tagesschau 20:00 Uhr, 16.09.2024

Summary

Die tagesschau berichtet über extreme Wetterereignisse in Mittel- und Osteuropa, die für mindestens 15 Todesfälle verantwortlich sind. In Österreich, Tschechien und Polen gibt es große Überschwemmungen, während in Deutschland die Lage weniger dramatisch ist. Die Regierungen reagieren mit Katastrophenwarnungen und finanziellen Hilfsmaßnahmen. Wissenschaftler befürchten, dass der Klimawandel zu zunehmenden Extremwetterereignissen führen wird, was auch die politische Debatte über Klimaschutzmaßnahmen intensiviert.

Takeaways

• 🌪️ Durch Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, und die Lage ist weiterhin angespannt.
• 💧 In Deutschland steigt das Wasserstand in vielen Flüssen, aber die Situation ist nicht überall so dramatisch wie in anderen betroffenen Ländern.
• 🚨 In Österreich sind Dämme bedroht, in Tschechien sind ganze Landstriche überflutet und Polen hat im Südwesten den Katastrophenzustand ausgerufen.
• 🏥 In Nysa, Polen, wurde wegen des steigenden Wassers der Fluss Neiße eine Evakuierung eines Krankenhauses angeordnet.
• 🏠 In Jesenik, Tschechien, hat die Flut nachgelassen, aber Zerstörung und Schmutz bleiben zurück, und die Schäden sind schwerer als 1997.
• 🛠️ In Hadersdorf, Österreich, werden Helfer eingesetzt, um zu verhindern, dass Dämme brechen, unterstützt von Bundesheer und Hubschraubern.
• 🌡️ Extremwetterereignisse nehmen in Europa zu, und der Klimawandel trägt dazu bei, indem er 90% der zusätzlichen Energie in den Weltmeeren speichert.
• 🌊 Das Mittelmeer ist übermäßig warm, was zu mehr Verdampfung und Unwetter führt, und Forscher befürchten noch schlimmere Schäden durch weiterhin steigende Erdtemperaturen.
• 🏞️ In Österreich, insbesondere im Nordosten, ist der Zustand der Dämme besorgniserregend, und Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt.
• 🚨 In Deutschland wird mit einem Anstieg der Pegelstände der Donau, Inn und Isar gerechnet, aber ab Mittwoch werden sinkende Pegelstände erwartet.

Q & A

Wie viele Menschen sind nach den Berichten durch das Hochwasser in Mittel- und Osteuropa ums Leben gekommen?

Mindestens 15 Menschen sind durch das Hochwasser in Mittel- und Osteuropa ums Leben gekommen.

In welchen Ländern Europas sind Dämme durch die Überschwemmungen besonders gefährdet?

In Österreich und Tschechien sind Dämme durch die Überschwemmungen besonders gefährdet.

Welche Maßnahmen hat die polnische Regierung getroffen, um den von der Flut betroffenen Gebieten zu helfen?

Die polnische Regierung hat den Katastrophenfall ausgerufen und eine Reserve von einer Milliarde Zloty, was 240 Millionen Euro entspricht, bereitgestellt.

Welche Auswirkungen hat das Hochwasser auf die Stadt Nysa in Polen?

In Nysa in Polen wurde der Katastrophenzustand ausgerufen, Straßenzüge sind überflutet und etwa 100 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.

Wie hoch ist die aktuelle Wasserstandsdifferenz des Elbe in Bad Schandau im Vergleich zum Normalpegel?

Der Pegel der Elbe in Bad Schandau liegt bei etwas über sechs Metern, während der Normalpegel 1,50 Meter beträgt.

Welche Rolle spielt der Klimawandel nach der Analyse der Forscher bei den zunehmenden Extremwetter-Ereignissen?

Die zusätzliche Energie durch den Klimawandel wird zu 90 % von den Weltmeeren aufgenommen, was zu mehr Verdunstung und Unwetter verursacht.

