Praktische Philosophie 7a: Deontologie - Kant (1)

Dietmar Hübner
12 Jun 201437:55

Summary

TLDRDie Vorlesung diskutiert die Grundlagen der Metaethik, insbesondere die Einteilung in Ontologie, Technologie und Theologie. Der Fokus liegt auf der moralischen Urteilskraft und dem Handlungstyp, wobei die Motivation und Konsequenzen sekundär sind. Es wird betont, dass Moralvorschriften unabhängig von empirischen Gegebenheiten formuliert werden müssen, um ihre Unbedingtheit zu wahren. Die Diskussion umfasst auch die Universalisierung von Handlungen und die Kritik an der reinen Vernunft, wie sie in Kants Philosophie dargestellt wird.

Takeaways

  • 📚 Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Metaethik, Ontologie und Technologie.
  • 🔍 Der Fokus liegt auf der moralischen Urteilskraft, insbesondere auf der Handlung als solcher, nicht auf Motivation oder Konsequenzen.
  • 🚫 Die Ontologie sieht Handlungen wie Lügen und Stehlen als grundsätzlich schlecht, unabhängig von den Gründen und Folgen.
  • 📝 Regeln müssen verfeinert werden, um sinnvolleren Ausnahmen zuzulassen, ohne Bezug auf Motivation oder Konsequenzen.
  • 🤔 Die Diskussion um das Konzept der Handlung ist weitreichend und kann Motivation oder Konsequenzen in anderen Darstellungen einbeziehen.
  • 🏠 Die Anwendung von Moralität auf verschiedene ethische Typen (Ontologisch, Tugendethisch, Theologisch) zeigt, dass jeder Typ versucht, seine Komponenten so weit wie möglich zu fassen.
  • 🌐 Die Universalisierungsgrundintuition ist eine zentrale moralische Grundannahme, die in fast allen ethischen Systemen vorhanden ist.
  • 🚫 Tugendethiker und Theologen versuchen, die Plausibilität der Universalisierungsgrundkonzeption zu untergraben, indem sie sie ad absurdum führen.
  • 📖 Im Kontext der Moralphilosophie von Kant wird die Kritik der reinen Vernunft und die Kritik der praktischen Vernunft als Grundlage für seine ethische Theorie herangeht.
  • 🔄 Kant argumentiert, dass Moralität unbedingt sein muss und nicht von empirischen Gegebenheiten abhängen darf, um ihre kategorische Form beizubehalten.

Q & A

  • Was ist die Hauptidee der dritten Einheit der Vorlesungen?

    -Die Hauptidee der dritten Einheit ist die Vertiefung in die Ontologie und Theologie, insbesondere im Hinblick auf moralische Urteile, die sich auf das Handeln als solches beziehen, anstatt auf Motivation oder Konsequenzen.

  • Wie definiert man in der Ontologie ein schlechtes Handeln?

    -In der Ontologie ist ein Handeln schlecht, wenn es in einer grundlegenden Form, wie zum Beispiel Lügen oder Stehlen, schlecht ist, unabhängig vom Grund und den Folgen.

  • Was ist die Bedeutung der Handlungsregeln in der Ontologie?

    -Die Handlungsregeln in der Ontologie sind wichtig, weil sie versuchen, Ausnahmen sinnvollerweise zuzulassen, ohne Bezug auf Motivation oder Konsequenzen zu nehmen.

  • Wie wird die Handlung in der Ontologie definiert?

    -Die Handlung in der Ontologie kann sehr weit gefasst werden und kann Dinge einschließen, die in anderen Darstellungen möglicherweise als Motivation oder Konsequenz realisiert werden könnten.

  • Was ist die Grundintuition der Universalisierung von Handlungen?

    -Die Grundintuition der Universalisierung von Handlungen besagt, dass eine Handlung moralisch nicht in Ordnung sein sollte, wenn sie von jedem getätigt würde und unakzeptabel wäre.

  • Wie wird die Universalisierung in der Ethik von Kant behandelt?

    -Kant behandelt die Universalisierung als eine zentrale moralische Grundintuition, die er als kategorischen Imperativ formuliert, was bedeutet, dass eine Handlung nur dann moralisch richtig ist, wenn sie als allgemeines Gesetz für alle angemessen ist.

  • Welche Rolle spielt die Reine Vernunft in Kants moralischer Philosophie?

    -In Kants moralischer Philosophie spielt die Reine Vernunft eine zentrale Rolle, da sie das Fundament für moralische Gesetze bildet, die unabhängig von empirischen Bedingungen und Erfahrung sind.

  • Was ist das Ziel von Kants Kritik der praktischen Vernunft?

    -Das Ziel von Kants Kritik der praktischen Vernunft ist es, die möglichen Grenzen und Anwendungsbereiche der praktischen Vernunft zu klären und zu zeigen, dass Moralität auf unbedingten, empirisch unabhängigen Prinzipien basieren muss.

  • Wie unterscheidet sich Kants kategorischer Imperativ von anderen moralischen Prinzipien?

    -Kants kategorischer Imperativ unterscheidet sich von anderen moralischen Prinzipien dadurch, dass er auf unbedingten, gesetzartigen Anweisungen basiert, die für alle Menschen gelten, ohne Rücksicht auf ihre individuellen Motivationen oder die möglichen Konsequenzen ihrer Handlungen.

  • Welche Kritiken werden in der Vorlesung an andere ethische Theorien geäußert?

    -In der Vorlesung werden Kritiken an tugendethischen und teleologischen Theorien geäußert, da diese Theorien die Moralität mit der Natur des Menschen oder der Welt beschaffenheit verknüpfen, was zu einer Relativierung der Moral führt und ihre unbedingte, kategorische Natur verlieren könnte.

Outlines

00:00

📚 Einleitung in die Moralphilosophie

Der erste Absatz stellt die Grundlage für die Vorlesungen über Moralphilosophie dar. Es wird auf die metaethische Einteilung eingegangen, die Kenntnisse aus der Ontologie und Technologie aufgegriffen werden. Der Schwerpunkt liegt auf der moralischen Urteilskraft und der Handlung als solcher, wobei die Motivationslage und die Konsequenzen weniger im Fokus stehen. Es wird betont, dass Regeln wie das Lügen und Stehlen unabhängig von den Gründe und Folgen als schlecht angesehen werden. Die Diskussion um die Handlungsbegriffe und die Universalisierung von Handlungen wird eingeführt.

05:01

🔍 Diskussion über Handlungen und Universalisierung

Der zweite Absatz vertieft die Diskussion über Handlungen und die Universalisierung. Es wird argumentiert, dass Handlungen wie Lügen und Mord unabhängig von Motivation oder Konsequenzen moralisch falsch sind. Die Universalisierung von Handlungen wird als zentrale moralische Grundintuition hervorgehoben, die in fast allen ethischen Systemen vorhanden ist. Beispiele wie Schwarzfahren und Steuerhinterziehung werden genutzt, um die Diskussion zu veranschaulichen und die Notwendigkeit einer sorgfältigeren Formulierung der Universalität zu betonen.

10:01

📖 Kant und die Ontologie der Moral

Der dritte Absatz konzentriert sich auf Immanuel Kant und seine Bedeutung in der Ontologie der Moral. Kant wird als einer der wichtigsten Vertreter der Philosophiegeschichte hervorgehoben, insbesondere für seine Theorie des kategorischen Imperativs. Die Diskussion um die Universalisierung von Handlungen und die Abstraktionsebene wird weitergeführt, und es wird darauf hingewiesen, dass die Moralphilosophie Kants von der Natur des Menschen und den Umständen der Welt unabhängig sein muss.

15:03

🎓 Kant als Philosoph und sein Leben

Der vierte Absatz bietet einen biografischen Überblick über Kant und seine philosophische Entwicklung. Es wird auf seine Herkunft, sein Studium, seine Karriere als Hauslehrer und später als Professor in Königsberg eingegangen. Kant wird als ein Mann mit vielen Fähigkeiten und Interessen beschrieben, der auch soziale Kontakte pflegte und eine reiche geistige Leben führte. Sein Engagement für die Wissenschaft, insbesondere die Physik und die Metaphysik, wird hervorgehoben.

