Evolution der Religion - Aus Quarks & Co. 2014
Summary
TLDRDieses Video-Skript erkundet die Geschichte des Glaubens und wie er in der Menschheitsgeschichte entstanden ist. Von frühen Hinweisen auf religiöse Praktiken der Neandertaler und Homo sapiens bis hin zur Entstehung der großen Weltreligionen, das Skript beleuchtet die Rolle von Religion in der menschlichen Gesellschaft. Es diskutiert auch die möglichen biologischen Gründe für den Glauben an höhere Mächte und wie religiöse Praktiken die Evolution und Zusammenarbeit der Menschen beeinflusst haben. Letztendlich bleibt der Glaube ein integraler Bestandteil des menschlichen Daseins, obwohl seine tieferen Bedeutungen der Wissenschaft nicht vollständig zugänglich sind.
Takeaways
- 🚀 Die Menschheit hat im Laufe der Zeit enorme Fortschritte gemacht, von der Bewegung der Planeten bis hin zur Nutzung des Internets, trotzdem gibt es immer noch viele Gläubige.
- 🧠 Es ist unwahrscheinlich, dass Vorfahren wie Australopithecus eine Art von Religion hatten, da ihr Gehirn dafür zu klein war.
- 🏠 Homo erectus hatte möglicherweise die intellektuelle Fähigkeit für komplexere Gedanken, aber es gibt keine Hinweise auf religiöse Vorstellungen.
- 🕊️ In der mittleren Altsteinzeit zeigen Skelette von Neandertalern und frühen Homo sapiens eine besondere Behandlung der Toten, was auf Überlegungen über das Leben nach dem Tod hindeutet.
- 🌌 Die spätere Altsteinzeit zeigt eine Verbreitung der Bestattung als Regel und die Gabe von Grabbeigaben, was darauf hindeutet, dass Menschen für ein Weiterleben in einer jenseitigen Welt gerüstet wurden.
- 🎨 Die Eiszeitmenschen hatten Rituale und Mythen, wie aus zahlreichen Höhlenmalereien hervorgeht, die möglicherweise religiöse Bedeutung hatten.
- 🌾 Die Jungsteinzeit brachte eine kulturelle Revolution, als nomadische Jäger Sesshafte Bauern wurden, was sich in ihren religiösen Vorstellungen um das Werden und Vergehen in der Natur zeigte.
- 🏛️ Die Götter der alten Städte wie Ägypten und Mesopotamien hatten menschliche Züge und verlangten Opfer, was die kosmische Ordnung erhalten sollte.
- 📜 Die Entwicklung von Schriftsystemen in diesen alten Kulturen half, die Grundlagen religiöser Moral festzuhalten.
- 🌏 Etwa 600 vor Christus entstanden die großen Weltreligionen, die heute noch unsere Gegenwart bestimmen.
- 💡 Die Renaissance in Europa markierte eine Zeit, in der der Mensch anstelle von Gott im Mittelpunkt stand, aber der Glaube konnte nicht ganz verdrängt werden.
- 🧬 Die Religiosität könnte tief in der menschlichen Natur verwurzelt sein, was durch Experimente von Psychologen wie Jess Bering untersucht wurde.
- 👶 Menschen scheinen von Geburt an geneigt zu sein, an höhere Mächte zu glauben, unabhängig von der Erziehung oder Kultur.
- 🔬 Es gibt keine einheitliche Erklärung für die Entstehung des Glaubens, aber Studien zeigen, dass streng religiöse Gemeinschaften im Durchschnitt mehr Nachwuchs haben.
- 🤝 Religiosität kann die Stabilität von Gemeinschaften stärken und dadurch die Fortpflanzung fördern, was evolutionär sinnvoll sein könnte.
- 🌐 Die Religion scheint Teil unseres menschlichen Daseins zu sein, obwohl die Wissenschaft die tieferen Gründe hinter dem Glauben nicht klären kann.
Q & A
Wie hat sich die Religion im Laufe der Zeit entwickelt?
