Claudia Blöser: Sieben Thesen aus Ernst Blochs „Das Prinzip Hoffnung“

Evangelische Akademie Frankfurt
21 Jul 202215:06

Summary

TLDRIn diesem Vortrag wird Ernst Blochs Werk 'Das Prinzip Hoffnung' beleuchtet, insbesondere die Frage, wie Hoffnung gelernt und kultiviert werden kann. Bloch sieht Hoffnung als mehr als nur einen passiven Effekt, sondern als eine aktive Einstellung, die mit Tagträumen und konkreten Zielen verbunden ist. Hoffnung sei in der Realität verankert und auf eine utopische Zukunft gerichtet. Er verteidigt die konkrete Utopie gegen Marx' Kritik, dass der Sozialismus abstrakt sei. Am Ende wird die Rolle des Marxismus als Weg zur Verwirklichung dieser Utopie diskutiert.

Takeaways

  • 📚 Ernst Bloch wurde 1855 in Ludwigshafen als Sohn jüdischer Eltern geboren und starb 1977 in Tübingen.
  • 🌟 Bloch war ein überzeugter Marxist und schuf während des Exils in den USA sein Werk 'Das Prinzip Hoffnung'.
  • 💭 'Das Prinzip Hoffnung' wurde in einer Zeit geschrieben, in der Krieg und Angst vorherrschten, was die Bedeutung von Hoffnung noch stärker betont.
  • 🔍 Bloch betrachtete die Hoffnung als eine zu lernende Einstellung und nicht nur als eine natürliche Gabe.
  • 🌈 Er beschreibt den Menschen als Träumer von einem besseren Leben, wobei Tagträume ein Teil der menschlichen Natur sind.
  • 🌱 Bloch differenziert zwischen verschiedenen Graden von Hoffnung, von allgemeinen Stimmungen bis hin zu konkreten, real möglichen Hoffnungen.
  • 🌟 Er plädiert für eine Hoffnung, die auf das radikal Neue ausgerichtet ist und nicht nur auf bestehende Zustände.
  • 🌐 Bloch sieht die Hoffnung als in der Welt verankert, was bedeutet, dass sie auf real mögliche Tendenzen der Gegenwart basieren sollte.
  • 💪 Die Hoffnung ist nach Bloch mit Aktivität verbunden und soll dazu beitragen, Menschen zur Verwirklichung ihrer Träume zu motivieren.
  • 🌍 Bloch verteidigt die Idee der konkreten Utopie und sieht den Sozialismus als Voraussetzung für die Realisierung einer solchen Utopie, in der Menschen und Natur in Harmonie leben.
  • 📖 Bloch sieht in der Vernunft und im kritischen Denken die Möglichkeit, Hoffnung zu pflegen und zu entwickeln.

Q & A

  • Wer ist Ernst Bloch und in welchem Jahr wurde er geboren?

    -Ernst Bloch ist ein deutscher Philosoph, der im Jahr 1855 in Ludwigshafen als Sohn jüdischer Eltern geboren wurde.

  • Welches Werk von Bloch wird im Skript besprochen?

    -Im Skript wird das Werk 'Das Prinzip Hoffnung' von Ernst Bloch besprochen.

  • In welchem Jahr starb Ernst Bloch und in welcher Stadt?

    -Ernst Bloch starb im Jahr 1977 in Tübingen.

  • Welche Bedeutung hat der Erste Weltkrieg für Ernst Blochs Leben und Werk?

    -Während des Ersten Weltkriegs emigrierte Ernst Bloch zum ersten Mal ins Exil in die Schweiz, wo er das Werk 'Geist der Utopie' verfasste.

  • In welchem Land wurde 'Das Prinzip Hoffnung' verfasst?

    -'Das Prinzip Hoffnung' wurde in den USA verfasst, während Bloch dort im Exil lebte.

  • Was versteht Ernst Bloch unter Hoffnung und warum ist sie wichtig?

    -Für Bloch ist Hoffnung nicht nur ein Effekt, sondern eine Einstellung, die man lernen und kultivieren kann. Es ist wichtig, weil sie eine Kraft ist, die Menschen antreibt und motiviert.

  • Wie ist die Beziehung zwischen Träumen und Hoffnung nach Bloch?

