Das Leben von Wladimir Putin

Summary

Dieses Video präsentiert eine umfassende Biografie von Wladimir Putin, vom Arbeitersohn in Leningrad über seine Karriere im KGB und seine politische Aszension in Russland bis hin zu seiner heutigen Rolle als mächtiger Staatsmann. Es beleuchtet seine frühen Jahre, seine Zeit in Dresden, seine Rückkehr nach der Sowjetunion und seine strategische Positionierung in der russischen Politik. Es zeigt auch seine Bemühungen, Russlands internationale Stärke wiederherzustellen und seine Auseinandersetzungen mit der Ukraine, die sein hohes Ansehen in Russland stärken.

Takeaways

• 😀 Wladimir Putin wurde am 7. Oktober 1952 in Leningrad (heute Sankt Petersburg) geboren und stammt aus einer Arbeiterfamilie.
• 🏆 Putin war erfolgreicher Judoka und wurde Stadtmeister. Er zeichnet sich durch seine Disziplin und Zielstrebigkeit aus.
• 🎓 Nach dem Studium des Rechts in Leningrad trat er 1975 dem KGB bei und wurde 1985 nach Dresden, in die DDR, geschickt.
• 🔍 In der DDR sollte Putin für den KGB Spionage gegen die NATO betreiben und potenzielle Agenten rekrutieren.
• 🏡 Putin lernte in Deutschland die Sprache und hat auch seine damalige Frau und zwei Töchter, die später Deutschlehrerin wurde, mitgenommen.
• 🌐 Nach der Rückkehr in die UdSSR und dem Zusammenbruch der Sowjetunion begann Putin eine Karriere in der Politik, unterstützt durch seine Kontakte aus dem Geheimdienst.
• 🔝 Er stieg schnell in den 1990er Jahren auf und wurde 1999 zum Ministerpräsidenten und kurz darauf zum Präsidenten von Russland.
• 💥 Putin nutzt den zweiten Tschetschenienkrieg, um seine Position als starker Führer zu etablieren und erhält dadurch Sympathien in der Bevölkerung.
• 🌟 Seine Präsidentschaftszeit ist gekennzeichnet von einer wachsenden Kontrolle über Medien, Wirtschaftssektoren und eine Verschärfung der politischen Landschaft.
• 🌍 Unter Putins Führung expandierte Russlands Einfluss auf die internationale Bühne, einschließlich der Annexion der Krim und der Unterstützung für Separatisten in der Ukraine.

Q & A

Woher stammt Wladimir Putin und in welchem Jahr wurde er geboren?

Wladimir Putin stammt aus Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, und wurde am 7. Oktober 1952 geboren.

Was war die berufliche Tätigkeit von Putins Eltern und wie beeinflusste das seine Kindheit?

Putins Eltern waren Fabrikarbeiter, was bedeutete, dass er in eher ärmlichen Bedingungen aufwuchs. Dies formte sein frühes Selbstständigkeit und Kampfgeist.

Welche sportlichen Aktivitäten betrieb der junge Wladimir Putin und welche Erfolge erzielte er?

Der junge Wladimir普京 betrieb Kampfsport und wurde Stadtmeister im Judo.

In welchem Jahr trat Wladimir Putin dem KGB bei und welche Aufgaben hatte er dort?

Wladimir Putin trat dem KGB im Jahr 1975 bei. Seine Aufgaben umfassten die Rekrutierung von Personen, die mit dem KGB zusammenarbeiten wollten, sowie Spionage gegen die NATO und andere westliche Länder.

Was war Putins erste politische Position nach seiner Zeit im KGB und wie beeinflusste diese seine Karriere?

Nach seiner Zeit im KGB wurde Putin zur Rechten Hand des Bürgermeisters von Sankt Petersburg, Anatoli Sobtschak. Diese Position half ihm, an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft zu arbeiten und ihm spätere politische Karriere zu ermöglichen.

