Kannst DU den Klimawandel stoppen?
Summary
TLDRDer Klimawandel ist eine komplexe Herausforderung, die unsere modernen Industriegesellschaften und Lebensstile betrifft. Obwohl wir reicher und fortschrittlicher sind als je zuvor, scheitern wir an der Bewältigung dieser Krise. Der Treibhauseffekt durch Gase führt zu extremen Wetterbedingungen und droht Ökosysteme und Küstenstädte. Die Lösung ist nicht einfach, da unsere Lebensweise fast immer den Biosphäre schadet. Die öffentliche Debatte konzentriert sich oft auf begrenzte Themen wie Kohlekraftwerke oder Kraftfahrzeuge, während größere Verursacher wie Mülldeponien oder Häuserbau oft übersehen werden. Die Armut und der Wohlstand sind mit CO2-Emissionen verbunden, und Entwicklungsländer, die versuchen, aus der Armut herauszukommen, sind ein großes Problem. Die Lösungen, die wir suchen, müssen realistisch und umsetzbar sein, und wir müssen annehmen, dass einige Aspekte unserer Lebensweise geändert werden müssen. Die Verantwortung für den Klimawandel liegt nicht nur bei den Reichen oder den Armen, sondern bei uns allen. Wir müssen uns als Gesellschaft neu ausrichten und die notwendigen Veränderungen unterstützen, um eine nachhaltigere Zukunft zu gewährleisten.
Takeaways
- 🌍 Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die trotz des wirtschaftlichen Fortschritts und der Macht der Menschheit vollkommen überfordert uns.
- 🌡️ Treibhausgase führen zu einer Erwärmung der Atmosphäre, was zu Folgen wie milderen Wintern, krasseren Sommern, trockeneren Trockenen und feuchteren Feuchten führt.
- 🌊 Steigender Meeresspiegel bedroht Küsten und Städte, und Ökosysteme sind bedroht durch die Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt.
- 🔧 Die Lösungen für den Klimawandel sind komplex und oft vereinfacht dargestellt, was die Realität der Herausforderungen nicht vollständig widerspiegelt.
- 🏭 Die modernen Industriegesellschaften sind für den Großteil der negativen Auswirkungen auf die Biosphäre verantwortlich.
- 🚗 Es wird oft über wenige Schlüsselthemen wie Kohlekraftwerke und Kraftfahrzeuge diskutiert, aber viele größere Umweltverschmutzer werden kaum thematisiert.
- 💰 Der Wohlstand eines Landes steht im direkten Zusammenhang mit seinem CO2-Ausstoß, was zeigt, dass reiche Länder und Menschen tendenziell mehr Emissionen verursachen.
- 🌱 Die Entwicklungsländer, die versuchen, aus der Armut herauszukommen, sind ein großer Teil des Problems, da ihre Entwicklung Emissionen mit sich bringt.
- 🍖 Die globale Ernährungsproduktion, insbesondere die tierische, trägt erheblich zum Klimawandel bei und ist ein Thema, das nicht leicht zu lösen ist.
- 🚫 Die politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, einschließlich Lobbyismus und Subventionen, machen es schwierig, effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.
- 🔬 Es gibt technologische Lösungen wie die Direct Air Capture, aber sie sind aufgrund von Kosten und anderen Faktoren bisher nicht weit verbreitet.
Q & A
Was ist der Hauptgrund, warum der Klimawandel eine große Herausforderung darstellt?
-Der Klimawandel stellt eine große Herausforderung dar, weil er mit vielen Aspekten unseres Lebens verbunden ist, die für unsere moderne, industrialisierte Gesellschaft charakteristisch sind, und weil er eine systemische Veränderung erfordert, die nicht nur individuelle Verantwortung, sondern auch politische und wirtschaftliche Maßnahmen einschließt.
Wie hängt der CO2-Ausstoß eines Landes mit seinem Wohlstand zusammen?
-Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen dem Wohlstand eines Landes und seinem CO2-Ausstoß, da reiche Länder aufgrund ihres höheren Verbrauchs und der Nutzung von Ressourcen in der Regel mehr Emissionen verursachen.
Welche Rolle spielen Entwicklungsländer im globalen Emissionsbild?
-63 % der weltweiten Emissionen stammen aus Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen. Diese Länder versuchen, von Armut wegzukommen oder ein komfortables Leben zu erreichen, was unvermeidlich Emissionen mit sich bringt.
Warum ist der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen schwierig?
-Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ist schwierig, weil es politische Lobbys und Anreize gibt, die diesen Kreislauf antreiben. Subventionierung von Öl und Gas hält die Treibstoffpreise künstlich niedrig, was soziale Auswirkungen für Milliarden Menschen hat.
Was sind einige der größten Herausforderungen bei der Bekämpfung des Klimawandels?
-Einige der größten Herausforderungen sind die Kluft zwischen arm und reich, die Schwierigkeit, einstimmige Lösungen für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu finden, die Umstellung auf emissionsarme Technologien, die noch teuer und nicht immer verfügbar sind, sowie die Veränderung des Lebensstils in reichen Ländern und die Entwicklung von Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen.
Was ist die Meinung des Skripts über die individuelle Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel?
-Das Skript betont, dass die individuelle Verantwortung oft überbetont wird und dass es notwendig ist, die Verantwortung derjenigen zu übernehmen, die am Hebel sitzen, wie Politiker und Wirtschaft, um systemische Veränderungen zu erreichen.
Welche Rolle spielen E-Autos im Kontext des Klimawandels?
-E-Autos sind eine positive Entwicklung, aber sie reichen allein nicht aus, um das Problem des Klimawandels zu lösen. Es ist auch wichtig, den Straßenbau und andere Aspekte des Transportsektors zu ändern, um einen signifikanten Einfluss zu haben.
Was sind einige der Faktoren, die die Umsetzung von Lösungen für den Klimawandel verlangsamen?
-Faktoren, die die Umsetzung von Lösungen verlangsamen, sind die fehlende Einigkeit über die besten Ansätze, die Schwierigkeit, schnell und zugleich kosteneffiziente Technologien zu entwickeln, politische Lobbys und die Tatsache, dass viele Länder noch nicht bereit sind, ihren Lebensstil zu ändern.
Was ist die Rolle der Politik in der Bekämpfung des Klimawandels?
-Die Rolle der Politik ist entscheidend. Sie müssen die Gesetze ändern, Anreize setzen, Innovationen fördern und, wenn notwendig, mit harten Strafen und Regulationen sicherstellen, dass die Industrie und die Gesellschaft insgesamt ihren CO2-Ausstoß reduzieren.
Was sind einige der Lösungen, die im Skript vorgeschlagen werden?
-Im Skript werden Lösungen wie die Veränderung der Grundlagen unserer Gesellschaft, die Umstellung auf emissionsarme Technologien, die Förderung von Innovationen, die politische Verantwortung und die finanzielle Unterstützung für neue Technologien vorgeschlagen.
Wie kann der durchschnittliche Mensch zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen?
-Der durchschnittliche Mensch kann durch seine Stimme (Wahl) und durch finanzielle Entscheidungen (Investitionen in emissionsarme Technologien) zum systemischen Wandel beitragen. Er kann auch durch den Verzicht auf bestimmte Verhaltensweisen wie weniger Fleisch essen, weniger fliegen und E-Autos nutzen, einen Beitrag leisten.
Outlines
🌍 Klimawandel: Herausforderungen und Komplexität
Dieser Absatz stellt die globale Herausforderung des Klimawandels vor und zeigt, dass trotz des wissenschaftlichen Verständnisses und der wirtschaftlichen Macht der Menschheit, die wir heute innehaben, wir ihn noch nicht unter Kontrolle haben. Es wird auf die einfache Idee von Treibhausgasen eingegangen, die Sonnenenergie einfangen und zu extremen Wetterbedingungen führen. Es wird auch auf die Komplexität der Lösungen hingewiesen, die nicht nur auf individuelle Verantwortung und vereinfachte Lösungen wie Solaranlagen oder Fahrradfahren abzielen, sondern auch auf die Notwendigkeit, das gesamte Industriesystem zu überdenken. Es wird betont, dass reiche Länder und Reiche mehr Emissionen verursachen, aber auch, dass eine große Anzahl der Emissionen aus Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen stammt, was die Herausforderung der Armut und Entwicklung mit in den Blick bringt.
🌱 Die unvermeidliche Realität der Emissionen und Entwicklung
Der zweite Absatz konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Wohlstand, Armut und CO2-Emissionen. Es wird erklärt, dass reiche Länder und Menschen tendenziell mehr Emissionen verursachen, aber auch, dass eine große Anzahl der weltweiten Emissionen aus Entwicklungsländern kommt, wo die Menschen versuchen, der Armut zu entkommen oder ein komfortables Leben zu erreichen. Es wird auf die Schwierigkeiten hingewiesen, Länder zu bitten, ihre Emissionen zu reduzieren, ohne dabei ihre Entwicklung zu behindern. Beispiele wie die Zementherstellung, die 8% der CO2-Emissionen ausmacht, zeigen, dass auch notwendige Entwicklungsressourcen zu Umweltproblemen beitragen können.
