Wie der "CO2-Fußabdruck" dich manipuliert
Summary
TLDRDieses Video thematisiert die Manipulation von Energiekonzernen wie BP, die die Verantwortung für den Klimawandel auf den Einzelnen abwälzen. Es zeigt, wie diese Unternehmen trotz nachhaltiger Botschaften und Marketingkampagnen wie dem 'Carbon Footprint Calculator' weiterhin fossile Brennstoffe fördern und nur einen geringen Teil ihrer Investitionen in erneuerbare Energien stecken. Der Fokus sollte auf systemischen Veränderungen in der Energiegewinnung liegen, anstatt auf individuelle Verhaltensänderungen.
Takeaways
- 🌏 Der persönliche CO2-Fußabdruck ist ein Maß für die jährlichen CO2-Emissionen pro Person und ist oft erschreckend hoch.
- 🚗 Reduzieren des Autofahrens, Verzicht auf Flugreisen, vegane Ernährung und Kauf von Second-Hand-Kleidung sind Maßnahmen, die den CO2-Fußabdruck reduzieren können.
- 🏢 Die Verantwortung für den Klimawandel wird oft auf den Einzelnen abgeschoben, was eine PR-Strategie von Ölkonzernen sein könnte.
- 📉 BP, ein großes Öl- und Gasunternehmen, hat eine nachhaltige Fassade aufgebaut, obwohl seine Haupttätigkeit weiterhin der Abbau von fossilen Brennstoffen ist.
- 🌿 BP hat seine Marke und Werbekampagnen manipulativ genutzt, um den Eindruck zu erwecken, dass der Klimawandel ein individuelles Problem sei.
- 📊 Der CO2-Fußabdruckrechner von BP hat die öffentliche Debatte verzerrt und die Verantwortung von Industrie und Politik auf den Einzelnen verschoben.
- 🌍 73 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen stammen aus dem Energiesektor, der hauptsächlich auf fossilen Brennstoffen basiert.
- 🏭 Die Produktion und Nutzung von Gütern und Infrastruktur erfordern Energie, die oft zu CO2-Emissionen führt.
- 💡 Individuen haben nur begrenzten Einfluss auf globale CO2-Emissionen, während die Verantwortung für systemische Veränderungen bei Politik und Industrie liegt.
- 📉 BP hat trotz seiner nachhaltigen Verpflichtungen und Versprechen, in den letzten Jahren nur einen kleinen Teil seiner Investitionen in erneuerbare Energien eingesetzt.
- 🔍 Die Aussage, dass der persönliche CO2-Fußabdruck von Bedeutung ist, wird von BP als Marketing-Tool genutzt, um die Verantwortung für den Klimawandel von der Industrie abzuwälzen.
Q & A
Was ist der persönliche CO2-Fußabdruck und warum kann er erschreckend hoch sein?
-Der persönliche CO2-Fußabdruck gibt an, wie viele Tonnen CO2 jeder Einzelne pro Jahr verursacht. Er kann erschreckend hoch sein, weil viele Menschen in Industriegesellschaften eine Lebensweise führen, die hohe Emissionen verursacht, wie z.B. Autofahren, Flugreisen und den Verbrauch von tierischen Produkten.
Wie versucht BP, die Verantwortung für den Klimawandel auf den Einzelnen abzuwälzen?
-BP nutzt Marketing-Kampagnen und den Carbon Footprint Calculator, um die öffentliche Debatte zu verzerren und die Verantwortung für den Klimawandel von der Industrie auf den Einzelnen zu verlagern.
Was war die Reaktion der Öl- und Gasindustrie auf wissenschaftliche Erkenntnisse über den Treibhauseffekt in den 1970er Jahren?
-ExxonMobil, einer der größten Ölkonzerne, begann Ende der 70er Jahre, Studien zum Treibhauseffekt in Auftrag zu geben, die belegten, dass die Verbrennung von Öl und Gas wesentlich zur Erwärmung des globalen Klimas beiträgt.
