Kommer: So viel Steuern sparen Buy-and-Hold-Anleger
Summary
TLDRIn diesem Interview wird die steuerliche Vorteilhaftigkeit der Buy-and-Hold-Strategie in der Geldanlage diskutiert. Dr. Gert Kommer erklärt, wie langfristiges Investieren in Aktien durch die Verzögerung von Steuerzahlungen auf Kursgewinne zu höheren Renditen führt. Im Vergleich zu aktiven Anlagestrategien, die jährlich Steuern auf realisierte Gewinne erfordern, ermöglicht die Buy-and-Hold-Strategie eine stärkere Kapitalvermehrung durch den Zinseszinseffekt. Der Unterschied wird besonders nach langen Anlagezeiträumen deutlich, wodurch Anleger von Steuerersparnissen und reduzierten Transaktionskosten profitieren. Darüber hinaus wird die Wahl zwischen ETFs und Einzelaktien als eine Entscheidung über Zeitaufwand und Risiko betrachtet.
Takeaways
- 😀 Die Altersvorsorge in Deutschland ist ein ungelöstes Problem, besonders mit Blick auf die nachfolgende Lösung für das Riester-System.
- 😀 Das geplante Altersvorsorgedepot soll steuerbegünstigtes Investieren in Aktien fördern, jedoch ist die Zukunft des Projektes aufgrund politischer Unsicherheiten unklar.
- 😀 Die Buy-and-Hold-Strategie kann dazu beitragen, Steuerzahlungen in die Zukunft zu verschieben, was langfristig zu höheren Renditen führt.
- 😀 Durch das Verzögern der Steuerzahlungen auf Kursgewinne bleibt mehr Kapital für Investitionen und wird vom Zinseszinseffekt profitiert.
- 😀 Ein aktiver Anleger muss jedes Jahr Steuern auf realisierte Kursgewinne zahlen, während ein Buy-and-Hold-Anleger dies nur beim Verkauf nach vielen Jahren tun muss.
- 😀 Nach 10 Jahren hat der Buy-and-Hold-Anleger bereits eine um 5% höhere Rendite als der aktive Anleger, und dieser Unterschied wächst mit der Zeit.
- 😀 Der effektive Steuersatz eines Buy-and-Hold-Anlegers sinkt über Zeit, während der aktive Anleger jährlich hohe Steuern zahlen muss.
- 😀 Der steuerliche Vorteil der Buy-and-Hold-Strategie wird oft übersehen, insbesondere in der Finanzbranche, die eher zu häufigem Trading anregt, um Transaktionsgebühren zu generieren.
- 😀 Die steuerlichen Vorteile von Buy-and-Hold gelten für alle Anlagetypen, sei es Einzelaktien, Fonds oder ETFs, was diese Strategie vielseitig einsetzbar macht.
- 😀 Für Anleger, die keine Zeit für ständige Marktanalysen haben, kann ein ETF-Investment eine einfachere Alternative zur Einzelaktienstrategie sein, ohne auf steuerliche Vorteile zu verzichten.
Q & A
Wie trägt die Buy-and-Hold-Strategie zur Reduzierung der Nebenkosten eines Kapitalmarktportfolios bei?
-Die Buy-and-Hold-Strategie reduziert die Nebenkosten eines Portfolios, indem sie Steuerzahlungen auf Kursgewinne in die Zukunft verschiebt. Im Gegensatz zum aktiven Anleger, der jedes Jahr realisierte Kursgewinne versteuern muss, kann der Buy-and-Hold-Anleger diese Steuerzahlungen aufschieben, was den Zinseszinseffekt begünstigt.
Warum ist der steuerliche Vorteil bei der Buy-and-Hold-Strategie so signifikant?
-Der steuerliche Vorteil entsteht, weil der Buy-and-Hold-Anleger Kursgewinne nicht jährlich versteuern muss. Stattdessen wird die Steuerzahlung auf die Kursgewinne erst am Ende des Investitionszeitraums fällig, wodurch der Anleger das Kapital weiter investieren kann, was zu einer höheren Rendite führt.
Wie wirkt sich der steuerliche Unterschied zwischen aktiven Anlegern und Buy-and-Hold-Anlegern auf das Endvermögen aus?