20:03

📖 Kant und seine Werke

Der fünfte Absatz beschreibt Kants akademische Karriere und seine Werke. Es wird auf seine Promotion, Habilitation und seine Lehrtätigkeit eingegangen. Kants Vorlesungen waren vielfältig und umfassten nicht nur Philosophie, sondern auch Naturwissenschaften. Sein Stil als Vortragender wird als lebendig und charmant beschrieben. Die Kritik der reinen Vernunft wird als bahnbrechendes Werk in der Philosophiegeschichte hervorgehoben, und es wird darauf hingewiesen, dass Kants Werke zunehmend an Bedeutung gewannen.

25:04

📘 Die Kritik der reinen Vernunft und ihre Bedeutung

Der sechste Absatz erklärt die Bedeutung der Kritik der reinen Vernunft für Kants Philosophie. Es wird betont, dass die reine Vernunft im theoretischen Bereich begrenzt ist, aber im praktischen Bereich, insbesondere in der Moralphilosophie, einen zentralen Platz einnimmt. Die Diskussion um die reine Vernunft und ihre Grenzen wird fortgesetzt, und es wird darauf hingewiesen, dass Moralgesetze unabhängig von empirischen Voraussetzungen formuliert werden müssen.

30:05

📘 Die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und die Kritik der praktischen Vernunft

Der siebte Absatz beschreibt Kants Werke zur Moralphilosophie, insbesondere die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und die Kritik der praktischen Vernunft. Es wird darauf eingegangen, dass die Moralphilosophie Kants von der Natur des Menschen und den Umständen der Welt unabhängig sein muss und dass Moralgesetze in ihrer Forderung unbedingt sind. Die Diskussion um die kategorische Form der Moral und die Bedeutung des kategorischen Imperativs wird fortgesetzt.

35:07

📘 Die Bedeutung der Moralgesetze und der kategorischen Imperativ

Der achte Absatz konzentriert sich auf die Bedeutung der Moralgesetze und des kategorischen Imperativs in Kants Philosophie. Es wird betont, dass Moralgesetze unabhängig von empirischen Gegebenheiten formuliert werden müssen, um ihre Unbedingtheit zu wahren. Die Diskussion um die Unbedingtheit der Moral und die Abstraktion von menschlicher Natur und Weltumständen wird weitergeführt, und es wird darauf hingewiesen, dass Moralphilosophie Kants eine rein Vernunft basierte Moralität verfolgt.

Mindmap

Keywords

💡Metaethik

Metaethik ist die philosophische Disziplin, die die Grundlagen und Prinzipien der Ethik untersucht. Sie befasst sich mit der Struktur und dem Umgang mit moralischen Urteilen und Theorien. Im Video wird die Metaethik als Teil der Einheit eingeführt, um die ethischen Einteilungen und die Ontologie von Technologien und Tätigkeiten zu diskutieren.

💡Ontologie

Ontologie ist die philosophische Disziplin, die mit der Existenz und der Beschaffenheit von Seiendem beschäftigt ist. In der Ethik bezieht sich Ontologie auf die Art und Weise, wie moralische Regeln und Prinzipien auf das Handeln angewendet werden.

💡Moralische Urteilskraft

Moralische Urteilskraft bezieht sich auf die Fähigkeit, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden und moralische Entscheidungen zu treffen. Im Video wird diese Fähigkeit hervorgehoben, um zu zeigen, wie Handlungen moralisch bewertet werden können.

💡Handlungstyp

Ein Handlungstyp ist eine Kategorie von Handlungen, die bestimmte moralische Eigenschaften haben. Im Video wird der Handlungstyp als zentral für die Ontologie dargestellt, um moralische Regeln zu formulieren.

💡Universalisierung

Universalisierung ist ein zentrales Konzept in der Moralphilosophie, das besagt, dass eine Handlung moralisch akzeptabel ist, wenn sie für alle gleichermaßen angewendet werden könnte. Dies ist eine Methode, um moralische Regeln zu entwickeln, die für alle Menschen gelten.

💡Kategoriescher Imperativ

Der kategorische Imperativ ist ein zentrales Konzept in Kants Ethik, das besagt, dass man nur Handlungen ausführen sollte, deren Maxime zu einer allgemeinen Regel für alle Menschen werden könnte. Es ist eine Formulierung der moralischen Pflicht, die unabhängig von den spezifischen Umständen oder Motiven ist.

💡Moralische Intuition

Moralische Intuition ist die unmittelbare, instinktive Erkenntnis oder das Gefühl für das Richtige oder Falsche einer Handlung. Es ist eine Art innerer Kompass, der Menschen hilft, moralische Entscheidungen zu treffen, ohne dass sie lange über die Gründe nachdenken müssen.

💡Tugendethik

Tugendethik ist eine moralphilosophische Theorie, die besagt, dass das Gute in der Welt durch die Entwicklung von Tugenden oder guten Charaktereigenschaften erreicht wird. Tugendethiker betrachten Tugenden wie Tapferkeit, Gerechtigkeit und Weisheit als zentral für das moralische Leben.

💡Teleologie

Teleologie ist eine philosophische Disziplin, die sich mit der Erklärung von Ereignissen und Handlungen durch ihre Ziele oder Endzwecke befasst. In der Ethik bezieht sich Teleologie auf die Idee, dass Handlungen moralisch bewertet werden, basierend auf den erwarteten Ergebnissen oder den guten Zwecken, die sie verfolgen.

💡Moralische Regeln

Moralische Regeln sind allgemeine Anweisungen oder Prinzipien, die bestimmen, was als richtig oder falsch angesehen wird. Sie sind die Grundlage für moralische Urteilskraft und Handeln und können in verschiedenen ethischen Theorien unterschiedlich formuliert werden.

💡Moralische Pflicht

Moralische Pflicht bezieht sich auf die Verpflichtung, bestimmte Handlungen auszuführen oder zu unterlassen, basierend auf moralischen Prinzipien oder Regeln. Es ist eine Verantwortung, die von einer Person getragen wird, um das Gute zu fördern und das Böse zu vermeiden.

Highlights

Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Metaethik, der Einteilung in Tätigkeitsontologien und Technologien.

Die Schwerpunktsetzung liegt auf dem moralischen Urteil und der Handlung als solcher.

Ontologische Regeln wie Lügen und Stehlen sind grundsätzlich schlecht, unabhängig von Motivation oder Konsequenzen.

Die Diskussion um die Notlüge und Mundraub als Ausnahmen von allgemeinen Handlungstypen.

Die Bedeutung der Handlungsart und die Herausforderung, Ausnahmen ohne Bezug auf Motivation oder Konsequenzen zu formulieren.

Die universalisierte Handlungsregel und die Grundintuition, dass eine Handlung moralisch nicht in Ordnung ist, wenn sie von jedem durchgeführt würde.

Die Diskussion über die Tugendethik und Theologie und ihre Schwierigkeiten mit der Universalisierungsgrundkonzeption.

Die Kritik an der Tugendethik und Theologie, da sie Schwierigkeiten haben, mit der Universalisierungsgrundkonzeption umzugehen.

Die Notwendigkeit, die Universalisierungsgrundkonzeption sorgfältiger zu formulieren, um sie sinnvoll zu machen.

Die Diskussion über die Goldene Regel und die Bedeutung der Handlungsart im moralischen Urteil.

Die Einführung von Kants Moralphilosophie und seine Kritik der reinen Vernunft.

Kants Auffassung, dass Moral unbedingt ist und von empirischen Gegebenheiten unabhängig sein muss.

Die Bedeutung der kategorischen Imperative in Kants Moralphilosophie.

Kants Kritik an der empirischen Praktischen Vernunft und die Betonung der reinen Praktischen Vernunft.

Die Unterscheidung zwischen der Theoretischen und Praktischen Vernunft in Kants Philosophie.

Kants Kritik der reinen Vernunft und die Festlegung ihrer Grenzen im theoretischen Bereich.

Die Bedeutung der Metaphysik der Sitten in Kants道德哲学.