Wie wurde Putin zum ersten Mal zum russischen Ministerpräsidenten ernannt und in welchem Jahr geschah das?

Putin wurde zum ersten Mal zum russischen Ministerpräsidenten ernannt, nachdem Boris Jelzin ihn im August 1999 zu diesem Amt ernannt hatte.

Was war der Hintergrund für Putins plötzliche Ernennung zum Präsidenten Russlands?

Putin wurde zum Präsidenten ernannt, als Boris Jelzin überraschend am 31. Dezember 1999 zurücktrat und gemäß der Verfassung Putin, der damalige Ministerpräsident, sein Nachfolger wurde.

Wie hat Putins Politik die wirtschaftlichen Bedingungen in Russland beeinflusst?

Unter Putins Führung wurde die russische Wirtschaft durch staatlichen Einfluss in der Öl- und Gasindustrie gestärkt, was zu einem Anstieg des Lebensstandards für viele Bürger führte.

Wie hat Putins Haltung gegenüber der Pressefreiheit und politischen Gegnern die politische Landschaft in Russland geprägt?

Unter Putins Regierung wurde die politische Landschaft in Russland autoritärer, mit Einschränkungen der Pressefreiheit und einer zunehmenden Unterdrückung von politischen Gegnern und Journalisten.

Was ist Putins Haltung zur Wiederherstellung Russlands als Weltmacht und wie versucht er dies zu erreichen?

Putin sieht die Wiederherstellung Russlands als Weltmacht als eines seiner Hauptziele an und versucht dies durch die Ausweitung des russischen Einflussbereichs sowohl in der direkten Nachbarschaft, wie in der Ukraine, als auch weltweit zu erreichen.

Outlines

00:00

🇷🇺 Wladimir Putins frühe Jahre und Aufstieg

Der erste Absatz des Video-Skripts beschreibt die Herkunft und frühen Jahre von Wladimir Putin, der am 7. Oktober 1952 in Leningrad (heute Sankt Petersburg) als Sohn von Fabrikarbeitern und Kriegsverwundeten geboren wurde. Er wuchs als Einzelkind auf und entwickelte eine zielstrebige Persönlichkeit, die sich durch Kampfsport und Judo äußerte. Nach dem Studium des Rechts in Leningrad trat er in die Dienste des KGB, wo er auch in Dresden in der DDR stationiert wurde. Sein Aufstieg begann, als er in die Nähe von Anatoli Sobtschak kam, dem Bürgermeister von Sankt Petersburg, und später in Moskau der Regierung von Boris Jelzin angehörte.

05:01

🚀 Putins politischer Aufstieg und Präsidentschaft

Der zweite Absatz erzählt von Putins schnellem Aufstieg in der russischen Politik. Er wurde 1999 zum Ministerpräsidenten ernannt und übernahm nach Jelzins Rücktritt plötzlich das Amt des Präsidenten. Putin präsentierte sich als starker Mann, insbesondere durch seine Haltung im zweiten Tschetschenienkrieg. Sein Image als fürsorglich und stark wurde durch verschiedene öffentliche Auftritte, darunter auch mit nacktem Oberkörper, weiter gefestigt. Er gewann die Präsidentschaftswahl 2000 mit einer Mehrheit von 53 Prozent und begann seine Amtszeit mit einer Versprechung der Stabilität und Zusammenarbeit mit dem Westen.

10:01

🛑 Putin und die Entwicklung der russischen Politik

Der dritte Absatz thematisiert die autoritären Züge in Putins Regierung und die Auseinandersetzungen mit Oligarchen, die nicht der Regierung loyal gegenüberstanden. Putin konzentrierte sich darauf, die Kontrolle über strategisch wichtige Sektoren wie Öl und Gas zu erhalten, und nutzte den steigenden Ölpreis, um die russische Wirtschaft zu stärken. Er setzte sich auch für eine Wiederherstellung der Ehre und Würde Russlands ein und verfolgte ein Ziel, den russischen Einflussbereich sowohl in der unmittelbaren Nachbarschaft als auch weltweit auszudehnen, was zu Konflikten mit dem Westen und einer Verschlechterung der Beziehungen führte.

