Vom Baumwollfeld bis zur Nähmaschine
Summary
TLDRDieses Video skizziert die harten Arbeitsbedingungen und die oft vernachlässigten sozialen Probleme, die mit dem Anbau und der Verarbeitung von Baumwolle verbunden sind. Es zeigt die Erfahrung von Balu, einer Erntehelferin in Indien, und stellt die prekären Löhne und Gesundheitsrisiken durch Pestizide in den Vordergrund. Des Weiteren thematisiert es die sexuellen Übergriffe und Gewalt, der Landarbeiterinnen ausgesetzt sind. Gleichzeitig wird auf nachhaltigere Praktiken in der Baumwollindustrie hingewiesen, die Hoffnung auf Verbesserung der Lebensqualität der Beteiligten bieten.
Takeaways
- 🌏 Baumwolle wird im weltweiten Textilsektor verwendet und hat viele verschiedene Wege.
- 👷♀️ Die Arbeit in der Baumwollernte ist sehr anstrengend und kann zu Verletzungen führen.
- 💰 Die Löhne für Landarbeiterinnen und Landarbeiter sind niedrig, oft zwischen 1,30 € und 3,90 € pro Tag.
- 🚫 Die Verwendung von Pestiziden ist ein großes Problem, da es zu Gesundheitsproblemen wie Kopfschmerzen und Übelkeit führen kann.
- 👨👩👧👦 Familienarbeiter sind besonders gefährdet, da Frauen oft ohne Bezahlung arbeiten und von Missbrauch betroffen sein können.
- 🏭 Die Baumwollverarbeitung in Fabriken ist mit Lärmpegeln, schlechter Beleuchtung und schlechten Arbeitsbedingungen gekennzeichnet.
- 👚 Die Verarbeitung von Baumwolle in Textilien erfolgt in verschiedenen Stufen, von der Entkernung bis zur Fertigproduktion.
- 💼 Es gibt eine Kluft zwischen den Einkommen der Arbeiter und dem Verkaufspreis der Endprodukte, die oft in den höheren Preisen für Verbraucher spiegelt sich wider.
- 🌿 Es gibt Bemühungen, nachhaltigere Praktiken im Baumwollanbau und in der Textilherstellung zu fördern.
- 👗 Die Heimarbeit in der Textilindustrie bietet flexiblere Arbeitsbedingungen, kann jedoch auch zu niedrigen Einkommen führen.
- 🛡️ Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Sicherheit für weibliche Arbeiterinnen hängt von ihrer Selbstorganisation und Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen ab.
Q & A
Was bedeutet der Ausdruck 'weiße Gold' im Kontext des Skripts?
-Im Kontext des Skripts bezieht sich 'weiße Gold' auf Baumwolle, die in der Welt der Wirtschaft als wertvolle Ressource gilt.
Wo ist Indien im Hinblick auf Baumwolle weltweit rangiert?
-Indien ist das Mutterland der Baumwolle und der zweitgrößte Baumwollproduzent der Welt.
Wie wird die Arbeit der Baumwollernte beschrieben?
-Die Arbeit der Baumwollernte wird als sehr anstrengend beschrieben, mit Verletzungen der Hände durch trockene, scharfe Äste und Knospen.
Wie viel verdient Balu, die Erntehelferin, wenn sie nach Tagessatz bezahlt wird?
-Balu bekommt bis zu 150 Rupien am Tag, was etwa 2 € entspricht, wenn sie nach Tagessatz bezahlt wird.
Was ist das Hauptproblem, das die Landarbeitergewerkschaft von Gujarat in Bezug auf den Baumwollanbau sieht?
-Die Landarbeitergewerkschaft von Gujarat sieht vor allem das Problem der niedrigen Löhne und des Einsatzes von Pestiziden im Baumwollanbau.
Welche Gefahren werden von Landarbeiterinnen in den Baumwollfeldern hervorgehoben?
-Landarbeiterinnen sind in den Baumwollfeldern einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt, darunter Missbrauch, Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe durch Großgrundbesitzer.
Was ist der Unterschied zwischen der Arbeit in den Baumwollfeldern und der Arbeit in der Entkernungsfabrik?