Wie hat BP seine Position zum Klimawandel Anfang der 2000er Jahre dargestellt?
-BP überarbeitete sein Logo und änderte seinen Namen von British Petroleum zu Beyond Petroleum, um ein grüneres Image zu schaffen, obwohl das Geschäftsmodell sich nicht grundlegend veränderte.
Was ist die Rolle von Werbeagenturen wie Ogilvy & Mather in der Klimawandel-Kampagne von BP?
-Ogilvy & Mather arbeitete mit BP zusammen, um eine raffinierte und manipulative Marketing-Kampagne zu entwickeln, die darauf abzielt, die Verantwortung für den Klimawandel auf den Einzelnen zu verlagern.
Wie viel Prozent der globalen Treibhausgase stammen aus dem Energiesektor?
-73 Prozent der globalen Treibhausgase stammen aus dem Energiesektor, der hauptsächlich auf fossile Brennstoffe basiert.
Was ist die Wirkung des persönlichen CO2-Fußabdrucks auf die öffentliche Debatte?
-Der persönliche CO2-Fußabdruck, wie von BP beworben, hat die öffentliche Debatte verzerrt und die Aufmerksamkeit von strukturellen Problemen und Lösungen in der Energiegewinnung abgelenkt.
Wie hoch ist der CO2-Fußabdruck von BP von 1965 bis 2017?
-Der CO2-Fußabdruck von BP von 1965 bis 2017 liegt bei 3,8 Milliarden Tonnen, was das Unternehmen zum sechsthöchsten CO2-Ausstoß in diesem Zeitraum macht.
Was hat BP in den letzten 20 Jahren in den Bereichen Windkraft und Solarenergie investiert?
-Im Jahr 2020 investierte BP nur fünf Prozent seiner gesamten Investitionen in nachhaltige Energiequellen wie Windkraft und Solarenergie.
Was ist die Position von BP zu ihrer Rolle im Klimawandel und was plant sie für die Zukunft?
-BP will bis 2050 klimaneutral werden und mehr in CO2-arme Technologien investieren. Sie haben jedoch keine direkte Antwort auf die Frage gegeben, ob sie den Carbon Footprint Calculator benutzt haben, um die öffentliche Debatte zu verzerren und die Verantwortung von der Industrie abzuwälzen.
Outlines
🌱 Unser persönlicher CO2-Fußabdruck
Dieser Absatz thematisiert die individuelle Verantwortung für den CO2-Ausstoß und fragt, ob individuelle Änderungen wie weniger Auto fahren, keine Flüge oder ein veganes Essen ausreichen, um den Klimawandel zu stoppen. Es wird kritisiert, wie Unternehmen wie BP die Verantwortung für den Klimawandel auf die Einzelpersonen abwälzen und wie sie durch Marketingkampagnen versuchen, die öffentliche Debatte zu verzerren und die eigene Verantwortung als Industrie zu leugnen. Die Geschichte zeigt, wie BP und andere Ölkonzerne, obwohl sie die Gefahren des Klimawandels erkannt haben, weiterhin in fossile Brennstoffe investieren und die Öffentlichkeit mit Tools wie dem Carbon Footprint Calculator ablenken.
🌐 Die Rolle des Energiesektors im Klimawandel
Dieser Absatz betont, dass der Energiesektor für 73% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist und wie unsere gesamte Infrastruktur und Produkte eng mit der Energieerzeugung verbunden sind. Es wird erklärt, dass der persönliche Einfluss einer Einzelperson auf den globalen CO2-Ausstoß begrenzt ist und dass es notwendig ist, dass sich die Art der Energiegewinnung grundlegend ändert. Der Fokus liegt auf der Kritik an BP und anderen Energiekonzernen, die ihre Geschäftsmodelle nicht im Interesse des Klimaschutzes ändern, sondern weiterhin auf fossile Brennstoffe setzen und die Verantwortung auf die Verbraucher abwälzen.
