Buchvideo: Galater
Summary
TLDRDer Brief an die Galater von Paulus ist ein bedeutender Text, der die christliche Botschaft von der Rechtfertigung durch Glauben und nicht durch Werke der Tora vertritt. Er schrieb ihn in großer Leidenschaft und Frust, um den Galatern zu zeigen, dass das Evangelium eine neue, multi-ethnische Familie schafft, die durch den Glauben an Jesus und nicht durch die Beschneidung oder die Einhaltung der Tora zusammengehalten wird. Paulus verteidigt seine Autorität als Apostel und zeigt, wie das Evangelium die Menschen durch die Kraft des Heiligen Geistes transformieren kann. Das Ziel ist es, eine Familie zu schaffen, die durch Liebe, Glaube und die Früchte des Geistes lebt.
Takeaways
- 📜 Der Brief an die Galater stammt aus der Zeit, als Paulus Missionsreisen durch die Region Galatien unternahm und ist von großer Bedeutung für die damalige Jesus-Bewegung.
- 🔥 Paulus schrieb diesen Brief aus tiefer Leidenschaft und Frust über die Ablehnung seiner Lehren durch einige jüdische Christen in den galizischen Gemeinden.
- 🌐 Die Debatte um die Notwendigkeit der Beschneidung und der Einhaltung der Tora für Nichtjuden war ein zentrales Thema in der frühen christlichen Gemeinschaft.
- 👥 Es gab eine kontroverse Diskussion darüber, ob Nichtjuden die Gesetze der Tora befolgen müssten, um Teil von Gottes Familie zu sein.
- 💢 Paulus war entsetzt über die Ablehnung seiner Lehren und die Forderung nach Beschneidung für Nichtjudenchristen, was er als Verrat ansah.
- 🛑 Paulus verteidigt seine Botschaft und seine Autorität als Apostel, der direkt von Jesus beauftragt wurde, die Welt zu bekehren.
- 🤝 Paulus betont die Einheit der Christenheit als eine multi-ethnische, multi-nationale Familie, die durch den Glauben an Jesus zusammengeführt wird.
- 🙏 Der Glaube an Jesus Christus ist der einzige Weg, gerechtfertigt zu werden und zu Gottes Familie zu gehören, nicht die Befolgung der Gesetze der Tora.
- 📚 Paulus bezieht sich auf die Geschichte von Abraham, um zu zeigen, dass der Glaube an Gottes Verheißungen der Weg zur Gerechtigkeit ist, nicht die Taten.
- 📉 Die Gesetze der Tora haben eine positive und eine negative Rolle: Sie zeigen die Sünde auf und lehren zugleich, dass sie nicht die Kraft zum Gehorsam geben können.
- 🌟 Jesus erfüllte die Absicht der Gesetze und macht durch seinen Geist die Menschen zu neuen Schöpfungen, die in Liebe und Gerechtigkeit leben.
- 🔄 Der Brief an die Galater betont die Transformation durch den Glauben an Jesus und die Frucht des Geistes, die im Leben der Christen zum Ausdruck kommt.
Q & A
Wer ist der Verfasser des Briefes an die Galater?
-Der Brief an die Galater wurde von Paulus verfasst.
In welcher Region wurden die Gemeinden angesprochen, an die Paulus seinen Brief sandte?
-Paulus schrieb den Brief an Gemeinden in der Region Galatien.
Was war der Hauptgrund für Paulus, diesen Brief mit großer Leidenschaft und Frust zu schreiben?
-Paulus schrieb aus tiefer Leidenschaft und großem Frust, weil einige jüdische Christen in den Gemeinden von Galatien die Lehre von Paulus unterwandert und die Beschneidung für alle nichtjüdischen Christen gefordert hatten.
Wie begann der christliche Glaube ursprünglich?
-Der christliche Glaube begann als jüdisch-messianische Bewegung in Jerusalem.
Welche Debatte entfachte die schnelle Verbreitung des christlichen Glaubens über Israel hinaus?
-Die schnelle Verbreitung entfachte eine große Debatte darüber, ob nicht-jüdische Christen die Gesetze der Tora halten müssten, um zu Gottes Familie zu gehören.
