Prof. Dr. Annedore Prengel - Diagnostik - Aufgaben und Formen
Summary
TLDRDieses Video skizziert die Rolle der Diagnostik in Inklusionseinrichtungen, mit dem Ziel, individuelle Lernbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in heterogenen Gruppen zu erkennen und angemessene Lernangebote zu schaffen. Es hebt hervor, wie Lehrkräfte dabei unterstützen und motivieren können, ohne auf Kategorisierung zu verzichten, die jedoch sorgfältig und differenziert anzuwenden ist, um Etikettierung und Vorurteile zu vermeiden. Die Bedeutung von Inklusion und die Herausforderungen bei der Bewertung von Lernleistungen werden ebenso thematisiert wie die Notwendigkeit, über Leistungsunterschiede zu sprechen und ein solidarisches Verständnis für alle Schüler zu fördern.
Takeaways
- 🔍 Die Diagnostik in Inklusion dient dazu, individuelle Lernangebote für Kinder und Jugendliche in heterogenen Lerngruppen zu erkennen und zu ermöglichen.
- 👨🏫 Lehrkräfte spielen eine wichtige Rolle in Inklusion, indem sie den Lernprozess unterstützen, beobachten und anregen, aber auch die Notwendigkeit von Selbstständigkeit fördern.
- 🏫 Inklusive Bildung betont die Bedeutung von Diagnostik, um den Lernprozess direkt zu unterstützen, anstatt auf eine Zuordnung zu institutionellen Orten zu fokusieren.
- 🔖 Die Verwendung von Kategorien in der Diagnostik kann zu einer Schubladeisierung führen, was die individuelle Vielfalt der Kinder und Jugendlichen nicht angemessen erfasst.
- 🧩 Die Inklusion pädagogik kritisiert die Kategorisierung von Kindern und die damit verbundenen Risiken der Etikettierung und Schubladeisierung.
- 👶 Die individuelle Anwendung von Kategorien und die Beachtung des Kontextes jedes Kindes sind entscheidend, um die Gefahr der Etikettierung zu minimieren.
- 🌟 Es ist wichtig, die vorläufige Natur von Diagnosen und die Notwendigkeit, kontinuierlich neues Wissen zu sammeln und Annahmen zu revidieren, zu betonen.
- 📚 Die Diagnostik sollte auf universelle, kriterienbezogene und individuelle Bezugsnormen basieren, um eine inklusive Bildung zu fördern.
- 🤝 Die sozial-vergleichende Bezugsnorm, die auf Leistungsunterschiede abzielt, sollte in einer Weise thematisiert werden, die die individuelle Entwicklung und das Zusammenleben fördert.
- 🌐 Die Inklusion pädagogik berücksichtigt auch die Bedeutung von Freiarbeit und Projektarbeit, um die Klassengemeinschaft zu stärken und die individuelle Entwicklung zu fördern.
Q & A
Was ist die Hauptaufgabe der Diagnostik in inklusiven Settings?
-Die Hauptaufgabe der Diagnostik in inklusiven Settings ist es, individuelle Lernausgangslagen von Kindern und Jugendlichen in heterogenen Lerngruppen zu erkennen und passgenaue Lernangebote zu ermöglichen, die auf diesen aufbauen.
Wie soll die Diagnostik den Lernprozess unterstützen?
-Die Diagnostik soll unmittelbar dem Lernprozess dienen, indem sie Lernaktivitäten der Kinder unterstützt und nicht für eine Zuordnung an einen anderen institutionellen Ort verwendet wird.
Was ist die Bedeutung von Kategorien in der inklusiven Diagnostik?
-Kategorien wie 'Verhaltensstörung' können verwendet werden, um Wissen zu sammeln und angemessene Unterstützungsangebote zu identifizieren. Sie sollten aber immer individuell und im Kontext des Einzelfalls angewendet werden, um eine Kategorisierung zu vermeiden, die zu Etikettierung und Vorurteilen führen kann.
Wie können Kategorien in der inklusiven Pädagogik sinnvoll verwendet werden?
-Kategorien können in der inklusiven Pädagogik sinnvoll verwendet werden, indem sie als Hilfsmittel zur Wissensgenerierung und -ordnung dienen, aber nie als endgültige oder ausreichende Aussage über ein Kind oder seine Bedürfnisse betrachtet werden.