🍽️ Nahrungsmittelproduktion und ihre Auswirkungen auf den Klimawandel
In diesem Absatz wird die Rolle der Nahrungsmittelproduktion im Klimawandel diskutiert. Es wird betont, dass die moderne Nahrungsmittelproduktion Treibhausgasemissionen verursacht und dass die Produktion von Reis beispielsweise Methanemissionen verursacht, die dem gesamten globalen Luftverkehr entsprechen. Tierische Nahrungsmittel werden als signifikante Quelle von Emissionen identifiziert, insbesondere im Vergleich zu ihrer Beteiligung an weltweiten Kalorien- und Proteinaufnahme. Der Absatz zeigt auch, wie die Industrialisierung des Fleischsektors zu einer Zunahme des Fleischkonsums geführt hat, was wiederum den Klimawandel fördert.
💡 Technologische Lösungen und ihre wirtschaftlichen Herausforderungen
Der vierte Absatz diskutiert die Verfügbarkeit und die wirtschaftlichen Herausforderungen von Technologien, die zur Emissionenreduktion beitragen könnten. Es wird auf die Direct Air Capture-Technologie eingegangen, die CO2 direkt aus der Luft entfernen kann, und auf die Kosten, die damit verbunden sind. Es wird erklärt, dass solche Technologien aufgrund der hohen Kosten und der fehlenden politischen Willens nicht weit verbreitet sind. Der Absatz zeigt auch die Widersprüche in der politischen Förderung von fossilen Brennstoffen und die Schwierigkeiten, von diesen zu wechseln.
🗳️ Individuelle Verantwortung und systemische Veränderungen
In diesem Absatz wird die Diskussion über die individuelle Verantwortung im Kontext des Klimawandels kritisiert. Es wird argumentiert, dass die Betonung auf individuellen Maßnahmen wie dem Kauf von E-Autos oder dem Verzicht auf Fleisch oft von den größeren Problemen ablenkt. Der Absatz betont, dass systemische Veränderungen notwendig sind und dass die Verantwortung für die Lösung des Klimawandels nicht nur bei den Individuen liegen sollte. Es wird auf die Corona-Pandemie verwiesen, die gezeigt hat, dass selbst extreme Maßnahmen nur einen geringen Einfluss auf die Emissionen haben können.
🌐 Notwendigkeit eines systemischen Wandels und politischer Veränderung
Der sechste Absatz plädiert für eine systemische Herangehensweise an den Klimawandel und die Notwendigkeit, die politischen Entscheidungsträger zu beeinflussen. Es wird betont, dass wir die Menschen, die am Hebel sitzen, verändern müssen, um die notwendigen Veränderungen in Technologie, Politik und Wirtschaft zu erreichen. Der Absatz fordert, dass Politiker die Gesetze ändern und die effektivsten Strategien gegen den Klimawandel umsetzen, und dass Industrien dazu gebracht werden müssen, Veränderungen zu akzeptieren und zu unterstützen.
💼 Wirtschaftliche Anreize und politische Regulierung für eine nachhaltige Zukunft
Der letzte Absatz betont die Rolle von wirtschaftlichen Anreizen und politischer Regulierung, um die Industrie dazu zu bringen, CO2-Emissionen zu reduzieren. Es wird argumentiert, dass Unternehmen bessere Technologien entwickeln werden, wenn es eine klare Nachfrage gibt. Der Absatz ermutigt die Zuhörer, in solche Innovationen zu investieren, um die Preise in der Zukunft zu senken. Es wird auch betont, dass alle in irgendeiner Form aufgeben müssen und dass es wichtig ist, die Realität anzuerkennen und durch Verhalten und Taten klare Prioritäten zu setzen.
Mindmap
Keywords
💡Klimawandel
💡Treibhausgase
💡Meeresspiegelanstieg
💡Nachhaltigkeit
💡Eigenverantwortung
💡Industriegesellschaft
💡Emissionsarme Technologien
💡Direct Air Capture
💡Subventionen
💡De-Growth
💡Systemischer Wandel
Highlights
Noch nie in der Menschheitsgeschichte waren wir reicher, weiter fortgeschritten oder mächtiger als heute, trotzdem ist der Klimawandel ein komplett überwältigendes Problem für uns.