Was haben Umweltschützer wie Greenpeace und Germanwatch gegen die Regierung unternommen, um mehr Klimaschutz zu erreichen?

Umweltschützer wie Greenpeace und Germanwatch haben zusammen mit 50.000 Bürgerinnen und Bürgern eine Verfassungsbeschwerde gegen die Regierung eingelegt, um Kritik an der Verkehrspolitik und dem Klimaschutzgesetz zu äußern.

Wie hat sich der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, zu einer möglichen Kanzlerkandidatur der Union geäußert?

Armin Laschet hat sich nicht als Kanzlerkandidat der Union geäußert, sondern unterstützte eine Kandidatur von CDU-Chef Friedrich Merz.

Welche Maßnahmen wurden von der Bundespolizei in Deutschland getroffen, um die Grenzen besser zu kontrollieren?

Die Bundespolizei hat Grenzkontrollen an den Übergängen zu Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark eingeführt, die auf sechs Monate befristet sind.

Wie hat sich die Anzahl der Asylsuchenden in der EU, Norwegen und der Schweiz im ersten Halbjahr 2024 verändert?

Im ersten Halbjahr 2024 haben etwas weniger Menschen in der EU, Norwegen und der Schweiz Asyl gesucht, mit Deutschland als Hauptzielland.

Outlines

00:00

🌊 Hochwasserkatastrophe in Europa

Die tagesschau berichtet über die Folgen des Hochwassers in Mittel- und Osteuropa, wo mindestens 15 Menschen ihr Leben verloren haben. In Deutschland ist die Lage nicht so dramatisch, aber in Österreich, Tschechien und Polen gibt es große Sorge. In Österreich könnten Dämme brechen, in Tschechien sind ganze Landstriche überflutet, und Polen hat den Katastrophenzustand ausgerufen. Die Regierung hat Milliardenbetrag zur Verfügung gestellt und Forscher befürchten, dass die Situation noch schlimmer werden könnte, wenn die Erderwärmung fortschreitet.

05:02

🚨 Situation in Deutschland und Umweltschutz

Der zweite Absatz behandelt die Situation des Hochwassers in Deutschland, wo die Auswirkungen bislang weniger dramatisch sind, aber in Bayern mit einem Anstieg der Pegelstände von Donau, Inn und Isar gerechnet wird. Umweltschützer kritisieren die politische Debatte über den Klimawandel und reichen eine Verfassungsbeschwerde gegen die Regierung ein, da sie der Meinung sind, dass nicht genug getan wird, um den Klimawandel zu stoppen.

10:04

🏛️ Politische Entwicklungen in Deutschland

In diesem Abschnitt wird über die politischen Entwicklungen in Deutschland berichtet. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, wird nicht als Kanzlerkandidat der Union antreten, sondern unterstützt die Kandidatur von Friedrich Merz. Die Grenzkontrollen in Deutschland werden verlängert, was auf gemischte Reaktionen bei den Reisenden stößt, und es wird über die finanziellen und personellen Auswirkungen der Maßnahmen gesprochen.

15:07

🔍 Asylgesuche und politische Ereignisse in den USA

Der vierte Absatz gibt Auskunft über die Asylgesuche in der EU, Norwegen und der Schweiz, die im ersten Halbjahr 2024 zurückgegangen sind, mit Deutschland als Hauptzielland. In den USA wird der Präsidentschaftswahlkampf von einem weiteren Anschlagsversuch auf Donald Trump überschattet, der jedoch von Personenschützern vereitelt wurde. Der mutmaßliche Täter wird festgenommen, und Trump wirft politischer Gewalt und Hetze von seiten der linken Kommunisten für den Anschlagsversuch verantwortlich.