Was bedeuten die drei Bezugsnormen in der inklusiven Diagnostik?
-Die drei Bezugsnormen in der inklusiven Diagnostik sind die universelle Bezugsnorm (Menschenrechte), die kriterienbezogene Norm (Lehrplan und Lernziele) und die individuelle Bezugsnorm (individueller Lernfortschritt des Kindes).
Wie wird die soziale Verglichsnorm in der inklusiven Pädagogik thematisiert?
-Die soziale Verglichsnorm, die auf Leistungsunterschiede zwischen Schülern hinweist, kann in der inklusiven Pädagogik thematisiert werden, indem man über Leistungsunterschiede spricht und die individuellen Lernwege und die Notwendigkeit von Solidarität betont.
Was ist die Rolle von Freiarbeit in inklusiven Settings?
-Freiarbeit kann in inklusiven Settings dazu verwendet werden, die Klassengemeinschaft zu pflegen und zu stärken, indem sie gemeinsame Regeln, Projektarbeit und regelmäßige Kreisgespräche beinhaltet.
Wie kann die Diagnostik den individuellen Lernbedürfnissen von Kindern gerecht werden?
-Die Diagnostik kann den individuellen Lernbedürfnissen gerecht werden, indem sie sich auf die Erkenntnisse aus der Kinder- und Jugendforschung stützt und die Interessen und Wünsche der Kinder in den Lernprozess einbezieht.
Was ist die Bedeutung der individuellen Bezugsnorm für die Lernfortschritte eines Kindes?
-Die individuelle Bezugsnorm ermöglicht es, den Lernfortschritt eines Kindes im Vergleich zu seinem eigenen vorherigen Stand zu bewerten, anstatt ihn nur in Relation zu anderen Kindern oder zu vorgegebenen Standards zu sehen.
Wie kann die inklusive Diagnostik dazu beitragen, dass alle Kinder gleichwertig behandelt werden?
-Die inklusive Diagnostik kann dazu beitragen, dass alle Kinder gleichwertig behandelt werden, indem sie auf die universelle Bezugsnorm der Menschenrechte setzt und sicherstellt, dass alle Kinder die gleichen Rechte und Chancen haben.
Was ist der Unterschied zwischen dem obligatorischen Kerncurriculum und dem fakultativen Curriculum in der inklusiven Bildung?
-Das obligatorische Kerncurriculum umfasst Lerninhalte, die für alle Schülerinnen und Schüler festgelegt sind und in Stufenmodellen organisiert sind. Im Gegensatz dazu kann das fakultative Curriculum optionale Lerninhalte beinhalten, die auf die individuellen Interessen und Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind.
Outlines
📚 Inklusive Diagnostik und Lernangebote
Der erste Absatz beschäftigt sich mit der Rolle der Diagnostik in inklusiven Bildungsumgebungen. Es wird betont, dass Diagnostik das Ziel verfolgt, individuelle Lernbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in heterogenen Lerngruppen zu erkennen und passgenaue Lernangebote zu ermöglichen. Diese sollen im Klassenraum verfügbar sein, damit Kinder ihr Lernmaterial selbstständig suchen können. Lehrkräfte unterstützen und beobachten das Lernen, machen Vorschläge und stellen Anforderungen. Die Diagnostik soll dem Lernprozess dienen und nicht zur Zuordnung an einen anderen institutionellen Ort führen. Es wird auch auf die Bedeutung von Kategorien und die Kritik an der Kategorisierung eingegangen, die Kinder in 'Schubladen' steckt und die Inklusion behindert. Es wird jedoch argumentiert, dass Kategorien, wenn sie individuell angewendet werden, helfen können, Wissen zu sammeln und angemessene Unterstützungsangebote zu finden.
🔍 Kategorisierung und ihre Grenzen
Der zweite Absatz vertieft sich in die Problematik der Kategorisierung und Etikettierung in der Bildung. Es wird betont, dass allgemeine Wissen und vorläufige Einschätzungen über Lernende immer vorsichtig zu behandeln sind, um die Gefahr von falschen Kategorisierungen zu minimieren. Es wird auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, spezielle Hilfsmittel für bestimmte Behinderungen zu verwenden, ohne dabei auf Kategorisierung zu verzichten. Die Diskussion umfasst auch die Bedeutung von Kategorien in der Sonderpädagogik und die Herausforderungen, die mit der Zuordnung zu Kategorien verbunden sind. Es wird betont, dass Kategorien als Hilfsmittel dienen sollten, um ein differenziertes Verständnis für den individuellen Lernweg jedes Kindes zu entwickeln.
