Die Geschichte Preußens I Geschichte

MrWissen2go Geschichte | Terra X
30 May 201914:16

Summary

TLDRDieses Video dankt den Abonnenen und präsentiert die Geschichte Preußens. Von den Anfängen im Baltikum und der Christianisierung durch den Deutschen Orden, über die Entstehung des Herzogtums und die Machtpolitik der Hohenzollern, bis hin zur Schaffung des Königreichs Preußen und der Rolle in der deutschen Einigung. Es diskutiert die preußischen Tugenden und ihren Einfluss auf Deutschland, nötigt zur Reflexion über die positive oder negative Prägung durch Preußen und lädt zu weiteren Informationen auf dem Kanal ein.

Takeaways

  • 🎥 Dieses Video ist ein Dankeschön für die 200.000 Abonnenten und behandelt die Geschichte Preußens.
  • 🗺 Die Geschichte Preußens beginnt im Baltikum, wo der baltische Volksstamm der Prußen lebte.
  • 🛡 Ab 1230 nutzt der Deutsche Ritter-Orden die Preußen für die Christianisierung und Kolonisierung des Baltikums.
  • 🏰 Im 14. Jahrhundert expandiert der Deutsche Orden, was die Begehrlichkeiten von Polen und Litauen weckt und zum Schrumpfen des Ordensstaates führt.
  • 🔄 1522 wandelt sich der Ordensstaat unter Hochmeister Albert in ein weltliches Herzogtum unter der Oberhoheit Polens.
  • 🏛 Die Mark Brandenburg wird seit dem 12. Jahrhundert von verschiedenen Adelsfamilien regiert und fällt 1415 an das Haus Hohenzollern.
  • 🤝 1618 beginnt die gemeinsame Regierung von Brandenburg und Preußen durch Johann Sigismund, der Kurfürst von Brandenburg.
  • 👑 1701 wird Friedrich III. zum König in Preußen gekrönt, was die Einheit des Landes unterstrich.
  • 💂‍♂️ Friedrich Wilhelm I., der 'Soldatenkönig', konzentriert sich auf die Militarisierung Preußens und baut eine starke Armee auf.
  • 🎓 Friedrich II., auch 'der Große' genannt, regiert als aufgeklärter Monarch und strebt nach dem Wohl seines Volkes und der Stärkung des Staates.
  • 🌐 Preußen spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Geschichte, von der Zeit der Hohenzollern bis hin zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs durch Bismarck.
  • 🏛️ Nach dem Ersten Weltkrieg wird Preußen zu einem Freistaat und später von den Nationalsozialisten aufgelöst.
  • 🗑️ 1947 wird Preußen endgültig von den Alliierten aufgelöst, beendend seine Rolle in der Geschichte Deutschlands.
  • 🤔 Die preußischen Tugenden wie Disziplin, Pünktlichkeit und Fleiß sind bis heute als typisch deutsch angesehen und preisgegeben.

Q & A

  • Welche Bedeutung hat die Erreichung von 200.000 Abonnenten für den Kanal?

    -Die Erreichung von 200.000 Abonnenten ist ein wichtiger Meilenstein für den Kanal, da es zeigt, dass die Inhalte ein großes Publikum erreichen und dass die Betreiber auf die Interessen ihrer Zuschauer hören.

  • Wer waren die ersten Besucher des baltisches Volkstamm der Prußen ab dem Jahr 1230?

    -Die ersten Besucher des baltisches Volkstamm der Prußen waren Mitglieder des Ordens der Brüder vom deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem, später bekannt als der Deutsch-Ritter-Orden.

  • Was bedeutete die Christianisierung und Kolonisierung des Baltikums durch den Deutsch-Ritter-Orden?

    -Die Christianisierung und Kolonisierung bedeuteten den Einmarsch, Kämpfe, Eroberungen, den Bau von Burgen, die Ansiedlung von Siedlern, die Unterwerfung und Taufe der Prußen, um das Gebiet für christliche und deutsche Interessen zu erschließen.

  • Was war das Ziel des Hochmeisters des Ordens, als er 1522 zum Protestantismus überging?

