Kindes und Erwachsenenschutzrecht der Schweiz Teil 1 - Selbstvorsorge
Summary
TLDRDas Schweizerische Kindes- und Erwachsenenschutzrecht, in Kraft seit 2013, hat das vormundschaftsrecht ersetzt. Es ermöglicht es, durch den Vorsorgeauftrag und die Patientenverfügung, selbst zu bestimmen, wer bei Urteils- oder Handlungsunfähigkeit zuständig ist. Der Vorsorgeauftrag muss handschriftlich oder notariell beurkundet werden und kann im Zivilstandsamt eingetragen werden. Die Patientenverfügung regelt medizinische Maßnahmen und Sterbeprozesse, muss schriftlich und datiert sein. Beide sind wichtige Instrumente zur Selbstvorsorge.
Takeaways
- 🇨🇭 Das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht in der Schweiz trat 2013 in Kraft.
- 👮♂️ Die bisherigen Vormundschaftsbehörden wurden durch die interdisziplinäre Fachbehörde CASPAR ersetzt.
- 📚 Eine wichtige Neuheit ist die Möglichkeit zur Selbstvorsorge durch den Vorsorgeauftrag und die Patientenverfügung.
- 🧑⚖️ Urteilsunfähige Personen, Minderjährige und Personen unter umfassende Beistandschaft sind betroffen.
- 📜 Der Vorsorgeauftrag ermöglicht es, einen Beauftragten für Betreuung, Pflege und Vermögensverwaltung zu bestimmen.
- 📝 Voraussetzung für einen gültigen Vorsorgeauftrag ist die Urteilsfähigkeit der Person.
- 📑 Der Vorsorgeauftrag muss handschriftlich, datiert und unterzeichnet oder notariell beurkundet werden.
- 🏥 Die Patientenverfügung regelt die Zustimmung zu medizinischen Maßnahmen im Falle der Urteilsunfähigkeit.
- ✒️ Die Patientenverfügung muss schriftlich, datiert und unterzeichnet sein und kann jederzeit geändert werden.
- 🚫 Die Anweisungen in der Patientenverfügung müssen von den Fachpersonen im Gesundheitswesen befolgt werden, es sei denn, sie sind unzulässig.
Q & A
Was ist das Kindes- und Erwachsenenschutzrecht in der Schweiz?
-Das Kindes- und Erwachsenenschutzrecht ist ein Gesetz in der Schweiz, das seit 2013 in Kraft ist und das über hundertjährige Vormundschaftsrecht abgelöst hat. Es bietet Unterstützung für Personen, die bei der Bewältigung ihres Lebens Hilfe benötigen.
Was ist eine der wichtigen Neuerungen des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts?
-Eine wichtige Neuerung ist die Einführung der professionellen und interdisziplinären Fachbehörde, der sogenannten Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (CASPAR), die die bisherigen Vormundschaftsbehörden abgelöst hat.
Was ist der Zweck des Vorsorgeauftrags gemäß dem Kindes- und Erwachsenenschutzrecht?
-Der Vorsorgeauftrag ermöglicht es einer handlungsfähigen Person, für den Fall einer späteren Urteils unfähigkeit zu bestimmen, wer in welchem Umfang für die Betreuung, Pflege, Verwaltung des Vermögens und die rechtliche Vertretung zuständig ist.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um einen gültigen Vorsorgeauftrag zu erstellen?
-Um einen gültigen Vorsorgeauftrag zu erstellen, muss die Person urteilsfähig sein. Der Auftrag muss entweder handgeschrieben, datiert und unterzeichnet sein oder von einem Notar öffentlich beurkundet werden.
Was ist eine Patientenverfügung und was kann damit festgelegt werden?
-Eine Patientenverfügung ist eine schriftliche Vereinbarung, mit der festgelegt wird, welche medizinischen Maßnahmen im Falle von Urteils unfähigkeit zugelassen sind, wer über medizinische Maßnahmen entscheidet und wie der eigene Sterbeprozess oder die Organspende geregelt werden.
Welche Voraussetzungen müssen für eine gültige Patientenverfügung erfüllt sein?
-Die Verfasser der Patientenverfügung muss urteilsfähig sein, die Verfügung muss schriftlich, datiert und unterzeichnet sein und ein ausgefülltes und persönlich unterschriebenes Formular gelegt werden.
Wie lange ist eine Patientenverfügung gültig?
-Eine Patientenverfügung ist per sofort gültig und unbefristet. Sie kann jederzeit geändert werden.
Was geschieht, wenn eine Person urteils unfähig wird und weder einen Vorsorgeauftrag noch eine Beistandschaft hat?
-In diesem Fall wird die CASPAR-Behörde die Unterstützung leisten und die notwendigen Entscheidungen über Betreuung, Pflege und Verwaltung des Vermögens treffen.
Können Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung bei der Behörde eingetragen werden?
-Ja, der Vorsorgeauftrag kann beim Zivilstandsamt eingetragen werden. Die Patientenverfügung hingegen wird normalerweise beim Hausarzt, bei Angehörigen oder der Vertrauensperson hinterlegt.
Was muss die Behörde bzw. die Fachpersonen im Gesundheitswesen im Ernstfall überprüfen?
-Die Behörde bzw. die Fachpersonen im Gesundheitswesen müssen im Ernstfall überprüfen, ob eine gültige Patientenverfügung besteht und sie müssen die Anweisungen einer solchen Verfügung befolgen, sofern keine unzulässigen Anweisungen oder Zweifel an dem Willen des Betroffenen bestehen.
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