-Die Religion hat sich von einfachen Glaubenssätzen in der Steinzeit zu komplexen Religionssystemen entwickelt, die in der Regel mit der Gesellschaft und Kultur der Menschen zusammenhängen. Sie hat sich von der Anbetung von Naturkräften zu anthropomorphen Gottheiten und später zu den großen Weltreligionen entwickelt, die heute unsere Welt bestimmen.
Welche Rolle spielten die Neandertaler im frühen Glaubenssystem?
-Neandertaler haben frühe Zeichen von religiöser Praxis gezeigt, wie durch spezielle Behandlung der Toten und das Bestatten mit rotem Ocker und blumenpollen, was darauf hindeutet, dass sie möglicherweise über das Leben nach dem Tod nachgedacht haben.
Was zeigte die Bestattungspraxis in der mittleren Steinzeit?
-In der mittleren Steinzeit wurden die Toten regelmäßig bestattt, oft mit Schmuck, Waffen und Steingeräten als Grabbeigaben, was darauf hindeutet, dass die Menschen an ein Weiterleben in einer jenseitigen Welt glaubten.
Welche kulturelle Revolution trug zur Entwicklung früher religiöser Vorstellungen bei?
-Die Jungsteinzeit brachte eine kulturelle Revolution mit sich, als nomadische Jäger und Sammler in sesshafte Bauern in Anatolien wie in Çatal Hüyük wurden, was zu einer Entwicklung von religiösen Vorstellungen und Kulten führte.
Was bedeuten die Höhlenmalereien für die Religion der Eiszeitmenschen?
-Die Höhlenmalereien sind ein Zeugnis dafür, dass die Eiszeitmenschen Rituale und Mythen hatten, die für sie von großer Bedeutung waren. Viele Forscher glauben, dass diese Malereien religiöse Bedeutung hatten und die tief in der Erde liegenden Höhlen als Heiligtümer dienten.
Wie veränderte sich die religiöse Praxis mit der Urbanisierung und der Entstehung von komplexen Gesellschaften?
-Mit der Urbanisierung und der Entstehung von komplexen Gesellschaften veränderte sich die religiöse Praxis. Die heiligen Naturkräfte der Steinzeit wurden zu Gottheiten mit menschlichen Zügen, und die Menschen begannen, den Himmel und die Sonne als oberste Gottheit zu verehren. Es entstanden Tempel und Schriftsysteme, die die religiöse Moral festhielten.
Was war das wichtigste Motiv für die Entstehung der großen Weltreligionen?
-Das wichtigste Motiv für die Entstehung der großen Weltreligionen war die Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit. Die Religionen boten Trost und halfen den Menschen, mit der Tatsache des Todes und des Jenseits umzugehen.
Wie beeinflusste die Renaissance den Glauben?
-Die Renaissance brachte eine Veränderung mit sich, bei der der Mensch anstelle Gottes im Mittelpunkt stand. Dies führte zu einer Reduzierung der religiösen Autorität, konnte jedoch den Glauben nicht vollständig verdrängen.
Welche Rolle spielen Gene bei der Religiosität?
-Gene spielen eine wichtige Rolle bei der Religiosität. Studien haben gezeigt, dass Zwillinge, die in völlig unterschiedlichen Umgebungen aufgewachsen sind, den gleichen Grad an Religiosität aufweisen, was darauf hindeutet, dass es eine genetische Komponente gibt.
Warum könnten streng religiöse Gemeinschaften erfolgreicher sein, ihre Erbgut weiterzugeben?
-Streng religiöse Gemeinschaften könnten erfolgreicher sein, weil sie oft mehr Kinder haben und durch gemeinsame Glaube und Rituale eine stärkere Gemeinschaftsbindung schaffen, was die Kooperation und den Austausch von Ressourcen fördert.
Was zeigt das Experiment von Jess Bering mit den Kindern und den Bällen?
-Das Experiment zeigt, dass Kinder, die glauben, von einer höheren Macht beobachtet zu werden, besser an Regeln halten. Dies deutet darauf hin, dass der Glaube an höhere Mächte soziale Ordnung fördert und das Verhalten regulieren kann.