Was war das Hauptargument der jüdischen Christen, die in den Gemeinden von Galatien waren?
-Die jüdischen Christen glaubten, dass nicht-jüdische Christen die Gesetze der Tora befolgen müssten, um zu Gottes Familie zu gehören.
Wie reagierte Paulus, als er erfuhr, dass die Lehre in den Gemeinden von Galatien unterwandert wurde?
-Paulus war erschüttert und wütend und verfasste den Brief an die Galater als Reaktion auf diese Situation.
Was ist das Hauptthema des Briefes an die Galater?
-Das Hauptthema des Briefes ist die Betonung, dass das Evangelium eine neue, multi-ethnische, multi-nationale Familie von Jesus und Abraham ins Leben ruft, und dass die Menschen durch die Gegenwart und Kraft des Geistes verändert werden können.
Wie verteidigt Paulus in seinem Brief die Echtheit seiner Botschaft und seine Autorität als Apostel?
-Paulus verteidigt seine Autorität, indem er sagt, dass er von dem auferstandenen Jesus persönlich beauftragt wurde, zur nicht-jüdischen Welt zu gehen, und dass er die volle Unterstützung der anderen Apostel wie Petrus und Jakobus erhielt.
Was war das Hauptproblem zwischen Paulus und Petrus in Antiochien?
-Das Hauptproblem war, dass Petrus unter dem Druck der jüdischen Christen aus Jerusalem begann, nicht mehr mit den unbeschnittenen Christen zu essen und ihnen aus dem Weg zu gehen, was Paulus als Heuchelei und Verrat am Evangelium ansah.
Wie erklärt Paulus, warum Christen nicht durch die Werke der Tora gerechtfertigt werden können?
-Paulus erklärt, dass Menschen nicht durch die Werke der Tora gerechtfertigt werden können, sondern durch den Glauben an Jesus den Messias, und dass dies eine öffentliche Wiederherstellung der Beziehung zu Gott bedeutet.
Was war das Ziel von Gott, als er Abraham die Verheißungen gab?
-Gottes Ziel war es, eine große, multinationale Familie von Menschen zu schaffen, die durch den Glauben eine Beziehung zu ihm haben und nicht durch die Gesetze der Tora.
Wie beurteilt Paulus die Rolle der Tora im Leben Israels?
-Paulus sieht die Tora als etwas, das sowohl eine positive als auch negative Rolle spielte: Sie zeigte auf die Sünde Israels und fungierte als strenger Lehrer, der Grenzen setzte, bis der versprochene Messias kam.
Was ist der Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Menschentyp, den Paulus beschreibt?
-Der alte Menschentypus ist durch Verhaltensweisen geprägt, die andere entwürdigen und Beziehungen zerstören, während der neue Menschentypus durch die Frucht des Geistes gekennzeichnet ist, die Liebe, Freude, Frieden, Geduld und andere positive Eigenschaften umfasst.
Wie soll die multi-nationale Familie des Messias leben?
-Die multi-nationale Familie des Messias soll durch die Kraft des Geistes lernen, Gott und andere zu lieben, und die Frucht des Geistes in ihrem Leben pflegen.
Was ist das zentrale Verständnis von dem, was Jesus getan hat, nach Paulus?
-Das zentrale Verständnis ist, dass Jesus das Leben, Sterben und die Auferstehung für uns alle erfüllt hat und dass wir durch das Vertrauen in Jesus und die Kraft seines Geistes zu neuen Menschen werden, die das Gesetz erfüllen und Gottes Segen teilen.
Outlines
📜 Die Brief an die Galater und ihre historischen Kontext
Der erste Absatz stellt den Brief des Paulus an die Galater vor und gibt einen Überblick über den historischen Kontext. Paulus schreibt aus tiefer Leidenschaft und Frust, nachdem jüdische Christen in den galiläischen Gemeinden die Lehre von der Notwendigkeit der Beschneidung für Nichtjuden unterwandert hatten. Der Brief ist eine Reaktion auf diese Herausforderung des Evangeliums. Der Absatz erklärt auch, wie der christliche Glaube von einer jüdisch-messianischen Bewegung in Jerusalem zu einer weltweiten Gemeinschaft wurde, die sowohl Juden als auch Nichtjuden umfasste. Paulus verteidigt seine Autorität als Apostel und die Echtheit seiner Botschaft, die er direkt vom auferstandenen Jesus empfangen hat.