Kants Auffassung, dass Moralgesetze nicht von der menschlichen Natur oder den Weltumständen abhängen dürfen.

Die Notwendigkeit einer reinen Moralphilosophie, die von allem Empirischen unabhängig ist.

Transcripts

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guten morgen meine damen und herren

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herzlich willkommen zur heutigen

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vorlesungen in der dritten einheit

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hatten wir die meta ethische einteilung

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kennengelernt

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im trubel tätigen ontologien und

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technologien und in dieser einheit also

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heute und nächste woche werden wir die d

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und theologie vertiefen wieder anhand

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konkreter entwürfe der und oli jeden

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legen wir den schwerpunkt des

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moralischen urteils auf die handlung als

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solche sie schauen nicht so sehr auf die

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motivationslage nicht so sehr auf dass

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konsequenzen spektrum das heißt nicht

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dass die völlig bedeutungslos wären aber

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der fokus liegt eben auf dem handlungs

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typ als solchen der ontologie in

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elementare formen wäre zb lügen ist

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schlecht egal aus welchem grund und egal

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mit welchen folgen stehlen ist schlecht

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egal weshalb egal wozu solche regeln

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müssen sicherlich verfeinert werden weil

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man ja vielleicht sinnvoller ausnahmen

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zulassen möchte aber wenn man dabei der

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ontologie bleiben will dann muss man

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natürlich auch versuchen diese

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verfeinerungen diese ausnahmen mit blick

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auf handlungs typen zu formulieren nicht

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nur blick auf motivation oder

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konsequenzen

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also wenn man zum beispiel sagt ich

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möchte eine notlüge erlauben oder einen

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mundraub erlauben dann muss ich es

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irgendwie schaffen das zu formulieren

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ohne bezug auf den charakter oder auch

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folgen zu nehmen und das kann

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funktionieren

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wir hatten ja in früheren einheiten

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schon gesehen der begriff der handlung

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kann sehr weit gefasst werden er kann

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dinge einschließen die man in anderen

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darstellungen vielleicht auch als

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motivation oder als konsequenz konzept

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realisieren könnte zum beispiel könnte

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man auch töten ist schlecht oder morden

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ist schlecht als handlungs verbote

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auffassen nicht nur schießen ist

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schlecht und die motivation verlegt man

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dann wirklich in dauerhaftere charakter

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dispositionen und die konsequenzen

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wirklich weitere spätfolgen

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grundsätzlich hat der anhänger von jedem

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dieser drei ethik typen das bestreben

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seine komponente natürlich möglichst

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groß zu fassen also motivation oder

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handlung oder konsequenz die villa

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möglichst weit formulieren weil er

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dadurch möglichst viele moralische

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aspekte dann in seinem begriff einfangen

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kann und entsprechend werden die

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onkologen auch immer einen weiten

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handlungs begriff haben die werden keine

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regeln gegen das she

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sind aufstellen sondern mindestens gegen

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das töten oder sogar gegen das worden

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mit solchen differenzierten handlungs

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regeln können sie dann moralische

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feinheiten einfangen

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ohne dass sie bezug nehmen müssen auf

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charakter dispositionen oder handlungs

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folgen also ohne dass sie sprechen

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müssten irgendwie von vollkommener seele

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oder gutem leben oder vom wohl der

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anderen oder vom glück in der welt die

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können ganz im theologischen vokabular

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dann verbleiben die rede einfach weiter

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von pflichten von geboten so der unter

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logische tätigen haben dadurch auch

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gewisse nachteile

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sie haben eben keine bodenhaftung in der

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motivation ahlen ausstattung von

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menschen und sie orientieren sich nicht

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an guten zuständen in der welt und das

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kann teilweise dann sehr egoistisch

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werden

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nicht untypisch ist die auffassung fiat

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justizapparat mundus also es möge

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gerechtigkeit walten auch wenn die welt

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darüber zugrunde geht

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das mag unattraktiv sein das mag den

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realen menschen überfordern das mag

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brisante resultate erzeugen die frage

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ist ob das dann plausibel sein kann

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das kommt natürlich darauf an wie die

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handlung ist regeln dann genauer

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formuliert sind der unterlagen haben

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aber auch einen großen vorteil

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mindestens einen großen vorteil sie

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kommen einer sehr zentral ischen

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zentralen moralischen grund intuition

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entgegen die man tugend ethisch oder

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theologisch kaum in den griff bekommt

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nämlich die grund intuition die wir alle

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kennen und die in den beliebten spruch

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zum ausdruck kommt wenn das jeder täte

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das ist ja zuweilen eine sehr

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schulmeisterlich regel aber sie hat

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sicherlich einen wichtigen ethischen

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kern eine handlung scheint moralisch

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nicht in ordnung zu sein wenn es

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inakzeptabel wäre dass sie jeder folge

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als handeln da darf man sich nicht was

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herausnehmen von dem klar ist dass es

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nicht hinnehmbar wäre wenn jeder es täte

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und zwar egal aus welchem motiv und mit

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welchen folgen ich selbst es gerade tun

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möchte das ist die grundintention der

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universalisierung kite von handlungen

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oder verallgemeinern barkeit von

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handlungen und die ist in fast allen die

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unter logischen ethischen vorhanden in

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der einen oder anderen form und ist eine

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wichtige grund in position die prägt

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unser moralisches denken stark man hat

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da zunächst einmal

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eigentlich immer negative beispiele im

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kopf ich darf nicht meinen müll im wald

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vergraben

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warum nicht naja wenn das jeder täte

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ginge der wald kaputt das kann

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sicherlich nicht gewollt werden

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aber dann darf ich es eben auch nicht

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tun und zwar auch dann nicht wenn mein

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kleiner müll allein dem wald gar nicht

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schaden würde

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trotzdem darf ich das da nicht zum

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beispiel eines falschen tuns den wald

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verschmutzen oder sehr aktuell

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ich darf nicht meine steuern

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hinterziehen warum nicht wenn das jeder

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täte ging in unsere sozialsysteme kaputt

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das kann nicht gewollt werden

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aber dann darf ich es eben auch nicht

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tun selbst wenn meine kleinen steuern

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gar nicht ins gewicht fallen

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beispiel eines falschen unterlassens

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steuern nicht zahlen

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man kommt aber auch auf positive

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beispiele zum beispiel ob ich gegen

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politische inhaftierungen in einem

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totalitären staat protestiere oder nicht

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das macht keinen unterschied

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aber wenn jeder es täte würde es helfen

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also sollte auch ich den protest äußern

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das ist meine pflicht und zwar auch dann

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wenn die anderen ist nicht tun zum

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beispiel eines richtigen tools einen

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protestbrief schreiben oder ob ich das

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auto stehen lassen oder nicht hat kaum

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effekt auf das klima aber wenn es jeder

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täte würde es helfen

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also sollte ich das auto stehen lassen

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das ist meine pflicht auch wenn die

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anderen ist nicht tun

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beispiel eines richtigen unterlassens

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das auto stehen lassen

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insgesamt man ist hier so im kreis vor

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allen dingen von schwarzfahrer problem

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oder trittbrettfahrer problem die

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typische situation ist immer dass

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einzelne schwarzfahren isoliert hat kaum

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schlimme effekte wenn ich schwarzfahren

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naja der zug fährt ja ohnehin er wird

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durch mich auch kaum schwerer und

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dadurch dass ich mein ticket nicht

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bezahle entgeht der bahn nur ein

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winziger gewinnen aber wenn sich jeder

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so verhielte ginge die bahn zugrunde

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und daran zeigt sich eben das

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schwarzfahren moralisch schlecht ist und

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zwar auch dann wenn ich es als einziger

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tourist verhalte ich mich eben asozial

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und der ontologisch bekommen sie diese

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intuition gut in den griff

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in all diesen fällen nimmt sich der hand

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der etwas heraus was offenbar schlimm

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wäre wenn es jeder täte wenn jeder sich

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so verhielten wie er wäre das erkennbar

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schlecht

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und genau aus diesem grund ist es auch

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mir untersagt so zu handeln

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und damit nimmt die moral deutlich den

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charakter von unbedingten handlungsfäden