    -Das Ziel war, das geistliche Territorium in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln, das unter der Oberhoheit des Königs von Polen stand, und damit die politische und religiöse Kontrolle zu verstärken.

  • Was war das politische Ergebnis des Übergangs zum Protestantismus für den Ordensstaat?

    -Der Übergang zum Protestantismus führte dazu, dass der Ordensstaat ein weltliches Herzogtum wurde, das unter der Oberhoheit des Königs von Polen stand und somit politisch und religiös von der katholischen Kirche unabhängiger wurde.

  • Wie beeinflusste der 'Große Kurfürst' Friedrich Wilhelm die preußische Politik und Gesellschaft?

    -Friedrich Wilhelm, der 'Große Kurfürst', konsolidierte seine Macht durch die Zentralisierung der Verwaltung und des Steuerwesens, baute eine starke Landesverteidigung auf und legte damit den Grundstein für die zukünftige militärische Stärke Preußens.

  • Was war das Ziel von Friedrich III., als er 1701 zum König in Preußen gekrönt wurde?

    -Das Ziel von Friedrich III. war es, die politische Unabhängigkeit und Anerkennung Preußens als eigenständiges Herzogtum zu erreichen, was durch seine Krönung als König in Preußen symbolisiert wurde.

  • Wie prägte sich Preußen unter der Herrschaft von König Friedrich Wilhelm I. aus?

    -Unter der Herrschaft von Friedrich Wilhelm I., auch 'Soldatenkönig' genannt, wurde Preußen zu einem Militärstaat, bei dem fast drei Viertel aller Steuern in die Militärausgaben flossen und die Gesellschaft stark militarisiert wurde.

  • Was war das politische Erbe von Friedrich II., auch 'Friedrich der Große' genannt?

    -Friedrich II. hinterließ ein Preußen, das zu einer der führenden Großmächte Europas aufgestiegen war, mit einer starken zentralisierten Staatsmacht und einer ausgeprägten Militärkultur, die auch als 'preußische Tugenden' bekannt wurden.

  • Wie endete die politische Existenz von Preußen nach dem Zweiten Weltkrieg?

    -Die politische Existenz von Preußen endete, als es am 25. Februar 1947 von den Alliierten, die Deutschland besetzt hatten, endgültig aufgelöst wurde, was das Ende der preußischen Geschichte markierte.

  • Welche Rolle spielten die preußischen Tugenden in der deutschen Kultur und Gesellschaft?

    -Die preußischen Tugenden wie Disziplin, Pünktlichkeit und Fleiß sind in der deutschen Kultur und Gesellschaft verankert und gelten bis heute als typisch deutsch.

Outlines

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🎥 Einladung zur Geschichte Preußens

Dieses Video ist ein Dankeschön an die Abonnenten, die die Geschichte Preußens durch eine Abstimmung gewählt haben. Die Geschichte Preußens beginnt ungefähr im 13. Jahrhundert mit dem baltischen Volksstamm der Prußen. Der Deutsche Ritterorden christianisiert und kolonisiert das Gebiet, was zu einer 40-jährigen Unterwerfung und Assimilation führt. Im 14. Jahrhundert wird der Deutsche Orden zu einer wirtschaftlichen Macht, was die Nachbarländer Polen und Litauen anregt, was zu einem Schrumpfen des Ordensstaates führt. 1522 wandte sich der Ordensmeister zum Protestantismus, wandelte das geistliche Territorium in ein weltliches Herzogtum um, das unter der Oberhoheit des Königs von Polen steht. Die Herzöge stammen aus dem Hause Hohenzollern, und mit der Erbschaft des Lehens Brandenburg-Preußen durch Johann Sigismund beginnt die Entwicklung von Brandenburg und Preußen, die zu einem eigenständigen Herzogtum führt, das von den Großmächten anerkannt wird.