-Die Arbeit in den Baumwollfeldern ist oft unbezahlt und gefährlich, während die Arbeit in der Entkernungsfabrik, obwohl sie ihre eigene Herausforderungen hat, wie Lärm und schlechte Beleuchtung, zumindest eine geregelte Bezahlung bietet.
Wie wird die Situation der Frauenarbeiter in der Baumwollverarbeitung beschrieben?
-Die Frauenarbeiter in der Baumwollverarbeitung arbeiten oft unter extremen Bedingungen, mit niedrigem Lohn und mangelnder Sicherheit, und sind häufig Opfer von Gewalt und Übergriffen.
Was versteht man unter 'ökologisch angebaute Baumwolle'?
-Ökologisch angebaute Baumwolle bedeutet, dass die Baumwolle ohne chemische Pestizide und Dünger angebaut wird und somit umweltverträglicher und nachhaltiger ist.
Wie wirkt sich die ökologische und nachhaltige Baumwolle auf die Arbeitsbedingungen aus?
-Die ökologische und nachhaltige Baumwolle kann zu besseren Arbeitsbedingungen führen, da sie weniger schädliche Chemikalien in der Produktion einsetzt und somit die Gesundheit der Arbeiter schützt.
Was ist das Ziel der Organisation 'Seva'?
-Das Ziel der Organisation 'Seva' ist es, den Frauen zu helfen, die in der Baumwollindustrie arbeiten, indem sie ihnen Unterstützung, Schulungen und eine Stimme in der Gesellschaft bietet.
Wie wird die Zukunft der Baumwollindustrie in Indien im Skript dargestellt?
-Die Zukunft der Baumwollindustrie in Indien wird im Skript als verbesserungsbedürftig dargestellt, mit einem Fokus auf nachhaltigen Anbau, besseren Arbeitsbedingungen und der Bekämpfung von Gewalt und Unrecht für die Arbeiter.
Outlines
🌾 Baumwollernte in Indien: Reichtum und Armut
Der erste Absatz beschäftigt sich mit der Baumwollernte in Indien, einem Prozess, der Reichtum verspricht, aber oft nur Armut und sogar den Tod für die Erntehelferinnen bringt. Balu, eine 45-jährige Erntehelferin, arbeitet in gut Gerard im Norden Indiens. Ihre Arbeitsbedingungen sind schwierig, sie wird oft für wenige Rupien am Tag bezahlt, was weniger als 2 € entspricht. Die Arbeit ist anstrengend und verursacht häufig Verletzungen. Der Text thematisiert auch die Verwendung von Pestiziden und die Folgen für die Arbeiter, sowie die sexuellen Übergriffe, denen vor allem Frauen und Kinder ausgesetzt sind.
🏭 Arbeitsbedingungen in der Baumwollverarbeitung
Dieser Absatz konzentriert sich auf die Arbeitsbedingungen in der Baumwollverarbeitung nach der Ernte. Die Baumwolle wird zunächst in Entkernungshallen verarbeitet, wo Arbeiterinnen und Arbeiter in schwierigen Bedingungen, wie Lärm und verschleierter Sicht durch Baumwollfasern, arbeiten. Es wird auf die fehlenden Toiletten und die damit verbundenen Gefahren für die Arbeiterinnen eingegangen. Der Text erwähnt auch die Gewerkschaftsaktivitäten von Daniel, der für bessere Arbeitsbedingungen kämpft. Zudem werden die Unterkünfte der Arbeiter in Fabrikschlägen kritisiert, die von einer indischen Menschenrechtsgruppe aufgedeckt wurden.
🌿 Nachhaltige Baumwollproduktion und Arbeitsbedingungen
Der dritte Absatz behandelt die nachhaltige Baumwollproduktion und die Arbeitsbedingungen in der Spinnerei. Es wird über die Arbeit in vollautomatisierten Spinnereien berichtet, wo Mitarbeiter in Schichten von 45 bis 50 Stunden pro Woche unter schwierigen Bedingungen, wie Lärm, Hitze und feinen Baumwollfasern in der Luft, arbeiten. Es wird auch auf die Diskrepanz zwischen den niedrigen Löhnen der Arbeiter und den Gewinnen der Unternehmen eingegangen, die die Baumwolle verarbeiten und verkaufen. Der Text stellt außerdem die Situation der Heimarbeiterinnen vor, die für wenige Rupien pro Monat arbeiten und in einem sichereren Umfeld als die Fabrikarbeiterinnen und Arbeiter arbeiten.