📖 Die Rolle der Gesetze und die Lehre von der Rechtfertigung
Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Rolle der Gesetze in der Geschichte Gottes mit seinem Volk und wie Paulus sie im Kontext der Rechtfertigung durch den Glauben interpretiert. Die Gesetze offenbaren die Sünde und machen deutlich, dass auch Israel von der allgemeinen sündigen Natur betroffen ist. Paulus argumentiert, dass die Gesetze nicht die Kraft zum Gehorsam verleihen, sondern dass Jesus durch seine Auferstehung die Gesetze erfüllt und jetzt durch seinen Geist in den Gläubigen wirkt, um sie zu verändern. Die Rechtfertigung erfolgt nicht durch die Werke der Tora, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus. Paulus betont, dass die Gnade Gottes und die Verheißungen an Abraham alle Menschen umfassen, unabhängig von ihrer Herkunft. Der Brief endet mit einem Appell an die Galater, die neue Freiheit in Christus zu genießen und nicht an die alten Gesetze zu klammern.
Mindmap
Keywords
💡Paulus
💡Galater
💡Glaube
💡Tora
💡Beschneidung
💡Rechtschaffenheit
💡Geist
💡Abraham
💡Evangelium
💡Freude
💡Gesetzes des Messias
Highlights
Der Brief des Paulus an die Galater wurde aus tiefer Leidenschaft und großem Frust heraus geschrieben.
Der Brief reflektiert die Debatte innerhalb der frühen Christenheit über die Notwendigkeit von Nichtjuden, die Gesetze der Tora zu befolgen.
Paulus verteidigt seine Autorität als Apostel, der von Jesus beauftragt wurde, zu den Nichtjuden zu gehen.
Die Hintergrundgeschichte zeigt, wie die jüdisch-messianische Bewegung schnell über Israel hinaus verbreitete.
Paulus kritisiert die jüdischen Christen, die die Beschneidung für Nichtjuden forderten, als Verrat am Evangelium.
Der Brief betont die Idee einer multi-ethnischen, multi-nationalen Familie von Jesus und Abraham.
Paulus stellt die Lehre der Beschneidung in Frage und sieht sie als Angriff auf die Freiheit in Christus.
Der Apostel konfrontiert Petrus wegen seines Verhaltens in Antiochien und wirft ihm Heuchelei vor.
Paulus erklärt, dass die Gesetze der Tora sowohl eine positive als auch negative Rolle spielen, indem sie die Sünde aufzeigen und Grenzen setzen.
Der Brief stellt die Auffassung dar, dass die Gesetze der Tora Israels Sünde aufzeigen, aber nicht die Kraft zum Gehorsam geben.
Jesus als der 'treue Israelit' erfüllte die Absicht der Gesetze für Israel und brachte Erlösung durch sein Opfer.
Paulus lehnt die Idee ab, dass Nichtjuden die Tora befolgen sollten, da dies die Erreichung des Messias und die neue Freiheit verkleinert.
Der Brief betont, dass die Gesetze der Tora gut und weise sind, aber dass Jesus durch seinen Geist die Veränderung in den Menschen bewirkt.
Paulus vergleicht den alten und neuen Menschentyp und zeigt, wie Jesus am Kreuz den Todesstoß für die Verhaltensweisen des alten Menschentypes gab.
Der Brief stellt die 'Frucht des Geistes' vor, die im Leben derer, die durch den Geist leben, hervorgebracht wird.
Paulus erklärt, dass die neue Schöpfung Gottes die multi-nationale Familie des Messias ist, die durch Jesus' Opfer und den Glauben an ihn gerechtfertigt ist.
Der Brief schließt mit der Botschaft, dass es wichtig ist, die Kraft des Geistes zu nutzen, um die Liebe zu Gott und den anderen zu üben.