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🏰 Aufstieg Preußens zum Militärstaat

Der 'Große Kurfürst' Friedrich Wilhelm nutzt taktisches Geschick, um Preußen zu einem starken, anerkannten Herzogtum zu formen. Er zentralisiert die Verwaltung, errichtet eine starke Armee und macht sich zum Alleinherrscher. Sein Sohn Friedrich III. folgt diesem Weg und wird 1701 zum König in Preußen gekrönt, was das Land zu einem wichtigen politischen Akteur macht. Friedrich Wilhelm I., der 'Soldatenkönig', pumpt Steuern in den Militärsektor und errichtet eine starke Armee, die die preußische Gesellschaft prägt. Friedrich II., 'der Große', regiert als aufgeklärter Monarch, der den Staat für das Wohl des Volkes stärkt. Er führt mehrere Kriege, um Preußens Macht zu erweitern, besonders durch die Eroberung Schlesiens, und schafft es, Preußen zur führenden Kraft in Europa zu machen, trotz der hohen Kosten in Menschenleben und Ressourcen.

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🇩🇪 Preußens Rolle in der deutschen Geschichte

Preußens Geschichte ist eng mit der Deutschlands verbunden. Nach dem Sieg über Napoleon wird Preußen in den Rheinland und Westfalen erweitert und nimmt eine Vorreiterrolle in der deutschen Einheit an. Wilhelm I. und Bismarck führen Preußen durch drei Kriege zur deutschen Einheit, was zur Schaffung des Deutschen Kaiserreichs führt. Preußen prägt diesen neuen Staat durch seine Tugenden und Militarismus. Nach dem Ersten Weltkrieg wird Preußen zu einem Freistaat, der in der Weimarer Republik eine stabile demokratische Regierung hat, bis die NSDAP an die Macht kommt und Preußen de facto auflöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Preußen endgültig aufgelöst, aber seine Tugenden wie Disziplin, Pünktlichkeit und Fleiß bleiben in der deutschen Kultur erhalten. Das Video fordert die Zuschauer auf, ihre Meinung darüber zu teilen, ob Preußens Einfluss positiv oder negativ war.

Mindmap

Keywords

💡Preußen

Preußen war ein historischer Staat in Europa, der in der Zeit des Heiligen Römischen Reiches und später im Deutschen Kaiserreich eine zentrale Rolle spielte. Im Video wird die Entstehung und Entwicklung von Preußen als Teil der deutschen Geschichte erläutert, einschließlich seiner Bedeutung für die politische Landschaft und die kulturellen Merkmale, die mit dem Staat in Verbindung gebracht werden.

💡Deutscher Orden

Der Deutsche Orden, auch als Deutschritterorden bekannt, war eine militärische Ordensorganisation, die ursprünglich Kreuzfahrer in Palästina war und später in Ostpreußen kolonisierte und christianisierte. Im Video wird er als zentrale Kraft beschrieben, die die Grundlage für die spätere Entstehung des Staates Preußen legte.

💡Brandenburg-Preußen

Brandenburg-Preußen war eine politische Einheit, die aus den Territorien Brandenburg und Preußen bestand. Im Video wird die Verbindung dieser beiden Gebiete durch die Herrscher des Hauses Hohenzollern hervorgehoben und wie diese Verbindung zu einem bedeutenden politischen Block im Heiligen Römischen Reich führte.

💡Hohenzollern

Das Haus Hohenzollern war eine der mächtigsten deutschen Adelsfamilien, die sowohl Brandenburg als auch Preußen regierte. Im Video wird deren Bedeutung für die Entstehung und Stabilisierung des preußischen Staates und später für die Einigung Deutschlands durch Otto von Bismarck betont.

💡Friedrich Wilhelm I.

Friedrich Wilhelm I., auch als Soldatenkönig bekannt, war ein preußischer Monarch, der das Land zu einem Militärstaat umfunktionierte. Im Video wird seine Rolle bei der Einrichtung einer starren Militär- und Verwaltungsstruktur und der Förderung des Merkantilismus als Mittel zur Staatsversorgung und -stärkung beschrieben.

💡Friedrich II. (der Große)

Friedrich II., genannt der Große, war ein preußischer König, der für seine aufgeklärte Regierungsweise und seine militärischen Erfolge bekannt ist. Im Video wird seine Bedeutung für die Erweiterung Preußens durch den Siebenjährigen Krieg und die Festigung der preußischen Macht in Europa diskutiert.