Keywords

💡Hochwasser

Hochwasser bezeichnet eine plötzliche und stark ansteigende Wasserstandslage, die normalerweise durch starke Regenfälle, Schneeschmelze oder Überschwemmung von Ufern großer Flüsse verursacht wird. Im Kontext des Videos ist es das zentrale Thema, da es von den Folgen des Hochwassers in Mittel- und Osteuropa die Rede ist, wobei mindestens 15 Menschenleben verloren gingen und in Deutschland die Wasserstände in vielen Flüssen steigen.

💡NDR

NDR steht für Norddeutscher Rundfunk und ist ein öffentlich-rechtlicher Rundfunkverbund in Deutschland. Im Video ist NDR der Sender, der die tagesschau überträgt und somit für die Berichterstattung über die aktuellen Ereignisse verantwortlich ist, einschließlich der Hochwasserkatastrophe.

💡Katastrophenzustand

Ein Katastrophenzustand ist ein rechtlicher Zustand, der ausgerufen werden kann, wenn ein Gebiet durch ein Naturereignis oder eine andere Katastrophe in eine extreme Notlage versetzt wird. Im Video wird dieser Begriff verwendet, um die Schwere der Situation in Polen und anderen betroffenen Gebieten zu beschreiben, wo der Katastrophenzustand ausgerufen wurde.

💡Evakuierung

Evakuierung bezieht sich auf den Prozess des sicheren Transports von Menschen aus einem gefährdeten Gebiet, um sie vor einer drohenden Gefahr wie Hochwasser, Naturkatastrophen oder Kriegshandlungen zu schützen. Im Video wird die Evakuierung erwähnt, als der Bürgermeister von Nysa in Polen angeordnet hat, dass die Bewohner aufgrund des steigenden Wassers evakuiert werden müssen.

💡Klimawandel

Der Klimawandel beschreibt langfristige Veränderungen in der globalen Atmosphäre, die zu extremen Wetterbedingungen wie Hitzewellen, Stürmen und Überschwemmungen führen können. Im Video wird der Klimawandel als einer der Faktoren diskutiert, der zu zunehmenden Extremwetterereignissen und damit auch zu Hochwasserkatastrophen beiträgt.

💡Extremwetter-Ereignisse

Extremwetter-Ereignisse sind untypische Wetterphänomene, die zu großen Schäden und Verlusten führen können. Im Video werden sie in Bezug auf die aktuellen Hochwasserereignisse in Europa diskutiert, die durch starke Regenfälle und die zusätzliche Energie, die durch den Klimawandel in den Weltmeeren aufgenommen wird, ausgelöst werden.

💡Umweltschutz

Umweltschutz beinhaltet Maßnahmen und Politiken, die darauf abzielen, die Umwelt zu schützen und zu erhalten, indem Schäden vermieden und Ressourcen nachhaltig genutzt werden. Im Video wird der Umweltschutz in der Diskussion über die Klimaklagen von Greenpeace und Germanwatch thematisiert, die mehr Klimaschutz fordern.

💡Verfassungsbeschwerde

Eine Verfassungsbeschwerde ist ein Rechtsbehelf, der es Bürgern ermöglicht, gegen staatliche Handlungen vor dem Bundesverfassungsgericht zu klagen, wenn sie der Meinung sind, dass ihre Grundrechte verletzt wurden. Im Video wird erwähnt, dass Umweltschützer eine Verfassungsbeschwerde gegen die Regierung einreichen, um mehr Klimaschutz durchzusetzen.

💡Grenzkontrollen

Grenzkontrollen sind Maßnahmen, bei denen die Behörden an den Grenzen eines Landes die Ein- und Ausreise von Personen und Gütern überwachen und kontrollieren. Im Video wird berichtet, dass in Deutschland Grenzkontrollen an den Grenzen zu Ländern wie Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark verstärkt werden.

💡Asylgesuch

Ein Asylgesuch ist eine formale Bitte um Schutz und Aufenthaltsrecht in einem Land, das von jemandem gestellt wird, der verfolgt oder in seinem Heimatland bedroht wird. Im Video wird berichtet, dass in der EU, Norwegen und der Schweiz im ersten Halbjahr 2024 weniger Menschen Asyl gesucht haben, wobei die meisten in Deutschland registriert wurden.

