Medizinalcannabis & Verkehrskontrolle – Was müssen Patienten beachten?| 2025 | ON MPU

Summary

In diesem Video wird erklärt, wie sich Cannabispatienten bei einer Verkehrskontrolle verhalten sollten. Es wird klargestellt, dass der Konsum von medizinischem Cannabis keinen Freifahrtschein für das Autofahren unter berauschenden Bedingungen darstellt. Das Video erläutert den rechtlichen Rahmen, insbesondere die Grenzwerte von THC und die Konsequenzen einer möglichen Blutentnahme. Zudem werden mögliche Szenarien durchgespielt, in denen die Führerscheinstelle oder MPU ins Spiel kommen könnten. Abschließend gibt es hilfreiche Tipps, um Missverständnisse oder rechtliche Probleme zu vermeiden.

Takeaways

• 😀 Patienten mit Medizinalcannabis dürfen nicht berauscht Auto fahren – der Status als Patient schützt nicht vor einer Kontrolle.
• 😀 Der festgelegte Grenzwert von 3,5 Nanogramm pro Milliliter THC gilt nicht für die medizinische Einnahme von Cannabis, wenn es bestimmungsgemäß verwendet wird.
• 😀 Patienten müssen bei einer Verkehrskontrolle nachweisen können, dass sie Cannabis bestimmungsgemäß eingenommen haben, um einer Blutentnahme zu entgehen.
• 😀 Die Führerscheinstelle wird über den Status als Cannabispatient informiert, was zusätzliche bürokratische Schritte wie die Anforderung eines Attests und möglicherweise ein Facharztgutachten nach sich ziehen kann.
• 😀 Wenn die Führerscheinstelle Zweifel an der Eignung zum Führen eines Fahrzeugs hat, kann ein verkehrsmedizinisches Gutachten oder sogar eine MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) erforderlich werden.
• 😀 Ein Facharztgutachten und die MPU sind kostspielig und aufwendig, vor allem bei früherem Cannabismissbrauch oder Suchtproblemen.
• 😀 Im Falle von Cannabispatienten, die bereits eine MPU bestanden haben, ist der Status als Patient für die Führerscheinstelle keine Neuigkeit, es sei denn, es gibt Hinweise auf Missbrauch oder falsche Einnahme.
• 😀 Ein aktuelles Rezept und ein Attest des behandelnden Arztes sind zwingend notwendig, um sich als Medizinalcannabis-Patient auszuweisen.
• 😀 Rauchen von Cannabis oder der Mischkonsum mit Tabak stellt eine nicht bestimmungsgemäße Einnahme dar und kann zu Zweifeln an der Therapietreue führen.
• 😀 Die Polizei kann eine Blutentnahme durchführen, wenn Verdacht auf Missbrauch oder eine nicht ordnungsgemäße Einnahme besteht, auch wenn der Patient Cannabis gemäß der ärztlichen Verschreibung verwendet.

Q & A

Was bedeutet es, wenn man als Cannabispatient bei einer Verkehrskontrolle mit der Polizei in Kontakt kommt?

Als Cannabispatient muss man sich korrekt verhalten, um Missverständnisse zu vermeiden. Es ist wichtig, die Einnahme von medizinalem Cannabis gemäß der ärztlichen Verschreibung nachzuweisen, da sonst mögliche Konsequenzen wie eine Blutabnahme oder eine Überprüfung durch die Führerscheinstelle folgen können.

Gilt der festgelegte THC-Grenzwert von 3,5 ng/ml für Cannabispatienten bei einer Verkehrskontrolle?

Nein, der Grenzwert von 3,5 ng/ml THC gilt nicht für Patienten, wenn der THC-Wert aus der bestimmungsgemäßen Einnahme von verschriebenem medizinischen Cannabis stammt. Wichtig ist, dass das Cannabis exakt nach ärztlicher Anweisung eingenommen wird.

Wann wird ein Patient zur Blutabnahme mitgenommen?

Eine Blutabnahme erfolgt nur, wenn die Polizei Hinweise auf eine nicht bestimmungsgemäße Einnahme hat, wie etwa unsachgemäßen Konsum (z. B. Rauchen statt Verdampfen) oder den Verdacht auf berauschende Auswirkungen des Medikaments.

Was passiert, wenn man während einer Verkehrskontrolle als Cannabispatient den Polizisten die Wahrheit sagt?

Wenn du als Cannabispatient die Polizei darüber informierst, wird die Information an die Führerscheinstelle weitergeleitet. Diese kann sich dann bei dir melden, um deine Eignung zum Führen eines Fahrzeugs zu überprüfen. Möglicherweise wird ein Attest deines Arztes angefordert.

Was ist der Unterschied zwischen einem Attest und einem Facharztgutachten?

Ein Attest bestätigt die ordnungsgemäße Verschreibung von medizinischem Cannabis und beschreibt die Grundkrankheit. Ein Facharztgutachten hingegen wird bei Zweifeln an der Fahrtauglichkeit angefordert und wird von einem Arzt mit verkehrsmedizinischer Weiterbildung durchgeführt.

Was passiert, wenn man nach einer MPU wieder Cannabis als Medikament verschrieben bekommt?

Wenn du nach einer MPU wieder Cannabis als Medikament bekommst, kann die Führerscheinstelle misstrauisch werden, da die MPU in der Vergangenheit negative Aspekte des Cannabiskonsums behandelt hat. Dies könnte zu einer weiteren MPU führen, wenn Zweifel an deiner Fahrtauglichkeit bestehen.

Wie verhält man sich, wenn man bei einer Verkehrskontrolle auf den Konsum von Cannabis angesprochen wird?

Es ist ratsam, niemals Aussagen zur Art oder dem Zeitpunkt der letzten Einnahme zu machen und ein aktuelles Rezept sowie ein Attest des Arztes dabei zu haben. Es kann auch hilfreich sein, den Drogentest abzulehnen, wenn keine Auffälligkeiten bestehen.

Warum kann der Besitz von illegalem Cannabis bei einer Kontrolle problematisch sein?

Der Besitz von illegalem Cannabis oder selbstangebautem Cannabis steht im Widerspruch zur bestimmungsgemäßen Einnahme von medizinischem Cannabis und kann dazu führen, dass du zur Blutabnahme mitgenommen wirst oder rechtliche Konsequenzen erleiden musst.

Was sind die häufigsten Gründe, warum Polizisten Patienten zur Blutabnahme mitnehmen?

Zu den häufigsten Gründen gehören: das Fehlen eines aktuellen Nachweises der Medikation, der unsachgemäße Konsum von Cannabis (z. B. Rauchen statt Verdampfen), unsicheres Fahrverhalten, der Besitz von illegalem Cannabis und hohe THC-Werte im Blut.

Welche Tipps gibt es für Cannabispatienten, um sich bei einer Verkehrskontrolle richtig zu verhalten?

Die wichtigsten Tipps sind: immer ein aktuelles Rezept oder ein Attest des Arztes dabei zu haben, über die Cannabistherapie nur dann zu sprechen, wenn es notwendig ist, keine Angaben zum Zeitpunkt oder der Art der letzten Einnahme zu machen und Drogentests freiwillig abzulehnen.