🔧 Die Verantwortung der Politik und der Energiewende
Der letzte Absatz des Skripts hebt hervor, wie wichtig es ist, dass die Politik mutige Entscheidungen trifft, um die Energiewende voranzutreiben und nicht von den Interessen der Ölkonzerne beeinflusst wird. Es wird betont, dass bewusste Entscheidungen im Alltag wichtig sind, aber die zentrale Verantwortung für den Klimaschutz in der Politik und in grundlegenden Systemveränderungen liegt. Es wird auf weitere Ressourcen verwiesen, die sich mit dem Thema befassen, und es wird auf zukünftige Diskussionen und Videos zum Thema eingegangen.
Mindmap
Keywords
💡CO2-Fußabdruck
💡Klimawandel
💡BP
💡Nachhaltigkeit
💡Persönlicher Carbon Footprint
💡Energiesektor
💡Ölkatastrophe
💡Marketing-Kampagne
💡Klimanetzneutralität
💡Energiewende
Highlights
Der persönliche CO2-Fußabdruck zeigt, wie viel CO2 jeder Einzelne pro Jahr verursacht.
Vorschlag, den CO2-Fußabdruck Tonne für Tonne zu reduzieren, um den Klimawandel zu stoppen.
Diskussion über den Einfluss von weniger Autofahren, keiner Flugreisen, veganer Ernährung und Second-Hand-Einkäufen auf den CO2-Fußabdruck.
Vorstellung eines hypothetischen PR-Stunts eines Ölkonzerns, das die Verantwortung für den Klimawandel auf Einzelpersonen abwälzt.
BP, ein führendes Öl- und Gasunternehmen, wird als Beispiel für die Vermarktung von Schuldverschiebung genannt.
BPs CEO erkennt den menschengemachten Klimawandel öffentlich an, was in der Branche beispiellos ist.
Die Öl- und Gasindustrie war sich der Treibhauseffekte früher bewusst als gemeinhin angenommen.
BP veröffentlicht 1991 eine Dokumentation über den Treibhauseffekt und die Gefahren der Erderwärmung.
BP unterstützt 1996 die Global Climate Coalition, eine Organisation, die Zweifel an menschengemachtem Klimawandel säte.
BP ändert sein Logo und stellt sich als 'Beyond Petroleum' dar, obwohl es weiterhin Öl und Gas produziert.
BP und die Werbeagentur Ogilvy & Mather arbeiten an einer Marketing-Kampagne, die den Eindruck erweckt, dass Einzelpersonen für den Klimawandel verantwortlich sind.
Einführung des Carbon Footprint Calculators von BP, der es Benutzern ermöglicht, ihren CO2-Fußabdruck zu berechnen.
Die Lebensweise und Kaufentscheidungen von Einzelpersonen haben nur einen begrenzten Einfluss auf den globalen CO2-Ausstoß.
73 Prozent der globalen Treibhausgase stammen aus dem Energiesektor, der hauptsächlich auf fossile Brennstoffe setzt.
Ein Obdachloser in den USA hat einen CO2-Fußabdruck von über acht Tonnen pro Jahr, was die Unsichtbarkeit der Emissionen im Alltag zeigt.
BP investiert weiterhin in Öl und Gas, trotz Ankündigungen von Low Carbon Investments und 'Getting to net zero'.
BP hat im Jahr 2020 nur fünf Prozent seiner总投资 in erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie gesteckt.
BPs CO2-Ausstoß zwischen 1965 und 2017 ist das sechsthöchste von Energieunternehmen in diesem Zeitraum.
BP plant, bis 2050 klimaneutral zu sein, aber seine aktuellen Geschäftspraktiken deuten auf eine andere Richtung hin.
Die Verantwortung für den Klimawandel sollte nicht nur auf Einzelpersonen abgewälzt werden, sondern auch von großen Energiekonzernen getragen werden.
Die Politik sollte mutige Entscheidungen für eine Energiewende treffen, um den Klimawandel zu stoppen.