Transcripts
Der Brief von Paulus an die Galater.
Er wurde an einige Gemeinden in der Region Galatien geschrieben, wo Paulus während einer
seiner Missionsreisen vorbeigekommen war.
Man kann diese Berichte in Apostelgeschichte 13 und 14 nachlesen.
Er schrieb diesen wichtigen Brief mit tiefer Leidenschaft und großem Frust.
Dazu sollten wir uns die Hintergrundgeschichte anschauen: Der christliche Glaube begann als
jüdisch-messianische Bewegung in Jerusalem.
Aber die Nachricht galt allen Menschen und verbreitete sich deshalb schnell über Israel hinaus.
Zur der Zeit als Paulus wirkte, gab es in der Jesus-Bewegung etwa so viele Nichtjuden
wie Juden.
Das entfachte eine große Debatte, von der wir in Apostelgeschichte 15 erfahren.
Ursprünglich gehörten zu Gottes Bundesvolk hauptsächlich Menschen aus einer Volksgruppe:
Israel.
Sie grenzten sich durch Praktiken ab, die in der Tora vorgeschrieben waren: Beschneidung
von Männern, koscheres Essen und den Sabbat halten.
Und es gab viele jüdische Christen die glaubten, dass nicht-jüdische Christen die Gesetze
der Tora halten müssten, um wirklich zu Gottes Familie zu gehören.
Einige dieser jüdischen Christen kamen in die Gemeinden von Galatien.
Sie unterwanderten die Lehre von Paulus und forderten die Beschneidung für alle nichtjüdischen
Christen, und viele ließen sich beschneiden.
Als Paulus das herausfand, war er erschüttert und wütend und dieser Brief ist seine Reaktion.
Am Anfang fordert er die Galater heraus.
Er fasst die Botschaft des Evangeliums vom gekreuzigten Messias zusammen.
Und dann betont er, dass dieses Evangelium eine neue, multi-ethnische multi-nationale
Familie von Jesus und Abraham ins Leben ruft.
Und er zeigt, wie das Evangelium selbst die Menschen wirklich verändern kann, und zwar
durch die Gegenwart und Kraft des Geistes.
Zu Beginn fragt er einfach nur entsetzt, warum die Galater einem anderen Evangelium glauben
– also das, was von diesen anderen Christen verbreitet wird, die schlecht über Paulus
reden und die Beschneidung fordern.
Und so verteidigt er als nächstes die Echtheit seiner Botschaft und seine Autorität als
Apostel: Er wurde von dem auferstandenen Jesus persönlich beauftragt zur nicht-jüdischen
Welt zu gehen - Erinnert euch an die Geschichte aus Apostelgeschichte 9.
Erst später ging er nach Jerusalem, um sich mit den anderen Aposteln wie Petrus und Jakobus
zu beraten.
Und als Paulus ihnen sagte, dass er von nicht-jüdischen Christen weder Beschneidung noch koscheres
Essen erwartet, bekam er ihre volle Unterstützung.
Aber es gab noch mehr Spannungen.
Petrus kam nach Antiochien, um die nicht-jüdischen Christen zu besuchen.
Er saß bei ihnen und aß gemeinsam mit ihnen.
Aber als einige von dieser Gegenbewegung aus Jerusalem auftauchten,
gab er ihrem Druck nach.
Er aß nicht mehr mit den unbeschnittenen Christen zusammen und ging ihnen aus dem Weg.
Paulus konfrontierte Petrus und warf ihm Heuchelei vor – weil er dem Evangelium nicht treu blieb.
Aus der Sicht von Paulus war es aus vielen Gründen total daneben, von neuen Christen
zu erwarten, dass sie sich beschneiden lassen oder an die Tora halten sollen.
Vor allem ist es Verrat am Evangelium, oder wie Paulus sagt:
„Menschen werden nicht durch die Werke der Tora gerecht gesprochen, sondern durch den
Glauben von Jesus dem Messias.
Und wir glauben an Jesus, den Messias.” „Gerecht gesprochen“, oder auch „als
gerecht erklärt“ ist ein Begriff aus dem Alten Testament, der für Paulus tiefe Bedeutung hat:
Gott macht damit öffentlich bekannt, dass
die Beziehung zu ihm wiederhergestellt ist.
