Die Weimarer Republik I Das Krisenjahr 1923 I musstewissen Geschichte
Summary
TLDRDieses Video skizziert die sechs großen Krisen, die die Weimarer Republik 1923 überstand. Es beginnt mit der Verlust von politischer Stabilität und der Wirtschaftskrise, die durch die Reparationenzahlungen und die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen verschärft wird. Die Hyperinflation, der passive Widerstand und die politischen Unruhen, einschließlich des bayerischen Notstands und der Separatistenbewegung im Rheinland, führen zu einer prekären Situation. Trotz Putschen und der 'Deutschen Oktober'-Revolution, die von der KPD unterstützt wird, überlebt die Republik und erlebt schließlich eine Phase des Wohlstands, die Goldenen Zwanziger.
Takeaways
- 🌟 Die Weimarer Republik überstand sechs Krisen im Jahr 1923.
- 🗳️ Bei den Wahlen zur Nationalversammlung 1919 erhielt die Weimarer Koalition 76,1 % der Stimmen.
- 📉 Bei den Wahlen 1920 verlor die Koalition ihre Mehrheit und erreichte nur noch 48 %. Es folgte eine instabile Minderheitsregierung.
- 💰 1923 verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage drastisch, und die Hyperinflation begann im Juni.
- 🚧 Französische und belgische Truppen besetzten das Ruhrgebiet, was zu passivem Widerstand und Gewalt führte.
- 🏭 Die Hyperinflation führte zu extremen Preisanstiegen und die Menschen bevorzugten Tauschhandel statt Geld.
- 🗳️ Politische Instabilität: Bayern wurde praktisch eine Diktatur und es gab separatistische Bewegungen im Rheinland und der Pfalz.
- 🔫 Die Kommunistische Partei versuchte mit Unterstützung der Sowjetunion eine Revolution ('Deutscher Oktober').
- 🚶♂️ Im November 1923 versuchten die Nationalsozialisten einen Putsch in München, der jedoch scheiterte.
- 🎉 Trotz der Krisen erholte sich die Republik, die wirtschaftlichen Probleme wurden überwunden, und die Goldenen Zwanziger Jahre begannen.
Q & A
Welche Krisen hat die Weimarer Republik im Jahr 1923 überstanden?
-Die Weimarer Republik hat im Jahr 1923 sechs Krisen überstanden, darunter die Reparationskrise, die Besetzung des Ruhrgebiets, die Hyperinflation, die politischen Probleme in Bayern, die Separatistenbewegung im Rheinland und die 'Deutsche Oktober'-Revolution der Kommunisten.
Was war das Ergebnis der Wahlen zur Nationalversammlung im Jahr 1919 für die Weimarer Koalition?
-Bei den Wahlen zur Nationalversammlung 1919 erzielte die Weimarer Koalition aus SPD, DDP und Zentrumspartei gemeinsam 76,1 Prozent der Wählerstimmen.
Was veränderte sich bei den Wahlen 1920 im Vergleich zu 1919?
-Bei den Wahlen 1920 verloren die Parteien der Weimarer Koalition erheblich an Zustimmung und erreichten nur noch 48 Prozent der Wählerstimmen, was eine Minderheitsregierung nach sich zog.
Was war die Folge der Rückzahlungsprobleme Deutschlands wegen der Reparationen?
-Als Deutschland mit den Reparationen in Rückstand geriet, besetzten französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet, um die Erfüllung der Reparationsleistungen sicherzustellen.
Wie reagierte die deutsche Regierung auf die Besetzung des Ruhrgebiets durch ausländische Truppen?
-Die deutsche Regierung rief die Bürger zum passiven Widerstand auf, indem sie die Druckerpressen anwirkten und Gehälter sowie Unterstützungsleistungen durch das Drucken von neuen Geld auszahlte.
Was führte zur Hyperinflation in Deutschland im Juni 1923?
-Die Hyperinflation im Juni 1923 wurde ausgelöst durch die massive Gelddruckung des Staates, um Gehälter und Unterstützungsleistungen zu finanzieren, was zu einem Verlust des Geldwerts und steigenden Preisen führte.
Was war das Ergebnis der Währungsreform vom 15. November 1923?
-Die Währungsreform vom 15. November 1923 beendete die Hyperinflation, indem sie die Rentenmark als neue Währung einführte. Für eine Billion Papiermark erhielt man eine Rentenmark.
Was waren die politischen Problematiken, die Bayern im September 1923 erleben musste?