Transcripts
Unser persönlicher CO2-Fußabdruck gibt an,
wie viele Tonnen CO2 jeder Einzelne von uns jedes Jahr verursacht.
Und dieser Wert ist bei vielen erschreckend hoch.
Sollten wir alle versuchen, diesen Fußabdruck Tonne für Tonne
CO2 zu drücken?
Wie viel bringt es wirklich, weniger Auto zu fahren,
gar nicht mehr zu fliegen, sich vegan zu ernähren
und nur noch Second-Hand-Klamotten zu kaufen?
Anders gefragt: Können wir den Klimawandel
auf diese Art und Weise alle gemeinsam aufhalten?
(Spannungsvolle Musik)
(Buzzer)
Stellt euch vor, diese ganze Art, den Klimawandel als unser privates,
individuelles Problem hinzustellen, wäre ein unfassbarer PR-Stunt.
Von einem widerlichen Ölkonzern.
Stell dir vor, besagter Ölkonzern
B *** P hätte sogar WWF und Greenpeace
hops genommen mit seinen Mindgames.
Warum auch Verantwortung übernehmen, wenn man einfach sagen kann:
Du, genau du kleiner Human,
du bist Schuld an der Erderwärmung.
(Rattern)
Viele von BPs Tankstellen heißen in Deutschland Aral.
Mit rund 2.400 Exemplaren
ist die Marke landesweit die Nummer eins.
Eventuell kennt ihr den Konzern auch aus den Nachrichten.
(Sprecherin:) Es war die schwerste Ölkatastrophe
in der Geschichte der USA.
Elf Tote, der Ruf der Industrie und vor allem der BP ist am Boden.
Dabei war man doch grade dabei, sich als fortschrittlicher,
sauberer Öl- und Gaskonzern zu etablieren.
Um die Jahrtausendwende läutet der Konzern nämlich eine neue
nachhaltige Ära ein.
Der damalige CEO von BP erkennt den menschengemachten Klimawandel
öffentlich als Gefahr für unseren Planeten an.
Das hat vor ihm noch niemand in seiner Position gemacht.
Dabei wusste die Öl- und Gasindustrie schon viel, viel früher,
dass der Mensch den Klimawandel befeuert.
ExxonMobil, der drittgrößte Ölkonzern der Welt,
hat Ende der 70er ein paar Studien zum Treibhauseffekt
in Auftrag gegeben.
Diese belegten, dass die Verbrennung von Öl und Gas
maßgeblich zur Erwärmung des globalen Klimas beiträgt.
Man müsse schnell handeln, wenn man das verhindern will.
BP hat 1991 eine Dokumentation namens:
veröffentlicht.
Darin geht es literally um den Treibhauseffekt
und um die Gefahren der Erderwärmung für die Menschheit
Doch obwohl BP selbst diese Erkenntnisse
durch die Doku öffentlich macht,
versucht das Unternehmen gleichzeitig
Zweifel an ihnen zu säen.
Bis 1996 unterstützt der Konzern beispielsweise
die damalige Global Climate Coalition.
Das ist eine Lobbyorganisation, die Zweifel an den Belegen
für den menschengemachten Klimawandel gesät
und Klimaschutzmaßnahmen bekämpft hat.
Doch zurück zur neuen nachhaltigen BP-Ära
Anfang der 2000er.
BP überarbeitet zunächst das eigene Logo.
Weg vom altmodischen Schild
hin zu einer Blumen-Sonnen-Combo.
Das wirkt wohl irgendwie grüner.
BP steht nicht mehr für British Petroleum,
sondern für (lachend:) Beyond Petroleum -
über Öl hinaus.
Da könnte man vielleicht denken,
der Konzern übernimmt jetzt Verantwortung
für seinen Beitrag zum Klimawandel und investiert fleißig
in Alternativen zu Erdöl und Erdgas.
Leider nein.