👚 Die Rolle der Frauen in der Baumwollindustrie
In diesem Absatz wird die Rolle der Frauen in der Baumwollindustrie hervorgehoben. Es wird auf die Tatsache hingewiesen, dass 60% der Beschäftigten im Textilsektor Frauen sind. Der Fokus liegt auf der Arbeit von Agita NATO, einer 24-jährigen Mutter, die in der Färberei arbeitet und die Herausforderungen, denen sie und andere Frauen in der Branche gegenüberstehen. Der Text erwähnt auch die Initiativen von Frauenorganisationen, wie die Seva, die Selbsthilfe und Bildung fördert, und die Bedeutung von nachhaltigen und zertifizierten Unternehmen wie Aura, die fairere Arbeitsbedingungen bieten könnten.
🌍 Globale Auswirkungen und Zukunftsperspektiven
Der fünfte und letzte Absatz thematisiert die globalen Auswirkungen der Baumwollindustrie und die Zukunftsperspektiven für die Arbeiterinnen und Arbeiter. Es wird auf die historische Bedeutung von Baumwolle als 'weißes Gold' und die gegenwärtige Bedeutung als Profitquelle hingewiesen. Der Text fragt, ob die Erntehelferin Balu und andere Frauen wie Schade jemals von der Baumwolle mehr als ein armseliges Dasein führen werden und ob sie vor Gewalt und Übergriffen geschützt sein werden. Es wird auf die Anstrengungen von Organisationen wie Prajas und die Bedeutung der Selbstorganisation der Frauen für bessere Arbeitsbedingungen und Sicherheit hingewiesen.
Mindmap
Keywords
💡Baumwolle
💡Landarbeiter
💡Geringfügige Bezahlung
💡Pestizide
💡Gesundheitsrisiken
💡Sexueller Missbrauch
💡Soziale Gerechtigkeit
💡Nachhaltigkeit
💡Armut
💡Globaler Handel
Highlights
Baumwolle wird als 'weißes Gold' in der Welt der Wirtschaft bezeichnet.
Baumwolle verspricht Reichtum, bringt aber oft nur Armut und manchmal den Tod für die Erntehelferinnen.
Indien ist das Mutterland der Baumwolle und der zweitgrößte Baumwollproduzent der Welt.
Balu, eine Erntehelferin, arbeitet lang und hart für geringfügige Löhne.
Die Arbeit in den Baumwollfeldern ist sehr anstrengend und verletzlich.
80% der in Indien angebauten Baumwolle ist gentechnisch verändert.
Pestizideinsatz im Baumwollanbau ist ein großes Problem, kann zu Krankheiten und unregelmäßigen Menstruationszyklen führen.
Es gibt Berichte über Missbrauch, Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe an Landarbeiterinnen.
Familienarbeitnehmer, insbesondere Frauen, arbeiten oft unbezahlt, da das Geld an den Ehemann ausgezahlt wird.
Narayan, ein Tribal, berichtet von der Vergewaltigung und Ermordung einer 25-jährigen Frau in einem Baumwollfeld.
Schade, eine Landarbeiterin, wurde von ihrem Arbeitgeber sexuell belästigt und drangsaliert.
In der Baumwollverarbeitung gibt es Probleme mit niedrigem Lohn, Gewalt und schlechten Arbeitsbedingungen.
Gewerkschafter Daniel kämpft für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Entkernungsfabriken.
Vimego bezahlt 2,65€ pro Kilogramm für gekämmtes T-Shirt-Garn und erhält 3,10€ im Verkauf.
C&A verkauft T-Shirts, die aus Bio-Baumwolle hergestellt wurden, für 7 bis 9€.
Die Spinnereiarbeiter erhalten niedrige Löhne und arbeiten unter extremen Bedingungen.