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an an die sich jeder ausnahmslos zu

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halten hat und handlungs regeln sind

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eben das zentrum der ontologischen

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vokabulars das heißt denn die ontologie

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hat kein problem damit handlungen der

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skizzierten art als schlecht einzustufen

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und damit entspricht dieser sehr

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verbreiteten grund intuition dass die

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auch verkehrt sind tugend ethisch oder

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theologisch bekommen sie diese fälle

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nicht gut in den griff

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denn diese fraglichen handlungen sind

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wohl auch dann schlecht wenn sie

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vielleicht aus einem akzeptablen motiv

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heraus oder auch mit harmlosen folgen

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vollzogen werden

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das scheint durchaus möglich zu sein

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schauen sie im trugen ethischer

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perspektive

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es wird schwer sein in jedem dieser

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fälle wirklich eine schlechte motivation

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zu finden

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natürlich ist man versucht zu sagen ja

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das sind auch fälle von egoismus von

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asozialität wie in diesem schwarzfahrer

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beispiel

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aber wenn man dann genauer fragt ja

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worin besteht denn der egoismus worin

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besteht die asozialität dann kommt

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sofort die antwort na ja im verstoß eine

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handlungs regeln die für alle gilt und

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das ist natürlich keine originär tugend

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ethische perspektive sondern dass eine

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der ontologischen sichtweise und wenn

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man so ein verstoß dann als charakter

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defizit geltend machen will

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man merkt man dass diese to genetische

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fassung wirklich sekundär ist primär

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geht es mal um eine handlungs

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regelverletzung und dann denken wir

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darüber nach dass jemand der das macht

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einen schlechten charakter haben mag das

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deutlich nach geordnet und in theley

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logischer perspektive die handlung muss

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für sich allein genommen gar keine

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schlechten konsequenzen haben

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sie hätte schlechte konsequenzen wenn

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sich jeder so verhielte aber sie hat

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keine schlechten konsequenzen wenn nur

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ich selber sich vollziehe jedenfalls

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keine nennenswerten beispiel

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schwarzfahren und deshalb bleibt auch

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die teleologische perspektive hier

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stumpf man könnte höchstens behaupten

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wollen

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ja aber wenn ich das mache das zieht

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weitere kreise nicht

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gewöhnen ich dann und machst dann

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dauernd und meine kinder gucken sich das

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ab von mir aber das sind alles

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hilfskonstruktion sind alles

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hilfskonstruktion die empirisch

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fragwürdig sind das muss nicht passieren

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und die auch normativ am eigenen problem

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vorbei gehen kurz in all diesen

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beispielen geht es um die handlung als

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solche diese ist jeweils falsch weil sie

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nicht universalisierung ist von den

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dahinter stehenden motivationen oder von

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den fernen konsequenzen reden wir gar

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nicht erst ein großer vorteil für die

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theologische perspektive

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universalisierung kyte ist bestimmt

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irgendwie eine wichtige moralische grund

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intuition vielleicht ist sie sogar

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zentral für die moral und diese

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intuition ist erkennbar der ökologische

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art aber nun ist es wenig überraschend

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dass tugend ethiker und theologen

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versuchen dagegen anzugehen sie

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versuchen die plausibilität dieser

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grundkonzeption zu untergraben

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insbesondere indem sie sie versuchen ad

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absurdum zu führen und dann kommen

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beispiele wie das folgenden stellen wir

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uns vor ich möchte schuster werden wenn

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jeder schuster würde dann müssen alle

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verhungern

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es geht mir keine bekam er also ist

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schuster werden nicht universalisierung

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also ist schuster werden angeblich

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moralisch verwerflich welch ein unsinn

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insbesondere können sie auf diese weise

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auch jede andere berufswahl ad absurdum

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führen becker werden ist dann auch nicht

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universalisierung arzt werden auch nicht