    -Bloch sieht Träume als Teil des menschlichen Bewusstseins, in denen Hoffnung ihren Kern hat. Es ist wichtig, diese Hoffnung aus den Träumen herauszuarbeiten und auf ein konkretes Ziel zu richten.

  • Was bedeutet die 'konkrete Utopie' für Ernst Bloch?

    -Die 'konkrete Utopie' ist für Bloch eine Hoffnung auf eine reale Möglichkeit, die in der Gegenwart angelegt ist und nicht nur auf Luftschlösser beruht.

  • Wie sieht Bloch die Rolle der Vernunft in Bezug auf Hoffnung?

    -Bloch betont, dass gute Hoffnung durch Vernunft informiert sein sollte. Erst wenn Vernunft zu sprechen beginnt, fängt Hoffnung an, wieder zu blühen.

  • Was ist nach Bloch die Voraussetzung für die Verwirklichung der Utopie?

    -Für Bloch ist der Sozialismus, eine klassenlose Gesellschaft, die Voraussetzung für die Verwirklichung der Utopie.

  • Wie ist die endgültige Zielvorstellung der 'konkreten Utopie' nach Bloch?

    -Die endgültige Zielvorstellung ist eine Welt ohne unwürdige Schmerzen, Angst und Selbstentfremdung, eine Heimat der Identität, in der Mensch und Natur in Harmonie leben.

Outlines

00:00

📜 Einleitung ins Prinzip Hoffnung

Der erste Absatz stellt das Werk 'Das Prinzip Hoffnung' von Ernst Bloch vor. Es handelt von Blochs Leben, seiner Geburt in Ludwigshafen als Sohn jüdischer Eltern, seines Studiums der Philosophie in München und Berlin, seiner Emigration während des Ersten Weltkriegs in die Schweiz und seines Exils während des Zweiten Weltkriegs in die USA. Hier schrieb er 'Das Prinzip Hoffnung', ein Werk, das im Exil entstand und in einer Zeit der Krieg und Angst geschrieben wurde. Der Sprecher hebt hervor, dass Bloch ein überzeugter Marxist war, der später mit dem SED-Regime in der DDR brach und später Professor in Tübingen wurde, wo er auch starb. Der Absatz endet mit einer Erwähnung der ersten Zeilen von 'Das Prinzip Hoffnung', die die Stimmung der Zeit widerspiegeln und auf die Notwendigkeit hinweisen, zu lernen, zu hoffen.

05:00

🌟 Hoffnung als zu lernende Einstellung

Der zweite Absatz konzentriert sich auf die These, dass Hoffnung als eine Einstellung verstanden werden kann, die man lernen und kultivieren kann. Es wird betont, dass Hoffnung nicht nur ein Gefühl ist, sondern eine Einstellung, die durch Tagträume und das Streben nach einem besseren Leben geformt wird. Bloch betont, dass Hoffnung in der Welt verankert sein muss und nicht nur auf Luftschlösser basieren darf. Er spricht von der Tendenz der Gegenwart und der Notwendigkeit, zu sehen, wohin die Gegenwart führen könnte. Der Sprecher erwähnt auch, dass Hoffnung mit Aktivität verbunden ist und dass Bloch von einer Art Hoffnung spricht, die 'militanten Optimismus' beinhaltet, eine Hoffnung, die bereit ist, für ein besseres Leben zu kämpfen.

10:00

🌈 Hoffnung und Utopie

Der dritte Absatz geht auf die Rolle der Hoffnung als eines aktiven und nicht passiven Zustandes ein, der Menschen antreibt, statt sie einzuschränken. Bloch verteidigt die Utopie gegen Kritik, dass sie nur abstrakte Konzepte wäre, und prägt den Begriff der 'konkreten Utopie', eine Hoffnung, die in der Realität verankert ist und realistisch ist. Er beschreibt einen utopischen Zustand, in dem es keine unwürdigen Schmerzen, Angst oder Selbstentfremdung gibt, und in dem Mensch und Natur in Harmonie leben. Der Sprecher betont, dass für Bloch der Sozialismus eine Voraussetzung für die Verwirklichung der Utopie ist und dass der Marxismus die Wissenschaft der Zukunft ist, die den Weg zur Verwirklichung der Utopie zeigt.

