Rekordschulden: Woher kommt das Geld?

Summary

Dieses Video erklärt, wie Staaten Geld generieren und warum Deutschland trotz hoher Schulden keine Finanzierungsprobleme hat. Es wird das zweistufige Geldsystem und der Prozess der Staatsfinanzierung durch Schulden erklärt, der oft missverstanden wird. Der Fokus liegt auf der Rolle der Zentralbank und der Möglichkeit, dass der Staat mehr ausgeben kann als er einnimmt, ohne finanzielle Probleme zu haben. Das Video spricht für eine progressive Wirtschaftspolitik und zeigt, dass es finanziell möglich ist, in Bereiche wie Klimaschutz, Bildung und Infrastruktur zu investieren.

Takeaways

• 💰 Der Staat kann mehr Geld ausgeben, als er einnimmt, indem er Schulden macht. Das ist notwendig, um die Wirtschaft in Krisenzeiten zu stützen, wie etwa während der Corona-Pandemie.
• 📉 Während einer Wirtschaftskrise sinken die Steuereinnahmen, aber der Staat muss trotzdem mehr ausgeben, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu sichern.
• 🏦 Der Finanzminister verwaltet die Staatsausgaben und Einnahmen über ein Konto bei der Bundesbank. Wenn das Konto leer ist, kann der Staat durch den Verkauf von Staatsanleihen neues Geld beschaffen.
• 💸 Staatsanleihen werden an ausgewählte Banken verkauft, die diese mit Guthaben bei der Bundesbank bezahlen. Dadurch füllt sich das Konto des Staates wieder auf.
• 🏛️ Das Geldsystem besteht aus zwei Ebenen: dem Giralgeld-Kreislauf, in dem Privatpersonen und Geschäftsbanken agieren, und dem Zentralbankgeld-Kreislauf, in dem Banken und der Staat tätig sind.
• 🔄 Die Banken können sich Zentralbankgeld durch Kredite von der Zentralbank oder durch den Verkauf von Wertpapieren an die Zentralbank beschaffen. Diese Mechanismen sorgen für eine ausreichende Versorgung mit Zentralbankgeld.
• 📈 Der Staat verdient in manchen Fällen sogar Geld durch das Schuldenmachen, da die Banken aufgrund von Strafzinsen bereit sind, Staatsanleihen zu negativen Renditen zu kaufen.
• 👥 Privatpersonen können Staatsanleihen nur auf dem Sekundärmarkt kaufen, nachdem die Banken sie vom Staat erworben haben. Der Staat selbst verkauft die Anleihen direkt nur an Banken.
• 🏗️ Wenn der Staat Schulden macht und das Geld ausgibt, erzeugt das Einkommen im Privatsektor, da diese Ausgaben als Einnahmen bei anderen ankommen und die Geldmenge im Giralgeld-Kreislauf erhöht.
• 🔍 Der Staat gibt nicht das Geld seiner Bürger aus, sondern das Geld seiner Zentralbank. Die Annahme, dass die Staatsverschuldung zukünftige Generationen belastet, ist daher irreführend, da der Staat theoretisch unbegrenzt Geld ausgeben kann.

Q & A

Warum gibt es die Annahme, dass der Staat nicht mehr Geld ausgeben kann als er einnimmt?

Diese Annahme basiert auf der weit verbreiteten Vorstellung, dass der Staat nur das Geld seiner Steuerzahler ausgeben kann. Es herrscht die Sorge, dass zukünftige Generationen die Schulden zurückzahlen müssen.

Wie hat der Staat während der Corona-Krise die Wirtschaft unterstützt?

Der Staat hat während der Corona-Krise Schulden aufgenommen, um trotz sinkender Einnahmen mehr Geld auszugeben. Dies war notwendig, um Unternehmen vor dem Bankrott zu bewahren und Arbeitsplätze zu sichern.

Wie funktioniert der Verkauf von Staatsanleihen?

Der Staat verkauft Staatsanleihen über Auktionen, an denen nur ausgewählte Banken teilnehmen dürfen. Die Banken zahlen mit Zentralbankguthaben, das sie bei der Bundesbank führen.

Was ist der Unterschied zwischen Giralgeld und Zentralbankgeld?

Giralgeld ist das Geld, das Privatpersonen auf ihren Bankkonten bei Geschäftsbanken haben. Zentralbankgeld ist das Guthaben, das Geschäftsbanken und der Staat bei der Zentralbank führen.

Warum kann der Staat Schulden machen, ohne dass Privatpersonen das Geld direkt zur Verfügung stellen?

Der Staat beschafft sich Geld durch den Verkauf von Staatsanleihen an Banken, die ihr Guthaben bei der Zentralbank nutzen. Das Geld der Bürger wird dabei nicht direkt verwendet.

Wie können Privatpersonen Staatsanleihen kaufen?

Privatpersonen können Staatsanleihen auf dem sogenannten Sekundärmarkt kaufen, nachdem die Banken sie in einer Auktion vom Staat erworben haben.

Warum macht der Staat derzeit sogar Gewinne mit Schulden?

Aufgrund der negativen Zinsen, die Banken für Zentralbankguthaben zahlen müssen, sind sie bereit, Staatsanleihen zu negativen Renditen zu kaufen. Dadurch verdient der Staat Geld durch den Verkauf von Anleihen.

Welche Rolle spielt die EZB beim Staatsanleihenkauf?

Die EZB kauft Staatsanleihen von Banken im Rahmen ihrer Offenmarktgeschäfte und sorgt so für eine hohe Verfügbarkeit von Zentralbankgeld. Staatsanleihen bei der EZB führen zudem zu einer Rückverteilung von Zinszahlungen an die Mitgliedsstaaten.

Was passiert mit dem Geld, das der Staat durch Schulden aufnimmt?

Das Geld fließt in den Privatsektor, indem der Staat damit Aufträge bezahlt, wie z.B. den Bau von Straßen. So erhöht sich das Bankguthaben im Privatsektor.

Warum wird die Diskussion um Staatsschulden oft emotional geführt?

Viele Menschen verstehen den komplexen Prozess der Staatsfinanzierung nicht vollständig und befürchten, dass hohe Staatsschulden negative Folgen für zukünftige Generationen haben könnten. Diese Sorgen basieren oft auf Missverständnissen über das Geldsystem.