play10:28

sehr seltsam

play10:30

anderes beispiel ich möchte heute abend

play10:33

um 18 uhr auf der schlosswiese fußball

play10:35

spielen wenn jeder heute abend um 18 uhr

play10:39

auf der schlosswiese fußball spielt dann

play10:41

trampeln wir uns alle tot dann sind

play10:43

nämlich sieben milliarden menschen

play10:44

versammelt oder man könnte sagen es geht

play10:46

eben überhaupt nicht also ist es

play10:48

angeblich moralisch verboten

play10:50

welch ein quatsch insbesondere ist es

play10:54

noch keine andere zeit und kein anderer

play10:55

ort erlaubt das problem stellt sich

play10:57

immer wieder genau so ein

play10:58

was lernen wir daraus nun möglicherweise

play11:02

lernen wir nicht daraus dass der gedanke

play11:04

der universalität unsinnig ist aber

play11:07

zumindest lernen wir daraus dass wir ihn

play11:08

so sorgfältiger formulieren müssen

play11:10

vor allem dürfen wir nicht zu eng an die

play11:12

einzelne konkrete handlung hängen etwa

play11:15

an einen genauen beruf

play11:16

oder an ein genau zeit und ort denn dann

play11:19

ist in der tat keine handlung für

play11:20

allgemeiner war nicht mehr atmen können

play11:23

ja nicht alle menschen dasselbe

play11:23

quäntchen luft einatmen

play11:25

wir müssen das also etwas abstrakter

play11:27

formulieren

play11:28

zum beispiel könnten wir uns fragen

play11:30

darauf jeder den beruf wählen den er

play11:33

gerne möchte im rahmen der regelung

play11:36

eines freien arbeitsmarkt es und

play11:38

bestimmter staatlicher einwirkungen oder

play11:41

darauf jeder seine freizeit so gestalten

play11:44

wie er möchte im rahmen friedlicher

play11:46

rücksichtnahme auf andere und auf andere

play11:48

und stehtische vorgaben

play11:49

das könnte dann für allgemeiner ba sein

play11:52

wir müssen also ein bisschen abstrakter

play11:53

werden weg von der einzelnen konkreten

play11:55

handlungen dabei müssen wir aber

play11:57

vorsichtig seien zu abstrakt darf es

play12:00

auch nicht werden denn dann verlieren

play12:02

wir das theologische gepräge

play12:04

wir dürfen uns insbesondere nicht von

play12:06

der handlung als solcher zu entfernen

play12:09

denn irgendwelche allgemeinheit jenseits

play12:12

der handlung haben auch tugend ethiker

play12:14

und theologen zu bieten

play12:15

sie können jederzeit fordern dass

play12:17

bestimmte tugenden von allen ausgeübt

play12:19

werden sollten

play12:20

oder dass bestimmte folgen von allen

play12:22

erreicht werden sollten eintrugen

play12:24

ethikern gern sagen jeder soll tapfer

play12:26

sein oder jeder soll die nutzen summe

play12:28

maximieren

play12:29

solche allgemeinheit eintreffen nicht

play12:32

mehr die grundintention um dies in

play12:33

unseren beispielen ging da ging es nicht

play12:36

darum dass jeder irgendwelche tugenden

play12:38

ausbilden soll oder irgend ein gutes

play12:40

anstreben soll

play12:41

es ging darum dass bestimmte

play12:43

handlungsweisen illegitim sind weil es

play12:46

inakzeptabel wäre wenn jeder sie

play12:48

vollzieht das ist die fragliche grund

play12:51

intuition die ist der ontologisch und

play12:53

deshalb müssen wir sie der ontologischen

play12:54

fangen mit bezug auf handlungs regeln so

play12:58

oder so viel darum gehen wenn man der

play13:00

ontologie ist dass man diese handlungs

play13:02

regeln auf der richtigen

play13:03

abstraktionsebene formuliert man muss

play13:06

ein richtiges maß wenn ein konkret oder

play13:08

abstraktheit wir brauchen wahrscheinlich

play13:10

so eine mittlere ebene auf der sich

play13:11

formuliert werden

play13:12

nur so können wir diese intuition der

play13:14

universalisierung kite treffen und nur

play13:16

so kann sie auch sinnvoll bleiben das

play13:20

gilt auch zum beispiel für die berühmte

play13:21

goldene regel also den spruch was du

play13:24

nicht willst das man dir tu das füg auch

play13:25

keinem anderen zu die negative variante

play13:29

doch die positive variante behandle

play13:31

andere steht so wie du selbst behandelt

play13:33

werden möchtest ein sehr bekanntes moral

play13:35

prinzips unterschiedlichen komitees

play13:37

enthalten

play13:38

das ist auch primär ein ökologisches

play13:41

konzept auch da geht es um das handeln

play13:44

als solches nicht um voraus liegenden

play13:46

motivation und nicht um weitere

play13:48

konsequenzen

play13:49

und auch diese goldene regel kann man ad

play13:52

absurdum führen wenn man die falsche

play13:54

abstraktionsebene wählt stellen sie sich

play13:56

vor paul bringt peter um indem er ihn

play14:00

einen fisch zu essen gibt gegen den

play14:02

täter tödlich allergisch ist paul selbst

play14:05

aber nicht und jetzt wurde paul sich

play14:08

rechtfertigen mit ich hätte ja nichts

play14:10

dagegen wenn mir jemand diesen fisch zu

play14:12

essen gibt es den sogar gern also habe

play14:15

ich den anderen so behandelt wie ich

play14:17

selbst behandelt werden möchte also habe

play14:19

ich nicht gegen die goldene regel

play14:20

verstoßen

play14:21

das ist offenbar unsinn das wird dem

play14:23

geschehen nicht gerecht die handlung

play14:26

muss allgemeiner beschrieben werden um

play14:27

sie wirklich korrekt zu erfassen

play14:29

die handlung ist nicht einfach einen

play14:31

fisch zu essen geben die handlung war

play14:33

ein vergiften und das wurde paul auch

play14:36

nicht haben wollen dass ihm das passiert

play14:37

und dann sieht man wieder dass er gegen

play14:39

die goldene regel verstoßen hat aber

play14:41

wenn sie zu eng an der handlung sind ein

play14:43

fisch dieses typs zu essen geben kann

play14:45

plötzlich sagen ich habe ja nicht gegen

play14:47

die goldene regel verstoßen

play14:48

doch hat er bestimmt weil er peter

play14:51

vergiftet hat soviel vorab was machen

play14:56

wir genauer in dieser einheit wir gehen

play14:59

wieder auf konkrete autoren ein

play15:00

der erste davon ist wenig überraschend

play15:02

kant natürlich ganz bekannt also der

play15:05

vielleicht wichtigste die ontologie der

play15:08

philosophiegeschichte darüber hinaus

play15:10

werden wir uns auch mit kant

play15:11

beschäftigen und schließlich letztlich

play15:14

und drittens kommen wir auch erkannt

play15:16

nicht vorbei

play15:18

und ganz am schluss kommen wir

play15:20

vielleicht noch weitere ansätze zu

play15:21

sprechen

play15:21

das ist so kann gilt als hauptvertreter

play15:24

hier ist der erste banker mit einer

play15:26

wirklich ausgearbeiteten der

play15:28

ontologischen theorie

play15:29

deshalb ist diese einheit fast nur ihnen

play15:31

gewidmet es gibt natürlich auch andere

play15:33

theologen aber die empfinden sich auch

play15:36

selber meistens als nachfolger kann also

play15:39

die sehen sich selbst in einer

play15:40

kantischen tradition stehend und stellen

play15:42

sich damit oft gegen leute

play15:44

aristotelischen tradition stehen also

play15:46

moderne tugend ethik und leute die

play15:48

touristischen tradition stehen theologen

play15:51

also wie gesagt moderne werden wir am

play15:54

schluss ein bisschen wandel aber nur

play15:55

sehr kurz insbesondere kann ich dann nur

play15:56

darauf eingehen wo der parallelen oder

play15:58

unterschiede zu kant liegen

play16:03

da haben wir ihn ein bisschen was aus

play16:07

seinem leben

play16:08

dieses gemälde ist von 17 68 das heißt

play16:11

zu lebzeiten entstanden dabei mitte 40

play16:14

und noch gar nicht bedeutend er hat auch

play16:17

eine wenig aufregende vita

play16:19

das paradebeispiel einer äußerlich

play16:21

ereignislosen gelehrten existenz da

play16:24

wurde geboren philosophierte und starb

play16:26

und das meiste davon auch noch in

play16:28

königsberg

play16:29

angeblich war auch kein besonders

play16:31

interessanter charakter ihm hängt

play16:33

nachher sein etwas pedantischer

play16:34

eigenbrötler gewesen sehr vergeistigt

play16:37

der welt abgewandt aber das stimmt

play16:39

höchstens teilweise das stimmt wohl nur

play16:40

in den späteren jahren nicht eigentlich

play16:43

in seinen früheren lebensphasen

play16:45

geboren ist er 17 24 in königsberg

play16:49

genauen einer vorstadt von königsberg

play16:51

damals die hauptstadt von ostpreußen das

play16:54

ist das heute kaliningrad in russland

play16:56

kleine russische enklave zwischen polen

play16:58

und litauen an der ostsee sein vater war