Keywords

💡Wladimir Putin

Wladimir Putin ist der zentrale Charakter des Videos und der russische Präsident. Er wird als mächtiges und polarisierendes politisches Geschöpf dargestellt, das sowohl nationale als auch internationale Politik beeinflusst. Im Video wird seine Karriere, seine Persönlichkeit und seine politischen Entscheidungen von seiner Geburt in Leningrad bis hin zu seiner aktuellen Rolle als Führer Russlands untersucht.

💡KGB

Das KGB, die Abkürzung für Komitee für Staatssicherheit, war der geheime Staatsdienst der Sowjetunion. Im Video wird erwähnt, dass Putin im KGB begann, was eine wichtige Etappe in seiner Karriere war und ihm eine solide Ausbildung in Geheimdienstarbeit und politischem Handeln gab. Dies prägte seine späteren politischen Ansichten und Methoden.

💡Sowjetunion

Die Sowjetunion, auch als UdSSR bekannt, war ein sozialistischer Staat, der bis zu ihrer Auflösung 1991 existierte. Im Video wird auf die Zeit der Sowjetunion zurückgeblickt, um Putins Hintergrund und frühe Karriere zu verstehen. Die Auflösung der Sowjetunion war ein Wendepunkt, der auch Putins politische Karriere beeinflusste.

💡Demokratie

Der Begriff Demokratie wird im Kontext der politischen Veränderungen in Russland nach der Auflösung der Sowjetunion erwähnt. Im Video wird gezeigt, wie die demokratischen Institutionen in Russland in den 1990er Jahren schwierig gestartet haben und wie Putin später die demokratischen Verfahren beeinflusste und seine Macht konsolidierte.

💡Tschetschenienkrieg

Der Tschetschenienkrieg war ein Konflikt zwischen Russland und dem Tschetschenien, einem Republik der Russischen Föderation. Im Video wird der zweite Tschetschenienkrieg als ein Ereignis beschrieben, das Putins Image als starker Führer stärkte und ihm populäre Unterstützung einbrachte.

💡Öl- und Gasindustrie

Die Öl- und Gasindustrie ist ein Schlüsselsektor in Russland und wurde unter Putins Führung zu einem staatlich kontrollierten Bereich. Im Video wird erwähnt, wie Putin die Kontrolle über diese Industrie zentralisierte, um die wirtschaftliche Macht Russlands zu stärken und seine politische Position zu sichern.

💡Autoritarismus

Autoritarismus beschreibt ein politisches System, in dem die Macht zentralisiert ist und die Opposition eingeschränkt ist. Im Video wird普京s Regime als zunehmend autoritär beschrieben, mit einer Zensur der Medien und Einschränkungen für politische Gegner.

💡Pressefreiheit

Pressefreiheit ist das Recht, Informationen frei zu veröffentlichen und zu erhalten, ohne staatliche Zensur. Im Video wird darauf hingewiesen, dass die Pressefreiheit in Russland unter Putin signifikant eingeschränkt wurde, was die Kontrolle über die Informationen und die öffentliche Meinung beeinflusst.

💡Weltmacht

Ein Weltmacht ist ein Land, das eine führende Rolle in globalen Angelegenheiten hat. Im Video wird Putins Bestreben, Russland wieder zu einer Weltmacht zu machen, hervorgehoben, was seine外交政策 und seine Bemühungen, den Einfluss Russlands auf der internationalen Bühne auszuweiten, umfasst.

💡Krimkrise

Die Krimkrise bezieht sich auf die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014. Im Video wird dies als ein Beispiel für Putins Fähigkeit, seine politischen Ambitionen durch und mit Unterstützung der russischen Öffentlichkeit zu verwirklichen, obwohl es zu internationalen Protesten und Sanktionen führte.