Mindmap

Keywords

💡Hoffnung

Hoffnung ist ein zentrales Konzept im Video und bezieht sich auf die positive Erwartung von einem besseren Zustand in der Zukunft. Im Kontext des Videos wird hervorgehoben, dass Hoffnung nicht nur ein Gefühl ist, sondern auch etwas, was gelernt und kultiviert werden kann. Es wird betont, dass Hoffnung eine wichtige Rolle bei der Überwindung von Ängsten und Furcht in Zeiten wie dem Exil und Kriegszeiten spielt, in denen Ernst Bloch sein Werk 'Das Prinzip Hoffnung' verfasst hat.

💡Tagträume

Tagträume werden im Video als ein alltägliches Phänomen beschrieben, bei dem Menschen über ein besseres Leben fantasieren. Sie sind ein Ausdruck der Hoffnung, indem sie zeigen, dass Menschen nicht zufrieden sind mit ihrer aktuellen Situation und sich alternative, positivere Szenarien vorstellen. Im Video wird darauf hingewiesen, dass Tagträume ein Teil der menschlichen Natur sind und eine Basis für die Hoffnung bilden können.

💡Exil

Exil wird im Video als eine Situation beschrieben, in der Ernst Bloch und andere Menschen aus politischen oder sozialen Gründen ihr Land verlassen mussten. Es wird erwähnt, dass 'Das Prinzip Hoffnung' während des Exils geschrieben wurde, was die Idee unterstreicht, dass Hoffnung auch in schwierigen und herausfordernden Zeiten existieren kann und als eine Art Widerstand gegen Unterdrückung und Unfreiheit dienen kann.

💡Utopie

Utopie wird als ein Konzept verwendet, das eine ideale, aber noch nicht verwirklichte Gesellschaft oder Welt beschreibt. Im Video wird betont, dass eine konkrete Utopie, die in der Realität verankert ist und auf realistische Hoffnung basiert, notwendig ist, um eine bessere Zukunft zu erreichen. Ernst Bloch verteidigt Utopien als notwendige Elemente, um die Hoffnung auf eine bessere Welt zu erhalten.

💡Aktivität

Aktivität im Video bezieht sich auf die Handlung und das Engagement von Menschen, um ihre Hoffnungen in die Realität umzusetzen. Es wird gesagt, dass Hoffnung nicht passiv ist, sondern mit dem Handeln verbunden ist, um Veränderungen zu bewirken. Dies wird als ein wesentlicher Aspekt der Hoffnung dargestellt, der zeigt, dass Menschen aktiv werden müssen, um ihre Träume und Hoffnungen zu verwirklichen.

💡Vernunft

Vernunft wird im Video als ein Werkzeug beschrieben, das dazu beiträgt, Hoffnung zu formen und zu kultivieren. Es wird erwähnt, dass Vernunft hilft, die Hoffnung zu informieren und zu einem 'blühenden' Zustand zu bringen. Dies zeigt, dass rationale Überlegungen und die Fähigkeit, die Welt zu verstehen und zu analysieren, wichtig für das Verständnis und die Realisierung von Hoffnung sind.

💡Marxismus

Marxismus wird im Video als eine politische und soziale Theorie und Praxis erwähnt, die von Ernst Bloch als ein Weg zur Verwirklichung einer utopischen Gesellschaft gesehen wird. Es wird betont, dass der Marxismus für Bloch die Voraussetzung für eine klassenlosen Gesellschaft ist, die notwendig ist, um die in 'Das Prinzip Hoffnung' beschriebene Utopie zu erreichen.

💡Konkrete Utopie

Konkrete Utopie ist ein von Bloch geprägter Begriff, der eine Utopie beschreibt, die in der Realität verankert ist und auf realistischen Hoffnungen basiert. Im Video wird dies als eine Art Utopie dargestellt, die nicht nur als eine abstrakte Idee existiert, sondern auch die Möglichkeit hat, in die Realität umgesetzt zu werden. Dies unterstreicht die Idee, dass Hoffnung auf realistische und erreichbare Ziele ausgerichtet sein sollte.

