Menschen ausgestellt im Zoo - Das dunkle Kapitel Völkerschauen | Panorama 3 | NDR

Summary

Das Video skizziert die dunkle Geschichte der Völkerschauen, bei denen Menschen aus anderen Kulturen als Unterhaltung für europäische Zoobesucher ausgestellt wurden. Der Fokus liegt auf der Erfahrung verschiedener Nachfahren, darunter der des Fußballstars Christian Karembeu, dessen Urgroßvater als sogenannter Kannibale in Hagenbecks Tierpark in Hamburg präsentiert wurde. Die Dokumentation verfolgt Spurensuche nach den betroffenen Menschen und deren Erinnerungen an diese Zeit, die von tiefem Schmerz und Demütigung geprägt ist. Sie erzählen von der Täuschung, Sklaverei und Ausbeutung ihrer Vorfahren, die ohne Zustimmung und oft unter falschen Versprechen nach Europa gebracht wurden. Der Film thematisiert auch die Auseinandersetzung mit dieser vergangenheit und fordert eine offene und ehrliche Reflexion darüber, um den Schmerz zu verarbeiten und Gerechtigkeit für die betroffenen Völker zu fordern.

Takeaways

• 🎟️ Die Hagenbeck'sche Tierpark war ein bedeutender Veranstalter von Völkerschauen in Europa, die als Unterhaltung und Schaustellung von Menschen aus anderen Kulturen dienten.
• 📜 Die Völkerschauen waren ein globales Phänomen, bei dem Menschen aus unterschiedlichen Kulturen als sogenannte 'primitive Völker' ausgestellt wurden.
• 🏆 Christian Karembeu, ehemaliger Fußballspieler und Sportdirektor von Olympiakos Piräus, ist betroffen von der Geschichte seines Urgroßvaters, der als angeblicher Kannibale in Hagenbecks Tierpark ausgestellt wurde.
• 🗺️ Die Spurensuche nach den Nachfahren von Völkerschau-Teilnehmern führt von den Polarmeeren bis nach Chile und zeigt die weitreichende Auswirkung dieser Praktiken.
• 😔 Für viele der betroffenen Menschen und ihre Nachfahren bleibt der Schmerz tief sitzen, und die Erinnerung an diese Zeit ist noch immer präsent.
• 📚 Die Völkerschauen waren Teil eines dunklen Kapitels der Geschichte, das in vielen Fällen bis heute nicht vollständig aufgearbeitet worden ist.
• 🤔 Die Reaktionen auf die Völkerschauen waren gemischt; einige Teilnehmer und ihre Nachfahren haben positive Erlebnisse berichtet, während andere tiefe Traurigkeit und Demütigung empfanden.
• 👥 Die Betroffenen waren oft unter Druck gesetzt, an den Völkerschauen teilzunehmen, und es bestand keine Möglichkeit, der Situation zu entkommen.
• 💔 Die Ausstellungen führten nicht nur zu psychischer Qual, sondern manchmal auch zu physischer Misshandlung und medizinischen Experimenten.
• 📽️ Es gibt Berichte über die kommerzielle Ausbeutung der Völkerschauen, bei denen Menschen als Ware behandelt und für finanziellen Gewinn ausgestellt wurden.
• 🕊️ Einige Nachfahren der Völkerschau-Teilnehmer streben nach Anerkennung und Gerechtigkeit für die Erfahrungen ihrer Vorfahren und fordern eine offene und ehrliche Konfrontation mit dieser Geschichte.

Q & A

Was waren die sogenannten Völkerschauen?

Völkerschauen waren Ausstellungen, bei denen Menschen aus anderen Kulturen als sogenannte 'primitive Völker' oder 'Kannibalen' präsentiert wurden, oft in menschenunwürdigen Bedingungen und mit rassistischen Vorurteilen.

Welche Rolle spielte die Firma Hagenbeck in der Geschichte der Völkerschauen?

Die Firma Hagenbeck war der größte Organisator von Völkerschauen in Europa und hat diese Praktiken in der Öffentlichkeit popularisiert und kommerzialisiert.

Wie wurde Willy Karembeu, der Urgroßvater von Christian Karembeu, in Hagenbecks Tierpark dargestellt?

Willy Karembeu, ein Mitglied des indigenen Volkes Kanak aus der Südsee, wurde als angeblicher Kannibale in Hagenbecks Tierpark ausgestellt.

Was passierte mit den Kanak, nachdem sie von Hagenbeck in Europa ausgestellt wurden?

Die Kanak wurden nach ihrem Aufenthalt in Europa zurück in ihre Heimat geschickt, aber die Erfahrungen und das Leid, das sie durch diese Ausstellungen litten, blieben tief in ihnen sitzen.

Wie hat sich Christian Karembeu persönlich mit der Geschichte seines Urgroßvaters auseinandergesetzt?

Christian Karembeu hat die Geschichte seines Urgroßvaters als eine Quelle der Inspiration und des Widerstands genutzt. Er demonstrierte seine Solidarität, indem er bei der Nationalhymne während der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 stumm blieb, um Aufmerksamkeit für das Schicksal seines Urgroßvaters zu ziehen.

Was war das Ziel der Kanak, als sie ursprünglich nach Europa gereist sind?

Die Kanak waren von Hagenbeck mit falschen Versprechen nach Europa gelockt worden, sie glaubten, sie würden nach Paris fahren, um auf der Kolonialausstellung ihre Heimat zu vertreten.

Wie wurden die Kanak von den Europäern, die sie nach Europa lockten, behandelt?

Die Kanak wurden von den Europäern getäuscht und missbraucht. Sie wurden für ihre Darbietung in Zoos und Völkerschauen genutzt, ohne dass sie sich wirklichen Einblick in die Bedingungen oder die Dauer ihres Aufenthalts hätten verschaffen können.

Wie geht Hagenbecks Tierpark heute mit seiner Vergangenheit als Organisator von Völkerschauen um?

Hagenbecks Tierpark hat Schwierigkeiten, mit der Vergangenheit als Organisator von Völkerschauen umzugehen. Obwohl es Forderungen nach einer öffentlichen Aufarbeitung gibt, ist die Reaktion des Tierparks bisher zurückhaltend und es gab keine offizielle Stellungnahme oder Erklärung seitens des Tierparks in der Darstellung.

Was ist das Schicksal der sogenannten 'Feuerländer', die von Hagenbeck nach Deutschland gebracht wurden?

Die 'Feuerländer', die von Hagenbeck nach Deutschland gebracht wurden, erlebten ein trauriges Schicksal. Mehrere von ihnen starben an Infektionskrankheiten während ihrer Zeit in Europa. Nach ihrem Tod wurden ihre Leichen für wissenschaftliche Untersuchungen verwendet, ohne Zustimmung ihrer Angehörigen.

Was fordert Celina Llanllan von Hagenbeck?

Celina Llanllan, Nachfahrin der 'Feuerländer', fordert von Hagenbeck ein Anerkennen des Leids, das ihre Vorfahren durch die Völkerschauen erlitten haben. Sie möchte, dass die Geschichte nicht vergessen wird und dass Gerechtigkeit geschaffen wird.

Welche Bedeutung haben die Völkerschauen für diejenigen, die teilgenommen haben?

Für die Teilnehmer der Völkerschauen waren die Erfahrungen sehr unterschiedlich. Einige erinnern sich an positive Erfahrungen, andere an Demütigungen und Leid. Die Vielschichtigkeit dieser Erlebnisse zeigt, dass es schwierig ist, eine einheitliche Wahrnehmung dieser Ereignisse zu geben.