Ihnen wurde vergeben, sie bekommen einen Platz in Gottes Familie und sie werden durch Gottes
Gnade verändert.
Paulus ist überzeugt, dass niemand gerecht erklärt wird, wenn er die Gesetze der Tora
befolgt, „sondern allein durch Jesus-Glauben oder Jesus-Treue“.
Dieser Ausdruck kann auf zwei Arten übersetzt werden: „die Glaubwürdigkeit und Treue
von Jesus“, wie er für uns lebt und stirbt.
Oder aber „der Glaube an Jesus“, also unser Glaube und unsere Treue zu ihm.
Wie auch immer, der Punkt ist klar: Menschen werden nur gerecht gesprochen, indem sie auf
das vertrauen, was Gott durch Jesus für sie getan hat, nicht durch das, was sie selbst tun.
Das ist für Paulus der Kern des Evangeliums: wenn Menschen Jesus, dem Messias, vertrauen,
dann gilt für sie alles, was auch für Jesus gilt: sein Leben, Sterben und seine Auferstehung
gehört ihnen.
Oder in seinen Worten: „Ich bin mit dem Messias gekreuzigt; und jetzt lebe nicht mehr
ich, sondern der Messias lebt in mir.
Das Leben, das ich jetzt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt
und sich für mich hingegeben hat.“
Der Grund, warum jemand das Recht auf eine
Beziehung zu Gott hat oder zur Bundesfamilie von Jesus gehört ist nicht, dass man den
Geboten der Tora folgt; es ist nur aufgrund dessen, was Jesus für sie getan hat, etwas,
das niemand selbst tun könnte.
Dieses grundlegende Verständnis von dem, was Jesus getan hat, hat große Auswirkungen
auf zwei Fragen: Erstens, wer Teil von Gottes Bundesfamilie werden kann.
Zweitens, was es bedeutet, als Mitglieder dieser Familie zu leben.
Paulus geht zurück ins Buch Genesis zu den Geschichten von Abraham.
Abraham wurde vor Gott gerecht gesprochen, einfach weil er Gottes Verheißungen vertraute
und glaubte, dass Gottes Segen eines Tages durch ihn und seinen Nachkommen zu allen Nationen
kommen wird.
Gottes Ziel war schon immer, eine große,
multinationale Familie von Menschen zu schaffen, die durch den Glauben eine Beziehung zu ihm
haben und nicht durch die Gesetze der Tora.
Aber das wirft eine wichtige Frage auf: „Warum hat Gott dann Israel die Tora überhaupt
gegeben?“
Hier gibt Paulus eine recht kurze und kompakte Antwort, die er später ausführlicher im
Römerbrief behandelt.
Er zeigt, dass die Gesetze der Tora Mose am Berg Sinai gegeben wurden, lange nach der
Verheißung Gottes an Abraham.
Und wenn man die Tora genau liest, entdeckt man, dass Gott die Tora schon immer als zeitlich
befristet angesehen hat.
Paulus sagt, dass die Gesetze sowohl eine positive als auch negative Rolle haben.
Negativ, weil die Gesetze Israels Sünde wie eine Lupe aufdecken: sie zeigen, dass auch
Israel vom sündigen Zustand der Menschheit betroffen ist und ständig gegen Gottes Gesetz
rebelliert.
Und so spricht das Gesetz Israel und alle anderen Menschen schuldig, obwohl das Gesetz
an sich gut ist.
Oder in seinen Worten: „Das Gesetz hat alle in der Macht der Sünde gefangen genommen.“
Aber die Gesetze hatten auch eine positive
Rolle: sie waren wie ein strenger Lehrer, der Israel Grenzen gesetzt hat, bis der versprochene
Nachkomme Abrahams kommt, der Messias.
Als der Messias dann endlich kam, erfüllte
er die Absicht der Gesetze für Israel.
Jesus war der „treue Israelit“, der Gott und den Nächsten wirklich geliebt hat.
Und als Israels König starb er, um den Fluch und die Konsequenzen von Israels Versagen
auf sich zu nehmen und Erlösung zu bringen.
