Hochwasserschutz in Grimma: »Wir brauchen kein Bundesamt für sonstwas« | DER SPIEGEL
Summary
TLDRDie Stadt Grimma hat durch die wiederholten Hochwasserereignisse von 2002 und 2013 einen robusten Krisenmanagement-Ansatz entwickelt. Die Stadt setzt auf ein regelmäßiges Sirenen-Warnsystem und eine moderne Schutzanlage, die mit Hilfe von 60 Millionen Euro Fördermitteln aus dem Land, Bund und der EU gebaut wurde. Trotz fortschrittlicher Infrastruktur bleibt die Stadt auf Solidarität und praktische Lösungen angewiesen, um den Auswirkungen von Klimakatastrophen zu begegnen. Das gemeinsame Handeln der lokalen Gemeinschaft und der Unternehmen hat es Grimma ermöglicht, nicht nur die Schäden zu bewältigen, sondern auch den Wiederaufbau erfolgreich zu gestalten.
Takeaways
- 😀 Grimma führt jeden dritten Mittwoch im Monat Sirenenübungen durch, um die Bevölkerung auf Notfälle vorzubereiten.
- 😀 Die Sirenen in Grimma sind ein aktives Warnsystem, das noch funktioniert, während viele andere Systeme inzwischen abgeschafft wurden.
- 😀 Krisenmanager Matthias Berger hebt hervor, wie wichtig es ist, klare Verantwortlichkeiten und Strukturen in Katastrophenfällen zu haben.
- 😀 Bei der Jahrhundertflut 2002 in Grimma erreichte das Hochwasser eine Höhe von bis zu 4 Metern in der Innenstadt, was zu Schäden in Höhe von 250 Millionen Euro führte.
- 😀 Der deutsche Bundeskanzler Schröder besuchte Grimma nach der Flut 2002 und half damit, der SPD im Wahlkampf einen entscheidenden Schub zu geben.
- 😀 Die Stadt Grimma hat sich nach den Flutkatastrophen 2002 und 2013 stark verändert, mit vielen Neubauten und einer modernen Hochwasserschutzanlage.
- 😀 Die modernisierte Hochwasserschutzanlage in Grimma, die mit 60 Millionen Euro aus dem Freistaat Sachsen, dem Bund und der EU finanziert wurde, schützt die Stadt vor extremen Hochwassern.
- 😀 Auch Vandalismus an der Schutzanlage wird in Grimma ernst genommen: Der Oberbürgermeister setzt sich entschieden gegen solche Taten ein.
- 😀 Die Umsiedlung von Unternehmen, wie die Papierfabrik Goldzone, aus Hochrisikogebieten hat in Grimma zu einer wirtschaftlichen und umweltfreundlicheren Neugestaltung geführt.
- 😀 In Grimma werden auch in Krisenzeiten einfache, pragmatische Lösungen bevorzugt: Die Sirenenanlage kann im Falle eines digitalen Stromausfalls mehrere Tage ohne externe Stromversorgung arbeiten.
Q & A
Warum wird in Grimma noch immer regelmäßig eine Sirenenübung durchgeführt?
-In Grimma wird die Sirenenübung durchgeführt, um ein funktionierendes Warnsystem zu gewährleisten, das den Bürgern Orientierung gibt. Anders als in vielen anderen Regionen wurde dieses System nicht abgeschafft, sondern bleibt ein wichtiger Bestandteil des Katastrophenschutzes.
Was war die wichtigste Lehre, die aus den Hochwasserereignissen von 2002 und 2013 in Grimma gezogen wurde?
-Die wichtigste Lehre war, dass gelebte Solidarität und das Zusammenarbeiten in Krisenzeiten entscheidend sind. Der Neuanfang erforderte auch langfristige Planung und strukturelle Veränderungen, wie den Bau eines modernen Hochwasserschutzes.
Wie hat das Hochwasser 2002 den Wahlkampf beeinflusst?
-Der Besuch von Gerhard Schröder in Grimma während des Hochwassers 2002 in Gummistiefeln wurde als 'Krisen-Kanzler'-Symbol wahrgenommen und spielte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der SPD in der Bundestagswahl.
Welche Maßnahmen wurden in Grimma nach den Hochwasserschäden von 2002 ergriffen?
-Nach dem Hochwasser 2002 wurden in Grimma eine moderne Hochwasserschutzanlage gebaut, die mit Fördermitteln vom Freistaat Sachsen, dem Bund und der EU finanziert wurde. Diese Schutzanlage sollte verhindern, dass zukünftige Hochwasser ähnliche Schäden anrichten.
Warum wurde die Papierfabrik in Grimma umgesiedelt?
-Die Papierfabrik wurde aus den Flussnähe-Gebieten umgesiedelt, da die Schäden durch das Hochwasser 2013 die Fortführung des Betriebs an ihrem ursprünglichen Standort unmöglich machten. Die Umsiedlung ermöglichte eine bessere wirtschaftliche und umwelttechnische Optimierung des Unternehmens.
Welche Auswirkungen hatte die Umsiedlung der Firma Goldzone auf das Unternehmen?
-Die Umsiedlung ermöglichte es der Firma Goldzone, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und die strengen Umweltauflagen besser einzuhalten, die am alten Standort nicht mehr umsetzbar gewesen wären.
Was ist die Bedeutung der Sirenenanlage in Grimma im Katastrophenschutz?
-Die Sirenenanlage in Grimma spielt eine zentrale Rolle im Katastrophenschutz, da sie auch bei einem Stromausfall mehrere Tage unabhängig arbeiten kann, was die Stadt im Falle einer Katastrophe handlungsfähig macht.
Wie wurde die Stadt Grimma nach den beiden Hochwasserkatastrophen wiederaufgebaut?
-Grimma wurde nach den Hochwasserkatastrophen von 2002 und 2013 weitgehend neu aufgebaut. Es wurden moderne Schutzanlagen errichtet, und viele beschädigte Gebäude wurden wiederaufgebaut oder durch neue, hochwasserresistente Strukturen ersetzt.
Welche Rolle spielte Matthias Berger im Katastrophenschutz von Grimma?
-Matthias Berger war als Krisenmanager und Verantwortlicher für die Koordination während der Hochwasserkatastrophen in Grimma aktiv. Er organisierte die Lagebesprechungen und half dabei, die Stadt nach den Katastrophen neu zu gestalten.
Was bedeutet der Begriff 'HQ 15' im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz in Grimma?
-Der Begriff 'HQ 15' bezeichnet ein 15-jährlich stattfindendes Hochwasserereignis. In Grimma gibt es Schutzmaßnahmen, um die Stadt vor solch extremen Hochwasserereignissen zu schützen, die potenziell mehrere tausend Menschen gefährden könnten.
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