Planwirtschaft/Zentralverwaltungswirtschaft - einfach erklärt & Probleme | WirtschaftBasics 7

Summary

In diesem Video geht es um die Planwirtschaft, auch Zentralverwaltungswirtschaft genannt. Der Sprecher erklärt die historischen Hintergründe, insbesondere die Ideen von Karl Marx und Friedrich Engels, und beschreibt, wie die Produktionsmittel in Kollektiveigentum überführt wurden. Der Staat übernimmt die zentrale Planung der Produktion und Verteilung von Gütern, was jedoch zu zahlreichen Problemen führt, wie ungenauen Bedarfsschätzungen, Versorgungsengpässen und fehlenden Anreizen für Innovation. Obwohl die Theorie vielversprechend klingt, zeigt die Praxis ihre Schwächen. Beispiele für Länder mit Planwirtschaft sind die DDR, Sowjetunion und Kuba.

Takeaways

• 📜 Die Planwirtschaft, auch Zentralverwaltungswirtschaft genannt, steht im Gegensatz zur sozialen Marktwirtschaft und war ein Modell der DDR.
• 📅 In der Planwirtschaft wird die Wirtschaft zentral über einen Wirtschaftsplan gesteuert, oft mit einem 5-Jahres-Plan.
• ⚙️ Produktionsmittel gehören in der Planwirtschaft der Gesellschaft, nicht privaten Eigentümern, und die Arbeitskräfte bestimmen theoretisch den Betrieb.
• 🏭 Ein Hauptproblem der Planwirtschaft ist, dass sie auf ungenauen Bedarfsschätzungen basiert, was zu Versorgungsengpässen führen kann.
• 💰 Preise in der Planwirtschaft sind zentral festgelegt und spiegeln die Knappheit von Gütern nicht wider, was oft zu langen Warteschlangen führt.
• 📉 Betriebsleiter neigen dazu, geringere Produktionsziele anzugeben, um ihr Plansoll leichter erfüllen zu können.
• 🔬 Es gibt in der Planwirtschaft wenig Anreiz für Innovation oder die Verbesserung der Produktqualität, da die Planerfüllung im Vordergrund steht.
• 🚫 Die Theorie der Planwirtschaft klingt gut, funktioniert jedoch in der Praxis aufgrund vieler struktureller Probleme nicht, wie in der Sowjetunion, DDR oder Nordkorea gezeigt.
• 🔗 Das Video stellt die Planwirtschaft als ein Modell vor, das trotz guter Absichten nicht praktikabel ist.
• 📚 In einem weiteren Video wird die Planwirtschaft mit der freien Marktwirtschaft verglichen und die soziale Marktwirtschaft näher erläutert.

Q & A

Was ist eine Planwirtschaft bzw. Zentralverwaltungswirtschaft?

Eine Planwirtschaft, auch Zentralverwaltungswirtschaft genannt, ist ein Wirtschaftsmodell, bei dem die Produktionsmittel nicht in privatem Eigentum, sondern im Besitz der gesamten Gesellschaft sind. Eine zentrale Planungsbehörde legt fest, was, wie und für wen produziert wird.

Wie unterscheidet sich die Planwirtschaft von der sozialen Marktwirtschaft?

In der Planwirtschaft gehören die Produktionsmittel der Gesellschaft und eine zentrale Behörde steuert die Wirtschaft. In der sozialen Marktwirtschaft hingegen gibt es private Eigentümer von Produktionsmitteln, und der Markt reguliert Angebot und Nachfrage, wobei der Staat soziale Sicherheiten bietet.

Welche historischen Ereignisse haben zur Entwicklung der Planwirtschaft geführt?

Die Planwirtschaft entwickelte sich unter dem Eindruck der Ausbeutung von Fabrikarbeitern im frühkapitalistischen England. Karl Marx und Friedrich Engels sahen die Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel als das zentrale Problem und forderten deren Enteignung und Überführung in Kollektiveigentum.

Was ist der zentrale Unterschied in der Verfügungsgewalt über Produktionsmittel in der Planwirtschaft im Vergleich zum Kapitalismus?

In der Planwirtschaft gehören die Produktionsmittel der gesamten Gesellschaft, während im Kapitalismus die Produktionsmittel in privatem Besitz sind und von den Eigentümern kontrolliert werden.

Was sind die Hauptaufgaben der zentralen Planungsbehörde in der Planwirtschaft?

Die zentrale Planungsbehörde entscheidet, was produziert wird, in welchen Mengen, und für wen. Sie legt auch die Preise der Güter fest und gibt Produktionsziele (Plansollwerte) für Unternehmen und Haushalte vor.

Welche Probleme können durch die zentrale Planung in der Planwirtschaft entstehen?

Probleme entstehen, da die Planungsbehörde oft auf unvollkommene Bedarfsschätzungen angewiesen ist, was zu Versorgungsengpässen führen kann. Zudem spiegelt der Preis nicht die Knappheit von Gütern wider, was zu langen Warteschlangen führen kann.

Warum gibt es in der Planwirtschaft oft Versorgungsengpässe?

Versorgungsengpässe entstehen, weil die zentrale Planungsbehörde Schwierigkeiten hat, die tatsächlichen Bedürfnisse der Haushalte genau vorherzusagen. Daher wird oft nicht genug produziert, um die Nachfrage zu decken.

Warum kann der Preis in der Planwirtschaft nicht als Knappheitsindikator dienen?

Da die Preise zentral festgelegt werden, spiegeln sie nicht die tatsächliche Knappheit von Gütern wider. Dies kann dazu führen, dass es zu viel Nachfrage für bestimmte Güter gibt, was lange Warteschlangen zur Folge hat.

Welche Anreize fehlen in der Planwirtschaft, die in Marktwirtschaften vorhanden sind?

In der Planwirtschaft gibt es kaum Anreize zur Verbesserung der Produktqualität oder zur Erforschung kostengünstigerer Produktionsverfahren, da der Fokus auf der Erfüllung des Plans liegt und Innovationen nicht belohnt werden.

In welchen Ländern wurde die Planwirtschaft historisch angewendet?

Die Planwirtschaft wurde in der Sowjetunion nach 1917, in den Ländern des Ostblocks nach dem Zweiten Weltkrieg (wie DDR), sowie in Nordkorea, Kuba, Weißrussland und China angewendet.