Highlights

Wladimir Putin, geboren 1952 in Leningrad, hat eine beeinflussende und kontroverse politische Karriere.

Putin stammt aus Arbeiterklasse-Ursprung und ist als Einzelkind aufgewachsen.

Sein Vater war Kriegsverwundeter, seine Mutter überlebte die deutsche Belagerung Leningrads.

Putin lernte Kampfsport und wurde Stadtmeister im Judo.

Er studierte Jura in Leningrad und entwickelte Fähigkeiten im Menschen einschätzen.

Putin trat 1975 dem KGB bei und wurde 1985 nach Dresden geschickt.

In der DDR sollte er für den KGB Spionage gegen die NATO betreiben.

Putin war nicht ideologisch an der Sowjetunion gebunden, sondern eher auf seine Karriere bedacht.

Er lernte die deutsche Sprache und seine Familie lebte in Deutschland.

Nach der Rückkehr in die UdSSR begegnete er politischen Umwälzungen und der Sowjetunionszerfall.

Putin begann eine Karriere in der Politik, als er der Bürgermeister von Sankt Petersburg zur Seite stand.

Er wurde 1998 Chef des Geheimdienstes und Vorsitzender im Nationalen Sicherheitsrat.

Als Ministerpräsident wurde Putin im August 1999 ernannt.

Putin wurde 1999 überraschend zum russischen Präsidenten ernannt.

Er versprach in seiner ersten Ansprache Stabilität und Wohlstand für Russland.

Putins Präsidentschaftswahl 2000 gewann er mit 53 Prozent der Stimmen.

Er konzentrierte sich auf wirtschaftliche Reformen und erhöhte staatlichen Einfluss in der Öl- und Gasindustrie.

Die Wirtschaft Russlands wuchs und der Lebensstandard verbesserte sich.

Putin verfolgte eine Politik der Stärkung Russlands als Weltmacht.

Er setzte sich für die Wiederherstellung der Ehre und Würde Russlands ein.

Putins politische Gegner und Journalisten in Russland leben oft in Gefahr.

Russland unter Putin spielte eine zentrale Rolle in internationalen Konflikten.

Putins Zustimmungswerte in Russland stiegen nach dem Krim-Konflikt.

Forbes nannte Putin mehrmals zum mächtigsten Mann der Welt.

Transcripts

Ihr wisst, auf diesem Kanal hier geht es um Geschichte.

Wie kann es also sein, dass dieses Video hier

eine lebende Person betrachtet, eine, die sogar noch im Amt ist?

Wladimir Putin ist alles,

aber nicht Geschichte.

Immer wieder bestimmt er die Nachrichten, auch aktuell wieder.

Aber wir finden, ein Blick in die Vergangenheit kann helfen,

Putin und seine Politik ein bisschen besser zu verstehen.

Deshalb kommt hier ein Video zur Geschichte Wladimir Putins.

Die Geschichte einer mächtigen und polarisierenden Persönlichkeit.

(Rattern, Glöckchen)

Wladimir Wladimirowitsch Putin wird am siebten Oktober 1952

in Leningrad geboren,

dem heutigen Sankt Petersburg.

Es ist die zweitgrößte Stadt Russlands,

und nach dem Zweiten Weltkrieg ein Zentrum der Industrie.

Putins Eltern sind Fabrikarbeiter.

Er stammt also aus typischen Arbeiterverhältnissen.

Das heißt, eher ärmliche Bedingungen.

Sein Vater ist Kriegsverwundeter,

seine Mutter hat die deutsche Belagerung Leningrads überlebt.

Eine Riesenqual.

Das ist die Version, die Putin selbst gerne verbreitet.

Es gibt auch einige, die diese Darstellung schon angezweifelt haben.

Die offizielle Version geht so weiter:

Seine beiden älteren Brüder sterben früh,

und er wächst als Einzelkind auf.