Die cardi-Methode ist ein Beispiel für nachhaltige und umweltfreundliche Baumwollverarbeitung.
Die Aura Fabrik ist zertifiziert nach globalen Umwelt- und Sozialstandards für Textilien.
Arbeitgeber und Regierung müssen mehr tun, um Sicherheit und faire Arbeitsbedingungen für Landarbeiter zu gewährleisten.
Transcripts
weißes Gold
es ist in der Welt der Wirtschaft die
Gänge Bezeichnung für Baumwolle
sie verspricht Reichtum den meisten mit
der Baumwolle Beschäftigten bringt sie
oft aber nur Armut und nicht selten den
Tod
wenn Erntehelferin die Baumwolle von
Dürren Ästchen pflücken geht der Stoff
aus dem weltweit Textilien hergestellt
werden viele Wege
wir sind nach Indien ins Mutterland der
Baumwolle und zum zweitgrößten
baumwollproduzenten gereist
hier wollen wir herausfinden wer
eigentlich welche Arbeit unter welchen
Bedingungen macht
Balu erntet im Norden Indiens im
Bundesstaat gut Gerard aus den
aufgeplatzten baumwollknospen das weiße
Gold
da die Ernte fast am Ende ist arbeitet
Balu derzeit von 7 bis 17 Uhr in der
Hochsaison war sie täglich von 6 bis 18
Uhr auf dem Feld
wenn sie nach Tagessatz bezahlt wird
bekommt sie dafür bis zu 150 Rupien am
Tag knapp 2 €
wird sie nach Säcken bezahlt kann sie
etwas mehr verdienen 20 Säcke bringen
100 Rupien das sind 1,30 €. 60 Säcke
schafft die 45-Jährige an einem Tag das
sind dann 3,90 €
. die Arbeit ist sehr anstrengend wir
verletzen unsere Hände oft an den
trockenen scharfen Ästen und Knospen
abends tun mit der Kopf und alle Lieder
weh zum Arzt gehe ich nur wenn nichts
mehr hilft der kostet Geld der Besitzer
des baumwollfeldes sagt er Bauer
ausschließlich gehen technisch
veränderte Baumwolle an
rund 80% der in Indien angebauten
Baumwolle ist gehen manipuliert sehen
kann man das nicht
alle Baumwollfelder an denen wir
vorbeikommen oder die wir betreten sehen
nahezu gleich aus mal sind die Pflanzen
größer mal kleiner
es hängt auch kein beißender Geruch von
Pestiziden in der Luft in den Baumwoll
Flocken können sie dennoch stecken
Halloumi Mystery Vizepräsidentin der
Landarbeiter Gewerkschaft von gut Gerard
sieht neben den niedrigen Löhnen gerade
im Einsatz von Pestiziden eines der
großen Probleme des baumwollanbaus auf
großings natürlich benutzen sie
Pestizide aber keinerlei Schutz gegen
sie sie bringen Krankheiten oder
indirekte Probleme wie Kopfschmerzen
Rückenschmerzen Übelkeit
Gliederschmerzen und unregelmäßige
Menstruationszyklen nicht mit dem
Pestiziden in Verbindung die Probleme
kommen und gehen aber die Frauen sind
die Zusammenhänge nicht sie sagen wir
arbeiten deshalb passiert das
weiß ich und eine weitere Gefahr lauert
in den Baumwollfeldern
mit seiner großen Landwirtschaft
arbeiten vor allem Familien als
Landarbeiter die Frauen arbeiten meist
ohne Bezahlung weil elonen an den
Ehemann ausgezahlt wird es gibt Fälle
von Missbrauch immer wieder
Vergewaltigung und andere sexuelle
Übergriffe durch die Großgrundbesitzer
von solchen Fällen berichtet wird gehen
wir vor Gericht Frauen und Kinder sind
in jeglicher hinsichtlich verwundbarsten
in der Landwirtschaft
arbeitet seit 30 Jahren als
Erntehelferin
als wir sie auf Übergriffe auf Frauen
ansprechen zögert sie kurz
nein so etwas gibt es bei uns nicht das
ist noch nicht passiert
einen Tag später treffen wir uns mit
Mitgliedern der Tribal rights campaign
die sich für die Rechte der
ursprünglichen Bevölkerungsgruppen aus