Highlights

Hochwasser in Mittel- und Osteuropa: Mindestens 15 Todesopfer.

In Deutschland steigt das Wasserstand in vielen Flüssen, Lage ist aber weniger dramatisch.

In Österreich drohten Dämme zu brechen, in Tschechien stehen ganze Landstriche unter Wasser.

Polen ruft Katastrophenzustand im Südwesten aus, Evakuierungen in Nysa notwendig.

Regierung stellt eine Milliarde Zloty für betroffene Orte und Menschen bereit.

Aufräumarbeiten in Jesenik, Tschechien, nach der Flut.

Fluss in Hadersdorf, Österreich, über die Ufer getreten, Rettungsaktionen laufen.

Extremwetterereignisse nehmen zu, Klimawandel spielt eine Rolle.

Die Fluten sind schlimmer als 1997, Wasserstand zwei Meter hoch in den Straßen.

Niederösterreich im Katastrophenmodus, Einsatzkräfte arbeiten unermüdlich.

In Polen wird eine Flutwelle aus der Neiße erwartet, Staudämme sind gefährdet.

In Deutschland werden Pegelstände in Bayern sinken, während in Sachsen die Vorbereitungen gut sind.

Grenzkontrollen in Deutschland verlängert, auch an den Grenzen zu Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark.

Asylgesuch in der EU, Norwegen und der Schweiz im ersten Halbjahr 2024 etwas weniger als im Vorjahr.

Anschlagsversuch auf Donald Trump verhindert, mutmaßlicher Täter festgenommen.

Wettervorhersage für 17. September: Freundliche und warme Spätsommertage.

Extremsportler Jaan Roose überquert die Bosporus bei Istanbul auf einer Slackline.

Transcripts

* Gong *

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (16.09.2024)

Heute im Studio: Constantin Schreiber.

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Durch das Hochwasser in Mittel- und Osteuropa

sind bislang mindestens 15 Menschen umgekommen.

Noch zeichnet sich keine Entspannung ab:

Es regnet weiter.

Dadurch steigt auch in Deutschland das Wasser in vielen Flüssen,

aber die Lage ist nicht ganz so dramatisch.

In Österreich drohen Dämme zu brechen.

In Tschechien stehen ganze Landstriche unter Wasser.

In Polen wurde im Südwesten der Katastrophenzustand ausgerufen.

Es sind nur wenige Schritte vom Ufer der Neiße bis in die Stadt Nysa.

Das Wasser hat sich seinen Weg gebahnt.

Ganze Straßenzüge der Kleinstadt sind überflutet.

Etwa 100 Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden.

Der Strom in diesem Krankenhaus ist weg, der Keller überflutet.

Am Nachmittag ordnet der Bürgermeister die Evakuierung an,

weil der Fluss weiter ansteigen könnte.

Auch für diesen Teil des Landes

hat die Regierung den Katastrophenfall ausgerufen.

Wir haben eine Reserve von einer Milliarde Zloty bereitgestellt

für die Orte und Menschen, die von der Flut betroffen sind.

Umgerechnet sind das 240 Mio. Euro.

50 Kilometer entfernt liegt Jesenik in Tschechien.

Hier haben die Aufräumarbeiten begonnen.

Das Wasser ist wieder weg.

Zurück bleiben Zerstörung, Schutt und Dreck.

Die Fluten sind schlimmer als 1997.

Das Wasser stand zwei Meter hoch in den Straßen.

Hier entstand ein Strudel.

Ich weiß nicht, ob das Haus beschädigt ist.

Auch in Hadersdorf in Österreich ist der Fluss über die Ufer getreten.

Helfer versuchen, Schlimmeres abzuwenden.

Wir sorgen dafür, dass der Damm nicht brechen kann.

Wir haben die Unterstützung vom Bundesheer.