Als einziges überlebendes Kind zweier arbeitender Eltern.

Das bedeutet, Putin ist schon früh auf sich gestellt.

Leute, die ihn von früher kennen, erzählen,

dass er schon als Kind lernte, sich durchzusetzen.

Wenn nötig auch handgreiflich.

Er betreibt Kampfsport, wird Stadtmeister im Judo.

Der junge Wladimir ist frech, zielstrebig,

diszipliniert und verfügt über einen scharfen Witz.

Nach der Schule bleibt er in Leningrad und studiert Jura.

Ihm kommt entgegen, dass er Menschen gut einschätzen kann.

Putin kann sehr gewinnend sein,

berichten die, die ihm begegnet sind.

Wenn man verstehen will, wie Putin tickt,

dann muss man sich anschauen wie und wo Putin

nach dem Studium Karriere macht.

Nämlich: im Komitee für Staatssicherheit,

beim Ministerrat der UdSSR.

Kurz KGB.

KGB ist der gefürchtete Geheimdienst der Sowjetunion.

Er soll die Macht der kommunistischen Partei sichern.

Dafür schreckt er vor nichts zurück.

Wer stört, wird eingeschüchtert.

Weggesperrt, psychisch gefoltert

oder auch umgebracht.

Kontrolle ist alles.

Der Geheimdienst wirbt Wladimir Putin im Jahr 1975 an.

1985 wird er nach Dresden geschickt, in die DDR.

Die DDR ist ein Frontstaat im Kalten Krieg

und ein wichtiger Verbündeter.

Aber die KGB-Leute, die nach Dresden müssen,

wissen, dass sie keinen Top-Job ergattert haben.

Putin ist nicht von Beginn an ein Überflieger,

der steil Karriere macht.

Er soll in Dresden Leute anwerben,

die mit dem KGB zusammenarbeiten wollen.

Außerdem soll er gegen den Feind, gegen die NATO,

das Militärbündnis vieler westlicher Staaten spionieren.

Die wenigen Geheimdienstkollegen,

die über den heutigen russischen Präsidenten sprechen,

die meinen, er sei gegenüber seinen Vorgesetzten unterwürfig gewesen.

Er habe die Befehle loyal umgesetzt.

Ideologisch habe er aber nicht an der Sowjetunion gehangen.

Das bedeutet, er erfüllt seine Pflicht sorgfältig,

denkt dabei aber vor allem an die eigene Karriere.

In seiner Zeit in Deutschland lernt Putin auch die deutsche Sprache,

die er heute noch beherrscht.

Auch seine damalige Frau Ljudmila, mit der er zwei Töchter hat,

lernt Deutsch und wird später sogar in Russland Deutschlehrerin.

Im Januar 1990 kehren die Putins nach Leningrad zurück.

Die Sowjetunion zerfällt.

"Glasnost" und "Perestroika" sind die Schlagworte dazu.

Alles ist im Umbruch, es gibt Reformen für mehr Demokratie.

Darüber haben wir auch schon mal 'n Video gemacht, oben aufm "I".

Ein Jahr später 1991 ist es mit der Sowjetunion endgültig vorbei.

Viele Mitgliedstaaten wie die Ukraine spalten sich ab.

Und in Russland entsteht die Russische Föderation,

die Erste Republik der russischen Geschichte.

Aber die neue Demokratie hat einen schwierigen Start.

Neben dem Verlust der Weltmachtstellung

prägen politische Krisen und Wirtschaftsnot

die 1990er-Jahre in Russland.

Auch in Putins Heimatstadt Leningrad,

das jetzt wieder Sankt Petersburg heißt.

Hier kontrolliert in den frühen 1990er-Jahren die russische Mafia

viele Wirtschaftszweige.

Ohne Schmiergeld läuft da wenig.

Deshalb beauftragt die Politik den Geheimdienst,

dessen Strukturen aus der Sowjetzeit größtenteils erhalten bleiben,

wieder für Recht und Ordnung zu sorgen.

