P. Muller - Il tempo in Agostino e nella filosofia medievale

Takeaways

• 😀 Der Mittelalterliche Umgang mit dem Thema Zeit wurde vor allem durch die Schriften von Aristoteles und deren Verbreitung im lateinischen Raum im 13. Jahrhundert geprägt.
• 😀 Laut Aristoteles ist Zeit das 'Zählen der Bewegung', was eine bipolare Sichtweise auf Zeit eröffnet: Sie hängt sowohl vom physischen Bewegungsprozess als auch von der Seele ab.
• 😀 Agustinus hinterfragt in seinem Werk 'Bekenntnisse' das Konzept der Zeit und stellt fest, dass es eine scheinbar offensichtliche, aber schwer fassbare Realität ist.
• 😀 Agustinus beschreibt Zeit als eine innere Erfahrung, die sowohl mit der Erinnerung an die Vergangenheit als auch mit der Erwartung der Zukunft verbunden ist.
• 😀 Für Agustinus existiert der 'Zeitpunkt' nur im Jetzt, aber das Vergehen der Zeit kann nur durch das Gedächtnis und die Antizipation der Zukunft verstanden werden.
• 😀 In Bezug auf das Konzept von Gott und der Ewigkeit betont Agustinus, dass die Zeit eine menschliche Erfahrung ist, während Gott jenseits von Zeit und Veränderung existiert.
• 😀 Der Begriff 'in principio' (am Anfang) in der Bibel wird von Agustinus nicht als zeitlicher Punkt, sondern als eine Art 'Mittel' verstanden, der Gottes ewiges Wort darstellt.
• 😀 Agustinus verwendet die drei 'Dimensionen' der Zeit (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) als mentale Konstrukte: die Erinnerung an die Vergangenheit, die Wahrnehmung des Gegenwärtigen und die Erwartung der Zukunft.
• 😀 Agustinus betont, dass Zeit nicht mit der Bewegung von Körpern wie der Sonne oder dem Mond identifiziert werden kann, sondern als innerer Zustand der Seele existiert.
• 😀 Agustinus löst das Problem der Zeitmessung, indem er die 'innere' Zeit der Seele betont, die sowohl die Erinnerung als auch die Erwartung umfasst und es dem Menschen ermöglicht, Zeit zu messen, obwohl der Moment der Gegenwart nicht messbar ist.

Q & A

Was war die zentrale Frage, die Augustinus zum Thema Zeit stellte?

Augustinus fragt in den *Confessiones* 'Was ist die Zeit?' und beschreibt sie als eine scheinbar offensichtliche, aber schwer fassbare Realität, die schwer zu definieren ist, obwohl sie in unserem Alltag ständig präsent ist.

Welche philosophischen Probleme über Zeit behandelt Augustinus in seinem Werk?

Augustinus behandelt drei Hauptprobleme über Zeit: die Existenz des Zeit, ihre Länge und ihre Messbarkeit. Diese sind in den 'Aporeen' dargestellt, die die Schwierigkeiten verdeutlichen, Zeit zu begreifen und zu messen.

Wie definiert Aristoteles Zeit und wie beeinflusste er das mittelalterliche Denken?

Aristoteles definiert Zeit als 'die Zahl des Bewegung'. Diese Definition beeinflusste das mittelalterliche Denken, insbesondere nach der Verbreitung seiner Schriften im lateinischen Raum ab dem 13. Jahrhundert. Zeit wurde als etwas angesehen, das sowohl mit Bewegung als auch mit der menschlichen Wahrnehmung verbunden ist.

Warum sind die Worte von Augustinus zur Zeit so bedeutend?

Augustinus' Worte zur Zeit sind deshalb bedeutend, weil er die subjektive Wahrnehmung der Zeit in den Mittelpunkt stellte und die Schwierigkeit thematisierte, Zeit zu begreifen oder zu erklären, obwohl sie im täglichen Leben ständig präsent ist.

Was ist das Hauptproblem, das Augustinus in Bezug auf das 'in principio' von Genesis aufwirft?

Augustinus stellt die Frage, was Gott vor der Schöpfung des Himmels und der Erde getan hat. Er argumentiert, dass 'in principio' nicht zeitlich zu verstehen sei, sondern auf die ewige Präsenz des göttlichen Wortes hinweist, das der Beginn aller Zeit ist.

Wie unterscheidet Augustinus zwischen der göttlichen Ewigkeit und der menschlichen Zeit?

Für Augustinus ist die göttliche Ewigkeit unveränderlich und zeitlos, während menschliche Zeit durch Veränderung und das Fließen von Ereignissen gekennzeichnet ist. In Gott gibt es kein 'Vorher' und 'Nachher', sondern alles ist gleichzeitig präsent.

Wie erklärt Augustinus das Verhältnis zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?

Augustinus beschreibt, dass Vergangenheit und Zukunft nur in der menschlichen Wahrnehmung existieren. Die Vergangenheit ist als Erinnerung präsent, die Zukunft als Erwartung, während die Gegenwart der einzige real existierende Moment ist.

Was sind die 'drei Aporeen' bezüglich der Zeit, die Augustinus aufstellt?

Die drei Aporeen sind: 1) Die Existenz der Zeit, da die Vergangenheit nicht mehr existiert, die Zukunft noch nicht, und die Gegenwart keine Ausdehnung hat. 2) Die Länge der Zeit, da man die Dauer des Vergangenen oder Zukünftigen nicht messen kann. 3) Die Messbarkeit der Zeit, da nur der Moment der Gegenwart direkt gemessen werden kann.

Was ist die Lösung von Augustinus für das Problem der Messbarkeit der Zeit?

Augustinus schlägt vor, dass Zeit nicht als Bewegung von Körpern gemessen werden kann, sondern nur in Bezug auf das Innere der Seele. Die Zeit wird durch die Erinnerung an die Vergangenheit, die Wahrnehmung der Gegenwart und die Erwartung der Zukunft innerhalb des Bewusstseins gemessen.

Wie verwendet Augustinus Musik als Beispiel, um das Konzept der Zeit zu erklären?

Augustinus vergleicht den Fluss der Zeit mit dem Hören eines Musikstücks. Während man auf das Stück wartet, dehnt sich die Erwartung in die Zukunft, und sobald es gespielt wird, wird es zu Erinnerung. So wird die Zeit in Bezug auf das 'Warten' und 'Erinnern' erfahrbar und messbar.