💡Humanisierung der Natur

Humanisierung der Natur wird im Video als ein Ziel der Utopie beschrieben, bei dem die Natur und der Mensch in einer harmonischen Beziehung stehen. Es wird gesagt, dass dies nicht nur die Überwindung von Natur und Umweltproblemen bedeutet, sondern auch die Anerkennung, dass der Mensch Teil der Natur ist und eine harmonische Koexistenz angestrebt werden sollte.

💡Militanter Optimismus

Militanter Optimismus wird als eine Art von Hoffnung beschrieben, die aktiv und engagiert ist und nicht nur darauf wartet, dass sich Dinge von selbst verbessern. Im Video wird dies als eine Hoffnung dargestellt, die dazu aufruft, für eine bessere Welt zu kämpfen und nicht passiv zu sein. Dies zeigt, dass Hoffnung auch eine Art von Handeln und Engagement erfordert, um die gewünschten Veränderungen zu erreichen.

Highlights

Das Prinzip Hoffnung ist ein Werk von Ernst Bloch, der über 1600 Seiten umfasst.

Bloch wurde 1855 in Ludwigshafen als Sohn jüdischer Eltern geboren und 1977 in Tübingen gestorben.

Er studierte Philosophie in München und promovierte in Berlin.

Während des Ersten Weltkriegs emigrierte er erstmals in die Schweiz.

Das Prinzip Hoffnung wurde im Exil in den USA geschrieben.

Bloch war ein überzeugter Marxist und sah den Sozialismus als Voraussetzung für die Verwirklichung der Utopie.

Die Entstehung des Werks findet statt in der Kriegs- und Nachkriegszeit, geprägt von Angst und Furcht.

Die erste These von Bloch ist, dass Hoffnung gelernt werden kann und nicht nur als Effekt auftritt.

Der Mensch träumt vom besseren Leben, was Teil der menschlichen Natur ist.

Hoffnung kann mehr oder weniger bestimmt sein und muss in der Welt verankert sein.

Bloch betont, dass Hoffnung mit Aktivität verbunden ist und nicht passiv.

Er plädiert für einen militanten Optimismus, der sich auf die Verwirklichung von Hoffnung konzentriert.

Die konkrete Utopie, die Bloch verteidigt, ist eine Welt ohne unwürdige Schmerzen, Angst und Selbstentfremdung.

Die Humanisierung der Natur und die Naturalianisierung des Menschen sind zentrale Elemente in Blochs Utopie.

Bloch sieht die Technologie als Mittel zur Verwirklichung der Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Die Hoffnung ist auf eine konkrete Utopie gerichtet, die real möglich ist und in der Realität verankert sein muss.

Die Diskussion um die Lehren und Ideen von Blochs Konzept der Hoffnung und wie sie heute relevant sein könnten.

Transcripts

play00:01

[Musik]

play00:14

gut ja das prinzip hoffnung ist ein sehr

play00:19

langes lied ja also es ist über

play00:23

über 1600

play00:27

ich wollte erst

play00:29

einen kleinen impuls mit das prinzip

play00:32

hoffnung in sieben thesen nennen aber

play00:34

dann dachte ich dass es vermessen denn

play00:37

1600 seiten kann man nicht in sieben

play00:39

thesen zusammenfassen und ich schon gar

play00:41

nicht ich habe nämlich noch nicht mal

play00:42

das ganze werk gelesen muss ich gestehen

play00:46

ja

play00:48

[Musik]