Dadurch beginnt Putin, an der Nahtstelle

zwischen Politik und Wirtschaft zu arbeiten.

Als Oberstleutnant beim Geheimdienst kann man kaum bessere Jobs finden.

Er wird wegen seiner Sprachkenntnisse

und vor allem den deutschen Auslandserfahrungen

sehr geschätzt.

So steigt er zur Rechten Hand des Sankt Petersburger Bürgermeisters

Anatoli Sobtschak auf.

Putin organisiert Dinge.

Das heißt, er kümmert sich um das, was wichtig ist.

Er befasst sich aber vor allem mit westlichen Investoren.

Und das aus Sicht seines Arbeitgebers sehr effektiv.

Immer wieder gibt es auch Gerüchte wegen Korruption.

Und dann scheitert Sobtschak überraschend bei den Wahlen 1996.

Putin verliert seine Stellung.

Das zeigt ihm, dass die Demokratie unberechenbar ist.

Lange ist Putin allerdings nicht arbeitslos.

Er hat sehr einflussreiche, sehr reiche Freunde.

Diese Kontakte verhelfen ihm zum neuen Posten in Moskau.

Bald schon kommt er in die Nähe des Präsidenten Boris Jelzin,

arbeitet in seinem Stab mit.

Mitte des Jahres 1998 macht Jelzin Putin zum Chef des Geheimdienstes

und Vorsitzenden im Nationalen Sicherheitsrat.

Seine Aufgabe soll auch darin bestehen,

Korruptionsermittlungen gegen Jelzin und dessen Familie zu behindern.

Das erledigt Putin.

Am 9. August 1999 steigt er dann zum Ministerpräsidenten auf.

Dem zweiten Mann im Staat hinter Jelzin.

Bis dahin ist er politisch noch kein Big Player.

Die breite Masse kennt ihn kaum.

Und kaum jemand ahnt damals,

wie dieser Mann das Land bald prägen wird.

Bitte entschuldigt die vereinfachende Metapher,

aber wenn es einen raketenhaften Aufstieg gibt,

dann legt Putin ihn jetzt hin.

Sofort kann er sich als starker Mann inszenieren.

Denn zur gleichen Zeit beginnt der zweite Tschetschenienkrieg.

Mit dem Zerfall der Sowjetunion haben die Unabhängigkeitsbewegungen

in Tschetschenien, im Nordkaukasus Auftrieb bekommen.

Was zu zwei Kriegen führt.

Als Ministerpräsident lässt Putin die Armee hart zuschlagen.

Das bringt ihm Sympathien in der Bevölkerung.

Zumindest außerhalb Tschetscheniens.

In der Nacht des 31. Dezember 1999 auf den ersten Januar 2000

feiern die Menschen weltweit den Beginn eines neuen Jahrtausends.

Selten gab es eine ausgelassene Party.

Das gilt auch für die russische Hauptstadt Moskau.

Viele Feiernde bekommen nicht mit, dass sich ihr Präsident Jelzin

in dieser Nacht an sie wendet.

Völlig überraschend tritt er damals

als Russlands erstes demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt zurück

Sein Nachfolger wird gemäß der Verfassung

der amtierende Ministerpräsident,

Wladimir Putin.

Mit 47 Jahren hat er es plötzlich an die Spitze einer Atommacht geschafft.

In seiner ersten Ansprache verspricht er:

Im Westen nimmt man das freundlich auf.

Putin wird überall hofiert.

Er ist jung und dynamisch.

Scheinbar sehr zurückgenommen und höflich, prowestlich.

2001 spricht Putin vor dem Deutschen Bundestag.

Größtenteils auf Deutsch,

damals redet er von einer guten Zusammenarbeit

zwischen seinem Land und Europa.

(Putin:) Ich bin überzeugt,

wir schlagen heute eine neue Seite

in der Geschichte unserer bilateralen Beziehung auf.