Outlines
🌌 Die Entstehung von Religion und Glauben
Der erste Absatz behandelt die Evolution des Glaubens und die Entwicklung von Religionen im Laufe der Menschheitsgeschichte. Es wird erläutert, dass trotz fortschrittlicher wissenschaftlicher Entwicklungen viele Menschen heute immer noch an Glaubenssachen glauben. Die frühesten Anzeichen für religiöse Praktiken werden in der mittleren Altsteinzeit gefunden, etwa 100.000 Jahre zurück, mit besonderer Behandlung von Toten durch Neandertaler und frühen Homo sapiens. Die späte Altsteinzeit zeigt eine Verbreitung von Bestattungsritualen, die darauf hindeuten, dass Menschen mit der Idee des Jenseits vertraut waren. Die Höhlenmalereien und die Idee von heiligen Orten, wie tief in der Erde liegenden Höhlen, deuten auf eine tiefe religiöse Bedeutung hin. Die Jungsteinzeit bringt eine kulturelle Revolution, die zu einer Entwicklung von kultischen Praktiken führt, die sich auf die natürlichen Zyklen konzentrieren und von Vorderasien aus sich auf den Rest der Welt ausbreiten.
🌟 Die Bedeutung von Religion in der Gesellschaft
Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Rolle, die Religion in der Gesellschaft spielt und wie sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Es wird erklärt, dass Religionen oft entstehen, wenn Menschen sich ihrer eigenen Vergänglichkeit bewusst werden und Trost suchen. Religionen bieten auch Regeln für das Zusammenleben, die in manchen Fällen sogar über staatliche Gesetze hinausgehen. Die Renaissance und die Aufklärung haben versucht, den Fokus von Gott auf den Menschen zu verlagern, aber der Glaube konnte nie vollständig verdrängt werden. Es wird auch diskutiert, dass der Glaube möglicherweise tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist, was durch Experimente von Jess Bering untersucht wird, der zeigt, dass Kinder unabhängig von ihrer religiösen Erziehung an die Idee von Überlebenden glauben und an Transzendenz denken.
🤔 Der evolutionäre Nutzen des Glaubens
Der dritte Absatz untersucht, warum der Glaube an höhere Mächte und die Praxis von Religionen in der menschlichen Gesellschaft überleben und sich entwickeln konnten. Es wird diskutiert, dass die Religiosität möglicherweise evolutionär vorteilhaft war, da sie die Gesellschaft stabilisierte und die Kooperation förderte. Experimente zeigen, dass Kinder, die glauben, von einer höheren Macht beobachtet zu werden, besser an Regeln festhalten. Die Religiosität könnte auch dazu beitragen, dass Gläubige erfolgreicher sind, ihre Gene zu vererben, was durch die Tatsache unterstützt wird, dass streng religiöse Gemeinschaften in der Regel mehr Nachkommen haben. Der Abschnitt schließt mit der Aussage, dass der Glaube Teil des menschlichen Daseins ist, unabhängig davon, ob hinter ihm eine höhere Wahrheit verborgen liegt oder nicht.
Mindmap
Keywords
💡Bewegung der Planeten
💡Religion
💡Australopithkus
💡Homo erektus
💡Neandertaler
💡Höhlenmalereien
💡Kult der Urmutter
💡Große Weltreligionen
💡Renaissance
💡Religiosität
💡Evolution
Highlights
Heute können wir die Bewegung der Planeten berechnen und Atome spalten, trotzdem gibt es viele Menschen, die an höhere Mächte glauben.
Wissenschaftlicher Fortschritt hat nicht dazu geführt, dass der Glaube an Religion verschwindet, vielmehr bleibt er in vielen Teilen der Welt verbreitet.
Anfänge des Glaubens an Religionen sind ungewiss, australopithecus hatte wahrscheinlich zu kleines Gehirn für religiöse Vorstellungen.
Homo erectus könnte intellektuell komplexere Gedanken haben, aber es gibt keine Hinweise auf religiöse Vorstellungen.
In der mittleren Altsteinzeit zeigen Skelette der Neandertaler die erste besondere Behandlung der Toten, was auf Überlegungen über das Jenseits hindeutet.
Spätere Altsteinzeit zeigt eine Verbreitung der Bestattung der Toten, was auf ein Weiterleben im Jenseits hindeutet.