-Der steuerliche Unterschied führt dazu, dass ein Buy-and-Hold-Anleger über die Jahre hinweg eine deutlich höhere effektive Nachsteuerrendite erzielt. Nach 30 Jahren liegt die effektive Nachsteuerrendite eines Buy-and-Hold-Anlegers bei 8,1%, während ein aktiver Anleger nur 7% erreicht, was zu einem größeren Endvermögen führt.
Was ist der Zinseszinseffekt, und wie verstärkt er den Vorteil der Buy-and-Hold-Strategie?
-Der Zinseszinseffekt bedeutet, dass die Erträge auf das investierte Kapital nicht nur auf das ursprünglich investierte Geld, sondern auch auf die bereits erzielten Erträge berechnet werden. Bei der Buy-and-Hold-Strategie wird der Steuerbetrag nicht jährlich abgezogen, sodass der Anleger auch von Zinsen auf die Steuerersparnis profitiert, was das Endvermögen über Jahre hinweg deutlich steigert.
Warum wird der Steuervorteil der Buy-and-Hold-Strategie in der Finanzbranche häufig nicht hervorgehoben?
-Die Finanzbranche hat ein Interesse daran, dass Anleger häufig handeln, da jedes Transaktionsgeschäft zu Gebühren führt, die den Finanzinstituten zugutekommen. Daher wird der Steuervorteil der Buy-and-Hold-Strategie oft nicht betont, da dies das Geschäftsmodell von Banken, Vermögensverwaltern und Neobrokern beeinträchtigen würde.
Wie beeinflussen Dividenden die steuerliche Situation eines Anlegers im Rahmen der Buy-and-Hold-Strategie?
-Dividenden werden unabhängig von der Strategie jedes Jahr versteuert. Das bedeutet, dass es bei der Buy-and-Hold-Strategie keinen steuerlichen Vorteil in Bezug auf Dividenden gibt, da diese direkt besteuert werden, auch wenn die Aktien über Jahre gehalten werden.
Was sind die Unterschiede zwischen der Besteuerung von Dividenden und Kursgewinnen?
-Dividenden werden jährlich versteuert, während Kursgewinne erst beim Verkauf der Aktien besteuert werden. Bei der Buy-and-Hold-Strategie können Anleger die Besteuerung von Kursgewinnen aufschieben, was zu einem steuerlichen Vorteil führt, während Dividenden jährlich versteuert werden müssen.
Welche Argumente gibt es für die Wahl eines breit diversifizierten ETF im Vergleich zur Buy-and-Hold-Strategie für Einzelaktien?
-Ein ETF bietet eine einfache Möglichkeit, sich breit zu diversifizieren und in verschiedene Märkte zu investieren, ohne die Notwendigkeit einer aktiven Analyse und Auswahl von Einzelaktien. Für Anleger, die keine Zeit für umfangreiche Aktienanalysen haben, ist der ETF eine bequeme Option, während Buy-and-Hold für Einzelaktien eine tiefere Auseinandersetzung mit der Marktanalyse erfordert.
Warum funktioniert Stock Picking und Market Timing oft schlecht für die meisten Anleger?
-Stock Picking und Market Timing erfordern eine präzise Auswahl von Aktien und den richtigen Zeitpunkt für Käufe und Verkäufe. Die meisten Anleger treffen jedoch falsche Entscheidungen, was zu schlechteren Ergebnissen führt. Hinzu kommen Transaktionskosten, die den Erfolg weiter schmälern, weshalb die Buy-and-Hold-Strategie langfristig oft bessere Ergebnisse liefert.
Wie wirkt sich die steuerliche Behandlung von Kapitalgewinnen in verschiedenen Ländern auf die Buy-and-Hold-Strategie aus?
-In vielen Ländern, wie etwa in den USA oder Österreich, werden Kapitalgewinne besteuert, jedoch meist erst bei realisierten Gewinnen. Die Buy-and-Hold-Strategie profitiert in diesen Ländern vom Aufschub der Steuerzahlungen, was den Zinseszinseffekt verstärkt. In der Schweiz gibt es dagegen keine Besteuerung von Kapitalgewinnen, was für Anleger in dieser Region einen besonderen Vorteil darstellt.
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