Trotz Namenswechsel produziert BP wider Erwarten einfach weiter
fleißig Öl und Gas.
Das Geschäftsmodell verändert sich überhaupt nicht.
Wirklich kein Stück.
Aber, um davon abzulenken,
arbeitet BP gemeinsam mit der renommierten Werbeagentur
Ogilvy & Mather
an einer raffinierten, manipulativen Marketing-Kampagne.
Die Menschen sollen glauben, sie seien Schuld am Klimawandel.
Das Problem müssen nicht die großen Energiekonzerne lösen,
sondern jeder Einzelne von uns.
In Werbespots werden Leute auf der Straße gefragt,
was sie gegen den Klimawandel tun.
2004 launcht BP den Carbon Footprint Calculator
auf der Firmenwebsite.
Hooray, jetzt kann man berechnen, wie viel Schuld man am Klimawandel hat.
Auf das Kilogramm genau.
Die Rechner erobern das Internet und sind ein Riesenerfolg.
So haben BP und eine Werbeagentur
ein mächtiges Werkzeug erschaffen,
dass die öffentliche Debatte fortan komplett verzerrt.
(Treibende Musik)
Natürlich tragen unser Fleischkonsum und unsere Flugreisen
zum Klimawandel bei,
und natürlich ist es gut, sein eigenes Verhalten
in Bezug auf die Umwelt zu hinterfragen.
Unsere Lebensweise und Kaufentscheidungen
können auch einiges bewirken.
Wenn wir beim Stromanbieter bewusst Ökostrom wählen,
oder im Supermarkt zu veganen Produkten greifen,
wird es langfristig auch mehr solche Angebote geben.
Aber unser Einfluss als einzelne Person
auf den globalen CO2 Ausstoß ist extrem limitiert.
Dazu hat "Kurzgesagt" ein absolut fantastisches Video
auf ihrem englischen Kanal veröffentlicht.
Wir können bei Weitem nicht so viel zur Rettung des Klimas beitragen,
wie BP uns mit seinen Kampagnen glauben lassen will.
73 Prozent der globalen Treibhausgase stammen aus dem Energiesektor.
Und der besteht zum Großteil
aus fossilen Brennstoffen.
So gut wie alles, was wir tun oder konsumieren,
hat oder hatte irgendwann mal was mit Energie zu tun.
Unsere gesamte Infrastruktur,
unsere Straßen, Gehwege, Schulen uns Supermärkte,
so gut wie jedes Produkt,
das wir uns anschaffen, sei es ein Kühlschrank,
ein T-Shirt oder ein Stuhl,
unsere Mülldeponien ...
all diese Dinge benötigen in ihrer Produktion
oder während ihrer Nutzung irgendwo
Energie.
Je nach Rechner fließen all diese Emissionen
komplett oder teilweise in unseren persönlichen Fußabdruck.
Deshalb hat selbst ein Obdachloser in den USA
einen CO2 Fußabdruck von über acht Tonnen pro Jahr.
Wir als Einzelpersonen haben so gut wie keine Kontrolle darüber,
wie die Dinge in unserem Alltag produziert werden.
Natürlich können wir ein paar etwas bessere Kaufentscheidungen treffen,
aber eigentlich müsste sich die Art der Energiegewinnung
grundlegend ändern.
Und das würde das Geschäftsmodell von BP und Co.
natürlich fundamental untergraben.
Bp fährt trotzdem bis heute
diese Strategie der Schuldverschiebung.
Der persönliche Carbon Footprint
ist immer noch ein wichtiges Marketing-Tool.
(Schelmische Musik)
Nachdem wir unseren abnormal hohen CO2-Fußabdruck berechnet haben,
hilft BP uns, ein persönliches Versprechen abzugeben.
Alles mit verspielter Typography und knalligen Grüntönen.
Aber wie sieht es eigentlich mit den Versprechen von BP aus?
Hat der Konzern selbst sich vorbildlich verhalten?
Alles, was er tut, dreht sich angeblich um Low Carbon Investments
und "Getting to net zero".