-Im September 1923 verhängte die bayerische Landesregierung den Notstand, und der Regierungspräsident von Oberbayern wurde als Generalstaatskommissar eingesetzt, was Bayern praktisch zu einer Diktatur machte.
Was war der Hintergrund der Separatistenbewegung im Rheinland und der Pfalz?
-Die Separatisten im Rheinland und der Pfalz wollten einen eigenen rheinischen Staat bilden, der eng mit Frankreich zusammenarbeiten sollte, als Reaktion auf die politischen und wirtschaftlichen Probleme der Zeit.
Wie wurde die 'Deutsche Oktober'-Revolution der Kommunisten im Jahr 1923 bekämpft?
-Die 'Deutsche Oktober'-Revolution der Kommunisten wurde durch die Reichswehr bekämpft, die sich diesmal nicht weigerte einzugreifen und die paramilitärischen Truppen der proletarischen Hundertschaften auflöste.
Was war das Ziel der Nationalsozialisten hinter dem Putschversuch in München im November 1923?
-Die Nationalsozialisten, insbesondere Hitler, wollten durch den Putschversuch in München die bayerische Regierung zwingen, die SA beim Marsch auf Berlin zu unterstützen und so die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland zu etablieren.
Wie endete der Putschversuch der Nationalsozialisten im November 1923?
-Der Putschversuch endete mit einer Niederlage der Nationalsozialisten, nachdem die Landespolizei den Zug Hitlers mit Waffengewalt aufhielt und 15 Demonstranten sowie vier Polizisten und ein Passant starben. Hitler und Ludendorff mussten sich vor Gericht verantworten.
Was waren die langfristigen Auswirkungen der Krisen von 1923 auf die Weimarer Republik?
-Trotz der schweren Krisen von 1923 überlebte die Weimarer Republik und begann die Goldenen Zwanziger Jahre, in denen die wirtschaftlichen Probleme besser beherrscht wurden und politische Feinde der Republik an Unterstützung verloren. Die kommunistische und die nationalsozialistische Partei wurden vorübergehend verboten.
Outlines
📉 Die Krisen der Weimarer Republik im Jahr 1923
Dieses Video erläutert die sechs Krisen, die die Weimarer Republik im Jahr 1923 überstanden hat. Beginnend mit der Wahl zur Nationalversammlung 1919, als die Parteien der Weimarer Koalition eine Mehrheit hatten, beschreibt es die rasche Verschlechterung der politischen Lage bis 1920. 1923 wurde Deutschland durch schwere Krisen erschüttert, darunter die Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen aufgrund rückständiger Reparationszahlungen und die daraus resultierende Hyperinflation, die das Land wirtschaftlich ruinierte. Die Währungsreform im November beendete die Hyperinflation, aber viele Menschen verloren ihre Ersparnisse. Gleichzeitig führten politische Probleme in Bayern zur Errichtung einer diktatorischen Regierung, und separatistische Bewegungen im Rheinland sowie kommunistische Revolutionsversuche destabilisierten das Land weiter.
💥 Der Hitlerputsch und die politischen Unruhen
Die politischen Unruhen setzten sich fort mit dem Hitlerputsch am 9. November 1923, als die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) versuchte, die Macht in Bayern zu übernehmen und nach Berlin zu marschieren. Hitler und seine Anhänger wurden jedoch von der Landespolizei gestoppt, was zu Toten und Verletzten führte. Trotz der vielen Krisen überlebte die Weimarer Republik und stabilisierte sich allmählich, wobei wirtschaftliche Probleme zunehmend gelöst wurden und politische Feinde an Unterstützung verloren. Dies führte in den folgenden Jahren zu einer Phase der relativen Stabilität, bekannt als die 'Goldenen Zwanziger Jahre'.
Mindmap
Keywords
💡Weimarer Republik
💡Ruhrbesetzung
💡Hyperinflation
💡Währungsreform
💡Notstand
💡Reichswehr
💡Separatisten
💡Deutscher Oktober
💡Nationalsozialisten
💡Goldene Zwanziger Jahre
Highlights
Die Weimarer Republik überstand im Jahr 1923 sechs schwere Krisen.
Bei den Wahlen zur Nationalversammlung 1919 erreichte die Weimarer Koalition 76,1% der Stimmen.
1920 verloren die Parteien der Weimarer Koalition ihre Mehrheitsstellung.
1923 führten schwere Wirtschaftskrise und Reparationen zu zahlreichen Problemen.
