Therapie statt Knast - 1 Tag in der Forensischen Psychiatrie

Summary

In diesem Video begleitet der Zuschauer einen Tag in einer forensischen Psychiatrie. Es wird ein Einblick in den Alltag von Patienten und Mitarbeitenden gegeben, die mit psychisch kranken Straftätern arbeiten. Die Einrichtung verfolgt das Ziel, die Patienten nicht nur sicher zu verwahren, sondern auch zu therapieren und auf eine mögliche Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorzubereiten. Dabei werden sowohl die Herausforderungen der Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen als auch die ethischen Fragen zu Strafe und Rehabilitation beleuchtet.

Takeaways

• 😀 In der forensischen Psychiatrie werden Straftäter mit psychischen Erkrankungen untergebracht, wenn sie aufgrund ihrer Krankheit für schuldunfähig erklärt wurden.
• 😀 Der Maßregelvollzug dient sowohl dem Schutz der Gesellschaft als auch der Behandlung der zugrunde liegenden psychischen Erkrankungen der Patienten.
• 😀 Patienten in der forensischen Psychiatrie können nicht nur verwahrt, sondern auch therapiert werden, um eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen.
• 😀 In der Klinik gibt es keinen festen Entlassungstermin, da Patienten sich in eine langfristige Therapie begeben, die individuell und abhängig vom Fortschritt verläuft.
• 😀 Sicherheitsvorkehrungen wie Notrufgeräte sind in der Klinik üblich, um auf potenzielle Gefährdungen schnell reagieren zu können.
• 😀 Viele Patienten haben durch ihre Erkrankung keine Erinnerung an ihre Straftaten, da sie in psychotischen Phasen gehandelt haben.
• 😀 Die Patienten in der forensischen Psychiatrie kommen aus einem breiten Spektrum von Straftaten, von Körperverletzung bis zu schwereren Verbrechen.
• 😀 Die Arbeitstherapie hilft den Patienten, ihre sozialen und praktischen Fähigkeiten zu trainieren und fördert die Tagesstruktur, was gegen die Isolation wirkt.
• 😀 Es gibt verschiedene Arten von Patientenzimmern in der Klinik, die größer sind als typische Gefängniszellen und keine Gitter vor den Fenstern haben.
• 😀 Die forensische Psychiatrie hat sich in den letzten Jahren verändert, wobei immer mehr jüngere Patienten mit einer Vorgeschichte von Drogenmissbrauch und psychischen Erkrankungen behandelt werden.

Q & A

Was ist der Hauptzweck der forensischen Psychiatrie?

Der Hauptzweck der forensischen Psychiatrie ist es, die Gesellschaft zu schützen und gleichzeitig die zugrunde liegende psychische Erkrankung der Patienten zu therapieren, um ihre langfristige Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen.

Welche Arten von Patienten werden in der forensischen Psychiatrie behandelt?

In der forensischen Psychiatrie werden Patienten mit psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen und Intelligenzminderung behandelt. Diese Erkrankungen machen die Patienten für ihre Straftaten gegebenenfalls schuldunfähig.

Wie unterscheidet sich die Behandlung in der forensischen Psychiatrie von einem typischen Gefängnisaufenthalt?

Im Gegensatz zu einem Gefängnisaufenthalt werden die Patienten in der forensischen Psychiatrie nicht nur verwahrt, sondern erhalten auch eine Therapie, um sie auf ein Leben außerhalb der Klinik vorzubereiten. Zudem gibt es hier keine festen Entlassungsdaten, sondern eine kontinuierliche Bewertung des Therapiefortschritts.

Was passiert, wenn Patienten in der forensischen Psychiatrie ein gewalttätiges Verhalten zeigen?

Bei gewalttätigem Verhalten können Patienten in Isolationsräume gebracht oder fixiert werden, um ihre Sicherheit und die der Mitarbeiter zu gewährleisten. Dies wird durch eine kontinuierliche Überwachung und Gespräche mit dem Patienten begleitet.

Welche Rolle spielt die Arbeitstherapie in der forensischen Psychiatrie?

Arbeitstherapie hilft den Patienten, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und zu erproben, sowie ihre Belastbarkeit im Umgang mit Stress und in sozialen Interaktionen zu verbessern. Sie fördert auch eine Tagesstruktur und hilft dabei, die Patienten aus Isolation zu holen.

Wie wichtig sind Medikamente für die Behandlung in der forensischen Psychiatrie?

Medikamente spielen eine entscheidende Rolle, um Symptome wie Stimmenhören, Angstzustände oder Aggressionen zu lindern. Sie helfen den Patienten, ihre psychischen Erkrankungen besser zu kontrollieren und im Alltag stabiler zu sein.

Wie können die Patienten ihre Freiheiten innerhalb der forensischen Psychiatrie erweitern?

Patienten, die sich aktiv in ihre Therapie einbringen und Fortschritte zeigen, können schrittweise mehr Freiheiten erlangen. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit, das Klinikgelände unter Begleitung zu verlassen oder an speziellen Programmen teilzunehmen.

Warum gibt es in der forensischen Psychiatrie keine Gummizellen mehr?

Gummizellen wurden in der Vergangenheit als unangemessen angesehen. Heute gibt es Isolationsräume, die sicherer und menschenwürdiger sind. Diese Räume sind mit Kameras ausgestattet und werden nur in Ausnahmefällen genutzt, wenn ein Patient eine akute Gefahr für sich selbst oder andere darstellt.

Wie lange bleiben Patienten durchschnittlich in der forensischen Psychiatrie?

Patienten bleiben im Durchschnitt etwa sechs bis sieben Jahre in der forensischen Psychiatrie. Die Aufenthaltsdauer hängt von der Schwere der Erkrankung, dem Therapiefortschritt und der Bereitschaft des Patienten ab, sich auf die Behandlung einzulassen.

Was passiert, wenn herauskommt, dass ein Patient zu Unrecht in der forensischen Psychiatrie ist?

Es gibt regelmäßige richterliche Anhörungen, bei denen die Situation des Patienten überprüft wird. Falls festgestellt wird, dass der Patient zu Unrecht untergebracht wurde, kann seine Entlassung veranlasst werden. Diese Anhörungen beinhalten auch Anwälte und Vertreter des Patienten.