play17:01

ein riemer meister das heißt ein

play17:03

lederverarbeitende handwerker kant war

play17:06

das vierte von insgesamt neun kindern

play17:08

von denen aber auch nur vier das

play17:10

erwachsenenalter erreicht haben

play17:12

er kommt also aus sehr einfachen

play17:13

verhältnissen und eine längere

play17:15

schulausbildung insbesondere eine

play17:17

gymnasialzeit bekommt er nur deshalb

play17:19

weil sein talent frühzeitig erkannt

play17:21

wurde und die familien mit blick auf ihn

play17:23

finanziell unterstützt wurde der

play17:26

unterricht den er damals bekam der war

play17:28

natürlich stark religiös

play17:30

etwa machte man wenig

play17:31

naturwissenschaften dessen viel

play17:33

religionsunterricht und alte sprachen

play17:35

oder auch das bevorzugt anhalt der bibel

play17:38

auch sein elternhaus war pietistisch das

play17:41

war seit dem 17 jahrhundert eine

play17:43

strömung im protestantismus die sehr

play17:45

stark den aspekt der fröhlichkeit

play17:46

betonen und auch vielleicht so ein

play17:48

charakter ideal haben einer stoischen

play17:50

gemütsruhe manche sagen in cannes tätig

play17:53

würde man spuren dieses pietismus finden

play17:55

auch sein sein moralisches ideal so auch

play17:59

light and pianistisch 17.40 schreibt er

play18:03

sich ein an der albert ii

play18:05

das ist die königsberger universität und

play18:07

da studierte er mathematik und

play18:09

naturwissenschaften das holte jetzt nach

play18:11

aber auch theologie philosophie und

play18:14

klassische lateinische literatur so ein

play18:17

studien paket das ging damals noch eher

play18:20

wird finanziert durch verwandte ergibt

play18:22

auch privat stunden und man glaubt es

play18:24

kaum mehr finanziert sich durch gewinne

play18:26

beim billard spiel war sein image als

play18:29

völlig vergeistigten eigenbrötler schon

play18:31

ein bisschen relativiert er lernt damals

play18:34

an der uni die physik newtons kennen die

play18:36

ihn sehr beeindruckt die ihm als muster

play18:38

strenger wissenschaft gilt und manche

play18:40

sagen ja das merkt man in seine

play18:41

erkenntnistheorie denn die sehr stark

play18:43

auf newton schiff physik ausgerichtet

play18:46

sechs jahre später stirbt sein vater

play18:49

daraufhin verlässt er die universität

play18:51

und fängt an zu arbeiten nämlich als

play18:53

hauslehrer als hofmeister die man damals

play18:56

sagte

play18:57

da vollzieht einen gewissen aufstieg

play18:59

erst erst mal bei einem prediger

play19:00

angestellten gutsbesitzer dann auch bei

play19:03

einem grafen jetzt ist er auch mal

play19:05

wirklich außerhalb von königsberg

play19:06

unterwegs er verfasst erste schriften

play19:09

interessanterweise schwerpunktmäßig zu

play19:11

naturwissenschaftlichen fragen also er

play19:14

schreibt zum verhältnis von kraft masse

play19:16

und geschwindigkeit

play19:17

das hatte man damals noch nicht richtig

play19:19

sortiert und er auch nicht diese schrift

play19:21

gilt er als misslungen

play19:22

auch er hat irgendwie kinetische energie

play19:24

und impuls latent verwechselt er hat

play19:27

auch eine theorie aufgestellt zur

play19:29

entstehung des planetensystems und dies

play19:31

in der tat heute noch relevant und

play19:33

bekannt nämlich der gedanke dass die

play19:35

planeten sich nach und nach verdichtet

play19:37

haben aus einem ursprünglichen uhr nebel

play19:39

durch sukzessive gravitative verkehr

play19:42

punkt was die kann tische these der

play19:44

entstehung des planetensystems

play19:46

er ist einer der ersten philosophen die

play19:48

auch wirklich viel auf deutsch schreiben

play19:50

statt latein wie die meisten gelehrten

play19:53

oder französisch wie light witz meistens

play19:55

und das muss beachtet werden wenn man

play19:57

ihn liest und wenn man seinen stil

play19:59

vielleicht für schwerfällig hält kant

play20:01

war oft unzufrieden mit seinem stil und

play20:03

hat sehr damit gerungen mit der sprache

play20:06

mitte der 50er jahre kehrte zurück nach

play20:09

königsberg an die universität und

play20:12

vollzieht in diesem jahr seine promotion

play20:14

und seiner habilitation

play20:15

auch das ging damals im selben jahr

play20:17

promovieren und habilitieren und er wird

play20:20

dann lektor das heißt er gibt

play20:21

vorlesungen und lebt von den gebühren

play20:23

die die studenten geben wird also kein

play20:26

staatliches gehalt das heißt auch dass

play20:28

aus finanziellen gründen sehr viele

play20:29

lehren muss um über die runden zu kommen

play20:31

er arbeitet weiterhin zu

play20:33

naturwissenschaft über feuer erdbeben

play20:36

kleinste teilchen wind entstehung aber

play20:39

es kommen auch die ersten

play20:40

philosophischen arbeiten insbesondere

play20:41

auf dem gebiet der metaphysik

play20:43

er ist durch seine hohen mehraufwand

play20:45

darin sehr stark behindert er bemüht

play20:48

sich auch vergeblich jetzt schon mal

play20:50

professuren in königsberg zu bekommen

play20:52

klappt erst mal nicht 17 66 erst hat er

play20:55

seine erste besoldete stelle und zwar

play20:58

als unter bibliothekar an der

play21:00

königlichen schloss bibliothek erst 17

play21:03

70 klappt's da bekommt er endlich eine

play21:06

professur für logik und metaphysik in

play21:08

königsberg also mit mitte 40 er hatte

play21:11

zuvor allerdings auch schon angebote

play21:13

abgelehnt aus erlangen und aus jena und

play21:16

zwar dass sie abgelehnt unter hinweis

play21:18

auf seine heimatverbundenheit sein

play21:19

freundeskreis und seine schlechte

play21:21

gesundheit

play21:21

auch das ging damals noch das könnte man

play21:24

sich heute nicht mehr erlauben

play21:25

er hatte auch einen ruf schon nach

play21:27

königsberg und zwar auf eine professur

play21:29

für dichtkunst

play21:30

aber die hat er abgelehnt möglicherweise

play21:33

weil er der grußbotschaften an den könig

play21:35

hätte verfassen müssen das war

play21:36

möglicherweise zu blöd aber jetzt hat er

play21:40

diese professur er hat ein weites

play21:42

vorlesungs spektrum natürlich liest er

play21:44

zur philosophie logik metaphysik so

play21:47

heißt er seinen lehrstuhl aber auch

play21:48

anthropologie religionslehre ethik

play21:51

naturrecht er liest aber auch zu

play21:53

naturwissenschaften

play21:54

er hält vorlesen zu physik geographie

play22:00

festungsbau und feuerwerke rey er soll

play22:04

ein durchaus unterhaltsamer lebhafter

play22:07

witzige anekdoten reicher vortragender

play22:09

gewesen sein außerdem galt als sehr

play22:11

warmherzig sehr charmant galant gut

play22:13

gekleideter mann

play22:14

er nahm am gesellschaftlichen leben teil

play22:16

ehrt weiter billard gespielt er hat

play22:18

karten gespielt beginn ins theater

play22:20

gingen die salon seine zeitgenossen

play22:23

hatten auch eher sorge erkenne nicht

play22:24

genug zum arbeiten und er seinerseits

play22:27

hat herder mal den rat gegeben er solle

play22:29

nicht so viel über den büchern brüten

play22:31

das verbreitete bild von niemals völlig

play22:34

verschrobener eigenbrötler ist in dieser

play22:35

zeit völlig falsch dieses bild stammt

play22:38

aus späteren lebensjahren muss stimmen

play22:41

mag

play22:41

und in diesen späteren lebensjahren aus

play22:43

den haben wir eben mehr zeugnisse über

play22:45

krank weil er da ist wirklich bekannt

play22:47

war und interessant wurde

play22:48

außerdem hat er das klischee des

play22:50

eigenbrötlers war der königsberg in der

play22:52

tat jetzt nie mehr verlassen hat wobei

play22:54

man aber bedenken muss dass königsberg

play22:56

eine wichtige und eine sehr weltoffene

play22:57

stadt war bekam man schon einiges von

play22:59

der welt mit 17 81 dann der paukenschlag

play23:03

seine kritik der reinen vernunft

play23:05

erscheint er ist da 57 also alles andere

play23:09

als ein wunderkind seine schriften davor

play23:11

sind nicht gerade bedeutungslos aber

play23:13

wäre er nur 56 geworden

play23:15

dann hätte er nicht annähernd den rang

play23:17

den er hat dann würden wir ihn hier auch

play23:18

heute nicht behandeln das buch hat

play23:21

anfangs wenig resonanz es gilt als

play23:24

dunkel und unverständlich nach ein paar

play23:26

jahren aber kommt der umschwung da gilt

play23:28

es das bahnbrechend und als tiefste

play23:30

einschnitt vielleicht in der neueren