Treibhausgase schließen Sonnenenergie in der Atmosphäre ein, was zu milderen Wintern und intensiveren Sommern führt.
Ökosysteme werden zerstört und der steigende Meeresspiegel bedroht Küsten und Küstenstädte.
Die öffentliche Debatte konzentriert sich oft auf vereinfachte Lösungen für den Klimawandel wie Solaranlagen und Nachhaltigkeit, ohne das größere Bild zu betrachten.
Die moderne Industriegesellschaft, die wir in den letzten 150 Jahren aufgebaut haben, verursacht Schäden für unseren Planeten.
Emissionen von Mülldeponien sind ebenso erheblich wie die sämtlicher Flugzeuge.
Der Betrieb unserer Häuser gibt mehr CO2 ab als alle Autos zusammen.
Einzelne Veränderungen innerhalb des Industriesystems reichen nicht aus, um das Klimaproblem zu lösen.
Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen dem Wohlstand eines Landes und seinem CO2-Ausstoß.
63% der weltweiten Emissionen stammen aus Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen.
Emissionen sind unvermeidbar beim Schritt von der Armut hin zum Mittelstand in Entwicklungsländern.
8% der CO2-Emissionen stammen aus der Zementherstellungsindustrie, die für erschwinglichen Wohnraum unerlässlich ist.
Reiche Länder sind nicht immer einig darüber, wie der Klimawandel zu bekämpfen ist.
Moderne Nahrungsmittelproduktion ist untrennbar von Emissionen verbunden, insbesondere die tierische Ernährung.
40% des bewohnbaren Landes der Erde dienen der Fleischproduktion, was für den Klimawandel ein großes Problem darstellt.
Die Lösungen für den Klimawandel sind politisch umstritten und erfüllen nicht alle Beteiligten.
Es gibt eine Diskrepanz zwischen den Kosten für Direct Air Capture und der Bereitschaft, diese zu investieren.
Subventionen für Öl und Gas gehen im Gegensatz zu notwendigen Klimaschutzmaßnahmen.
Es gibt keine Zeit für zu lange Überlegungen und Experimente, wir müssen sofort Lösungen umsetzen.
Die Verantwortung für den Klimawandel wird oft auf den Einzelnen abgewälzt, was die Komplexität des Problems vereinfacht.
Individuelle Bemühungen sind im Vergleich zu den globalen Emissionen minimal und reichen nicht aus, um den Klimawandel zu stoppen.
Wir brauchen eine systemische Veränderung in Technologie, Politik und Wirtschaft, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Politiker müssen die Wichtigkeit des Klimaschutzes erkennen und entsprechende Gesetze verändern.
Industrien, die Änderungen ablehnen, müssen durch politische Maßnahmen und Anreize dazu gebracht werden, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Investitionen in emissionsarme Technologien, obwohl sie teuer sind, sind notwendig und werden langfristig die Preise senken.
Jeder muss bereit sein, einige Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen, um zum systemischen Wandel beizutragen.
Transcripts
Nie zuvor in der Menschheitsgeschichte waren wir reicher, weiter fortgeschritten oder mächtiger als
heute. Und doch überfordert uns der Klimawandel völlig. Es scheint auf den ersten Blick einfach:
Treibhausgase schließen Sonnenenergie in der Atmosphäre ein. Das führt zu
milderen Wintern und krasseren Sommern. Trockene Regionen werden noch trockener,
feuchte Regionen noch feuchter. Zahlreiche Ökosysteme werden zugrunde gehen während
der steigende Meeresspiegel Küsten und Küstenstädte verschlucken wird.
Aber warum, naja… verhindern wir das dann nicht einfach? Tja, es ist kompliziert.
Beim Klimawandel konzentriert sich die öffentliche Debatte oft auf ein paar wenige Schlüsselthemen
wie Kohlekraftwerke, Kraftfahrzeuge oder rülpsende Kühe. Deshalb sind die Lösungen oft
vereinfacht - Reihen von Solaranlagen, zur Arbeit radeln, irgendwas mit Nachhaltigkeit. Und ein
großes Thema ist immer die Eigenverantwortung. Wie DU dein Leben anpassen sollst,
um den Klimawandel zu stoppen. Genau das wollen wir in den nächsten paar Minuten herausfinden. Wir
möchten dich bei diesem Video ermutigen, bis zum Schluss dranzubleiben - denn wenn wir über echte,
umsetzbare Lösungen sprechen wollen, müssen wir zunächst einmal das Problem verstehen.