💡Militarismus

Der Militarismus bezeichnet die Betonung der militärischen Aspekte im nationalen Leben eines Staates. Im Video wird gezeigt, wie der preußische Staat unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. einen hohen Stellenwert auf die Entwicklung und den Einsatz seiner Armee legte, was zu einer starken militaristischen Kultur führte.

💡Merkantilismus

Der Merkantilismus war eine Wirtschaftstheorie und -praxis, die im 17. und 18. Jahrhundert vorherrschte und besagt, dass die Wirtschaft eines Staates zum Wohl des Staates und seiner Regierung genutzt werden sollte. Im Video wird er als zentrales Element der preußischen Wirtschaftspolitik beschrieben, die die Staatsfinanzen stärkte.

💡Napoleon Bonaparte

Napoleon Bonaparte war ein französischer Kaiser, der Europa im 19. Jahrhundert dominierte und Preußen in den Schlachten von Jena und Auerstedt besiegte. Im Video wird seine Rolle bei der Niederlage Preußens und den nachfolgenden Reformen, die das Land modernisierten, erörtert.

💡Otto von Bismarck

Otto von Bismarck, auch als Kanzler und Ministerpräsident Preußens bekannt, war der Architekt der deutschen Einigung. Im Video wird seine Rolle bei der Durchführung von drei Kriegern, die zur Gründung des Deutschen Kaiserreiches führten, und die damit verbundene Stärkung Preußens als führende Kraft im neuen Staat hervorgehoben.

💡Nationalsozialismus

Der Nationalsozialismus ist eine politische Ideologie, die im 20. Jahrhundert in Deutschland vorherrschte und durch die NSDAP, die Nazi-Partei, propagiert wurde. Im Video wird beschrieben, wie die Nationalsozialisten Preußen nach ihrem Aufstieg zur Macht politisch unterwanderten und schließlich das Land, wie alle anderen deutschen Bundesländer, faktisch aufgelöst, um ihre zentralistische Herrschaft zu festigen.

Highlights

Das Video ist ein Dankeschön für die 200.000 Abonnenten.

Die Geschichte Preußens beginnt unklar, mit der Erwähnung des baltische Volksstamm der Prußen.

Der Deutsche Ritter-Orden christianisiert und kolonisiert das Baltikum ab 1230.

Der deutsche Orden wird im 14. Jahrhundert zu einer wirtschaftlichen Macht, was die Nachbarn Polen und Litauen anzieht.

1522 wandelt sich der Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum unter der Oberhoheit Polens.

Die Herzöge stammen aus dem Hause Hohenzollern.

Johann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg, regiert Brandenburg-Preußen nach dem Tod des letzten Herzogs von Preußen 1618.

Friedrich Wilhelm, der 'Große Kurfürst', nutzt taktisches Handlungsspiel um Macht zu erlangen.

Friedrich Wilhelm errichtet eine zentrale Verwaltung, um Steuern zu sammeln und eine Berufsarmee zu finanzieren.

Die militaristische Prägung Preußens entsteht durch die Notwendigkeit einer starken Armee.

Friedrich III. wird 1701 zum König in Preußen gekrönt, was den Namen Preußen auf das ganze Land überträgt.

Friedrich Wilhelm I., der 'Soldatenkönig', pumpt Steuern in das Militär und regiert ohne die Stände.

Friedrich II., 'der Große', regiert für das Wohl des Volkes und den Staat.

Friedrich II. führt Schlachten, um Preußens Macht zu erweitern, und erobert Schlesien.

Preußen überlebt den 7-jährigen Krieg und steigt in das Konzert der Großmächte auf.

Nach dem Tod Friedrichs II. wird Preußen zu einem bedeutenden Machtfaktor in Europa.

Preußen profitiert von der Teilung Polens und entwickelt sich zu einem Rechtsstaat.

Napoleons Sieg über Preußen 1807 führt zu tiefgreifenden Reformen, einschließlich der Abschaffung der Leibeigenschaft.

Preußen spielt eine Schlüsselrolle in den Befreiungskriegen und erweitert sein Gebiet nach dem Wiener Kongress.