Und wir leisten damit unseren zusammenen ... gemeinsamen Beitrag

zum Aufbau des Europäischen Hauses.

(Applaus)

Von Beginn an gibt sich Putin aber auch streng.

Drei Monate nach seinem Amtsantritt ereignen sich im Jahr 2000

mehrere Bombenanschläge in großen Städten,

als deren Täter tschetschenische Separatisten ausgemacht werden.

Bis heute ist nicht ganz geklärt, ob das wirklich so stimmt.

Auf jeden Fall zeigt Putin den Russen,

dass er ein starker Mann ist.

Auch später sagt er noch einmal über Terroristen aus dem Nordkaukasus,

man muss die Höhlen finden und sie wie Ratten vernichten.

Die Inszenierung Putins als starker Mann

wird später immer weitergetrieben.

Erst steht er als fürsorglicher Oberbefehlshaber

in einem Krankenhaus,

dann übt er Judo, er schwimmt, er reitet.

Er fischt und jagt.

Gern auch mit nackten Oberkörper, die Bilder kennt ihr wahrscheinlich.

Man mag das lustig finden, aber Fakt ist,

vielen in Russland gefällt es, wie Putin seine Stärke demonstriert.

Der unerschrockene Anführer in unruhigen Zeiten.

Der Mann, der das Land aus der Wirtschaftskrise geholt hat.

Er trifft den Nerv vieler Landsleute.

Viel Russen empfinden die vergangenen Jahre als Niedergang, als Schande.

Hier baut Putin auf, er verspricht die Wiederherstellung

der Ehre und Würde Russlands, als vieles auseinanderzubrechen droht.

Zunächst hatten die Tschetschenen die russischen Truppen zurückgeschlagen.

Jetzt führt Putin einen harten, schnellen Krieg und er siegt.

Er drängt die Separatisten zurück.

Putin ist nach Jelzins Rücktritt ohne Wahl ins Amt gekommen.

Als erfolgreicher Kriegsherr gewinnt er die Präsidentschaftswahl

im Jahr 2000 mit 53 Prozent.

Wer genau hinschaut, erkennt aber schon damals,

dass die anderen Kandidaten viel weniger Fernsehzeit abbekommen

als Putin.

Alle erwarten, dass Jelzins Günstling seine Politik fortführt.

Aber das ist nicht so.

Putin verändert wirtschaftlich einiges

nach der unregulierten Marktwirtschaft unter Jelzin.

In manchen Bereichen will er mehr staatlichen Einfluss.

Vor allem in der wichtigen Öl- und Gasindustrie.

Russland ist reich an Öl und Gas.

Da kommt Putin der steigende Ölpreis der 2000er entgegen.

Die Wirtschaft wächst,

der Lebensstandard vieler Russen verbessert sich.

Bis heute rechnen ihm das viele hoch an.

In seiner ersten Amtszeit scheint Putin aufzuräumen.

Er lässt Behördenchefs, Gewerkschafter und Gouverneure

vor laufender Kamera antreten, nimmt ihre Berichte entgegen

und erteilt Anweisungen.

Wenn nötig, ermahnt er die Männer.

Der Landesvater, der sich kümmert.

Streng, aber gerecht.

2003 lässt Putin die Oligarchen im Kreml antanzen.

Das sind die Männer, die in der Umbruchszeit

riesige Firmenimperien schaffen konnten.

Und dadurch sagenhaft reich wurden.

Männer, die bisher davon ausgehen, dass sie im Land den Ton angeben.

Das ändert sich jetzt, zumindest für die,

die Putin gegenüber nicht loyal sind.

Kritiker, wie der Ölmilliardär Michail Chodorkowski,

landen hinter Gittern oder sogar in Straflagern.

Aber nicht nur Putin-kritischen Oligarchen geht es so.

Unter Putin bekommt das politische System in Russland

im Laufe der Jahre immer mehr autoritäre Züge.