play00:50

aber ich habe jetzt sieben thesen

play00:52

herausgegriffen die ich für besonders

play00:54

interessant oder auch wichtig halte

play00:57

dafür ein eindruck von blogs

play01:01

konzeptionen der hoffnung zu bekommen

play01:05

also vielleicht erst mal kurz zu ernst

play01:07

bloch selbst er ist 1855 ludwigshafen

play01:12

als sohn jüdischer eltern geboren und

play01:15

1977 in tübingen gestorben

play01:23

entschuldigung das habe ich genau also

play01:26

erst erst ziemlich alt waren aber nicht

play01:28

so alt ok erst 85

play01:30

er hat ab 1905 in philosophie

play01:34

philosophie in münchen studiert und in

play01:37

berlin promoviert

play01:40

während des ersten weltkriegs ist er zum

play01:42

ersten mal

play01:43

emigriert und zwar ins exil in der

play01:46

schweiz da hat er das werk geist der

play01:48

utopie verfasst also jetzt schon

play01:49

ziemlich früh auch schon während seiner

play01:51

promotion

play01:52

ja gedanken durch gedacht die dann

play01:56

später im prinzip hoffnungen genauer

play01:58

ausgeführt wurden

play02:01

er hat in der weinbar blickt dann in

play02:03

berlin als journalist gearbeitet

play02:06

und musste dann während des zweiten

play02:09

weltkriegs wieder integrieren also kurz

play02:11

nach hitlers machtergreifung ist er mit

play02:13

seiner dann schon dritten frau zunächst

play02:16

in die schweiz emigriert dann nach

play02:18

österreich wo auch sein sohn geboren

play02:20

wurde und seit 39 in die usa

play02:25

und dort hat er dann das prinzip

play02:27

hoffnung geschrieben und das ist ja

play02:29

vielleicht schon mal interessant zu

play02:31

wissen dass das prinzip hoffnung im exil

play02:34

geschrieben wurde und in der zeit in der

play02:36

kriegszeit die ja sicherlich keine zeit

play02:40

war die viel anlass zur hoffnung gegeben

play02:42

hat

play02:43

er hat dann später einen ruf an die

play02:47

universität leipzig erhalten und erst

play02:49

ziemlich spät dann außerhalb 54 55 sind

play02:52

die ersten bände das prinzip hoffnung in

play02:55

der ddr erschienen

play02:58

ja er ist überzeugter marxist gewesen

play03:01

und zur nächsten wahl so was wie ein

play03:02

staatsfonds ruf der ddr hat sich aber

play03:05

dann später mit dem sed-regime

play03:06

überworfen und wurde 1950 zitiert er war

play03:12

dann ja auch schon

play03:14

älter aber das war nicht der grund warum

play03:16

er die universität verlassen musste er

play03:19

hat dann hochbetagt noch gas professor

play03:21

in tübingen geworden und dort dann eben

play03:24

auch gestorben

play03:27

also die entstehungs situation des werks

play03:30

ist die kriegs und nachkriegszeit die

play03:33

sehr von angst und furcht geprägt war

play03:35

und

play03:36

diese ersten zeilen das prinzip hoffnung

play03:38

nehmen diese grundstimmung auch auf ich

play03:41

habe ihn jetzt ein paar zitate

play03:43

mitgebracht und insbesondere hier auch

play03:44

den anfang des prinzips hoffnung weil

play03:47

gerade blogs sprache auch so spannend

play03:50

ist so metaphorisch und poetisch

play03:54

das macht es sehr

play03:56

finde ich sehr inspirierend zu lesen

play03:58

aber gleichzeitig auch oft schwer zu

play04:00

verstehen aber die ersten zahlen sehen

play04:02

so aus wer sind wir

play04:04

woher kommen wo kommen wir her wo gehen

play04:07

wir hin wohin gehen wir was erwarten wir

play04:09

was erwartet uns

play04:11

viele fühlen sich nur als verwirrt der

play04:15

boden wand sie wissen nicht warum und

play04:17

von was dieser ihr zustand ist angst

play04:20

wird er bestimmt da so ist ehrfurcht

play04:24

einmal zu keiner weit hinaus das

play04:26

fürchten zu lernen das gelang in der

play04:28

eben vergangene zeit leichter und näher

play04:30

diese kunst war entsetzlich beherrscht

play04:33

doch nun wird ein uns gemäß ihres gefühl

play04:37

fällig

play04:38

also diese sozusagen zeitdiagnose

play04:42

fürchten und ängstigen können wir uns

