Armut in Österreich: "Das ist mehr, als nur wenig Geld zu haben"

DER STANDARD
13 Jul 202218:44

Summary

TLDRDas Video analysiert die Armutsproblematik in Österreich, einem wohlhabenden Land, in dem dennoch viele Menschen von Armut bedroht sind. Trotz eines starken Sozialstaates sind 1,29 Millionen Menschen armutsgefährdet, besonders Frauen, Kinder, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose. Die hohe Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere bei Energie- und Nahrungsmittelpreisen, verschärfen die Situation. Auch die Zahl der 'Working Poor', Menschen, die trotz Arbeit arm sind, nimmt zu. Es werden strukturelle Gründe für Armut sowie mögliche Lösungsansätze, wie eine Kindergrundsicherung und Steuerreformen, diskutiert.

Takeaways

  • 💰 Österreich ist ein reiches Land, laut Weltbank rangiert es weltweit auf Platz 15 beim BIP pro Kopf nach Kaufkraft.
  • 📉 Dennoch sind viele Menschen in Österreich arm oder armutsgefährdet, besonders Frauen, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose.
  • 👶 23% der armutsgefährdeten Menschen sind Kinder, die durch hohe Inflation und steigende Lebenshaltungskosten noch stärker betroffen sind.
  • ⚠️ Als armutsgefährdet gilt, wer monatlich weniger als 1.371 Euro zur Verfügung hat. Laut Statistik Austria sind das etwa 1,29 Millionen Menschen.
  • 📈 Die Inflation und steigende Energie- und Lebensmittelpreise haben die Lage seit 2021 erheblich verschärft, besonders für die Gruppe der 'Working Poor'.
  • 👩‍👧‍👦 Alleinerziehende und Großfamilien haben ein besonders hohes Armutsrisiko, vor allem wenn nur ein Erwachsener im Haushalt erwerbstätig ist.
  • 💼 Viele Menschen sind trotz Arbeit arm, weil ihre Jobs schlecht bezahlt sind oder sie nur Teilzeit arbeiten können.
  • 🏠 Etwa ein Drittel der österreichischen Haushalte kann nicht sparen und hat keine Reserven für Notfälle wie defekte Haushaltsgeräte.
  • 🚨 Die Kinderarmut ist auf 22% gestiegen, in städtischen Gebieten ist jedes dritte Kind armutsgefährdet.
  • 📊 Eine bessere Anpassung der Sozialleistungen an die Inflation und strukturelle Reformen des Sozialstaats werden als Lösungen vorgeschlagen.

Q & A

  • Was zeigt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf über den Wohlstand Österreichs?

    -Das BIP pro Kopf zeigt, dass Österreich nach kaufkraftbereinigtem BIP weltweit auf Platz 15 und innerhalb der EU auf Platz 5 liegt, was Österreich zu einem wohlhabenden Land macht.

  • Was bedeutet es, armutsgefährdet zu sein, und wie wird dies in Österreich gemessen?

    -Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 % des Medianeinkommens verdient, was in Österreich weniger als 1.371 Euro pro Monat bedeutet.

  • Welche Bevölkerungsgruppen sind in Österreich besonders von Armut betroffen?

    -Besonders betroffen sind Frauen, ältere Menschen, Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Menschen ohne Staatsbürgerschaft. Außerdem sind 23 % der von Armut bedrohten Menschen Kinder.

  • Wie hat die Inflation die Armutssituation in Österreich verschärft?

    -Die hohe Inflation, insbesondere bei Energie- und Nahrungsmittelpreisen, hat die Lage vieler Menschen in Österreich verschärft, besonders bei den sogenannten 'Working Poor', also Menschen, die trotz Arbeit an der Armutsgrenze leben.

  • Wer sind die 'Working Poor' und warum hat ihre Zahl zugenommen?

    -Die 'Working Poor' sind Menschen, die trotz Erwerbstätigkeit unter der Armutsgrenze leben. Ihre Zahl hat zugenommen, weil viele Jobs gering bezahlt sind und die Sozialleistungen nicht ausreichend an die Inflation angepasst wurden.

  • Wie beeinflussen Armut und die Armutsgefährdung Kinder in Österreich?

    -Kinder, die in Armut leben, sind oft sozial isoliert, können sich Freizeitaktivitäten nicht leisten und haben in der Schule Nachteile, da oft kein Geld für Nachhilfe vorhanden ist. Dies führt zu schlechteren schulischen Leistungen und geringeren Chancen.

  • Welche strukturellen Gründe tragen zur Armutsgefährdung in Österreich bei?

    -Die drei Hauptgründe sind: Alleinleben, besonders bei Frauen; Haushalte mit mehreren Kindern, insbesondere Alleinerziehende; und fehlende oder unterbrochene Erwerbstätigkeit, oft aufgrund von Arbeitslosigkeit oder Betreuungsverpflichtungen.

  • Welche Maßnahmen könnten Armut und Ungleichheit in Österreich reduzieren?

    -Maßnahmen könnten die Einführung einer Kindergrundsicherung, eine Anpassung der Sozialleistungen an die Inflation, die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, höhere Erbschafts- und Vermögenssteuern sowie die Besteuerung von Grund und Boden umfassen.

  • Wie könnte eine Kindergrundsicherung in Österreich gestaltet werden?

    -Die Kindergrundsicherung könnte eine monatliche Zahlung von 200 Euro für alle Kinder beinhalten, mit zusätzlichen einkommensabhängigen Beträgen für armutsgefährdete Kinder, um ihre Teilnahme an sozialen Aktivitäten und Bildung zu fördern.

  • Welche Kritik gibt es am aktuellen Entlastungspaket der österreichischen Regierung?

    -Das Entlastungspaket wird kritisiert, weil es hauptsächlich Einmalzahlungen enthält, die kurzfristig helfen, aber die hohen Preise nicht nachhaltig senken. Es richtet sich zudem eher an Besserverdienende, während Geringverdienende nicht ausreichend unterstützt werden.

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