dem nachbarbundesstaat radjastand stark
macht
viele dieser Tribals arbeiten in gut
Gerard in der Baumwollindustrie weil es
für sie zu Hause keine Arbeit gibt
der 53-Jährige Narayan ist einer von
ihnen und aktiv in Ihrer Organisation er
erzählt uns von einer 25-jährigen Frau
aus rogerstern die vor zwei Wochen auf
einem Baumwollfeld vergewaltigt und
ermordet wurde
Kamera
bei der sich die Familie der Frau
verdingte hat sie vergewaltigt und den
Mord an ihr wie ein Unfall aussehen
lassen
sich im Dunkeln über die Frau hergemacht
als der Ehemann noch arbeiten musste der
hatte aber Zweifel an dem Unfall tot
seiner Frau
die anderen Dorfbewohner stellten den
Landbesitzer zur Rede bis er die Tat
gestanden und Schweigegeld bezahlte
zwei Lack 200.000 Rupien umgerechnet
knapp 3000 Euro war es dem Vergewaltiger
und Mörder Wert den Ehemann zum
Schweigen zu bringen
schada 32 Jahre alt wurde von dem
Landbesitzer für den sie und ihr Mann
arbeiteten ebenfalls immer wieder
sexuell belästigt und drangsaliert
er kam immer betrunken dorthin wo ich
arbeitete und bedrängte mich
er sagte immer dein Mann ist verrückt er
hat von nichts Ahnung wie kannst du mit
ihm leben
einmal war meine jüngste Tochter Radar
eingeschlafen ich brachte sie in unsere
Hütte er folgte mir rief meinen Namen
schade und dann fasste er mich an ich
hatte fürchterliche Angst und lief davon
ihr Mann und ihre fünf Kinder wurden am
Ende von Haus und Hof gejagt alles Hab
und Gut wurde ihnen weggenommen und für
ihre bis dahin geleistete Arbeit wurden
sie nicht einmal mehr bezahlt
Angst so etwas könnte ihr wieder
passieren
wie geht es weiter total schlecht ich
habe das Gefühl ich müsste mich
umbringen
und die Nachbarn auch nicht aber ich bin
nicht so eine schlechte
gut
oder nicht
ihr eigenes Stück Land und betreibt
einen kleinen Verkaufsstand
ihr Grundstück verlässt sie vor lauter
Angst nicht mehr
niedrigste Löhne Gewalt und Unrecht sind
auch in den weiteren Verarbeitungsstufen
der Baumwolle ein Problem
vom Feld geht die Baumwolle zunächst in
die Entkernung
im großen Hallen werden aus der
Baumwolle zuerst die Kerne gelöst
die Maschinen machen dabei einen höllen
Lärm um sich überhaupt verständigen zu
können muss man ganz nah beieinander
stehen das Licht ist dämlich und in der
Luft schweben Baumwollfasern die die
Sicht verschleiern nur wenige Frauen und
Männer arbeiten hier ein Hilfeschrei
wäre nicht zu hören Stände man nicht
unmittelbar neben der schreienden
in einer Schulen kardi treffen wir auf
Arbeiterinnen und Arbeiter die in
verschiedenen der rund 100
entkernungsfabriken dieser Stadt
arbeiten die drei jungen Mädchen unter
ihnen bemängeln vor allem die fehlenden
Toiletten
wenn sie mal müssen müssen sie in die
Felder gehen dort wo sie vor Übergriffen
nicht geschützt sind
in der Gruppe sitzt auch der
Gewerkschafter Daniel
Beschäftigten in den Entfernungen
versucht zu organisieren
für die Frauen ist es gefährlich wenn
sie für ihre Notdurft raus aufs Feld
müssen Gewalt gegen Frauen ist in den
Fabriken ein großes Problem ich arbeite
seit sechs Jahren an diesem Thema
die wanderarbeit in der Gruppe Leben auf
dem Gelände der Fabrik für die sie
arbeiten Männer zusammen mit ihren
Familien die drei jungen Frauen in einem
Raum zusammen wir dürfen in keine Fabrik
einen Blick in die Unterkünfte werfen
Aufnahmen die eine indische
Menschenrechtsgruppe von solchen