Ein Hubschrauber ist vor Ort,

der für solch schwierige Bergungsarten eingesetzt wird.

So große Regenmassen an so vielen Orten in Europa -

Extremwetter-Ereignisse nehmen zu.

Die zusätzliche Energie durch den Klimawandel

wird zu 90 % von den Weltmeeren aufgenommen.

Das Mittelmeer ist zurzeit neun Grad zu warm.

Dadurch verdunstet mehr Wasser.

Dadurch ist mehr Wasser im Tiefdruckgebiet,

was diese Unwetter verursacht.

Forscher befürchten noch schlimmere Schäden,

wenn die Erde sich weiter erwärmt.

Die Folgen werden nicht proportional zur Erwärmung schlimmer.

Zwei Grad ist nicht doppelt so schlimm wie ein Grad.

Wir kommen an Belastungsgrenzen,

wo die Flüsse das Wasser nicht mehr aufnehmen können.

Wo Dämme brechen.

In einigen der betroffenen Gebiete

erleben die Menschen das schon in diesen Tagen.

In Österreich ist v.a. der Nordosten betroffen.

Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

Unsere Reporterin Anna Tillack steht in St. Pölten.

Dort führt die Traisen Hochwasser, ein Zufluss der Donau.

Anna Tillack, wie ist die Lage aktuell?

Niederösterreich ist immer noch im Katastrophenmodus.

Hinter mir werden Häuser leergepumpt.

Überall stehen Einsatzkräfte, arbeiten unermüdlich.

Ein Feuerwehrmann sagte, er wisse gar nicht,

wie viele Keller er schon leergepumpt habe.

Viele Menschen müssen aus den Häusern gerettet werden.

Die Dämme machen den Einsatzkräften auch sorgen.

Einige sind schon gebrochen.

Einige mussten geschützt und sicher gemacht werden.

Alle hoffen darauf, dass der Regen nachlässt.

Das soll morgen der Fall sein.

In Polen führen mehrere Zuflüsse der Oder Hochwasser.

Martin Adam steht in Krapkowice.

An der Oder wird eine Flutwelle aus der Neiße erwartet,

weil in einer Staumauer bei Paczkow ein Riss entdeckt wurde.

Martin Adam: Wie entwickelt sich die Lage?

Auch im Südwesten Polens ist die Lage angespannt.

Im Moment regnet es zwar weniger,

aber es jagt eine Katastrophenmeldung die nächste.

Meist geht es um Staudämme, die zu brechen drohen.

Das ist durch den heftigen Regen der letzten Tage ausgelöst.

Sie sind also mit Wasser durchtränkt.

Deswegen musste die Stadt Nysa evakuiert werden.

Die liegt an der Neiße.

Die Welle, die zurzeit Richtung Norden unterwegs ist,

fließt in die Oder.

Deswegen sind die Brücken dort abgesperrt.

In den meisten Orten kommt man nicht mehr ans Wasser.

In Deutschland

sind die Auswirkungen des Hochwassers bislang weniger dramatisch.

In Bayern wird bis morgen

mit einem Anstieg von Donau, Inn und Isar gerechnet.

Ab Mittwoch sollen die Pegelstände sinken.

Am Unterlauf von Elbe und Oder wird der Scheitelpunkt der Flutwelle

erst gegen Ende der Woche erwartet.

Auch wenn die Wassermassen an der Neiße in Görlitz bedrohlich aussehen:

Der Pegelstand sinkt.

Heute macht sich Sachsens Innenminister ein Bild der Lage.

Nach der Flutkatastrophe 2013 wurden Polder eingerichtet.

Das Land stellt Informationen zu Pegelständen bereit.

Diesmal sei man gut vorbereitet.

Man spürt in Sachsen die Umsetzung der damals beschlossenen Maßnahmen.

Aber wir müssen wachsam bleiben:

Das ist eine Weile her und Wetterphänomene werden stärker.