Deutschland kam in Rückzahlungen für Reparationen in Verzug, was zur Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen führte.
Deutsche Regierung rief zum passiven Widerstand und zur Arbeitsverweigerung auf.
Hyperinflation im Juni 1923: 200 Billionen Mark an Notgeld wurden ausgegeben.
Wirtschaftliche Instabilität führte zu einem Verlust des Kaufkraftvertrauens in das Geld.
Währungsreform am 15. November 1923: Eine Billion Papiermark wurden zu einer Rentenmark umgetauscht.
In Bayern wurde am 26. September 1923 der Notstand verhängt und eine Diktatur eingeführt.
Separatisten im Rheinland und der Pfalz suchten einen eigenen Staat, eng mit Frankreich zusammenzuarbeiten.
Kommunistische Partei plante die 'Deutsche Oktober' Revolution mit sowjetischer Unterstützung.
Nationalsozialisten versuchten im November 1923 einen Putsch in München.
Der Putschversuch Hitlers scheiterte und führte zu einer Gerichtsverhandlung.
Trotz der Krisen überlebte und überwand die Weimarer Republik die Schwierigkeiten.
Die politischen Gegner der Republik verloren an Einfluss und die kommunistische und nationalsozialistische Partei wurden vorübergehend verboten.
Die Goldenen Zwanziger Jahre begannen nach der Krise von 1923.
Transcripts
In diesem Video erkläre ich euch die sechs Krisen,
die die Weimarer Republik im Jahr 1923 überstand.
Eben alles, was du wissen musst.
Bei den Wahlen zur Nationalversammlung im Jahr 1919
ist die neue demokratische Welt der jungen Weimarer Republik
noch in Ordnung.
Die Parteien der Weimarer Koalition, also die Mehrheits-SPD,
die liberale Deutsche Demokratische Partei DDP
und die katholische Deutsche Zentrumspartei
kommen gemeinsam auf 76,1 Prozent der Wählerstimmen.
Schon bei den Wahlen 1920 ist diese riesige Mehrheit allerdings Geschichte.
Jetzt haben diese Parteien zusammen nur noch 48 Prozent.
Die bürgerlichen Parteien bilden eine Minderheitsregierung.
Also: Es herrschen keine stabilen Verhältnisse.
Im Jahr 1923 erschüttert dann eine Reihe von schweren Krisen die Republik.
Gleich im Januar eskaliert ein Streit mit den Siegermächten des Weltkrieges.
Deutschland muss ja Reparationen zahlen,
Wiedergutmachung leisten.
Die wirtschaftliche Lage ist aber sehr schlecht.
Das Geld verliert seinen Wert.
Also gerät Deutschland mit den Zahlungen und Lieferungen in Rückstand.
Französische und belgische Truppen besetzen daraufhin das Ruhrgebiet,
um die Erfüllung der Reparationsleistungen sicherzustellen.
Deutschland will sich wehren,
kann aber gegen die 100.000 Besatzungssoldaten nix ausrichten.
Die Regierung ruft deshalb die Bürger zum passiven Widerstand,
zur Arbeitsverweigerung auf.
Sie zahlt aber Gehälter und Unterstützungsleistungen,
indem sie die Druckerpressen anwirft und das Geld kurzerhand druckt.
Im Ruhrgebiet treten die Leute in den Streik,
weigern sich, mit den Besatzern zusammenzuarbeiten.
In der aufgeheizten Stimmung kommt es schon bald zu Gewaltakten.
Hunderte Menschen sterben oder sie werden verletzt.
Die Ruhrbesetzung ruiniert die öffentlichen Finanzen endgültig.
Im Juni beginnt die Hyperinflation.
Der Staat druckt wie wild Geld.
200 Trillionen Mark an Notgeld werden ausgegeben.
Zusätzlich zu den 500 Trillionen Mark, die eh schon im Umlauf sind.
Wer am Montag einen Schein über eine Milliarde bekommt,
kann am Sonntag nix mehr dafür kaufen, weil die Preise ins Unermessliche steigen.
Wer einkaufen will, muss die Scheine in Koffern oder Schubkarren transportieren.
Kann man sich gar nicht vorstellen.
Bald will keiner mehr Geld haben –
nur Naturalien, Lebensmittel, Zigaretten und Kohle.
Also, echte Kohle zum Heizen.
Erst die Währungsreform vom 15. November beendet den Spuk.
Für eine Billion Papiermark bekommt man eine Rentenmark.
Arbeiter, Angestellte und Sparer verlieren viel oder sogar alles.