🌍 Inklusive Diagnostik und Bezugsnormen
Der dritte Absatz konzentriert sich auf die verschiedenen Bezugsnormen, die in der inklusiven Diagnostik verwendet werden. Es werden drei Hauptbezugsnormen beschrieben: die universelle Bezugsnorm, die kriterienbezogene Norm und die individuelle Bezugsnorm. Diese Normen sind Grundlagen für inklusive Diagnostik und helfen dabei, individuelle Lernfortschritte und -bedürfnisse zu identifizieren. Der Absatz diskutiert auch die sozial-vergleichende Bezugsnorm und die Herausforderungen, die damit verbunden sind, insbesondere in Bezug auf Leistungsunterschiede und die Notwendigkeit, über diese mit Kindern zu sprechen.
🎉 Gemeinschaft und Anerkennung in der Bildung
Der vierte Absatz thematisiert die Bedeutung von Gemeinschaft und Anerkennung in der Bildung. Es wird betont, dass es notwendig ist, sowohl die Verantwortung der Erwachsenen, die Welt zu kennen und Kinder zu erziehen, als auch die Bedeutung von Selbstausdruck und individuellen Interessen der Kinder zu berücksichtigen. Es wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Leistungsunterschiede und die Herausforderungen, die sie mit sich bringen, zu akzeptieren und gleichzeitig Solidarität und Verantwortung füreinander zu fördern.
📈 Freiarbeit und Projektarbeit in der Bildung
Der fünfte Absatz behandelt die Rolle von Freiarbeit und Projektarbeit in der Bildung. Es wird betont, dass Freiarbeit nicht isoliert sein sollte, sondern gemeinsame Regeln und Projekte fördern sollte, um die Klassengemeinschaft zu stärken. Es wird auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, individuelle und kleine Gruppenprojekte in der Freiarbeit zu ermöglichen, um sowohl individuelle als auch gemeinschaftliche Lernziele zu erreichen.
🏫 Gemeinschaftliches Lernen und soziales Engagement
Der sechste Absatz beschreibt die Bedeutung von Gemeinschaftliches Lernen und sozialem Engagement in Bildungseinrichtungen. Es wird auf die Praxis eingegangen, wie in der Regelschule in Berlin, wo每周一早上举行全校集会,这些集会由学生准备并报告,强调这是一周中最美好的事件之一。这有助于培养学校社区的凝聚力,并促进民主和社会学习的发展。
Mindmap
Keywords
💡Inklusion
💡Diagnostik
💡Lernangebote
💡Individualisierung
💡Schubladisierung
💡Lernprozess
💡Behinderung
💡Kategorien
💡Förderbedarf
💡Menschenrechte
Highlights
Die Diagnostik in Inklusion dient dem Lernen von Kindern und Jugendlichen in heterogenen Lerngruppen.
Diagnostik soll individuell erkennen und passgenaue Lernangebote ermöglichen.
Lernangebote sollten im Klassenraum so gestaltet sein, dass Kinder selbständig Materialien suchen können.
Die Lehrkraft unterstützt und beobachtet, macht Vorschläge und fordert Kinder zur Selbstständigkeit heraus.
Diagnostik soll dem Lernprozess dienen und nicht nur einer Zuordnung auf einen anderen institutionellen Ort.
In Inklusion wird die Verwendung von Kategorien zur Beschreibung des Kindes in Sprache gebracht, um dessen Fähigkeiten zu erfassen.
Die Kritik an Kategorisierung und Schubladisierung von Kindern in Inklusion wird thematisiert.
Kategorien können helfen, Wissen zu sammeln, aber ihre Anwendung muss individualisiert und vorurteilsfrei erfolgen.
Die Diagnostik muss differenziert sein und den individuellen Fall im Zentrum haben.
Die Bedeutung der Interaktion des Kindes mit seinem Umfeld und die daraus resultierenden Lernangebote werden hervorgehoben.