Das ganz große große Ganze
Die moderne Industriegesellschaft, die wir in den letzten 150 Jahren errichtet haben,
schadet unserem Planeten. Quasi alles, was unser Leben einfacher, sicherer und bequemer macht,
ist schlecht für die Biosphäre. Unser Essen, unsere Straßen, unsere Kleidung, unsere Gadgets,
unsere Transportmittel und die angenehmen Temperaturen, die wir künstlich schaffen.
Während die meisten Menschen die negativen Auswirkungen von Energie, Rindfleisch,
Autos und Flugzeugen kennen, wird über viele der größten Umweltverschmutzer kaum gesprochen.
Die Emissionen von Mülldeponien sind genauso erheblich wie die sämtlicher Flugzeuge. Der
Betrieb unserer Häuser gibt noch mehr CO2 ab als alle Autos zusammen. Und die Herstellung eines
Autos verursacht so viele Emissionen wie der Bau von gerade mal 2 Metern Straße. E-Autos sind also
ganz nett, aber solange wir am Strassenbau nichts ändern, werden auch sie das Problem nicht lösen.
Einen kleinen Teil des Industriesystems zu verändern reicht einfach nicht.
Jedes der vielen Einzelteile braucht eine eigene Lösung, und das ist oft gar nicht so einfach. Und
selbst wenn wir eine Lösung hätten und wüssten was zu tun ist, heißt das noch lange nicht,
dass wir das dann auch einfach tun können - oder wollen. Im Kampf gegen den Klimawandel gibt es
viele Stolpersteine, und die auffälligste ist die Kluft zwischen arm und reich.
Emissionen vs. Armut
Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen dem Wohlstand eines Landes und seinem CO2-Ausstoß. In
anderen Worten: Reiche Leute verursachen eher mehr Emissionen. Also wäre die Lösung doch,
dass die Reichsten auf der Erde einfach ihren extravaganten Lebensstil ändern,
oder? Das würde zwar helfen, aber das Problem auch nicht lösen.
Das liegt daran, dass 63 % der weltweiten Emissionen aus Ländern mit niedrigem bis
mittlerem Einkommen stammen. Länder, in denen die Leute nicht im Luxus leben,
sondern schlimmstenfalls nur versuchen knapp der Armut zu entgehen und bestenfalls ein
einigermaßen komfortables Leben erreichen. Die bedauerliche Realität sieht aktuell so
aus dass Emissionen unvermeidbar sind beim Schritt von der Armut hin zum Mittelstand.
Entwicklungsländer aufzufordern ihre Emissionen zu verringern, wirkt also,
als wollte man sie klein halten. Es ist sehr schwierig von einer Region zu verlangen,
die Urwälder zu schützen und in Solaranlagen zu investieren, statt Holz zu verbrennen,
wenn für einen Großteil der Bevölkerung kaum die Grundbedürfnisse gedeckt sind.
Sparen ist also keine gern gesehene Forderung, vor allem, wenn das Länder
verlangen, die in der Vergangenheit selbst nur dank Umweltverschmutzung
reich werden konnten. Für Milliarden Menschen bedeuten mehr Emissionen ein
besseres Leben. Vergessen wir das, neigen wir dazu, unrealistische Lösungen vorzuschlagen.
Zement zum Beispiel. 8 % der CO2-Emissionen stammen aus der Zementherstellungsindustrie.
Alles klar: Nutzen wir also einfach keinen Zement mehr, oder?
Aktuell ist Zement aber auch ein günstiger und einfacher Weg, erschwinglichen Wohnraum für die
wachsende Bevölkerung in Entwicklungsländern zu bauen. Und solche Beispiele gibt es viele.
Selbst reiche Länder sind sich nicht immer einig, wie der Klimawandel zu lösen wäre. Die Abkehr von
Kohle, Gas und Öl in der Energieerzeugung wird durch hitzige Diskussionen darüber verzögert,
was wir denn sonst nutzen können. Bürger können kategorisch gegen Atomenergie sein, gleichzeitig
aber auch keine Solar- oder Windkraftanlagen in der Landschaft stehen haben wollen.
All diese Punkte wären an sich überwindbar - aber es gibt auch Dinge, von denen wir im
Moment noch nicht wissen, wie. Allen voran: unsere Ernährung.