play23:32

philosophiegeschichte kant wird sehr

play23:34

berühmt wird geehrt und in sehr kurzer

play23:37

abfolge veröffentlicht erz weitere

play23:39

schriften unter anderem auch eine starke

play23:41

überarbeitung dieses buchs von 17 87

play23:44

sein arbeitspensum ist hoch jetzt

play23:47

erleben wir bei ihnen diesen

play23:48

zurückgezogene lebenswandel jetzt kommt

play23:50

erkannt der wirklich beherrscht ist

play23:52

pedantisch ist ein präzisen tagesablauf

play23:55

hat peniblen zeiteinteilung folgt er

play23:58

zieht sich aus dem gesellschaftlichen

play23:58

leben zurück er zeigt ein zunehmend

play24:01

menschen choice verhalten und all das

play24:03

möglicherweise nicht so sehr weil er

play24:05

ernsthaft verschoben geworden wäre

play24:07

sondern weil er sich ein gewisses

play24:09

philosophisches programm vorgenommen

play24:10

hatte in einem fortgeschrittenen alter

play24:13

war und gesundheitliche probleme hatte

play24:15

und er wusste er muss sich ranhalten

play24:16

wenn er das noch durchziehen will ende

play24:20

des jahrhunderts gibt es bei ihm auch

play24:21

erste anzeichen von altersschwäche und

play24:23

überforderung es wird auch spekuliert

play24:25

dass er eine demenz gehabt haben könnte

play24:27

und 18 4 stirbt er dann kurz vor seinem

play24:30

achtzigsten geburtstag nach der ersten

play24:32

wirklich schweren erkrankung

play24:36

wir interessieren uns ja für seine moral

play24:39

philosophie und die ist teilweise schon

play24:42

skizziert in seinem hauptwerk kritik der

play24:45

reinen vernunft da gibt es schon ein

play24:46

paar moral philosophische themen zb geht

play24:49

es darum wie kann ich mir

play24:51

willensfreiheit denken eben natur

play24:53

kausalität

play24:54

das thema werden wir gleich kurz

play24:56

streifen aber wir können es hier nicht

play24:57

vertiefen oder er sagt die religiöse

play25:01

frage was darf ich hoffen hat auch ein

play25:04

bezug zu moralphilosophie sie gehört da

play25:06

eigentlich hin

play25:07

die moralische grundfrage was soll ich

play25:10

tun

play25:11

die wird in dieser schrift auch schon

play25:12

erwähnt und eingeordnet nämlich als

play25:14

dritte große frage neben der

play25:16

theoretischen frage was kann ich wissen

play25:18

das sind die drei großen fragen bei kann

play25:20

was kann ich wissen ist die

play25:21

erkenntnistheorie was soll ich tun die

play25:23

ethik was darf ich hoffen ist

play25:26

religionsphilosophie vielleicht auch ein

play25:28

bisschen geschichtsphilosophie und die

play25:31

grundbotschaft in diesem buch ist reine

play25:33

vernunft das heißt vernunft ohne

play25:36

empirischen bezug vernunft ohne

play25:38

erfahrung hat kein recht im

play25:41

theoretischen bereich das heißt in der

play25:44

frage nach dem sein nach dem faktischen

play25:46

nachdem was der fall ist

play25:47

denn dort herrschen naturgesetze und

play25:50

deshalb ist dort empirische beobachtung

play25:52

unerlässlich demgegenüber wird reine

play25:56

vernunft die immer nach dem unbedingten

play25:58

strebt das jenseits aller erfahrung läge

play26:01

im theoretischen bereich überschwänglich

play26:03

die reine vernunft geräten darin

play26:05

dialektik sie zieht voreilige schlüsse

play26:08

sie verwickelt sich in widersprüche

play26:10

sie verliert sich ein haltlosen

play26:12

spekulationen vor allem über

play26:14

unsterblichkeit der seele die freiheit

play26:16

des willens und die existenz gottes

play26:19

diesen titel kritik der reinen vernunft

play26:21

kann man deshalb durchaus lesen als

play26:24

kritik an der reinen vernunft

play26:26

diese reine vernunft wird im

play26:29

theoretischen bereich in die schranken

play26:31

gewiesen

play26:32

man kann ihn auch lesen als kritik durch

play26:35

die reine vernunft weil letztlich die

play26:38

von uns selbst sich diese schranken

play26:40

ziehen muss auf der grundlage einer

play26:42

kritischen selbstreflexion als akte

play26:45

kritischen selbst begrenzung ganz

play26:48

neutral würde man den titel lesen als

play26:50

kritische bestimmung der reinen vernunft

play26:53

das heißt kritische feststellung ihrer

play26:55

möglichkeiten und grenzen und dem

play26:58

theoretischen bereich fallen diese

play27:00

möglichkeiten und grenzen aber sehr eng

play27:01

aus

play27:02

die reine von uns droht da massiv in die

play27:05

irre zu gehen aber reine vernunft hat

play27:09

ihr recht im praktischen bereich das

play27:12

heißt in der frage nach dem sollen nach

play27:14

dem moralischen nachdem was pflicht ist

play27:17

denn dort herrschen nicht naturgesetze

play27:19

sondern das sittengesetz und das muss

play27:23

nach kant in der tat ohne jede rücksicht

play27:25

auf empirische verhältnisse gefasst

play27:27

werden die moral nach kant hat den

play27:30

charakter des unbedingten und das heißt

play27:34

für kann sie muss ganz unabhängig vom

play27:36

empirischen formuliert werden

play27:37

entsprechend ist reine vernunft eben mit

play27:41

ihrem streben nach dem unbedingten

play27:43

jenseits aller empirischen vorgaben in

play27:45

der ethik gerade richtig am platz

play27:49

das weiß man eigentlich schon wenn man

play27:51

die kritik der reinen vernunft gelesen

play27:53

hat und es ist auch nicht direkt

play27:55

erkennbar wenn man das buch liest das

play27:57

kannte damals schon vor hatte noch

play27:59

spezielle ethische bücher zu schreiben

play28:01

hatte aber noch gemacht

play28:03

insbesondere gab es dann die grundlegung

play28:06

zur metaphysik der sitten 17 85 die

play28:10

kritik der praktischen vernunft 17 88

play28:12

und nochmal die metaphysik der sitten

play28:15

selbst von 17 97

play28:18

was passiert in diesen büchern das

play28:21

letzte die metaphysik der sitten

play28:24

sie beschäftigt sich mit konkreten

play28:26

einzelfragen die diskutiert auch viele

play28:28

fallbeispiele

play28:29

sie nimmt systematischer einteilungen

play28:31

vor innerhalb der

play28:33

vor allen dingen kommt dazu der großen

play28:35

einteilung rechtlichen pflichten

play28:37

das heißt es gibt solche normen die

play28:39

gesetzliche regelung zugänglich sind

play28:41

es gibt solche normen die das nicht sind

play28:44

das wird uns in der nächsten einheit

play28:46

beschäftigen in dieser einheit bleibt

play28:48

außen vor dann die kritik der

play28:51

praktischen vernunft wie der titel schon

play28:53

andeutet das sollte das große moral

play28:56

philosophische hauptwerk werden

play28:58

insbesondere hatte sich sehr bemüht dass

play29:00

parallel zu gestalten so kritik der

play29:02

reinen vernunft

play29:03

insbesondere haben wir auch in der

play29:04

kritik der praktischen vernunft die

play29:06

große grund einteilung in einer analytik

play29:08

und eine dialektik genau genommen ist

play29:11

das aber nicht der korrekte gegen titel

play29:13

zur kritik der reinen vernunft denn

play29:16

gegen begriffe sind nicht rein und

play29:18

praktisch gegen begriffe sind rein und

play29:22

empirisch da geht es um die frage welche

play29:25

art von einsicht habe ich ohne erfahren

play29:27

oder mit erfahrung 3 oder empirisch und

play29:30

gegen begriffe sind theoretisch und

play29:32

praktisch da geht es um den gegenstands

play29:35

bereich geht es ums erkennen oder geht

play29:36

es ums handeln das heißt diese titel

play29:39

obwohl sie so schön nebeneinander zu

play29:41

liegen scheinen liegen eigentlich schief

play29:42

zueinander in der kritik der reinen

play29:45

vernunft ist vorrangig die theoretische

play29:48

vernunft thema das erkennen

play29:50

deshalb müsst ihr das buch eigentlich

play29:52

besser heißen kritik der reinen

play29:55

theoretischen vernunft es geht um die

play29:58

möglichkeiten und grenzen der reinen

play29:59

vernunft primär im theoretischen bereich

play30:02

mit blick auf das erkennen und diese

play30:05

grenzen sind wie gesagt sehr hingezogen

play30:07

im theoretischen bereich hat die reine

play30:09

vernunft mit ihrem streben nach dem

play30:11

unbedingten kein recht

play30:13

deshalb ist das buch in wirklich

play30:14

kenntnisse eine kritik an der einen

play30:17

theoretischen vernunft das kann sie

play30:19

allenfalls selber einsehen wenn sie sich

play30:22

selbst kritisch betrachtet in dem sinn

play30:24

ist das buch eine kritik durch die rein

play30:27

theoretische vernunft in der kritik der