Wer Schulden hatte, der ist fein raus.
Denn diese Schulden, die lösen sich sozusagen in Luft auf.
Dann beginnen die politischen Probleme.
In Bayern verhängt die Landesregierung am 26. September
den Notstand über den Freistaat.
Der Regierungspräsident von Oberbayern, Gustav von Kahr,
wird als Generalstaatskommissar eingesetzt.
Bayern wird praktisch eine Diktatur.
Die Reichsregierung erklärt den militärischen Notstand.
Aber die Reichswehr,
die Recht und Gesetz in Bayern hätte durchsetzen müssen,
die weigert sich einzugreifen.
Denn zu den Leuten, die die Diktatur anführen,
gehört auch ein Wehrkreiskommandant.
Und die Reichswehr, so hieß es, schieße nicht auf Reichswehr.
Immerhin, muss man sagen,
unterstützt die Armee die neuen bayrischen Herrscher nicht dabei,
die Macht in ganz Deutschland an sich zu reißen.
Ein schwacher Trost für den Reichspräsidenten Friedrich Ebert.
Ebenfalls im September regen sich im Rheinland und der Pfalz Separatisten.
Die wollen einen eigenen rheinischen Staat abspalten,
der eng mit Frankreich zusammenarbeiten soll.
Im Oktober und November besetzen die Aufrührer,
die eine Zeit lang von der französischen Armee unterstützt werden,
die Rathäuser in Aachen, in Koblenz, in Bonn, Wiesbaden, Mainz und Trier.
Die Reichsregierung kann nichts dagegen machen,
denn ins Rheinland dürfen keine deutschen Soldaten einrücken.
Die Kommunistische Partei will derweil die schwierige Lage ausnutzen
und bereitet mit Unterstützung der Sowjetunion eine Revolution vor.
Die Aktion heißt "Deutscher Oktober".
Sie wollen eine paramilitärische Truppe aufstellen,
die proletarischen Hundertschaften.
Immerhin mehr als 50.000 Mann.
In Sachsen und Thüringen liegt der Schwerpunkt der Aktion.
Die Reichsregierung setzt Ende Oktober, Anfang November
die Reichswehr in Marsch, die sich diesmal nicht weigert.
Die Hundertschaften werden aufgelöst,
mehrere Dutzend Leute sterben oder werden verletzt.
Die sich häufenden Krisen stellen die junge Weimarer Republik
und die Reichsregierung auf eine echte Zerreißprobe.
Ja, dann putschen auch noch die Nationalsozialisten in München.
Die NSDAP, die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei,
hat mittlerweile über 50.000 Mitglieder.
Viele sind auch in der Sturmabteilung SA, der braunen Kampftruppe.
Am 9. November ...
Dieser Tag ist für die Nazis ein Tag der nationalen Schande,
weil an ihm 1918 die Republik ausgerufen wurde.
An diesem 9. November will man einen Umsturz wagen.
Hitler nimmt während einer Veranstaltung die bayrische Regierung gefangen
und will sie zwingen, die SA beim Marsch auf Berlin zu unterstützen.
Hitler hat vor, den italienischen Diktator Benito Mussolini zu kopieren,
der im Jahr zuvor mit seinen paramilitärischen Truppen
nach Rom marschiert war und die Herrschaft übernommen hatte.
Aber der bayrische Ministerpräsident von Kahr geht nur zum Schein
auf die gemeinsame Machtübernahme ein.
Am nächsten Tag lässt er die Landespolizei den Zug Hitlers,
dem sich mehrere tausend Menschen angeschlossen haben,
mit Waffengewalt aufhalten.
Vor der Feldherrnhalle in München
sterben 15 Demonstranten und vier Polizisten sowie ein Passant.
Hitler und der frühere General Ludendorff müssen sich vor Gericht verantworten.
Ja, das Jahr 1923 war ein schlimmes Jahr.
Aber die Republik überlebt.
Und mehr noch: Die Krisen werden überwunden.
Die wirtschaftlichen Probleme bekommt man immer besser in den Griff,
Frankreich muss einlenken und sich Deutschland versöhnlicher zeigen.
Die politischen Feinde der Republik verlieren an Unterstützung.
Die kommunistische und die nationalsozialistische Partei
werden vorübergehend verboten.
Nach der Krise 1923 beginnen die Goldenen Zwanziger Jahre
der Weimarer Republik.
Wenn ihr Anmerkungen oder Fragen habt, zu diesem oder zu anderen Themen,
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