play04:45

schon ganz gut jetzt

play04:48

müssen wir eigentlich anderes lernen er

play04:50

meint ein uns gemäß ihres gefühl damit

play04:53

meint er natürlich die hoffnung und das

play04:55

ist so eine der thesen

play04:58

die besonders interessant sind er meint

play05:00

hoffnungen kann gelernt werden es kommt

play05:01

darauf an dass hoffen zu lernen

play05:06

das heißt er versteht hoffnung offenbar

play05:08

nicht als bloßen effekt also der so über

play05:12

ein kommt dem mann so entweder hat oder

play05:14

eben nicht sondern als eine einstellung

play05:18

die man irgendwie lernen und kultivieren

play05:20

kann

play05:21

aber die frage ist wie soll man sich das

play05:24

jetzt vorstellen wie können wir jetzt

play05:25

hoffnung lernen und um ein bisschen

play05:27

konkrete vorstellung davon zu bekommen

play05:29

müssen wir noch weitere thesen zur

play05:31

hoffnung hin zu nehmen

play05:35

die zweite these ist der mensch träumt

play05:39

vom besseren leben

play05:43

ich schaue mir an wie er sagt das leben

play05:45

aller menschen ist von tagträumen

play05:48

durchzogen darin ist ein teil lediglich

play05:51

schale auch and nervende flucht aber ein

play05:54

anderer teil reizt auf lässt mit dem

play05:56

schlecht vorhandenen sich nicht abfinden

play05:58

lässt eben nicht entsagen dieser andere

play06:02

teil hat das hoffen im kern und er ist

play06:05

leer war kein mensch lebte je ohne

play06:08

tagträume es kommt aber darauf an wie

play06:10

immer weiter zu kennen und dadurch

play06:13

unglücklich hilfreich aufs rechte

play06:16

gezielt zu halten

play06:18

ja er geht also erstmal davon aus dass

play06:22

hoffnung teil der tagträume jedes

play06:24

menschen ist also und tagträume etwas

play06:26

ist tagträume etwas ist was menschen

play06:28

einfach tun also es ist nichts das ist

play06:30

das gehört einfach zum menschen dazu

play06:32

dass der mensch über das was gegeben ist

play06:35

hinaus denkt und sich vorstellt wie es

play06:37

anders und besser sein könnte

play06:39

es gilt aber also da tagträume sind eben

play06:43

nicht gleichzusetzen einfach mit der

play06:44

hoffnung sondern man muss die hoffnung

play06:46

auf den tagträumen wie herausstellen und

play06:49

auf eine irgendwie gute weise hoffen

play06:51

also aufs richtige ziel zu halten

play06:55

genau

play06:58

wichtig ist auch dass hoffnung mehr oder

play07:01

weniger bestimmt sein kann also hoffnung

play07:04

kann laut bloch eine stimmung sein die

play07:07

sich auf gar nichts konkretes bezieht so

play07:08

eine leichtigkeit ohne dass die person

play07:12

deutlich weiß worauf sie hofft

play07:16

hoffnung kann aber auch konkret auf

play07:19

etwas bezogen seien auf ein bestimmtes

play07:21

objekt

play07:22

und bloch ist insbesondere interessiert

play07:25

an hoffnung die auf das radikale neue

play07:27

bezogen ist er nennt es das noch nicht

play07:30

bewusst

play07:31

und auch das noch nie dagewesen also es

play07:34

ist etwas was neu für den menschen ist

play07:36

der hofft und also etwas was eigentlich

play07:39

noch gar nicht richtig bewusst ist und

play07:41

auch etwas ganz neues in der welt etwas

play07:43

noch nie dagewesenes

play07:47

ja eine these 4 ist ganz zentral für

play07:51

block hoffnung muss in der welt

play07:53

irgendwie verankert sein also sie darf

play07:56

sich nicht auf luftschlösser beziehen

play07:58

das klassifizierte als bloßes

play08:01

wunschdenken sondern er nennt ist das

play08:04

real mögliche also auf etwas das in der

play08:07

gegenwart schon irgendwie angelegt ist

play08:09

er spricht dann immer davon von der

play08:10

tendenz der gegenwart

play08:13

also man muss lernen zu sehen wo die

play08:15

gegenwart hin führen könnte

play08:19

und in dem zusammenhang fällt dann auch

play08:22

diese schöne satz ist den hätte ich

play08:24

vielleicht noch offenen auf ein papier

play08:28

hier geschrieben erst wenn vernunft zu