So kann jetzt Gottes Segen durch Jesus, den Nachkommen Abrahams, zu allen Menschen kommen
Ethnische Herkunft, sozialer Status oder Geschlecht spielen keine Rolle.
Für Paulus macht es keinen Sinn, dass nicht-jüdischen Christen die Tora befolgen sollten.
Man tut damit so, als ob Jesus Gottes Versprechen noch nicht erfüllt und unser Sündenproblem
noch nicht gelöst hätte.
Es macht die neue Freiheit klein, die wir durch Jesus haben und spielt die Gabe des
Geistes herunter.
Und es begrenzt Gottes Verheißung und Segen auf eine Familie.
Jetzt könnten die Paulus-Gegner aber argumentieren: „Die Gesetze der Tora sind aber doch eine
bewährte Richtlinie, um nach Gottes Willen zu leben.
Wie sollen nicht-jüdische Christen das sonst lernen?“
Paulus antwortet darauf in Kapitel fünf und sechs.
Der Schlüssel liegt darin, dass Jesus durch seinen Geist kommt und Veränderung bringt.
„Die Gesetze der Tora sind gut und weise“, sagt Paulus.
„Sie können sogar in dem Gebot zusammengefasst werden, das Jesus schon gab:
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“
Aber auch wenn die Gesetze an sich gut sind, haben sie Israel nicht die Kraft zum Gehorsam
gegeben.
Die gute Nachricht dagegen ist, dass Jesus die Gesetze für uns erfüllt hat und jetzt
durch seinen Geist in uns lebt.
Er verändert uns in neue Menschen, die einander lieben und damit das Gesetz erfüllen.
Paulus baut diesen Vergleich des alten und neuen Menschen noch aus.
Die Verhaltensweisen des alten Menschentyps entwürdigen andere Menschen, zerstören Beziehungen
und ganze Gemeinschaften.
Die Gesetze der Tora hatten diese Verhaltensweisen zwar verboten, aber erst Jesus konnte ihnen
am Kreuz den Todesstoß versetzen.
Wenn jemand auf Jesus vertraut und abhängig von seinem Geist lebt, wird sein Leben zu
ihrem Leben und bringt die
„Frucht des Geistes“ hervor.
Das ist der Lebensstil von Jesus, den seine Familie verbreiten soll.
Sie sollen Menschen voller Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue,
Sanftmut und Selbstbeherrschung werden.
Aber diese Frucht kommt nicht automatisch, sondern muss wie jede Frucht gepflegt werden.
Oder in seinen Worten: „Wenn wir durch den Geist leben, sollen
wir mit dem Geist Schritt halten.“
Dazu muss man aktiv werden.
Wir müssen lernen, alte Gewohnheiten abzuschneiden und neue zu pflegen.
Wenn wir das tun, merken wir, wie der Geist uns vorwärtsbewegt.
Jesus verändert unsere Gedanken und Herzen und macht uns zu neuen Menschen, die Gott
und andere lieben.
Paulus sagt: auf dieser Weise kann das Volk von Jesus „die Tora des Messias“ erfüllen.
Paulus schließt mit dem Gedanken, dass es
total das Ziel verfehlt, wenn man von Christen verlangt, sie sollen die Tora befolgen oder
sich beschneiden lassen.
Was wirklich zählt ist Gottes neue Schöpfung: die multi-nationale Familie des Messias.
Menschen mit tiefem Vertrauen in Jesus, die lernen, Gott und andere durch die Kraft des Geistes zu lieben.
Und darum geht es im Brief an die Galater.
Wir glauben, dass sich ein roter Faden durch die gesamte Bibel zieht.
Und wir machen Videos wie dieses, um dir zu helfen den Aufbau
und die Kernaussage eines Buchs besser zu verstehen.
Das ist nur möglich, weil Menschen das Projekt unterstützen.
Wenn du mehr darüber wissen willst, dir dieses Video und das dazu passende Plakat kostenlos
herunterladen möchtest, dann besuch unsere Website www.dasbibelprojekt.de.
5.0 / 5 (0 votes)