Die Notwendigkeit, die vorläufige Natur von Diagnosen und Lernvorschlägen zu erkennen und anzuerkennen.
Die Verwendung von Kategorien in der Sonderpädagogik, um spezifische Lernbedürfnisse zu identifizieren und zu unterstützen.
Die Bedeutung der individuellen Bezugsnormen und der universellen Bezugsnormen in der inklusiven Diagnostik.
Die Diskussion um soziale Vergleichsnormen und die Herausforderungen, die sie in der Inklusion darstellen.
Die Notwendigkeit, über Leistungsunterschiede zu sprechen und sie in den Kontext der Inklusion zu stellen.
Die Rolle der Demokratieerziehung und der Menschenrechtsbildung in der Behandlung von Leistungsunterschieden und sozialer Gerechtigkeit.
Die Bedeutung der Freiarbeit und Projektarbeit für die Entwicklung von Individualität und Gemeinschaftlichkeit in der Klasse.
Die Notwendigkeit, die Interessen und Bedürfnisse der Kinder in den Lehrprozess einzubinden und sie zu unterstützen.
Die Rolle von Assemblies und Gemeinschaftsevents in der Pflege des Klassenklimas und der Demokratieentwicklung.
Transcripts
welche aufgabe hat die diagnostik in
inklusiven settings aus deiner sicht in
inklusiven settings hat die diagnostik
die aufgabe lern ausgangslagen von
kindern und jugendlichen in der
heterogenen lerngruppen individuell zu
erkennen und lernangebote zu ermöglichen
die passgenau darauf aufbauen und diese
lernangebote sollen so im klassenraum
vorhanden sein dass die kinder sich auch
ganz stark selber das lernmaterial
suchen können was zu ihren bedarfen
jetzt passt nicht alleine nicht isoliert
sondern die lehrerin ist ja da und
unterstützt das und beobachtetes auch
und macht auch vorschläge oder sie
fordert auch dass und das ist jetzt dran
das musst du jetzt ist wichtig für dich
dass du das jetzt lernst also das wäre
erst mal die grundlage dass die
diagnostik ummittelbar dem lernprozess
dienen soll
die diagnostik dient den lern
tätigkeiten der kinder die diagnostik
dient nicht einer zuordnung auf einem
anderen institutionellen ort sondern der
institutionelle ort ist klar in der
inklusion wenn wir diagnostizieren
verwenden wir ja irgendwelche kategorien
gebrauchen wie eine sprache
um das zu fassen was das kind jetzt kann
und wie ist das kann und in dem moment
wo ich schon worte verbände da werden
diese worte auch im hinblick auf andere
lernende verwendet und es sind eben
schubladisierung wenn ich sage du bist
jetzt auf dieser stufe das kannst du
jetzt dann habe ich schon schubladisiert
dann hab ich dich schon einer stufe
zugeordnet
wenn ich jetzt auch kategorien verwende
aus dem spektrum der sonderpädagogik
dann schubladisieren ich auch und es
gibt ja in der inklusions pädagogik
nicht ganz
die kritik daran dass man kindern kinder
kategorien zuordnet dass man sie in
schubladen steckt und ich möchte dass
doch etwas anders vorschlagen
ich glaube dass die schubladen uns
helfen können wissen zu sammeln
wenn ich ein jetzt also die zuordnung
kind ist verhältnis gestört ist
natürlich hoch gefährlich weil das eine
etikettierung sein kann die vorurteile
in uns allen wachruft aber wenn ich
diese kategorie verwende kann ich damit
auch wissen sammeln welche guten
angebote gibt es denn für kinder mit
verhaltensstörungen und dann muss ich
natürlich wissen das ist natürlich klar
was ist denn genau die stören ich muss
dann die situation erfassen
in der das kind als störend empfunden
wird
das heißt ich muss diese kategorie immer
in individualisierter form anwenden ich
muss immer gucken wie genau wirkt sich
das aus oder wie genau was tut denn das
kind was die anderen stört und dann habe
ich also einmal wenn ich eine schupp
wissen aus der schublade ziehen
wenn ich also kategorien verwende dann
sie immer kombinieren mit dem blick auf
den einzelfall
weil jedes kind ist anders auch wenn es
vielleicht in einer großen gruppe
zugeordnet wird und dazu gehört auch
zuschauen wie sind die interaktion des