Unterkünften mit versteckter Kamera
aufgenommen hat zeigen was wir nicht
sehen sollen kein Licht kein Wasser
viele Menschen in einem Raum
zusammengepfercht
in einer Fabrik im Bezirk leben die
direkt am Highway gelegen sehen die
Unterkünfte von außen deutlich besser
aus
aber auch hier dürfen wir nicht in ihnen
Filmen nur in der Entkernung und der
Spinnerei
nach Auskunft des Fabrikbesitzers wird
hier ausschließlich ökologisch angebaute
Baumwolle verarbeitet von insgesamt
31.000 Bauern aus der Umgebung
in der vollautomatisierten Spinnerei
Arbeiten rund um die Uhr 45 bis 50
Männer und Frauen in acht Stunden
Schichten bei 30 bis 35 Grad kühlere
Temperaturen lassen die Baumwolle zur
Fasern in der Wärme bleibt sie weich und
zart so lässt sie sich zu dem Garn
kämmen und Spinnen das von hier aus in
Strickereien und Webereien ins in und
Ausland geliefert wird
zum Beispiel an den gartenhändler bimeco
in Bocholt imeco kauft Garn aus lemdi
über ein indischen Großhändler und lässt
es direkt in die Textilherstellung
liefern mit Gewinn natürlich derzeit
bezahlt vimego für gekämmtes T-Shirt
garen 2,65€ pro Kilogramm und erhält im
Verkauf dafür 3,10 €. 300 Tonnen pro
Jahr kauft das Unternehmen von
biobaumwollproduzenten in Indien
die gerne finden sich in Deutschland
dann in T-Shirts auf den Verkaufstischen
bei C&A wieder hier kostet dann schon
ein einzelnes T-Shirt 7 bis 9 €
Geld von dem die Beschäftigten der
Spinnerei in dem die nicht profitieren
im Gegenteil für 150 Rupien am Tag also
nicht einmal 2 € arbeiten sie unter
extrem Bedingungen denn noch größere
Lärm als in der Entfernung betäubt die
Ohren schon nach Minuten die Hitze und
die feinen Baumwollfasern in der Luft
machen das Atmen schwer Mundschutz
Ohrenstöpsel
immerhin treffen wir in der Spinnerei
auf einen Menschen der deutlich mehr als
150 Rupien am Tag verdient den
28-Jährigen Qualitätsmanager ohne
handelt
sechs Jahre Berufserfahrung und bekomme
22.000 Rupien im Monat
Tutorial war man umgerechnet sind das
knapp 300 Euro nach indischen Maßstäben
ist das ein Einkommen deutlich über dem
Mindestlohn
Gewerkschaften wie die von paulomimistri
fordern einen Lohn zum Leben von 6000
Rupien also 85 Euro im Monat die
verdient in der Fabrik in Lindi keiner
der einfachen angelernten Arbeiter sie
kommen auf 4.500 Rupien 63 Euro im Monat
in der Nähe der Fabrik gibt es eine
cardi eine Art Gemeinschaft die im Sinne
mad magandys die Baumwolle noch mit
holzspinnenrad und Hand Webrahmen
verarbeitet
es sind die Symbole der Unabhängigkeit
Indiens dann die hatte von anderweit aus
der einstigen Landeshauptstadt auch die
Baumwollindustrie in Indien wieder groß
gemacht nach vielen Auf und Abs beginnt
man sich heute wieder auf seinen
nachhaltigen Weg auf den organischen
Anbau der Baumwolle ihre schonende
Verarbeitung ohne chemische Farben diese
cardi gibt Menschen in 21 Dörfern im
Umkreis Arbeit auch dem Spinner und
Weber premier
ich verdiene ungefähr 2500 Rupien im
Monat das ist nicht viel aber ich bin
zufrieden dass ich hier arbeiten kann
sein Leben lang hat Prinzi zu Hause
gesponnen jetzt arbeitet er seit sieben
Jahren in der kardi sie entstand in den
80er Jahren als in anderweit die
Textilindustrie zusammengebrochen war in
der cardi wird die Baumwolle seither von
Kleinbauern versponnen gefärbt und zu
bunten baumwollteppichen verweht die
landesweit Absatz finden