play30:31

praktischen vernunft dagegen ist eben

play30:33

die praktische vernunft thema das

play30:35

handeln der titel ist insofern

play30:37

grundsätzlich passend es geht jetzt eben

play30:40

und die möglichkeiten und grenzen der

play30:42

vernunft im praktischen bereich aber

play30:45

auch das buch

play30:45

hätte man genauer bezeichnet können wenn

play30:48

man seine botschaft genauer akzentuieren

play30:50

wollte denn kritisiert im sinne von in

play30:53

die schranken gewiesen wird hier die

play30:56

empirische praktische vernunft die

play30:59

praktische vernunft die sich von

play31:00

empirischen bedingungen leiten lassen

play31:02

will und die sich anmaßt aus der

play31:05

erfahrung normen zu generieren

play31:06

in dem sinne ist dieses buch eine kritik

play31:09

an der empirischen praktischen vernunft

play31:13

und dass das falsch ist wird deutlich im

play31:16

horizont der reinen praktischen vernunft

play31:18

die zeigen kann dass moral auf ein

play31:21

unbedingtes jenseits der erfahrung

play31:23

gerichtet sein muss in dem sinne ist es

play31:25

eine kritik durch die reine praktische

play31:28

vernunft dass die titel anders lauten

play31:32

liegt wahrscheinlich daran dass kant als

play31:34

er die kritik der reinen vernunft

play31:36

schrieb nicht unbedingt eine weitere

play31:38

ethische schrift geplant hatte

play31:40

deshalb nannte er sein erstes buch

play31:42

umfassend kritik der reinen vernunft

play31:45

weil er hier in einem ersten zugriff die

play31:48

reine vernunft grundsätzlich in ihren

play31:50

möglichkeiten und grenzen skizziert aber

play31:52

dann schrieb er eben noch bücher

play31:55

speziell zu ethik insbesondere die

play31:57

kritik der praktischen vernunft um

play31:59

genauer sich jetzt eben noch mal den

play32:01

bereich der moral zu widmen und das buch

play32:03

nannte er dann passend kritik der

play32:05

praktischen vernunft weil es dann eben

play32:07

wirklich ausführlich und nur um das

play32:09

thema ethik geht ja und die grundlegung

play32:14

zur metaphysik der sitten

play32:16

das ist erkennbar eine kleinere leichter

play32:19

zugängliche und im voraus

play32:21

veröffentlichte fassung der kritik der

play32:23

praktischen vernunft da haben wir in der

play32:25

tat schon die wesentlichen elemente von

play32:27

kants moralphilosophie ist auch für uns

play32:29

daher guter leitfaden der ausbau zur

play32:33

vollständig kritik der praktischen

play32:34

vernunft ist wichtig für kans gesamt

play32:36

architektonisch und auch bestimmte

play32:38

theorie stücke finden sie nur da für uns

play32:40

ist die kritik der praktischen vernunft

play32:41

wertvoll als vertiefung aber wir werden

play32:43

an der grundlegung jetzt entlang gehen

play32:46

insbesondere finden wir schon in der

play32:48

vorrede so grundlegung der metaphysik

play32:52

der sitten

play32:53

diese absagen alles empirische und indem

play32:57

er diese absage erteilt

play32:59

deutet er auch schon an aus welcher

play33:00

perspektive heraus wer jetzt seine

play33:03

moralphilosophie entwickeln möchte die

play33:06

passage ließ sich ihnen vor

play33:07

er fragt da in der vorrede ob man nicht

play33:10

meine das ist von der äußersten

play33:13

notwendigkeit sei einmal eine reine

play33:15

moralphilosophie zu bearbeiten

play33:17

die von allem was nur empirisch sein mag

play33:20

völlig gesäubert wäre denn das ist eine

play33:24

solche geben müsse leuchtet von selbst

play33:26

aus der gemeinen idee der pflicht und

play33:29

der sittlichen gesetze ein jedermann

play33:31

muss eingestehen dass ein gesetz wenn es

play33:34

moralisch gelten soll

play33:35

absolute notwendigkeit bei sich führen

play33:37

müssen dass der grund der

play33:40

verbindlichkeit hier nicht in der natur

play33:42

des menschen oder den umständen in der

play33:44

welt gesucht werden müsse sondern

play33:46

lediglich inbegriffen der reinen

play33:48

vernunft und dass jeder andere

play33:51

vorschrift sofern sie sich den mindesten

play33:53

teile nach auf empirische gründe stützt

play33:55

zwar eine praktische regel niemals aber

play33:59

ein moralisches gesetz heißen kann

play34:02

sie merken ganz zentral für ihn hier ist

play34:05

der gesetzescharakter von moralität

play34:09

jetzt hatten wir in der allerersten

play34:10

vorlesung festgehalten dass forderung

play34:13

der moral immer den charakter des der

play34:16

unbedingtheit tragen aber nach kant

play34:18

tritt uns dieses unbedingte dass der

play34:21

moral eignet genauer als pflicht als

play34:24

gebot als gesetz entgegen

play34:26

moralische unbedingtheit hat nach kant

play34:29

gesetzesform und dann diese

play34:31

unbedingtheit in gesetzesform muss man

play34:34

anknüpfen um die normative ethik zu

play34:36

entwickeln

play34:37

die moral ist in ihren forderungen immer

play34:40

unbedingt das heißt kategorisch das ist

play34:43

ihr wesen eigentlich für jeden

play34:44

moralphilosophen da könnte auch ein

play34:46

tugend ethik oder ein theologe durchaus

play34:48

noch nicken sie ist aber darüber hinaus

play34:51

ihre gestalt nach ein gesetz das heißt

play34:54

ein imperativ

play34:55

das ist speziell kahns auffassung und

play34:58

deshalb heißt sein moralisches zentral

play35:00

prinzip eben kategorischer imperativ

play35:03

unbedingtes gesetz und das ist schon

play35:06

wirklich eine ökologische ausrichtung

play35:09

diese unbedingtheit der moral wird im

play35:11

charakter eines

play35:12

letztes eines gebots einer regel gesehen

play35:15

dem würden tugend ethik oder theologen

play35:18

tendenziell nicht folgen

play35:19

die reden nicht gerne von gesetzen

play35:22

geboten oder regeln

play35:23

die bevorzugen andere konzepte die rede

play35:27

neben von tugenden von seelen

play35:29

beschaffenheit oder von gutem leben oder

play35:31

von gütern von werten von nutzen nicht

play35:35

so gern von gesetzen in der passage die

play35:39

ich gerade vorgelesen habe erteilt kann

play35:41

mehr oder weniger deutlich diesen

play35:44

anderen beiden ethik typen eine absage

play35:47

er hat nämlich geschrieben nicht die

play35:49

natur des menschen darf entscheiden

play35:52

das ist bei tugend ethikern aber der

play35:54

fall also bei leuten wie platon

play35:57

aristoteles thomas von aquin die

play35:59

untersuchen die natur der menschlichen

play36:02

seele und entwerfen von dort aus

play36:05

moralität als hervorragende

play36:07

beschaffenheit einer solchen

play36:08

menschlichen seele und kann sagt nicht

play36:12

die umstände in der welt dürfen den

play36:15

ausschlag geben

play36:16

das ist aber bei teleologische der fall

play36:18

etwa bei ute gitarristen die betrachten

play36:21

das glück in der welt und wollen das

play36:24

eben maximieren

play36:26

sie entwerfen moralität als streben nach

play36:28

dem größten glück in der welt beides ist

play36:31

für kant verkehrt beides darf für kant

play36:34

in der moral keine rolle spielen

play36:35

und zwar eben weil man damit zu sehr

play36:38

rücksicht nehmen würde auf empirisches

play36:40

kann sagt dann werden der moral

play36:42

bestimmte kontingente bedingungen

play36:44

auferlegt und dadurch wird sie

play36:46

relativiert dadurch verliert sie diese

play36:49

unbedingtheit die ihr eigentlich zukommt

play36:51

natürlich moral muss von realen menschen

play36:55

in der realen welt angewandt werden aber

play36:58

sie darf nicht schon mit rücksicht auf

play37:00

die natur des menschen oder die umstände

play37:03

in der welt formuliert werden deshalb

play37:06

können wir nicht brauchen eine tugend

play37:07

ethische orientierung an der seele natur

play37:09

des menschen und keine teleologische

play37:12

orientierung an der beschaffenheit der

play37:14

welt damit sagt kant wäre moral zu sehr

play37:18

an empirischen gegebenheiten

play37:19

ausgerichtet zu sehr von kontingenten

play37:21

verhältnissen abhängig um wirklich

play37:24

unbedingt um kategorisch sein zug

play37:26

muss moral nach kant rein das heißt und

play37:29

empirisch sein das heißt für ihn sie

play37:31

muss der und theologisch entworfen

play37:33

werden als moralisches gesetz das sich

play37:36

ganz unabhängig macht von natur und von

play37:39

der welt dass wir uns gleich genauer an

play37:41

wir machen um 11 uhr weiter

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