kindes mit seinem umfeld welche umfeld
faktoren führen dazu dass das kind sich
so und so verhält
und wenn ich diese beiden dinge beachten
dass es immer ein individueller fall ist
er anders ist als alle anderen und dass
das verhalten des kindes seine sein
ganzes sein
national verknüpft ist mit dem wo es
herkommt seine herkunft situation und
mit den beziehungen in der im
kindergarten oder in der schule
dann habe ich schon einen gewissen
schutz vor der gefahr der etikettierung
durch kategorisierung und wenn ich dann
noch berücksichtige das allgemeinwissen
über die lernenden vorläufig ist und
bruchstückhaft ist und nur aspekte
erfasst und falsch sein kann wenn ich
also weiß all meine aussagen über ein
kind und seine situation sind immer nur
vorläufig ich gewinne nur
arbeitshypothesen und ich kann mal
probieren ob diese hypothese was nicht
dann habe ich die gefahr der der
schubladisierung doch der habe ich doch
dann schon sehr stark vorgebeugt und
bestimmte hilfsmittel für bestimmte form
von behinderung
das wäre es sinnlos auf diese
kategorisierung zu verzichten zum
beispiel die die vorkehrung für ein
blindes kind preis schrift hilfsmittel
mit denen es sich durch die welt bewegen
kann
die sind ja erfunden worden das gibt es
für diese form von beeinträchtigung und
die könnte ich gar nicht kommunizieren
ohne diese kategorie des geschehens
ja das problem ist aber dass wir ein
relativ großes spektrum haben also auch
bei innerhalb des förderbedarfs sehen
sind diese zusagen nicht alle
schülerinnen und schüler nutzerinnen von
bright schrift und ja das wäre eben
manche nutzen großschrift oder anderer
form so das heißt die die kategorie wäre
er bereit schrift nutzerinnen oder nicht
bereit schrift nutzerin und nicht
förderbedarf sehen und genau so ist es
ja auch vor der bedarf emotionale
soziale entwicklung auch da am version
riesiges spektrum wo letztlich diese
kategorie nicht ausreichend
aussagekräftig ist um wirklich irgendwas
über das kind zu wissen
keine kategorie ist ausreichend
aussagefähig dann ist die frage brauche
ich die kategorie ja keine kategorie ist
als solche ausreichend aussagefähig das
betrifft alle bezeichnungen von menschen
die kategorie baby die kategorie alt die
kategorie man die kategorie frau schwarz
weiß alle kategorien sind nicht
ausreichend
und wenn ich genau sind oberbegriffe
ganz abstrakte oberbegriffe ich muss
genauer hinschauen und dann fällt es
sich auf in ganz verschiedene
untergruppen und wir haben ja diese
bekannte internationalität theorien die
sagen eine einzelne kategorie kann schon
mal gar nichts aussagen
ich brauche viele verschiedene
kategorien um überhaupt eine sinnvolle
erkenntnis generieren zu können
und trotzdem habe ich in der
sonderpädagogischen vor um dann doch
wieder die reduktion auf den
zugeschriebenen sonderpädagogischen
förderbedarf ich habe dann eine eine
klasse mit schülern mit förderbedarf
wahrnehmung und entwicklung und wo dann
fünf schüler mit diesem förderbedarf
drin sind und andere schülerinnen und
schüler ohne diesen förderbedarf und ich
tue so erstmals wären die eine eine
gruppe das ist falsch das ist dann der
etikettieren de umgang damit höher und
es muss ich wissen dass eine grobe
kategorie niemals ausreichend ist
das ist ein hilfsmittel und wissen zu
ordnen
nicht mehr und nicht weniger und zwar
hoch differenziertes wissen was also
sowohl wissensgenerierung zuletzt im
hinblick auf untergruppen zu einer
kategorie und dann noch weiter im
hinblick auf das individuum und das
individuum ist auch nicht mit sich
selbst gleich ist auch immer nur aspekt
haft zu verstehen es gibt immer andere
aspekte die ich noch nicht verstanden
habe und wir verändern uns ja ja also
gehört auch zum umgang mit kategorien zu
wissen dass das wissen vorläufig ist was
ich überhaupt erfassen kann und dass ich
das verändern wird
das dass sich der mensch verändern wird