Emissionen oder Tod
Schon bald werden wir 10 Milliarden Menschen ernähren müssen, und wir wissen nicht,
wie wir das ohne den Ausstoß von Treibhausgasen schaffen sollen.
Weil die moderne Nahrungsmittelproduktion Düngemittel benötigt, ist es unmöglich,
Nahrung emissionsfrei zu produzieren. Die Reisproduktion alleine stößt jedes Jahr soviel
Methan aus, dass es praktisch den Emissionen des gesamten globalen Luftverkehrs entspricht.
Noch schlimmer ist, dass die beliebtesten Nahrungsmittel die höchsten Emissionen haben. 57 %
aller Nahrungsmittel-bezogener Emissionen stammen von tierischen Nahrungsmitteln, obwohl diese nur
18 % der weltweiten Kalorien und 37 % des Proteins ausmachen. Und je wohlhabender die Leute auf der
ganzen Welt werden, umso mehr Fleisch wollen sie. Traditionell ernährten sich die meisten Kulturen
hauptsächlich pflanzlich mit wenig Fleisch. Aber durch die industrialisierte Fleischproduktion
und die Massentierhaltung ist Fleisch zu einem Grundnahrungsmittel geworden: Ein regelmäßiger
Genuss in hochentwickelten Ländern und ein Status- und Wohlstandssymbol in Entwicklungsländern.
Heute dienen etwa 40 % des bewohnbaren Landes der Erde irgendwie der Fleischproduktion,
eine Fläche so groß wie Nord- und Südamerika zusammen. Auf
diesem Land könnten sonst wieder einheimische Ökosysteme entstehen, etwa Wälder im Amazonas,
welche dann wiederum Kohlenstoff aus der Atmosphäre ziehen würden. Aber
stattdessen wird ein Großteil davon eingesetzt, um Nutztiere zu füttern.
Die vorhandenen Lösungen sind einzigartig gut darin jeden auf dem politischen Spektrum,
und ganz gleich ob arm oder reich, unzufrieden zu machen.
Fleisch ist ein hochemotionales Thema und es gibt jede Menge unsinnige Ablenkungsversuche dazu,
wie etwa Vergleiche mit den schlimmsten Emissionsquellen. Letztendlich ist es
ziemlich einfach: Weniger Fleisch zu essen, wird den Klimawandel nicht stoppen - aber
wir können den Klimawandel auch nicht stoppen, ohne weniger Fleisch zu essen.
Das gilt auch für vieles Andere, was zwar weniger überlebenswichtig ist,
aber realistischer gesehen auch schwer abzuschaffen: Flugverkehr zum Beispiel,
Überseefracht, Bergbau und die Produktion von Geräten, die YouTube-Videos abspielen können.
Aber was bedeutet das? Müssen wir unseren ganzen Lebensstil aufgeben, und können
ärmere Länder dieses Leben nie erreichen? Könnte uns nicht einfach irgendeine Technologie retten,
damit wir weiterhin unsere großen Autos fahren und jeden Tag Fleisch essen können?
Lösungen vs. Kosten
Im Prinzip existiert so eine Technologie: Mit der sogenannten Direct Air Capture wird
CO2 direkt der Luft entzogen und kann dann unterirdisch eingelagert oder für
die Herstellung verschiedener Produkte verwendet werden.
Warum wird das also nicht überall und in jeder Industrie eingesetzt? Weil uns das mit der
aktuell verfügbaren Technologie jedes Jahr um die zehn Billionen Dollar kosten würde - das
ist die Hälfte des Bruttoinlandproduktes der USA. Dieses Geld muss irgendwoher kommen,
und im Moment will das niemand investieren. Die Kosten dafür einfach auf die schlimmsten
Verschmutzer wie Stahl- und Kohlekraftwerke abzuwälzen, würde deren Produktpreise verdoppeln-
weshalb diese Industrien, die mit sehr engen Gewinnmargen arbeiten, Bankrott gehen würden.
Die Regierung zur Kasse zu bitten klingt logisch, aber jede Menge staatliche Mittel fließen genau
ins Gegenteil, in die Subventionierung von Öl und Gas etwa. Das scheint widersprüchlich,
folgt aber einer klaren Motivation Indem die Treibstoffpreise künstlich tief gehalten werden,
bleiben auch Transportkosten und somit die Güter des täglichen Gebrauchs günstiger,
was für Milliarden Menschen auf der ganzen Welt riesige soziale Auswirkungen hat.
So entstehen politische Lobbys und Anreize, die diesen Kreislauf immer weiter antreiben,
was es so schwierig macht, ganz von fossilen Brennstoffen wegzukommen.