Bis 2050 will BP klimaneutral werden.
Aha.
Der CO2-Fußabdruck des Konzerns
liegt für den Zeitraum von 1965 bis 2017 bei:
Damit ist BP das Energieunternehmen
mit dem sechsthöchsten CO2-Ausstoß dieses Zeitraums.
Zwischen 1988 und 2015
war der Konzern ALLEINE für insgesamt
verantwortlich.
Aber vielleicht steigt BP immerhin jetzt aus Öl und Gas aus?
Wir haben uns die Jahresberichte der letzten 20 Jahre
des Konzerns mal angeschaut.
Und geguckt, wie viel Öl und Gas BP denn so produziert hat.
Und na ja, bis auf einen krassen Dip nach
der Deepwater Horizon Katastrophe und der Corona-Krise
sieht es nicht grade so aus, als würde BP jetzt
auf Nachhaltigkeit setzten.
2018 hat das Unternehmen sogar ganz sneaky
weitere Erdölreserven in Texas gekauft für:
4,6 Milliarden Fässer Öl und Gas für die Long Term Growth.
und wie viel Geld hat BP 2020 in nachhaltige Energiequellen
wie Windkraft und Solarenergie gesteckt?
Richtig:
Das sind nur fünf Prozent aller Investments des Konzerns.
Die Emissionen des Konzerns sind in den letzten drei Jahren gesunken,
auch aufgrund der Pandemie.
Aber so richtig Low Carbon scheint BP bis jetzt noch nicht zu sein.
Laut Modellierungen von Rystad Energy
werden die größten 50 Ölkonzerne 2030
knapp acht Prozent mehr Öl und Gas produzieren
als 2018.
wir haben BP um Stellungnahme gebeten.
In Zukunft wolle der Konzern vermehrt in CO2-arme Technologien investieren.
Und bereits heute treffe man entsprechende Maßnahmen.
Bis 2030 will der Konzern so ein ganz anderes,
integriertes Energieunternehmen sein.
Bis 2050 will er klimaneutral sein.
Unsere Frage, ob der Konzern den Carbon Footprint Calculator
beworben hat, um die öffentliche Debatte zu verzerren
und die Verantwortung von der Industrie abzuwälzen,
wurde nicht beantwortet.
Unser gesamtes Energiesystem basiert auf fossilen Brennstoffen.
Das muss sich schnellstmöglich ändern,
wenn wir den Klimawandel aufhalten wollen.
Die Geschäftsmodelle von BP, Shell, Exxon und Co.
werden dadurch in ihrem Kern bedroht.
Anstatt sich neu zu erfinden,
hat BP sich für ein geniales Ablenkungsmanöver entschieden.
Obwohl der Konzern ein entscheidender Teil eines gigantischen Problems ist,
lässt er die Leute einfach glauben, sie als Einzelpersonen
trägen alle Schuld und könnten individuell etwas bewirken.
Bloß keine Diskussionen über große, fundamentale Veränderungen
in unserem Energiesystem.
Lieber kleinliche Debatten über Alltagsdetails.
Noch mal: Natürlich ist es gut, wenn wir uns Gedanken
über unseren persönlichen Einfluss auf die Umwelt machen
und versuchen, bewusste Entscheidungen zu treffen.
Viel, viel wichtiger ist es aber,
dass die Politik die Energiewende mit mutigen, großen Entscheidungen
vorantreibt.
Auch wenn das dem ein oder anderen Ölkonzern
vielleicht nicht in den Kram passt.
Hey, hoffentlich hat euch das Video gefallen.
Zu dem Thema können wir euch einen starken Artikel
von Mashable empfehlen
und ein tolles Video vom Kanal "Climate Town".
Beide sind oben verlinkt.
Auf der Endcard ein Video von "DIE DA OBEN!" zum Klimagipfel
und unser Video zum Klimawandel in Deutschland.
Ansonsten bis zum nächsten Mal.
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