Preußens Vorreiterrolle im Deutschen Reich und die Rolle Bismarcks führen zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs.

Das Deutsche Kaiserreich ist stark geprägt von preußischen Tugenden und Militarismus.

Nach dem Ersten Weltkrieg wird Preußen zu einem Freistaat, der politisch stabil ist und gegen den Nationalsozialismus ankämpft.

Die NSDAP übernimmt die Macht in Preußen und zerstört die demokratische Regierung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Preußen 1947 von den Alliierten aufgelöst.

Die preußischen Tugenden wie Disziplin und Fleiß gelten heute noch als typisch deutsch.

Transcripts

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Dieses Video ist ein kleines Dankeschön an euch.

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Mehr als 200.000 Leute haben diesen Kanal abonniert.

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Das ist wirklich Wahnsinn.

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Zu 200.000 Abonnenten haben wir gesagt,

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sucht euch irgend ein Thema aus, was ihr auf dem Kanal sehen wollt.

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Ihr konntet abstimmen.

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Entschieden habt ihr euch für die Geschichte Preußens.

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Und genau darum geht es jetzt.

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Es ist gar nicht so einfach zu bestimmen,

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wann die Geschichte Preußens genau beginnt.

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Nähern wir uns mal vom Namen her an.

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Im Baltikum, an der Ostseeküste,

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im Osten des Flusses Weichsel,

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lebte der baltische Volksstamm der Prußen.

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Ab dem Jahr 1230 bekommen die Prußen

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Besuch von Mitgliedern des Ordens

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der Brüder vom deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem.

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Kurz vom Deutsch-Ritter-Orden.

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Das sind frühere Kreuzfahrer.

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Die sich nun für die christliche Sache in anderen Gegenden engagieren.

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Die erhalten den Auftrag, im Baltikum zu christianisieren.

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Und zu kolonialisieren.

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Das bedeutet, Einmarschieren, Kämpfen, Erobern.

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Burgen bauen, Siedler nachholen. Prußen unterwerfen und taufen.

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Das dauert rund 40 Jahre.

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Im 14. Jahrhundert wird der deutsche Ordensstart immer größer.

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Und eine wirtschaftliche Macht.

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Das weckt Begehrlichkeiten der Nachbarn Polen und Litauen.

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Der Ordensstaat schrumpft wieder.

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Er ist bisher ein geistliches Territorium.

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Aber 1522 tritt der Hochmeister des Ordens

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zum Protestantismus über.

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Und macht aus dem geistlichen Territorium

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ein weltliches Herzogtum.

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Und dieses Herzogtum

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steht unter der Oberhoheit des Königs von Polen.

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Von den Prußen, die früher mal hier lebten,

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ist eigentlich nur noch der Name übrig.

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Das Volk wird von den Deutschen, Polen und Litauern

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nach und nach assimiliert, also aufgenommen.

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Die Herzöge stammen aus dem Hause Hohenzollern.

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Jetzt beamen wir uns mal von Preußen nach Brandenburg.

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Die Mark Brandenburg ist seit Mitte des zwölften Jahrhunderts

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ein Territorium des Heiligen Römischen Reiches

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Deutscher Nation.

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Der Markgraf ist ein Kurfürst des Reiches.

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Er gehört zu den sieben Herrschern, die den Kaiser wählen dürfen.

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Über die Jahrhunderte beherrschen verschiedene große Häuser,

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also Adelsfamilien, diese Mark.

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1415 geht das Land an die Hohenzollern.

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In Brandenburg und in Preußen

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regieren Männer aus verschiedenen Linien des Hauses Hohenzollern.

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Und jetzt kommt es.

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Im Jahr 1618 stirbt der letzte Herzog von Preußen.

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Das Lehen erbt sein Verwandter.

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Der brandenburgische Kurfürst Johann Sigismund.

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Er regiert jetzt Brandenburg-Preußen.

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Das ist ein ziemlich weit verstreutes Gebiet.

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Im Jahr 1640 wird Friedrich Wilhelm neuer Kurfürst von Brandenburg.