und ich dann neues wissen sammeln muss
aber vielleicht kannst du auf die
unterschiedlichen bezugs normen noch mal
eingehen ja also wenn irgendwelche
kategorialen aussagen getroffen werden
über die lern ausgangslage von menschen
dann kann ich als grundlegende bezugs
nur die menschenrechte nehmen
das heißt ich erkenne diese person an
als gleich würde dich gleich wichtig wie
alle anderen in dieser klasse oder in
dieser schule oder auf der welt also auf
dieser basis dass alle die gleichen
rechte haben dass alle die gleiche würde
haben dass ihnen die menschenrechte zu
kommen kann ich dann differenzierter
gucken ich dann kann ich versuchen zu
erkennen was kann das kind in einen
bestimmten lern gebiet auf welcher stufe
ist es jetzt angekommen
das ist die kriterien bezugs norm im
hinblick auf einen wie auch immer
gearteten lehrplan
als nächste bezugs norm verwendet man
auch die individuelle bezugs norm das
heißt was hat das kind in einem
bestimmten zeitraum für fortschritte
gemacht vielleicht auch für rückschritte
kann ja auch sein oder stehengeblieben
auf dem stand es dann vielleicht auch
festzustellen
und das nennt man die individuelle
bezugs norm und diese drei bezugs normen
die universelle die kriterien und die
individuelle bezugnahmen sind die basis
für die inklusive diagnostik und es gibt
viele in der inklusiven pädagogik die
damit alles gesagt haben
und dann bleibt aber noch die frage was
machen wir mit dem mit der sozial
vergleichenden bezugs namen ich will die
nicht nennen soziale bezugs normen wie
rhein berg sondern was machen wir mit
der sozial vergleichenden bezugs normen
es gibt sie ja in unseren köpfen und in
den gedanken auch der kinder also kinder
wissen wer etwas schneller oder besser
kann als jemand anders und das kind
selbst weiß es auch und die erwachsenen
wissen es auch und jetzt besteht die
möglichkeit das zu tabuisieren darüber
reden wir nicht
aber ich weiß nicht ob das ein guter weg
ist das einfach tot zu schweigen wenn
ich die basis der egalitären anerkennung
habe und die basis der anerkennung des
individuellen weges des individuellen
lern weges dann kann ich auch nach wegen
suchen wie kann ich das thematisieren
das jemand zum beispiel ganz schnell
lernt in einem fachgebiet und ein
anderes kind da langsam vorankommt das
wird bei manchen kindern kummer auslösen
wenn sie das merken der kann ja schon
lange dass eine 1 oder den dreisatz
dieser andere klassenkamerad und ich
kann noch nicht dass einmal einzeln oder
ich muss immer noch mit irgendwelchen
lege teilen etwas veranschaulichen und
andere rechnen längst abstrakt mit
ziffern und zahlen mehr und die
inklusion befreit nicht vor einer
bitteren erkenntnis über
leistungsunterschiede
die frage ist wie wir mit kindern
darüber reden über diese
leistungsunterschiede
und es ist eine entwicklungsaufgabe die
nicht nur kinder mit beeinträchtigungen
zu bewältigen haben sondern jeder mensch
also ich bin alt ich muss damit
zurechtkommen dass andere jünger sind
als ich und dass ich nun auf einmal zu
den ältesten gehören ja das ist nicht
gerade einfach immer einfach
und jeder macht die erfahrung macht auch
die erfahrung dass andere in irgendeiner
hinsicht besser sind vielmehr können
schöner klüger reicher wie man die
vergleichs punkte alle so sich selber
auch er denken kann
ja wir sind neidisch wir sind
eifersüchtig darauf wir sind gekränkt
über benachteiligung und es gibt
situationen in denen wir alle sehr gut
damit zurecht kommen und nicht tief
gekränkt sind weil wir da eine
schlechtere erfahrungen haben eine
schlechtere möglichkeit ein schlechteres
potenzial als andere und es gibt
situationen in denen wir das verleugnen
und sauer darüber sind eine berühmte
fernsehszene hat das mal gezeigt bei dem
bundeskanzler gerhard schröder als er
die wahl verloren hat gegenüber frau
merkel hat er das im fernsehen
verleugnet am abend und hat so getan als