Die Eiszeitmenschen waren von Ritualen und Mythen geprägt, wie Höhlenmalereien beweisen.
Die Jungsteinzeit bringt eine kulturelle Revolution mit der Entstehung der ältesten Kulte, wie das Beispiel von Çatal Hüyük zeigt.
Religionsentwicklung umfasst den Übergang von der Verehrung von Naturkräften zu anthropomorphen Gottheiten.
In der Antike entstanden Schriftsysteme, die die Grundlagen religiöser Moral festhalten, wie in Ägypten und Mesopotamien.
Um 600 v. Chr. entstanden die großen Weltreligionen, die heute noch unsere Gegenwart bestimmen.
Religionen bieten Trost und Regeln für das Miteinander, was auch in staatlichen Gesetzen zum Ausdruck kommt.
Die Renaissance und Aufklärung haben den Fokus vom Glauben auf den Menschen verlagert, aber den Glauben konnten sie nicht verdrängen.
Der Glaube könnte tief in der menschlichen Natur verwurzelt sein, unabhängig von Erziehung und Kultur.
Experimente deuten darauf hin, dass der Glaube an höhere Mächte oder Überlebende in der menschlichen Natur angelegt ist.
Religiosität könnte evolutionär durchgesetzt sein, da sie dem Menschen nützlich ist, was durch die Anzahl der Kinder in religiösen Gemeinschaften belegt wird.
Religionen fördern die Kooperation und Stabilität in Gemeinschaften durch gemeinsame Rituale und Glaubensüberzeugungen.
Der Glaube an höhere Mächte könnte Teil unseres biologischen Erbes sein, was durch Studien mit Zwillingen und verschiedenen Populationen bestätigt wird.
Religion und Religiosität sind ein integraler Bestandteil des menschlichen Daseins und haben sich evolutionär bewährt.
Transcripts
heute können wir die Bewegung der
Planeten berechnen Atome spalten und uns
per Mausklick durch das Internet bewegen
unsere Welt ist aufgeklärt und
durchtechnisiert und doch gibt es ganz
viele Menschen die glauben warum jetzt
bei qux und Co also egal wo man
hinschaut auf unserem Planeten überall
gibt es heute im 21 Jahrhundert immer
noch viele Menschen die glauben und die
Frage ist seit wann glauben
Menschen wann genau die frühen Menschen
begonnen haben zu glauben werden wir
wohl nie erfahren zu Sperlich sind die
Überreste dass schon unser Vorläufer
australopithkus so etwas wie Religion
hatte ist allerdings unwahrscheinlich
sein Gehirn war dafür einfach noch zu
klein
unser unmittelbarer Vorfahr homo erektus
dagegen dürfte intellektuell bereits zu
komplexeren Gedanken in der Lage gewesen
sein über religiöse Vorstellungen
verraten die wenigen Funde allerdings
nichts erst in der mitleren Altsteinzeit
vor etwa 100000 Jahren werden die
Hinweise
deutlicher Skelette der neanderaler
zeigen zum ersten Mal eine besondere
Behandlung mancher verstorbener
die Toten liegen in flachen Mulden
bedeckt von Steinen offenbar um sie vor
Zerstörung durch wilde Tiere zu
schützen außerdem fand man in einigen
Gräbern Reste von rotem Ocker und
blumenpollen die Toten wurden demnach
regelrecht
bestattet die neanderaler und frühen
Homo sapiens müssen also bereits über
den Tod nachgedacht haben und
möglicherweise auch über ein
danach in der späteren Altsteinzeit vor
etwa 35 000 Jahren ist die Bestattung
der Toten nicht mehr die Ausnahme
sondern die
Regel Schmuck Waffen und Steingeräte
werden den Verstorbenen als Grabbeigaben
mitgegeben die Menschen rüsteten ihre
Toten eindeutig für ein Weiterleben in
einer jenseitigen Welt
das Leben der Eiszeitmenschen muss von
Ritualen und Mythen bestimmt gewesen
sein davon zeugen zahlreiche
Höhlenmalereien vieles spricht dafür
dass diese Malereien religiöse Bedeutung
hatten und viele Forscher vermuten dass
die tief in der Erde liegenden Höhlen