Vor allem Journalisten, die nachbohren und enthüllen,

leben oft in Gefahr.

In der Rangliste der Pressefreiheit von "Reporter ohne Grenzen"

liegt Russland inzwischen auf Platz 150 von 180 Staaten.

Auch politische Gegner müssen um ihre Sicherheit fürchten.

Wie der Aktivist Alexei Nawalny,

zu dem hab ich mal 'n Video gemacht, auf dem "I".

Da erfahrt ihr, warum seine Person ambivalent betrachtet werden kann.

Schaut da gerne rein.

Ansonsten arbeitet Putin mit Symbolen.

Er führt die alte sowjetische Hymne wieder ein, zumindest die Melodie.

Der Zusammenbruch der Sowjetunion war für Putin, so sagte er 2005:

Die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts.

Das ist wichtig, zu verstehen.

Denn wie schon erwähnt, hing er nicht ideologisch an der Sowjetunion,

dem Kommunismus, ihm geht es um Russlands Stellung als Weltmacht.

Was die Sowjetunion noch war damals.

Ziel seiner Politik ist es,

den russischen Einflussbereich auszudehnen.

In der direkten Nachbarschaft und weltweit.

Beispiel Ukraine: Russland besetzt 2014 die Krim.

Kurze Zeit später kämpfen im Osten der Ukraine

Separatisten gegen das ukrainische Militär.

Mit Unterstützung aus Russland,

auch dazu findet ihr oben auf dem "I" ein Video.

Putins Zustimmungswerte in Russland steigen damals enorm.

Putin, der Mann, der anpackt und die Nation zu alter Stärke führt.

Das hält bis heute an.

Unterstütz natürlich auch durch die russischen Staatsmedien.

Laut einer Umfrage der Stiftung Öffentliche Meinung

glauben 86 Prozent der Russen, ihr Land sei in der Welt gefürchtet.

Und was ist aus der Beziehung mit dem Westen geworden,

die zu Beginn so gut zu sein schien?

Einige Biographen meinen, Putin wäre anfangs ehrlich

an einer Zusammenarbeit mit dem Westen interessiert gewesen.

Aber der Westen hätte seine ausgestreckte Hand nicht ergriffen.

Man hat ihn als 'nen Regionalfürsten betrachtet.

Daraufhin habe Putin sich enttäuscht abgewandt.

Putin lässt sich stattdessen mit Staatschefs ein,

die Freunde brauchen können, wie Assad,

der in Syrien einen Bürgerkrieg führt.

Russland ist zu einem wichtigen Akteur

in internationalen Konflikten geworden,

an denen man am Verhandlungstisch nicht vorbeikommt.

Das ist ein Erfolg für ihn.

Es ärgert ihn, wenn nur von den USA und China

als Supermacht gesprochen wird, er will ebenbürtig sein.

Wie geht's weiter mit Wladimir Putin?

Wie wird sich der Konflikt mit der Ukraine entwickeln?

Das muss ich zum Glück nicht auf diesem Geschichtskanal beantworten.

Aber was ich noch aus der Geschichte weiß, ist,

das Magazin Forbes hat Putin mehrfach

zum mächtigsten Mann der Welt erklärt.

Damit macht er seinem Vornamen alle Ehre.

Der bedeutet übersetzt: "groß in seiner Macht",

"der Herrscher", "Herrscher der Welt."

Und wie bewertet ihr ihn?

Was denkt ihr über Wladimir Putin und seine Darstellung?

Lasst uns da gerne sachlich - muss man betonen -

drüber diskutieren, unten in den Kommentaren.

Ich empfehl euch dieses Video vom Kollegen "Der Biograph".

Der sich mit Putin in seinen jungen Jahren beschäftigt.

Hier unten ein Video zur Russischen Revolution

und dem Aufstieg des Kommunismus. Danke fürs Zuschauen, bis dann!