hätte er die wahl gewonnen also er
konnte die niederlage das eher
schlechtere stimmung hatte als sie
weniger stimmen gewonnen hat das konnte
er noch nicht verkauften er musste es
aber verkraften obwohl er mal der
mächtigste mann deutschlands gewesen war
und am nächsten tag hat er gesagt das
war suboptimal was ihr da geredet hat ja
also er hat das problem erkannt und ich
finde nur das beispiel ist es ja auch
heute kann man darüber schmunzeln er
schmunzelt selbst darüber
obwohl es für ihn total bitter war also
diese bittere erfahrung machen wir alle
und die machen natürlich in für uns
besonders drastischer weise eben auch
kinder mit behinderungen und dass wir
das lernen unseren kummer darüber
ausdruck zu verleihen
und dass wir als erwachsene kinder
trösten wenn sie diesen kummer haben
man müsste wirklich dazu forschen mit
welchen worten kann man eigentlich
kinder trösten
die traurig sind weil sie nicht das
erreichen was andere erreichen und die
in den theorie in den kritischen
theorien zur meritokratie hier kommt
auch zum ausdruck dass diejenigen die
sehr erfolgreich in ihren leistungen im
vergleich sind das denen auch eine
besondere verantwortung zukommt nämlich
die solidarität gegenüber den anderen
und das ist eine aufgabe der
demokratischen erziehung auch der
menschenrechtsbildung das zu vermitteln
und es gibt ja in dem film klassen leben
von roberto siegert der in der
inklusiven fleming schule spielt der
film ist von 2004 szenen wo die ganze
klasse zärtlich den geburtstag feiert
mit einer klassenkameradin die pro
credit and erkrankt ist die also mit
mimik und gestik kommunizieren kann und
aber klein bisschen den rhythmus
aufnimmt von den tanz liedern von abba
tanz die klasse mit und dieses mädchen
inspiriert die ganze klasse zu einem
zärtlichen umgang mit ihr also auch sie
leistet einen beitrag zur
klassengemeinschaft her und man sieht
all die kinder wie sie ihr gratulieren
wie sie wege finden ihre
klassenkameraden zum geburtstag zu
gratulieren
und ich glaube es gibt glücksmomente in
denen wir die hierarchischen
leistungsvergleiche dieses denken in
besser und schlechter ausschalten können
und in denen wir uns wirklich einander
anerkennen können als verschiedene die
die dänen die gleiche menschenwürde
zukommt du hattest
bei der didaktischen diagnostik dann
zwischen individualisierungs fähigen
kerncurriculum unterschieden und
fakultativen curriculum was es da aus
seiner sicht sozusagen der unterschied
und wie wirkt sich das dann auf den
diagnostik- gegebenenfalls aus also bei
dem obligatorischen kerncurriculum kann
man ja also darlegen erwachsene lern
themen fest und es braucht stufen
modelle wie man im hinblick auf dieses
lärm thema ein wissens und könnens
schatz aufbauen kann und dieses lernen
verantworten erwachsene
der satz klingt paradox aber wir haben
als erwachsene die die welt schon kennen
die verantwortung kindern und
jugendlichen das zu ermöglichen dass sie
das lernen was man in dieser welt
braucht gibt es einen berühmten aufsatz
von hannah arendt den kann man auch als
hördatei im internet hören die krise der
erziehung wo sie das vertritt dass die
erwachsenen als diejenigen die die welt
schon kennen
die neuankömmlinge so erziehen sollen
dass sie auch in dieser welt bestehen
können das ist unsere verantwortung als
erwachsene und daneben ein zweiter
bereich der durch die kindheits
forschung und die kinderrechte bewegung
jahren an bedeutung in unserem
bewusstsein gewonnen hat das konnte
hannah arendt in den 50er jahren noch
gar nicht kennen dieser zweite bereich
betont dass es notwendig ist das was
kinder wollen was sie lernen wollen
zu beachten zu ermöglichen dass sie das
zum ausdruck bringen können und dass sie
entsprechende materialien auch bekommen
um dann daran zu arbeiten und auch damit
zu spielen ja
und oft überschneiden sich beide
bereiche weil vielleicht will ja ein
