Der Kapp-Lüttwitz-Putsch 1920 (Kapp-Putsch) - Geschichtspodcast #5

Summary

Der Kapp-Putsch von 1920 war ein gescheiterter Versuch, die Weimarer Republik zu stürzen. Unter der Führung von General Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp übernahmen Putschisten das Regierungsviertel in Berlin. Der Putsch scheiterte jedoch aufgrund eines Generalstreiks, der das öffentliche Leben lahmlegte, sowie der Weigerung von Beamten, Befehlen der Putschisten zu folgen. Der gescheiterte Putsch führte zu politischen Unruhen und einem Wechsel in der Regierung, während die Instabilität der Weimarer Republik weiterhin spürbar blieb.

Takeaways

• 😀 Die Weimarer Republik war politisch instabil, mit wiederholten Aufständen und Versuchen, das Staatswesen zu stürzen.
• 😀 Der Versailler Vertrag von 1919 legte die Größe der deutschen Armee auf maximal 100.000 Soldaten fest, was zu Unmut in der Reichswehr führte.
• 😀 Die Freikorps, paramilitärische Gruppen von ehemaligen Frontsoldaten, wurden von der Weimarer Regierung eingesetzt, um linke Aufstände zu unterdrücken.
• 😀 Der Kapp-Lüttwitz-Putsch begann im März 1920, als General Walther von Lüttwitz gegen die Auflösung der Marinebrigade Hermann Ehrhardt kämpfte.
• 😀 Lüttwitz forderte, dass die Truppenauflösung gestoppt und Reichstags- sowie Reichspräsidentenwahlen durchgeführt werden sollten.
• 😀 Der Putsch führte zur vorübergehenden Kontrolle über das Regierungsviertel Berlins, da die Reichswehr sich nicht gegen die Aufständischen stellte.
• 😀 Der berühmte Satz 'Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr' wurde der Reichswehr zugeschrieben, was die militärische Inaktivität bei der Verteidigung der Republik widerspiegelte.
• 😀 Der Putsch scheiterte hauptsächlich durch einen Generalstreik, der das öffentliche Leben lahmlegte, und die verweigerte Gehorsamsleistung der Beamten in Berlin.
• 😀 Die Gewerkschaften und die SPD riefen zu einem Generalstreik auf, der nicht nur Berlin, sondern große Teile der Weimarer Republik lähmte.
• 😀 Nach dem Scheitern des Putsches flohen Kapp und Lüttwitz, und die politische Instabilität führte zu einer Regierungskrise, die den Rücktritt von Gustav Bauer und die Bildung einer neuen Regierung unter Hermann Müller zur Folge hatte.

Q & A

Was war der Kapp-Lüttwitz-Putsch?

Der Kapp-Lüttwitz-Putsch war ein Umsturzversuch im März 1920, bei dem Militärs unter der Führung von General Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp versuchten, die Weimarer Republik zu stürzen und eine Militärdiktatur zu etablieren.

Warum war die Weimarer Republik im Jahr 1920 politisch instabil?

Die Weimarer Republik war aufgrund von inneren Unruhen, politischen Spannungen und militärischen Herausforderungen, insbesondere durch das militärische Erbe des Ersten Weltkriegs, politisch instabil. Viele Soldaten waren unzufrieden mit den Bedingungen der Nachkriegsordnung.

Welche Rolle spielte der Versailler Vertrag in den Unruhen der Weimarer Republik?

Der Versailler Vertrag legte die Größe der deutschen Armee auf maximal 100.000 Soldaten fest, was zu Unzufriedenheit bei den Soldaten und zu Auflösungen von Truppeneinheiten führte. Dies trug zu einer Verschärfung der politischen Spannungen und Unruhen bei.

Was war die Marinebrigade von Hermann Ehrhardt und welche Rolle spielte sie im Putsch?

Die Marinebrigade von Hermann Ehrhardt war eine Freikorps-Einheit von ehemaligen Frontsoldaten, die von der Weimarer Regierung eingesetzt wurde, um linke Aufstände niederzuschlagen. Sie spielte eine zentrale Rolle im Kapp-Lüttwitz-Putsch, indem sie Berlin besetzte und die Kontrolle über das Regierungsviertel übernahm.

Warum war General Walther von Lüttwitz gegen die Auflösung der Marinebrigade?

General Walther von Lüttwitz war gegen die Auflösung der Marinebrigade, da er die Truppe als wichtige militärische Stärke für die Republik betrachtete und sie nicht dem Versailler Vertrag unterwerfen wollte. Er war auch gegen die politische Führung der Weimarer Republik und ihre Schwäche.

Was waren die Hauptforderungen von Lüttwitz an die Weimarer Regierung?

Lüttwitz forderte, dass die Truppenauflösungen gestoppt werden, eine Reichstagswahl durchgeführt wird und eine Reichspräsidentenwahl abgehalten wird, da Friedrich Ebert ohne Volksermächtigung Reichspräsident war.

Wie reagierte die Weimarer Regierung auf die Forderungen von Lüttwitz?

Die Weimarer Regierung, unter Präsident Ebert und Minister Noske, wies die Forderungen von Lüttwitz zurück und forderte seinen Rücktritt. Dies führte zu seiner Beurlaubung und seiner späteren Zusammenarbeit mit Kapp für den Putsch.

Warum scheiterte der Kapp-Lüttwitz-Putsch letztlich?

Der Putsch scheiterte aufgrund eines Generalstreiks, der das öffentliche Leben lahmlegte, und der Weigerung von Beamten, den Befehlen der Putschisten zu folgen. Auch die Uneinigkeit und schlechte Vorbereitung der Putschisten trugen zum Scheitern bei.

Was war die Bedeutung des Generalstreiks während des Putsches?

Der Generalstreik, der von Gewerkschaften und der SPD unterstützt wurde, legte das öffentliche Leben in der Weimarer Republik lahm. Züge, Busse und die Wasserversorgung in Berlin fielen aus, was den Putsch erheblich schwächte und die Putschisten isolierte.

Welche Folgen hatte der Kapp-Lüttwitz-Putsch für die politische Landschaft der Weimarer Republik?

Der Kapp-Lüttwitz-Putsch führte zum Rücktritt der Regierung unter Gustav Bauer und zur Bildung einer neuen Regierung unter Hermann Müller. Dies trug zu einer politischen Verschiebung bei, da die SPD sich aus der Regierung zurückzog und die politische Mitte gestärkt wurde.