Deshalb scheinen teuere Lösungen wie Carbon Capture für vermeintlich weit
entfernte Probleme aktuell nicht so wichtig, weil unmittelbar niemand wirklich davon profitiert.
Manche argumentieren, dass nur die Abkehr vom Kapitalismus aus diesem Chaos führt,
andere sagen, die Märkte müssten sogar noch freier werden, ganz ohne Eingriffe wie Subventionen,
und wieder andere behaupten, dass wir etwas bräuchten, was gemeinhin als “De-Growth”
bezeichnet wird. Das heisst wir müssten uns Menschheit insgesamt zurücknehmen.
Tatsächlich bemüht sich zumindest aktuell aber kein einziges politisches System besonders darum,
wirklich nachhaltig zu werden, und auch in der Vergangenheit hat das noch niemand getan.
Ausserdem haben wir keine Zeit, lange zu überlegen und rumzuprobierne. Wir müssen
jetzt Lösungen umsetzen. Nicht nur um den Emissionen Einhalt zu gebieten,
sondern auch, um das bereits in der Luft vorhandene CO2 zu reduzieren. Es ist zu
spät es ab jetzt einfach besser zu machen. Wir müssen frühere Fehler wiedergutmachen.
Mit jedem verschwendeten Jahr werden immer extremere Veränderungen unvermeidbar.
Okay, kurz mal tief durchatmen.
Der Klimawandel und die Welt, in der wir leben,
sind kompliziert. Hier kommt IHR, liebe Viewer, ins Spiel.
Kannst DU bitte den Klimawandel stoppen?
Heute wird viel erzählt, dass wir alle verantwortlich sind für den Klimawandel.
Dass wir alle unseren Part übernehmen müssen. Warum kaufst du dir kein neues
E-Auto? Warum tauschst du den Gasherd nicht gegen einen elektrischen ein? Wie wär’s,
die Fenster doppelt zu verglasen, kein Fleisch mehr zu essen und das Licht auszumachen?
Die Verantwortung von den größten Umweltverschmutzern
auf den Durchschnittsmenschen - also dich - abzuwälzen, ist viel einfacher,
als die Probleme zu lösen. Extrapunkte gibt’s dabei, wenn für das Lösen des Klimawandels auch
noch ein neues Produkt verkauft wird. Wenn du das Geld oder die Zeit dafür nicht hast,
solltest du dich schlecht fühlen. Diese Botschaft ist so stark, weil sie wahr ist.
Am schnellsten könnten wir CO2-Emissionen reduzieren, wenn sämtliche reichen
Gesellschaften ihren Lebensstil drastisch ändern und ärmere Menschen diesen Lebensstil gar nicht
erst erreichen wollen würden, also alle das Klima über Bequemlichkeit und Reichtum stellen würden.
Wenn du dir dieses Video anschauen kannst, gehörst du auch dazu. Aber
wir haben erst kürzlich ein weltweites Experiment im Zuhausebleiben erlebt,
wo wir weniger Transportmittel benutzt und weniger konsumiert haben:
Die Corona-Pandemie. Das alles hat die CO2-Emissionen 2020 lediglich um 7 % gesenkt.
Von Durchschnittsmenschen zu verlangen, den Klimawandel zu stoppen, kann angesichts des
Ausmaßes des Problems gar nicht funktionieren. Individuelle Bemühungen zur Verringerung der
Treibhausgasemissionen sind zwar nett, aber im Vergleich zu der systemischen Realität der
weltweiten Emissionen verschwindend klein. Das Konzept deines individuellen CO2-Fussabdrucks
hat 2005 eine Werbung des Ölkonzerns BP populär gemacht. Quasi eine der effektivsten und fiesesten
Propaganda-Maßnahmen, die uns alle immer noch sehr stark vom wirklichen Problem ablenkt.
Würdest du für den Rest deines Lebens 100 % deines CO2-Ausstoßes verhindern,
würdest du so viel einsparen, wie der weltweite Energiesektor in einer Sekunde ausstößt. Selbst
der motivierteste Mensch kann nicht einmal eine winzige Veränderung herbeiführen.
Mit allen Gefahren des Klimawandels, dem Ausmaß unserer Emissionen und der fehlenden Einigkeit
darüber, wie wir das lösen sollen, scheint das eine unüberwindbare Herausforderung. Das kann
Entscheidungsmüdigkeit verursachen und als Freifahrtschein wirken so dass du plötzlich
kein schlechtes Gewissen mehr hast, dich völlig kontraproduktiv zu verhalten. Wir haben selber
lange mit diesem Thema gehadert, weshalb es so lange gedauert hat dieses Video zu machen.