niemand wird davon reich es geht darum
den Menschen auf dem Land Arbeit zu
geben
ich bin froh diese Arbeit zu haben hier
habe ich Gesellschaft ich will arbeiten
so lange ich kann
auch in dem nur wenige Kilometer
entfernten Ort Watt waren sind hunderte
von Menschen vor ein Einkommen durch die
Baumwolle zu haben ein Großhändler von
Sari und shurida Stoffen lässt die
sieben Meter lang Stoffbahn über ein
Subunternehmer von 300 Frauen in
Heimarbeit nach vorgedruckten Mustern
abbinden und anschließend in einer
Färberei einfärben
eine der 300 Heimarbeiterinnen sitzt vor
ihrem Haus und bindet einen Stoff ab
seit zehn Jahren stockt sie so das
Familieneinkommen auf
in diesem informellen Bereich der
baumwollverarbeitung liegen die
Einkommen bei 4.500 bis maximal 7.500
Rupien monatlich also 63 bis knapp 100
Euro die Frauen die zu Hause arbeiten
können verdienen deutlich weniger aber
immerhin ist der Arbeitsplatz sicherer
Indien weit arbeiten nach Angaben der
Konföderation der indischen
Textilindustrie in diesem Sektor 60%
Frauen unter den insgesamt rund 35
Millionen Beschäftigten
auch agita NATO ist einer von diesen 35
Millionen seit sieben Jahren taucht der
24-Jährige Vater zweier kleiner Junge
Stoffe in verschiedene farbbottiche
sechs Tage die Woche 8 Stunden täglich
in der Färberei in wattwan
dafür bekommt er 7500 Rupien im Monat
wir wollen von ihm wissen ob das
ausreicht
10000 Rupien im Monat werden gut dann
reicht das Geld
45 Jahre alt ist Näherin in einem
muslimischen Teil eines Lamms in amder
Watt nezi Taschen auf Unterkleider sie
bekommt vorgeschnittene Stoffe
angeliefert später werden die von ihr
weiterverarbeiteten Hemden wieder
abgeholt und bei der nächsten näheren
abgeliefert
weil dieser
ich musste meine beiden Jungen allein
durchbringen mein Mann wurde 1992 bei
den Unruhen zwischen Hindus und Moslems
umgebracht da war ich 22
habe ich noch die ganzen Händen komplett
genäht doch seit meinem Herzinfarkt im
letzten Jahr kann ich das nicht mehr ich
bin müde von der vielen Arbeit meine
beiden Enkeltochter sollen lernen und
später eine bessere Arbeit haben
ist eines von zwei Millionen Mitgliedern
der Frauenorganisation
500.000 Frauen in ins Land der Stadt
Hilfe zur Selbsthilfe anbietet
viele der Frauen stammen aus
textilarbeiterfamilien ihre Väter und
oft auch noch die Männer und sie selbst
arbeiteten in den Spinnereien und
Webereien der Stadt bis zu deren
Untergang heute nähen die Frauen von
seeva wie saschader hauptsächlich in
Heimarbeit für die lokalen Märkte
aber auch international spielt anderweit
inzwischen wieder eine Rolle in der
Baumwollindustrie
ein Set Handtücher aus organischer
natürlich gefärbter Baumwolle erworben
auf einer nachhaltigkeitsmesse in Berlin
wurde hierhergestellt in der Fabrik Aura
herbalware 18 km außerhalb von amavat
Aura ist ein sogenanntes
gotteszertifiziertes Unternehmen da
steht für global organic Texas Standard
und gilt weltweit als das anerkannte
Zertifikat für ökologisch schwer
produzierte und nachhaltige Textilien
unser Drehtermin verschiebt sich
mehrfach am Ende dürfen wir nicht
überall in der Fabrik drehen
die Beschäftigten mit dem wir sprechen
dürfen keine Auskunft über ihr Einkommen
geben auch Gott gibt nach mehrfach
nachfragen und einem hin und her
zwischen den verschiedenen
Verantwortlichen keinerlei Auskunft über
die sozialen Standards bei Aura