Heiligtümer waren in denen einer
weiblich gedachten Urkraft gehuldigt
wurde die jungsteinze bringt eine
kulturelle Revolution in Anatolien
entsteht eine der ältesten kultanlagen
der Welt gli
Tepe aus nomadischen Jägern sind
sesshafte Bauern geworden die in festen
Häusern wohnen wie im anatolischen
chattal
hü die religiösen Vorstellungen Kreisen
jetzt um das Werden und Vergehen in der
Natur das zeigt sich vor allem im Kult
um eine Urmutter er verbreitet sich von
Vorderasien nach Europa und bis nach
Amerika viele Rituale gelten dem
Übergang vom Leben zum Tod oft lässt man
wilde Tiere die Verstorbenen
entfleischen später dann werden ihre
Knochen im Haus bestattet die Macht der
Ahnen soll die Lebenden
beschützen vor etwa 6000 Jahren kündigt
sich in kamen ein neuer Umbruch an viele
Menschen leben jetzt in immer größeren
Städten mit differenzierter Gesellschaft
und festgefügter
Ordnung die heiligen Naturkräfte der
Steinzeit sind Gottheiten mit
menschlichen Zügen gewichen die obersten
Götter sind meist
männlich statt zur Erde wenden die
Menschen ihren Blick zum Himmel oft wird
die Sonne als oberste Gottheit
verehrt die Götter sind ren der
kosmischen Ordnung damit sie erhalten
wird müssen die Menschen ihnen Opfer
bringen in eigens dafür geschaffenen
Tempeln in Ägypten und Mesopotamien
entstehen Schriftsysteme die die
Grundlagen religiöser Moral
festhalten um 600 vor Christus kommt es
zu einer weiteren entscheidenden zesur
in der Geschichte der Religionen in
verschiedenen Regionen der Erde bilden
sich religiöse Theorien heraus die
erstmals für alle Menschen gelten
sollen es ist die Geburtsstunde der
großen Weltreligionen wie sie heute noch
unsere Gegenwart
bestimmen Religionen tauchen wie wir im
Film gesehen haben zu dem Zeitpunkt auf
wo Homo sapiens sich seiner eigenen
Vergänglichkeit bewusst wird und das ist
noch heute ein wichtiges Motiv sie und
ich wir wissen wir leben nicht unendlich
wir werden eines Tages sterben und
Religionen verhelfen vielen Menschen zu
Trost die weitere wichtige Aufgabe ist
viele Religionen regeln das Miteinander
es gibt Gebote und Gesetze und noch
heute ist es z.B für gläubige Muslime
selbstverständlich dass staatliche
Gesetze religiösen Regeln folgen müssen
in Europa kam es mit der Renaissance zu
einer Veränderung nicht mehr Gott
sondern der Mensch stand im Mittelpunkt
doch Aufklärung und Wissenschaft konnten
auch hier den Glauben nie ganz
verdrängen ist glauben vielleicht doch
mehr als ein Ausdruck mangelnder
Aufklärung ist der vielleicht sogar ein
Teil unseres Wesens warum glaubt der
Mensch
sie glauben an höhere
Mächte sie dienen ihnen in aufwendigen
Ritualen sie unterwerfen sich strengen
Regeln überall und immer schon
investierten Menschen in etwas das
Nichtgläubigen überflüssig oder sogar
schädlich
erscheint aber womöglich hat der
menschliche Drang zum Glauben einen
tieferen biologischen Sinn
Religiosität ist mit enormen Kosten
verbunden Menschen wenden Zeit auf Güter
manchmal setzen sie sogar ihr Leben ein
das heißt wenn es nur schaden würde dann
wäre völlig unverständlich wie sich es
in der Evolution entwickelt hat oder wie
sich es erhalten
konnte Menschen glauben an die
verschiedensten Dinge aber darin dass
sie glauben sind sie alle
gleich einiges spricht deshalb dafür
dass der Glaube tief in der menschlichen
Natur verwurzelt ist
ist der Psychologe Jess Bering an der
unibellfast führte dazu ein Experiment
durch er zeigte Kindern Stoffpuppen eine
Maus und ein Krokodil das die Maus
frisst danach fragte der Psychologe die
Kinder nach dem Zustand der Maus die
