche Argumentation hatte die Firma gegen die Entscheidung des Finanzamts?

Die Firma argumentierte, dass die Feier keine reine Bewirtung war, sondern eine Veranstaltung zur Repräsentation und zum Netzwerken, bei der das Catering nur eine Nebenrolle spielte. Daher sei kein Bewirtungsbeleg erforderlich.

Warum wurde das Urteil als rechtskräftig erklärt?

Das Urteil wurde als rechtskräftig erklärt, weil die Firma es nicht in die nächste Instanz, den Bundesfinanzhof, weiter verfolgte und das Urteil des Finanzgerichts endgültig akzeptierte.

Was rät die Steueranwältin den Unternehmen in Bezug auf Bewirtungsbelege?

Die Steueranwältin empfiehlt, immer einen zweiten Bewirtungsbeleg auszufüllen, auch wenn es sich um eine Repräsentationsveranstaltung oder eine Marketingmaßnahme handelt. Sie betont, dass die fünf W's immer dokumentiert und rechtzeitig eingereicht werden müssen.