Folge 32: Das Unbewußte. Oder: Warum wir nicht wissen, was wir tun
Summary
TLDRIn dieser Episode des Podcasts 'Rätsel des Unbewussten' geht es um die Rolle des Unbewussten in der Psychoanalyse und wie unbewusste Prozesse unser Verhalten beeinflussen. Der Begriff des Unbewussten wird in der Psychoanalyse vielfach diskutiert, wobei die klassische Auffassung von Freud sowie neuere Theorien von Melanie Klein und anderen beleuchtet werden. Der Podcast erläutert, wie unbewusste Vorgänge oft nicht bewusst wahrgenommen werden, aber dennoch unser Handeln prägen können. Es wird betont, dass psychoanalytische Arbeit darauf abzielt, diese unbewussten Prozesse zu erkennen, um mehr Handlungsfreiheit zu erlangen und psychische Gesundheit zu fördern.
Takeaways
- 😀 Das Unbewusste beeinflusst unser Verhalten oft ohne, dass wir uns dessen bewusst sind, was die Psychoanalyse aufdecken möchte.
- 😀 Goethe's Zitat 'Du glaubst zu schieben und wirst geschoben' beschreibt, wie unbewusste Kräfte unser Handeln steuern, ohne dass wir es merken.
- 😀 Psychoanalyse hilft dabei, unbewusste Prozesse ins Bewusstsein zu holen, um dadurch psychische Gesundheit und Handlungsfähigkeit zu fördern.
- 😀 Das Unbewusste wird oft missverstanden, indem es als etwas Dunkles und Gefährliches dargestellt wird, obwohl es in der modernen Psychoanalyse meist an der Oberfläche liegt.
- 😀 Freud unterscheidet zwischen dem Vorbewussten und dem Unbewussten, wobei das Vorbewusste Informationen umfasst, die wir leicht bewusst machen können, während das Unbewusste tiefer verborgen ist.
- 😀 Unbewusste Prozesse können uns zu Verhaltensweisen oder Gefühlen führen, die wir nicht vollständig verstehen, wie im Beispiel des Mannes, der plötzlich Ekel vor einer begehrten Frau empfindet.
- 😀 Psychoanalyse hilft, diese unbewussten Vorgänge zu verstehen und zugänglich zu machen, damit der Patient die zugrundeliegenden Ängste und Konflikte erkennen kann.
- 😀 Psychoanalytische Behandlung bedeutet nicht, alle unbewussten Prozesse vollständig bewusst zu machen, sondern relevante unbewusste Inhalte, die unser Leben stark beeinflussen, zu integrieren.
- 😀 Das Unbewusste beinhaltet sowohl verdrängte Erinnerungen und Wünsche als auch unbewusste Prozesse, die niemals bewusst waren, wie etwa unerlebte Kindheitserfahrungen.
- 😀 Psychoanalyse ermöglicht es, emotionale und körperliche Reaktionen zu integrieren, damit ein tieferes Verständnis des eigenen Selbst und Handlungsfreiheit entsteht.
Q & A
Was bedeutet der Ausdruck 'Du glaubst zu schieben und wirst geschoben' im Kontext der Psychoanalyse?
-Dieser Ausdruck bezieht sich auf die Illusion der Urheberschaft von Handlungen. Man glaubt, dass man selbst die Entscheidungen trifft, während unbewusste Kräfte tatsächlich das eigene Verhalten steuern.
Welche Rolle spielt das Unbewusste in der Psychoanalyse?
-Das Unbewusste in der Psychoanalyse umfasst Prozesse, die unser Verhalten beeinflussen, ohne dass wir uns ihrer bewusst sind. Psychoanalyse zielt darauf ab, diese unbewussten Vorgänge bewusst zu machen, um sie besser zu verstehen und zu kontrollieren.
Was ist der Unterschied zwischen dem Unbewussten und dem Unterbewussten?
-Das Unterbewusste wird oft als ein Ort unterhalb des Bewusstseins verstanden, während das Unbewusste in der modernen Psychoanalyse keine räumliche Metapher darstellt. Es handelt sich eher um Prozesse, die einfach nicht bewusst sind, auch wenn sie sich an der Oberfläche manifestieren können.
Was ist das 'Vorbewusste' in der Psychoanalyse?
-Das Vorbewusste umfasst Dinge, die uns momentan nicht bewusst sind, die aber leicht ins Bewusstsein gelangen können, wenn wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten, wie zum Beispiel das rhythmische Zähneputzen.
Warum ist es problematisch, psychische Prozesse nur als 'unsinnig' zu betrachten?
-Die Psychoanalyse hilft zu verstehen, dass scheinbar unsinnige Symptome tatsächlich eine tiefere Bedeutung haben, die dem Bewusstsein nicht zugänglich ist, jedoch in der therapeutischen Arbeit entschlüsselt werden kann.
Welche Rolle spielt das Nicht-Wissen in der Psychoanalyse?
-Das Nicht-Wissen ist zentral für den therapeutischen Prozess. Der Psychoanalytiker weiß zu Beginn einer Behandlung nicht, was hinter den Symptomen steckt. Dieser Zustand ermöglicht es, gemeinsam mit dem Patienten zu verstehen, was unbewusst vor sich geht.
Wie erklärt sich der plötzliche Wandel des Verhaltens bei psychischen Konflikten, wie im Beispiel des jungen Mannes?
-Der plötzliche Wandel, wie der unerklärliche Ekel in einer Beziehung, zeigt, dass unbewusste Konflikte oder Ängste das Verhalten beeinflussen, ohne dass der Betroffene sich dieser Gründe bewusst ist.
Was versteht man unter dem unbewussten Denken in Emotionen statt in Worten?
-Unbewusstes Denken kann sich in Gefühlen und Körperreaktionen äußern, die nicht sofort verbalisiert werden, sondern in symbolischen Handlungen oder körperlichen Symptomen Ausdruck finden.
Warum ist es wichtig, dass Psychoanalyse Denken und Fühlen miteinander verbindet?
-Die Verbindung von Denken und Fühlen ermöglicht es, die unbewussten Prozesse zu integrieren. Nur wenn wir das, was wir denken, auch fühlen können und umgekehrt, wird der Prozess wirklich bewusst und handlungsfähig.
Wie kann das Unbewusste auch kreativ und schöpferisch wirken?
-Das Unbewusste ist ein wichtiger Bestandteil kreativer Prozesse. Große Künstler nutzen das Zusammenspiel von Bewusstsein und Unbewusstem, um lebendige und inspirierende Werke zu schaffen. Ähnlich kann das eigene Leben als kreatives Werk verstanden werden.
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