Kinder hielten die Maus für tot fast
alle aber waren überzeugt dass ein Teil
der Maus weiterlebe egal ob die Kinder
religiös erzogen waren oder nicht
Menschen können nicht nur Überlebende
der nachdenken sondern auch über
Menschen die gelebt haben und Sie werden
automatisch schon von klein auf annehmen
dass die auch weiterhin empfinden denken
Rückblicken das heißt man könnte sagen
wir werden als intuitive Theisten als
transzendente Wesen schon geboren und
veranlagt der Glaube an höhere Mächte
scheint im menschlichen Denken angelegt
zu sein unabhängig von Erziehung und
Kultur dafür auch Studien die
Wissenschaftler Ende der 90er Jahre mit
Zwillingen
durchführten sie fanden heraus dass in
völlig verschiedenen milieös
aufgewachsene Zwillinge den gleichen
Grad an Religiosität
zeigten etwa zu 50% ist der Glaube also
eine Sache der Gene vergleichbar mit
Musikalität früher hat man gerätselt ob
es vielleicht ein einzelnes Gen gäbe das
Spiritualität oder Religiosität
aktivieren würde aus heute Gesicht sind
es düzende vielleicht hunderte von
gquenzen die daran beteiligt sind
Religiosität muss sich evolutionär
durchgesetzt
haben Gläubige müssen ihr Erbgut also
erfolgreicher weitergeben als
Nichtgläubige für diese These spricht
dass streng religiöse Gemeinschaften
deutlich mehr Nachwuchs haben als
weniger religiöse wir können sehen dass
quer durch alle Weltkulturen die frommen
durchschnittlich mehr Kinder haben
deswegen haben wir dutzende
Religionsgemeinschaften wie die old
order Amisch die Haredim die Mormonen
die Hutterer die über Jahrhunderte
hinweg kinderreich geblieben sind wo
immer aber die Religiosität sich
auflöste brachen auch die Geburtenraten
ein wir haben noch in der gesamten
Geschichte keine demograisch stabile
nicht religiöse Population
gefunden die Frage ist allerdings warum
fromme sich erfolgreicher forpflanzen
als weniger
religiöse auch dazu hat der Psychologe
Jess Baring ein Experiment gemacht
Kinder sollten Bälle auf eine
Zielscheibe hinter ihrem Rücken werfen
ohne sich
umzudrehen dafür ließ Bering die Kinder
alleine beobachtete sie aber über eine
versteckte
Kamera da die Aufgabe kaum lösbar war
schummelten die meisten Kinder und
drehten sich um einer zweiten Gruppe von
Kindern sagte Bering dann auf dem leeren
Stuhl sitze eine unsichtbare Person
Prinzessin Alice die meisten Kinder
behaupteten nicht an Geister zu glauben
doch von ihnen drehten sich viel weniger
um als vorher von der anderen
Gruppe Menschen halten sich also besser
an Regeln wenn Sie sich von einer
höheren Macht beobachtet fühlen der
gemeinsame glaube stabilisiert
Gemeinschaften und begünstigt dadurch
auch mehr
nachkommen auch scheinbar nutzlose
Rituale ergeben so evolutionär Sinn wir
haben uns lange gefragt warum Menschen
eigentlich so kostspielige und
zeitaufwendige Rituale auf sich nehmen
und manchmal sich sogar Schmerzen zu
fügen beispielsweise und heute können
wir sehen dass sie sich damit
gegenseitig signalisieren ich mein es
ernst ich glaube wirklich an die höhere
Wesenheit den Ahnen oder die gemeinsame
Gottheit und indem sie sich das
gegenseitig
signalisieren steigern sie die
Glaubwürdigkeit und die
Kooperation Religiosität scheint Teil
unserer Natur zu sein sie hat sich
evolutionär durchgesetzt weil sie dem
Menschen nützlich ist das bedeutet nicht
dass ich hinter dem Glauben nicht auch
eine höhere Wahrheit verbergen könnte
doch das kann die Wissenschaft nicht
klären das ist und bleibt eine Sache des
Glaubens Religiosität gehört also wohl
zum menschlichen Dasein
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