Otto von Bismarcks Außenpolitik erklärt

Summary

In diesem Video erklärt der YouTuber die Außenpolitik von Otto von Bismarck nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871. Er beleuchtet die Herausforderungen, die sich durch die Sorgen anderer Großmächte über das neue, mächtige Deutschland ergaben, und beschreibt Bismarcks geschickte Diplomatie. Besonders im Fokus stehen die Bündnisse, die Bismarck mit anderen europäischen Ländern knüpfte, um Deutschland zu isolieren und einen Zweifrontenkrieg zu verhindern. Trotz seiner erfolgreichen Außenpolitik führte das Fehlen von Bismarcks Einfluss nach seinem Rücktritt 1890 und die Kehrtwende in der deutschen Außenpolitik letztlich zum Ersten Weltkrieg.

Takeaways

• 😀 1871 wurde das Deutsche Reich gegründet, was die europäische Landkarte stark veränderte und zu Spannungen mit anderen Großmächten führte.
• 😀 Die europäischen Großmächte (England, Russland, Frankreich, Österreich-Ungarn) sorgten sich über das neue mächtige Deutschland und seine potenziellen Ambitionen.
• 😀 Otto von Bismarcks Außenpolitik hatte zwei Hauptziele: Frankreich isolieren und zeigen, dass Deutschland keine weiteren territorialen Ambitionen hatte.
• 😀 Bismarck wollte einen Zweifrontenkrieg vermeiden und diplomatische Bündnisse knüpfen, um Deutschland vor einem gleichzeitigen Angriff von zwei Seiten zu schützen.
• 😀 Zwischen 1873 und 1887 schloss Bismarck verschiedene Bündnisse, darunter das Drei-Kaiser-Abkommen, den Zweibund und das Dreibund.
• 😀 Das Drei-Kaiser-Abkommen von 1873 sicherte Deutschland die Unterstützung Russlands, falls Frankreich angreifen sollte, und verhinderte einen Zweifrontenkrieg.
• 😀 Der Berliner Kongress von 1878 führte zu Spannungen, da Russland einige Gebiete an Großbritannien und das Osmanische Reich abtreten musste, was das Verhältnis zu Russland belastete.
• 😀 Der Zweibund von 1879 zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn sicherte sich gegenseitige Unterstützung im Falle eines Angriffs von Russland.
• 😀 1881 wurde das Dreikaiserbündnis zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland geschlossen, das den Zweifrontenkrieg erneut verhinderte.
• 😀 Bismarck konnte durch seine geschickte Diplomatie eine Reihe stabiler Bündnisse aufbauen, doch die Machtverhältnisse änderten sich nach 1888 mit dem Aufstieg von Kaiser Wilhelm II.
• 😀 Wilhelm II. änderte die Außenpolitik, indem er sich stärker auf Großbritannien konzentrierte und das Verhältnis zu Russland und Großbritannien verschlechterte, was letztlich zum Ersten Weltkrieg beitrug.

Q & A

Was war das Hauptziel von Otto von Bismarcks Außenpolitik nach der Reichsgründung 1871?

Bismarcks Hauptziel war es, Frankreich zu isolieren und zu verhindern, dass Deutschland in einen Zweifrontenkrieg verwickelt wird. Er wollte außerdem zeigen, dass Deutschland 'saturiert' ist, also keine weiteren Gebietsansprüche oder Kolonien anstrebt.

Warum waren die anderen europäischen Großmächte besorgt über das neu gegründete Deutsche Reich?

Die anderen Großmächte waren besorgt, weil sie die Absichten des neuen, mächtigen Deutschland nicht kannten. Es gab Ängste, dass Deutschland Kolonien anstreben oder Gebiete erobern könnte, was zu Konflikten führen könnte.

Welche zwei großen Ziele verfolgte Bismarck in Bezug auf die Außenpolitik?

Bismarck verfolgte zwei große Ziele: Erstens, die Isolation Frankreichs, um Rachegedanken nach dem verlorenen Deutsch-Französischen Krieg zu verhindern, und zweitens, zu zeigen, dass Deutschland 'saturiert' ist und keine weiteren Gebietsansprüche oder Kolonien anstrebt.

Wie versuchte Bismarck, einen Zweifrontenkrieg zu verhindern?

Bismarck versuchte, einen Zweifrontenkrieg zu verhindern, indem er Bündnisse mit anderen europäischen Mächten schloss, um zu verhindern, dass sich beispielsweise Großbritannien und Russland oder Frankreich und Russland gegen Deutschland verbünden.

Was war das Drei-Kaiser-Abkommen von 1873 und warum war es wichtig?

Das Drei-Kaiser-Abkommen von 1873 war ein Bündnis zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland. Es sicherte Deutschland die Unterstützung von Russland im Falle eines französischen Angriffs und verhinderte einen Zweifrontenkrieg, was für Bismarck von großer Bedeutung war.

Was war der Berliner Kongress von 1878 und welche Rolle spielte Bismarck dabei?

Der Berliner Kongress 1878 war ein diplomatisches Treffen nach einem Krieg zwischen Russland und dem Osmanischen Reich. Bismarck spielte die Rolle des ehrlichen Maklers und vermittelte zwischen den Großmächten, was ihm ein gutes internationales Ansehen verschaffte.

Warum war das Zweibund-Bündnis von 1879 notwendig?

Das Zweibund-Bündnis von 1879 war notwendig, weil die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland nach dem Berliner Kongress 1878 verschlechtert waren. Bismarck sicherte sich deshalb die Unterstützung Österreich-Ungarns im Falle eines Angriffs von Russland.

Was war das Dreikaiserbündnis von 1881 und warum war es ein Erfolg für Bismarck?

Das Dreikaiserbündnis von 1881 war ein Bündnis zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland. Es war ein Erfolg für Bismarck, weil er es schaffte, Russland wieder in das Bündnissystem einzubinden, wodurch der Zweifrontenkrieg weiterhin vermieden wurde.

Wie trugen die geheimen Abkommen, wie der Rückversicherungsvertrag von 1887, zur Stabilität von Bismarcks Außenpolitik bei?

Der Rückversicherungsvertrag von 1887 bekräftigte die Neutralität zwischen Deutschland und Russland im Falle eines Krieges mit einer anderen Macht. Dies trug zur Stabilität von Bismarcks Außenpolitik bei, indem es die Gefahr eines Zweifrontenkriegs weiter verringerte.

Was führte dazu, dass Bismarck 1890 von Kaiser Wilhelm II. entlassen wurde?

Bismarck wurde 1890 von Kaiser Wilhelm II. entlassen, weil Wilhelm II. andere Ansichten in der Außenpolitik hatte. Er wollte Deutschland stärker aufrüsten und sich mehr auf Großbritannien anstatt auf Russland konzentrieren, was zu Spannungen führte und schließlich Bismarcks Rücktritt zur Folge hatte.