Deswegen glaube ich,

dass wir gerade so mit einem blauen Auge davonkommen.

In Dresden steigt der Pegel der Elbe langsamer als angenommen.

Der Höchststand soll Donnerstag erreicht werden.

Die teils eingestürzte Carolabrücke ist nicht zum Problem geworden.

Auch hier sind die Behörden mit dem Hochwasserschutz zufrieden.

Der Hochwasserabwehrplan wird umgesetzt.

Feuerwehr und Umweltamt arbeiten eng zusammen:

Es gibt engmaschige Lageberatungen.

40 Kilometer elbaufwärts in Bad Schandau:

Auch hier führt die Elbe mehr Wasser als sonst.

In Bad Schandau nahe Tschechien kommt das Hochwasser der Elbe an

und fließt durchs Elbsandsteingebirge.

In Bad Schandau steht meine Kollegin Marie Brand.

Marie Brand, wie ist die Lage dort?

Momentan ist sie etwas besser als erwartet.

Hier herrscht zwar Warnstufe drei.

Der Pegel liegt bei etwas über sechs Metern.

1,50 Meter wäre normal.

Krisenstäbe tagen aber den ganzen Tag über.

Dort sagte man mir, man sei relativ entspannt.

Die Menschen hier sind das fast schon gewohnt.

Anfang des Jahres gab es einen ähnlichen Pegelstand.

Die Menschen hier sind vorsichtig.

Sie haben die Keller aufgeräumt, haben Autos umgeparkt.

Auch die Touristen fühlen sich überwiegend sicher.

Der Höchstpegel soll morgen erreicht werden.

Er wird dabei knapp unter sieben Metern liegen.

Wir halten Sie auch bei tagesschau.de auf dem Laufenden:

Mit unserem Blog und einer Karte mit den aktuellen Pegelständen.

Die Zunahme extremer Wetterereignisse hängt laut Wissenschaftlern

mit dem Klimawandel zusammen.

Dennoch hat das Thema in der politischen Debatte

eine nachgeordnete Rolle gespielt.

Das wollen Umweltschützer ändern:

Greenpeace und Germanwatch reichten mit 50.000 Bürgerinnen und Bürgern

Verfassungsbeschwerde gegen die Regierung ein.

Ihre Kritik richtet sich gegen die Verkehrspolitik

und das Klimaschutzgesetz.

Arvid Jasper arbeitet in einem Verein,

der Menschen bei der Installation von Solaranlagen hilft:

Für den Klimaschutz.

Ich gehe zu Demonstrationen, ich organisiere sie.

Ich habe ein Bürgerbegehren

gegen ein Kohlekraftwerk in Kassel gestartet.

Aber es reicht nicht.

Die Gesellschaft verdrängt die Klimakrise.

Deswegen macht Jasper bei einer Klimaklage mit.

Heute in Karlsruhe:

Greenpeace und Germanwatch reichen Verfassungsbeschwerde ein.

54.000 Menschen haben sich angeschlossen.

Ihr Ziel: mehr Klimaschutz.

Zwei ähnliche Verfahren liegen in Karlsruhe.

Die Klage richtet sich gegen Neuregelungen im Klimaschutzgesetz.

Der Bundestag hatte sie beschlossen.

Bisher galt:

Werden in einzelnen Sektoren Klimaziele verfehlt,

musste die Regierung gegensteuern.

Jetzt sind Gegenmaßnahmen erst Pflicht,

wenn CO2-Ziele in der Summe aller Bereiche verfehlt werden:

Zu hoher CO2-Verbrauch auf einem Gebiet

kann durch niedrigere Werte anderswo ausgeglichen werden.

Bereits 2021 hatte das Verfassungsgericht

Nachbesserungen am Gesetz gefordert.

Der Kern in diesem Beschluss ist:

Der Staat darf die Lasten des Klimaschutzes

nicht auf künftige Generationen abwälzen.

Es geht um Gerechtigkeit zwischen den Generationen.