play08:30

sprechen beginnt fängt die hoffnung an

play08:33

der kein falsch ist wieder an zu blühen

play08:35

unsere hoffnung und vernunft also erst

play08:38

also gute hoffnung die sozusagen es ist

play08:41

ja auch wieder dieses metaphorischer das

play08:42

ist ja es hoffnung fängt an zu blühen

play08:45

das heißt dass er hoffnung entsteht dann

play08:47

oder die gute hoffnung entsteht dann

play08:49

wenn

play08:50

sie irgendwie informiert ist durch

play08:52

vernunft der mit vernunft auch dabei ist

play08:55

und ja zum kochen lernen also anhand

play08:59

dessen was wir jetzt gesehen haben kann

play09:01

man vielleicht folgen das sagen zum

play09:02

hoffen lernen gehört zweierlei betroffen

play09:04

lernt hat so zwei aspekte das eine man

play09:08

muss sich mit seinen in tagträumen

play09:09

beschäftigen und sich bewusst machen

play09:12

worauf die eigene hoffnung eigentlich

play09:13

gerichtet ist also dieses sich bewusst

play09:17

machen was eigentlich im eigenen traum

play09:19

vom besseren irgendwie enthalten ist das

play09:22

ist ein sozusagen die subjektive seite

play09:24

das hoffen lernten sich selbst auch

play09:26

kennen zu lernen seine eigenen tagträume

play09:29

und

play09:30

dass der zweite aspekt bezieht sich auf

play09:33

die prüfung der welt sozusagen auf das

play09:36

er objektive also man muss prüfen ob die

play09:38

eigene hoffnung eigentlich wunschdenken

play09:39

ist oder ob sie eine entsprechung in der

play09:42

welt hat muss die welt die gegenwart

play09:44

auch kennen

play09:49

ja was weiterhin noch sehr wichtig für

play09:53

die gute hoffnung laut bloch ist die

play09:55

aktivität der hoffnung ist mit aktivität

play09:57

verbunden auch ein sehr schönes zitat

play10:00

das hoffen ist ins gelingen verliebt

play10:03

stadt ins scheitern

play10:05

hoffen über dem fürchten gelegen ist

play10:07

weder passiv wie dieses noch gar in ein

play10:11

nichts gesperrt

play10:12

der effekt des hoffens geht aus sich

play10:15

heraus macht die menschen weit statt sie

play10:17

zu verengen die arbeit dieses effekts

play10:20

verlangt menschen die sich ins werdende

play10:22

tätig hineinwerfen

play10:25

also hier sieht er jemand hatte das beim

play10:27

zitat von peter tomberg so kritisch

play10:29

angemerkt ob das vielleicht ob das

play10:32

fürchten ob die angst eigentlich so

play10:33

sagen die also wirklich motivierend ist

play10:35

block sieht das nicht so ja also er sagt

play10:38

hier das fürchten wäre passiv die

play10:41

hoffnung ist eigentlich die antreibende

play10:43

kraft und er plädiert dann für eine art

play10:46

der hoffnung die ja auch militanten

play10:48

optimismus nennt dann sieht er irgendwie

play10:49

eher lustigen ausdrücken dass die

play10:51

hoffnung also irgendwie so ausdrückt ja

play10:53

wann muss ich da wirklich richtig so in

play10:55

den kampf werfen für das gute für die

play10:57

bessere welt aber er nennt eben die

play10:59

hoffnung tatsächlich auch ist auch eine

play11:01

form von optimismus

play11:03

allerdings grenzt er diese art des

play11:06

optimismus ab vom automatischen

play11:08

kontemplativen optimismus der an

play11:10

fortschritt als eiserne logik der

play11:13

geschichte glaubt und eben passen dass

play11:15

man eben schon glaubt in die geschichte

play11:16

entwickelt sich eben schon in die

play11:18

richtige richtung da muss ich auch nicht

play11:19

mehr viel tun

play11:22

letztlich ist die hoffnung natürlich auf

play11:24

utopie gerichtet also es geht ihm

play11:26

natürlich nicht um diese oder jene

play11:27

konkrete hoffnung die menschen so haben

play11:30

sondern er malt eine utopie aus er

play11:33

verteidigt die utopie gegen marx und

play11:35

engels kritik dass der sozialismus bloß

play11:37

abstrakte utopien entwerfe wo es doch

play11:39

darauf ankäme neue ökonomische

play11:42

bedingungen zu schaffen

play11:44

seine verteidigung ist nicht alle