kind oder die meisten wollen es aber
nicht alle gerne lesen lernen ja und
haben freude daran
und wenn jetzt ein kind sich ganz fremd
verhält gegenüber der welt der schrift
dann ist es natürlich auch aufgabe der
erzieherinnen und der lehrer das mit
etwas was das kind freiwillig lernen
will zu verknüpfen
wenn denn angenommen das kind
interessiert sich unheimlich für feuer
dann könnte man vielleicht auch texte
kleine textelemente zum feuer anbieten
damit das kind überhaupt einsehen kann
das etwas nützliches ist wenn ich lesen
kann und es gehört auch dazu die
aufmerksamkeit für das was wirklich von
den kindern kreativ kopf was wir als
erwachsene noch gar nicht wissen
wir erleben sie jetzt gegenwärtig alle
mit dass auch jugendliche große kinder
sind ja im sinne der
kinderrechtskonvention noch kinder das
geht ja bis 18 der begriff kind dass die
kirche die politik weltweit aufmischen
ja dass die umweltbewegung auf einmal
einen unglaublichen anstoß bekommt von
kindern die auf der ganzen welt sich
gegenseitig inspirieren politisch aktiv
zu werden und diese demonstrationen zu
machen und das sind natürlich auch
kinder jugendliche die schon unheimlich
viel gelernt haben die können wir den
hat die schule schon ein unglaubliches
wissen mitgegeben gibt es bei der
freiarbeit aus deiner sicht noch was was
man noch beachten sollte
ja es gibt ja verfalls form von
freiarbeit wo jedes kind isoliert
arbeitsblätter abarbeitet und eine
kultivierung von gemeinsamkeit
lässt sich mit der freiarbeit sehr gut
realisieren
also man kann davon ausgehen dass es zum
beispiel erst mal gemeinsam regeln gibt
wir stören einander nicht wir räumen
unsere sachen auf also dass die
besprechung der organisation der
freiarbeit schon mehr gemeinsamkeit
herstellt dass kinder auch in kleinen
gruppen zusammenarbeiten können in der
freiarbeit und das zur freiarbeit auch
eine kombination mit projekten gehört
das heißt eine klasse oder gruppen in
der klasse können an einer gemeinsamen
projekt idee arbeiten und das eben
während der freiarbeit auf individuelle
weise tun und die projektarbeit
erfordert auch immer wieder gemeinsame
gespräche wo die vorhaben weiter
entwickelt werden wo nachgedacht wird
was haben wir bisher erreicht wie wollen
wir das weiter gestalten und insofern
ist die die kombination von freiarbeit
und projektarbeit gehört eigentlich dazu
um auch die klassengemeinschaft zu
pflegen und man kann in der freiarbeit
auch individuelle projekte realisieren
das heißt dass einzelne kinder oder ganz
kleine gruppen gemeinsam also
individuell oder in kleinen grüppchen
gemeinsam ein projekt erarbeiten und
entwickeln und dazu gehört dass immer
wieder kreist gespräche stattfinden wo
sie aufeinander
ihre vorhaben vorstellen und sich die
rückmeldung von anderen kindern einholen
und die vorstellung von vorträgen zu
bestimmten themen die jetzt in dem mehr
freien individuellen arbeiten und dann
arbeiten an eigenen themen zustande
kommen
das gehört für mich auch dazu zu so
einem unterricht zu einem kind
orientierten und individualisierten
unterricht in dem eben die gemeinsamkeit
auch gepflegt wird
und regelmäßige kreis gespräche wo das
alle themen des zusammenlebens
besprochen werden auch konflikte geklärt
werden
das ist unerlässlich für das leben einer
klassengemeinschaft und in guten schulen
zb in der regelschule in berlin die von
ulrike becker geleitet wird gibt es auch
jeden montagmorgen ein assembly für die
ganze schulgemeinde und die smi wird von
schülerinnen und schülern vorbereitet
und es wird berichtet dass das das
schönste ereignis in der ganzen woche
ist die dass gerade auch die
jugendlichen das leben wenn sie ihre smb
haben so dass eine ja das zusammenleben
gepflegt wird und damit auch die
demokratieentwicklung an der schule das
soziale lernen großen stellenwert hat
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