Spätere Klimaklagen wurden teils abgewiesen.

Die neuen Klagen sind kein Selbstläufer.

Aber sie könnten das Potenzial für ein Grundsatzurteil haben.

Jasper hofft auf ein Urteil zugunsten des Klimaschutzes.

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Wüst,

will nicht als Kanzlerkandidat der Union antreten.

Stattdessen unterstütze er eine Kandidatur von CDU-Chef Merz.

Der Schwerpunkt seiner Politik liege weiter in Nordrhein-Westfalen.

Wir fragen nach bei Markus Preiß in Berlin.

Ist damit die Kanzlerkandidatur für die Union entschieden?

Offiziell nicht, aber das ist eine Vorentscheidung.

Markus Söder hatte immer gesagt, er werde sich nicht wegducken,

wenn die die CDU ihn als Kandidaten ruft.

Heute muss er feststellen:

Der größte CDU-Landesverband, Nordrhein-Westfalen,

ruft schon mal nicht:

Der will Friedrich Merz.

Wie wir hören,

ist das auch bei der CDU in anderen Bundesländern so.

Aber es ist kaum vorstellbar, dass Merz jetzt nicht zugreift.

In Berlin gehen viele davon aus:

Das könnte Montag nach den Wahlen in Brandenburg bekannt gegeben werden.

Die Frage ist nun: Spielt Markus Söder mit?

In der CSU ist man überrascht.

Wüst hat die CSU heute um Unterstützung für Merz gebeten:

Bitte nicht wieder so ein Umgang mit Sticheleien und Selbstsabotage

wie 2021 bei Armin Laschet.

Wüst ist aus dem Rennen.

Und zeigt: NRW ist genauso wichtig wie Bayern.

Die Union scheint mit Merz einen Kandidaten zu küren,

der nicht die höchsten Beliebtheitswerte hat.

Reisende müssen an allen deutschen Grenzen mit Kontrollen rechnen.

Die Maßnahme ist auf sechs Monate befristet.

Bereits kontrolliert werden die Grenzen im Süden und Osten.

Nun kommen Stichproben an den Übergängen zu Frankreich,

Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark hinzu.

Seit Mitternacht laufen die Grenzkontrollen:

An der A30 bei Bad Bentheim in Niedersachsen

durchsucht die Bundespolizei einen Kleinlaster.

Es ist einer von drei Kontrollpunkten

an der Grenze zu den Niederlanden.

Das ist ein Kraftakt.

Wir haben Unterstützung von der Bereitschaftspolizei,

die heute in der Kontrollstelle sind.

Wir reagieren flexibel.

Die Bundespolizei verspricht wenige Auswirkungen auf den Berufsverkehr.

Bei diesem Fahrzeug an der belgischen Grenze

dauert es trotzdem über eine halbe Stunde.

Ein bisschen schneller wäre gut.

Wenn wir eine Stunde verlieren für eine Kontrolle ohne Begründung:

Das ist viel.

Kehl am Rhein.

An der französischen Grenze

sollten die Kontrollen nach Olympia auslaufen.

Jetzt wurden sie verlängert.

Und so trifft es heute früh diesen Fernbus.

Die Reaktionen der Reisenden: gemischt.

Es ist so überraschend.

Ich weiß nicht, warum die alle hier sind.

Das ist richtig.

Wir sind okay damit.

Der Mehraufwand an den Grenzen muss gestemmt werden.

Für das geplante halbe Jahr schaffe man das,

sagt die Polizeigewerkschaft.

Die Grenzkontrollen, die dazugekommen sind ...

Benelux und Dänemark sind nicht die Schwerpunkte,

was die irreguläre Migration nach Deutschland angeht.

Ich kann mir vorstellen,

dass der Personalansatz relativ gering bemessen ist.

Sollten die Kontrollen länger als sechs Monate dauern,

brauche die Bundespolizei mehr Geld und Personal.