Was kannst du also tun? Es gibt dazu viele unterschiedliche Ansichten die
heiß diskutiert werden. Wir wissen nicht, wer recht hat - wir können dir lediglich
die Kurzgesagt-Perspektive und unsere Meinung bieten.
Unsere Meinung: Was können wir WIRKLICH tun?
Wir brauchen neue Wege, über den Klimawandel zu sprechen und nachzudenken. Eine umfassende,
systemische Herangehensweise. Wir müssen die Grundlagen unserer modernen,
industrialisierten Gesellschaften verändern.
Wie wir jetzt frustrierend lange erklärt haben, wird unsere Eigenverantwortung völlig überbetont.
Um das System aus Technologie, Politik und Wirtschaft in diesem Ausmaß zu verändern,
müssen wir zunächst einmal jene Menschen beeinflussen, die am Hebel sitzen.
Politiker müssen wissen und richtig zu spüren kriegen, dass ihr eigener Erfolg
vom Kampf gegen den Klimawandel abhängt. Wollen Regierungen und Politiker Gesetze nicht ändern,
die ihre Spender und große Steuerzahler betreffen könnten, müssen wir sie abwählen
und Leute an die Macht bringen die die sich auf die Wissenschaft stützen. Wir müssen
die Politik in die Verantwortung nehmen, die effektivsten Strategien gegen den Klimawandel
auch wirklich einzusetzen. Wir sollten keine Zeit mit Verboten von Plastiktrinkhalmen verschwenden,
sondern die großen Hebel in Bewegung setzen: Nahrungsmittel, Transport und
Energie - ohne dabei kleinere Dinge zu vergessen, wie Zement oder das Bauwesen.
Weigern Industrien sich, etwas zu verändern, weil sie Angst vor Verlusten haben oder weil
sie selbstverständlich ihre Leute schützen wollen, brauchen wir Politiker, die die Gesetze ändern;
die Anreize zugunsten existierender Technologien setzen,und dort, wo wir noch keine guten Lösungen
haben, in Innovation investieren. Es gibt keinen Grund, die Profitinteressen der Industrien
nicht mit der Notwendigkeit zu verbinden, unsere CO2-Emissionen so gut wie möglich zu reduzieren.
Und wenn sie dann immer noch nicht mitmachen, müssen wir sie mit harten Strafen und Regulationen
dazu zwingen, oder sie in den Ruin treiben. Es ist trotzdem unrealistisch, dass ein Wandel
dieser Grössenordnung der weltweiten Wirtschaft schnell genug aufgezwungen werden kann, denn viele
emissionsarme Technologien benötigen immer noch viel Zeit und Forschung - sind also teuer. Aber
Firmen werden bessere CO2-Abscheidungssysteme, leckere Fleischalternativen, bessere Batterien,
Zementalternativen und so weiter erfinden, wenn es eine klare und wachsende Nachfrage
gibt. Und wenn du das Geld dafür hast, kannst du deinen Teil leisten, indem du jetzt in solche
Innovationen investierst, wenn sie noch teuer sind. Dadurch werden die Preise später sinken.
So kannst du also etwas verändern: Auf dem Stimmzettel und mit dem Geldbeutel. Es gibt in
der Sache zu viele gegensätzliche Interessen und komplizierte Grauzonen. Kriegen wir am
Schluss wirklich den benötigten systemischen Wandel hin, wird jeder mit irgendeinem Aspekt
davon nicht ganz zufrieden sein. Aber nur, wenn wir alle akzeptieren, dass manche Lösungen auch
negative Folgen für uns haben werden, können wir ein ehrliches Gespräch führen und vorankommen.
Alle werden auf ein bisschen was verzichten müssen. Und das ist in Ordnung.
Das ist wirklich das Beste, was du tun kannst. Dich der Realität stellen und mit deinem Verhalten
und deinen Taten deine Prioritäten klarmachen. Und währenddessen kannst du weniger Fleisch essen,
weniger fliegen und ein E-Auto kaufen. Nicht, weil du dich schuldig fühlen müsstest oder weil
du naiv daran glaubst, dass du im Alleingang den Klimawandel stoppen kannst - aber um
deinen winzig kleinen Teil zum systemischen Wandel beizutragen, den wir dringend brauchen.
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