in einer E-Mail heißt es wir sind es
nicht gewöhnt von Journalisten gefragt
zu werden insbesondere nicht zu
spezifischen Fragen der
zertifizierungspraxis
vom Garn in labemeco erfahren wir das
Gott fast ausschließlich die
Umweltstandards prüft imego habe daher
seinen eigenen Code of canduct einen
Verhaltenskodex der Grundlage jeder
Geschäftsbeziehung sei schreibt der Chef
des Unternehmens auf die
Arbeitsbedingungen zu achten ist
wesentlicher Bestandteil meiner Besuche
in den Spinnereien
genau da scheint es bei Aura am Abend zu
liegen nur unter Gewährleistung der
Anonymität bekommen wir schließlich
Informationen über die
Arbeitsbedingungen bei dem Öko
Textilproduzenten ich arbeite von 9:30
bis 18 Uhr und werde nach Stückzahl
bezahlt
es gibt verschiedene Preise für
verschiedene Kleidungsstücke für ein
Shirt bekomme ich 35 bis 45
das sind nicht einmal 50 Cent für ein
T-Shirt die Aura in seinem Online-Shop
für 60 bis 70 US-Dollar verkauft
pro T-Shirt werden vom Baumwollfeld bis
zur Herstellung teils bis zu 15.000
Liter Wasser verbraucht 82 volle
Badewannen
Trinkwasser bietet Aura seinen
Beschäftigten hingegen nicht immerhin
hat die Fabrik separate Toiletten für
Frauen und Männer vor Übergriffen
fürchten die näheren sich hier nicht im
Gegensatz zu scharder der
WanderarbeiterInnen
dafür muss die Regierung sorgen dann
können die Frauen wieder zu Hause
arbeiten wo sie sicher sind
für die Organisation prajas die sich
speziell um die Wanderarbeiter und
WanderarbeiterInnen aus ratjastern
kümmert die Soziologin sieht das ganz
anders
das mag eine Lösung sein aber sie ist
nicht sehr hilfreich weil sie zu Hause
in Rajasthan nicht genug Arbeit haben
die Frauen der Tribals immer auch
außerhalb des Hauses gearbeitet auf
Feldern oder für anderen in der Nähe
Ihres Zuhauses und sie haben auch in den
Wäldern gearbeitet
und stärker werden seit der
Vergewaltigung in Delhi wurde die
Polizeiarbeit verschärft und diese Fälle
schnell zu bearbeiten auch die
Gewerkschaften können den Druck auf
Arbeitgeber und Arbeitsvermittler
Sicherheit zu gewährleisten verstärken
das aber hängt vor allem davon ab wann
die Frauen sich selbst organisieren und
bessere Bedingungen wollen ohne Ende
dieser Mann
Seva die Frauenorganisation aus amdavat
hat die schon viel erreicht mit einer
eigenen Bank Versicherung Schulungen und
einem Radiosender für Frauen den
inzwischen auf viele Männer und Jungen
hören und auch prajas lässt nicht locker
die Arbeitsbedingungen für die Frauen
vor allem sicher zu machen
ich denke der Wechsel selbst wenn er
langsam sein wird wird kommen weil er
schon in gewissen Bereichen da ist es
wird sich also ändern und wenn es Frauen
geben wird die für Frauen arbeiten wird
es weitergehen die Arbeitsbedingungen
für die Frauen werden sich ändern
Babylonien zu biblischen Zeiten wurde
die Baumwolle weißes Gold genannt weil
sie in kostbares Gut war
heute trägt sie diesen Namen nur noch
wegen des Profits der mit ihr gemacht
wird das Blut das eine klebt wird
rausgewaschen
ob Balu die Erntehelferin je vom weißen
Gold mehr als nur von der Hand in den
Mund leben wird und Frauen wie schade
keine Angst mehr vor gewalttätigen
Übergriffen haben müssen
wir wissen es nicht sie haben in jedem
Fall noch einen langen Weg vor sich
vielleicht so lang wie Gandhis und
Indiens Weg in die Unabhängigkeit
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