In der EU, Norwegen und der Schweiz

haben im ersten Halbjahr 2024 etwas weniger Menschen Asyl gesucht.

Das meldet die Asylagentur der EU.

Die meisten wurden in Deutschland registriert:

Die meisten kommen aus Syrien und Afghanistan.

In den USA wird der Präsidentschaftswahlkampf

von einem weiteren Anschlagsversuch auf Donald Trump überschattet.

Personenschützer konnten die Tat vereiteln.

Sie schossen auf einen bewaffneten Mann,

der Trump am Rande seines Golfclubs aufgelauert hatte.

Der Mann wurde festgenommen, ein Verfahren gegen ihn wurde eröffnet.

Ein Bundesgericht in Florida:

Hier wird der mutmaßliche Trump-Attentäter vorgeführt.

Die Anklage lautet: illegaler Waffenbesitz.

Um dieses Schnellfeuergewehr mit Zielfernrohr geht es.

Einsatzkräfte stellen es gestern

am Zaun zu Donald Trumps privatem Golfclub sicher.

Der Ex-Präsident kurz vorm Einlochen auf Bahn 5.

Plötzlich fallen Schüsse.

Die Secret-Service-Beamten gehen ein, zwei Loch vor dem Präsidenten

und checken die Lage.

Ein Beamter sah einen Gewehrlauf aus dem Zaun herausragen

und eröffnete das Feuer.

Der mutmaßliche Attentäter ist ehemaliger Trump-Wähler.

Ein Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen Russland,

der offenbar nicht mit Trumps Haltung zum Krieg einverstanden ist.

Vizepräsidentin Harris äußerte sich auf X:

Sie verurteile politische Gewalt.

Trump macht sie für den erneuten Anschlagsversuch verantwortlich.

Zitat:

’Wegen dieser linkskommunistischen Rhetorik fliegen die Kugeln.’

Wir werden immer unzivilisierter mit den politischen Hetzreden

und den politischen Anfeindungen.

Das hat zu diesen Angriffen auf Trumps Leben geführt.

Bereits vor zwei Monaten hatte es einen Attentatsversuch gegeben.

Lügen, Schmähungen, Beschimpfungen unter der Gürtellinie

sind im US-Wahlkampf mittlerweile an der Tagesordnung.

Das befeuert das politische Klima:

Umfragen zufolge ist jeder fünfte Amerikaner zu Gewalt bereit,

um seinen politischen Willen durchzusetzen.

Auf der Slackline über den Bosporus.

In schwindelerregender Höhe hat Extremsportler Jaan Roose

die Meerenge bei Istanbul überquert.

Sie trennt Europa von Asien.

Zu sehen ist, wie er bei starkem Wind mit Sicherungsseil

die 1074 Meter lange Slackline entlangbalanciert:

Über die Brücke der Märtyrer des 15. Julis hinweg.

Und nun die Wettervorhersage für morgen, den 17. September.

Wir geraten unter Hochdruckeinfluss,

der uns freundliche und warme Spätsommertage beschert.

Heute Nacht gibt's im Südosten teils unwetterartigen Regen.

Sonst teils wolkig, teils klar.

Es kann sich Nebel bilden.

Der Regen im Süden lässt morgen nach.

Übrig bleiben dort viele Wolken.

In der Mitte und im Norden neben Wolken auch Sonne.

Dazu bläst ein lebhafter Nordostwind.

Mittwoch überwiegend freundlich mit dem meisten Sonnenschein im Norden.

In den folgenden Tagen oft freundlich und warm.

Richtung Süden sind Schauer oder Gewitter möglich.

Um 22.15 Uhr hat Jessy Wellmer diese tagesthemen für Sie:

Das Ende von Schengen?

Wie die deutschen Grenzkontrollen in Europa ankommen.

Und:

US-Bundesstaat Nebraska.

Wie das Votum einiger Wähler hier

die Präsidentschaftswahl entscheiden könnte.

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2024