play11:46

utopien sind abstrakt er prägt den

play11:49

begriff der konkreten utopie es kommt

play11:51

eben darauf an auf konkrete utopie zu

play11:53

hoffen die real möglich ist wieder

play11:56

dieser punkt die hoffnung die utopie

play11:58

muss in der realität auch verankert sein

play12:02

und was ist jetzt wie beschreibt ihr

play12:04

diesen letztlich utopischen zustand er

play12:07

hat er hier nur eine kleine auswahl also

play12:10

es ist die welt ohne unwürdige schmerzen

play12:13

angst und selbstentfremdung

play12:15

heimat der identität worin sich weder

play12:18

der mensch zur welt noch aber die welt

play12:21

zum menschen verhalten als einen fremden

play12:22

also dieses zuhause sein in der welt die

play12:25

heimat

play12:26

das ziel bleibt die natur ali sierung

play12:29

des menschen die humanisierung der natur

play12:32

also jemand hatte schon darauf

play12:34

hingewiesen dass bloch auch der

play12:37

technologie in großen stellenwert zu

play12:40

sprach also das ist so die humanisierung

play12:43

der natur also durch technologie können

play12:46

wir auch die natur ein stück weit themen

play12:48

aber er stellt sich schon natur und

play12:51

mensch im idealzustand so in einer

play12:54

harmonie vorerst ist nicht die komplette

play12:56

unterwerfung der natur sondern ist auch

play12:58

die natur ali sierung des menschen wo

play12:59

man die see und der natur also es ist

play13:01

ein ein harmonie zustand und auch

play13:04

einfach das reich der freiheit

play13:07

die konkrete utopie bisher habe ich ja

play13:09

noch gar nichts vom marxismus oder

play13:11

sozialismus gesagt er meint die braucht

play13:13

den sozialismus die klassenlose

play13:15

gesellschaft ist für block die

play13:16

voraussetzung für die verwirklichung der

play13:18

utopie und dem marxismus zeigt ihnen den

play13:20

weg wie die utopie realisiert werden

play13:22

kann das war glaube ich auch das zitat

play13:23

hier auf der tafel marxismus ist die

play13:25

wissenschaft der zukunft und so genau

play13:28

das habe ich ihr kurz gehalten weil ich

play13:30

finde es eine spannende frage inwieweit

play13:32

man jetzt von blogs konzeption und ideen

play13:35

von hoffnung auch sozusagen was lernen

play13:37

kann oder was rausziehen kann was

play13:38

vielleicht unabhängig auch von diesen

play13:40

marxistischen annahm ist

play13:42

genau und dann stelle ich hier noch

play13:45

einmal zusammen und kann das ja auch so

play13:47

als übersicht stehen lassen

play13:50

die hoffnung kann gelernt werden

play13:53

sie ist kein also kommt nicht als bloßer

play13:56

effekt über einen und insofern soll man

play13:58

sie auch lernen ja dieses zitat was da

play14:00

auf der wand war das ist ja auch

play14:03

deswegen so also der lebende soll hoffen

play14:06

ist ja auch deswegen so provokativ weil

play14:08

man sich auch fragen kann gibt es da

play14:10

überhaupt einen sollen also kann man so

play14:12

einem sollen überhaupt nachkommen und

play14:13

loch meint ja also hoffnung kann gelernt

play14:15

werden soll eben auch gelernt werden der

play14:18

mond mensch träumt vom besseren leben

play14:20

machen wir sowieso

play14:22

also sozusagen hoffnung und das träumen

play14:24

das vorweg sein das gehört zur

play14:26

menschlichen bewusstsein zur struktur

play14:27

dazu hoffnung kann mehr oder weniger

play14:30

bestimmt sein sie muss in der welt

play14:33

verankert sein sie ist mit aktivität

play14:35

verbunden und letztlich auf eine utopie

play14:37

gerichtet und er meint diese konkrete

play14:40

utopie braucht auch den sozialismus ja

play14:43

dann freue ich mich auf die diskussion

play14:45

oder zunächst einmal auch den anderen

play14:47

impuls

play14:49

[Applaus]

play14:53

[Musik]

Rate This

5.0 / 5 (0 votes)

Связанные теги
Ernst BlochPhilosophieHoffnungUtopieExilMarxismusGeschichteKulturelle KritikLebensqualitätFreiheit
Вам нужно краткое изложение на английском?