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Und Herzog von Preußen.

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Als Kurfürst setzt ihn der deutsche Kaiser ein.

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Als Herzog der polnische König.

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Friedrich Wilhelm schafft es,

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zwischen den Großmächten Schweden, Frankreich und Polen

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und den Habsburgern so geschickt hin und her zu taktieren,

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mal verbündet er sich mit dem einen, dann kämpft er gegen den anderen.

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Am Ende geht Preußen gestärkt hervor.

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Und wird von den anderen

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als eigenständiges Herzogtum anerkannt.

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Friedrich Wilhelm, den man für diese Leistung

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bald den "Großen Kurfürsten" nennt,

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steht jetzt gleichberechtigt neben dem deutschen Kaiser

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und dem polnischen König.

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Aber so richtig mächtig ist er noch nicht.

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Weder außenpolitisch, noch innenpolitisch.

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Denn sein Land ist zersplittert.

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So beginnt er damit,

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sein Land im Sinne des Absolutismus umzubauen.

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Es geht darum, alleiniger Machthaber im Land zu werden.

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Bisher liegt das Recht, Steuern zu bewilligen und einzutreiben,

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bei den Ständen, also bei den adligen Herren.

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Den Junker im Land, den Klöstern und den Städten.

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Friedrich Wilhelm schafft es, dieses Steuerrecht an sich zu ziehen.

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Er führt eine zentrale Verwaltung im Land ein.

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Damit hat er Geld.

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Mit diesem Geld übernimmt der Kurfürst auch die Landesverteidigung.

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Und baut eine Berufsarmee von über 30.000 Mann auf.

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Bei einer Einwohnerzahl von vielleicht 2,5 Mio. Menschen

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ist das ein ganz schön großes Heer.

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In Brandenburg-Preußen kommt auf 80 Untertanen ein Soldat.

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Damit beginnt die militaristische Prägung von Preußen.

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Einerseits braucht das kleine Land Preußen eine Armee,

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um sich gegen die Großmächte um sich herum zu behaupten.

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Andererseits prägt die große Armee die preußische Gesellschaft.

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Sein Sohn Friedrich III. schafft dann etwas Entscheidendes.

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Im Jahr 1701 wird er zum König gekrönt.

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Zum König in Preußen.

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Denn Brandenburg gehört nach wie vor zum Heiligen Römischen Reich.

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Und da lässt der Kaiser keinen weiteren König zu.

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So heißt es eben nur König in Preußen. Nicht von Preußen.

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Ein Teil von Preußen ist nach wie vor unter polnischer Hoheit.

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Und nur als Lehen an Friedrich verliehen.

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Ist aber egal, Friedrich ist König.

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Er überträgt den Namen Preußen jetzt auf sein ganzes Land.

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Unter seinem Sohn, König Friedrich Wilhelm I.,

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Wird das Land dann zum Militärstaat umgebaut.

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Fast drei Viertel aller Steuern pumpt der neue Herrscher ins Militär.

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Jetzt kommen auf einen Soldaten 30 Untertanen.

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Kein Wunder, dass Friedrich Wilhelm den Beinamen Soldatenkönig bekommt.

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Aber er führt in 27 Regierungsjahren nur einen Krieg.

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Der Militärapparat ist für ihn ein Machtinstrument.

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Der König regiert ohne die Stände, ohne den Adel.

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Selbst ohne eine mächtige Regierung.

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In seinem Testament schreibt er:

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D. h., ein König muss fleißig sein.

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Die Beamten sind seine verlängerten Arme und vervielfachten Hände.

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Die Wirtschaft wird nach dem Merkantilismus umgebaut.

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Sie soll vor allem dem Staat nutzen.

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Was Merkantilismus ist,

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erfahrt ihr, wenn ihr oben auf das "i" klickt.

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Da findet ihr ein Video dazu.

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Er kümmert sich aber auch um die Untertanen.

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Er baut Schulen und soziale Projekte, wie Waisenhäuser.

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Mit seinem Sohn Friedrich dagegen

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versteht sich Friedrich Wilhelm nicht so wirklich gut.

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Während der Soldatenkönig ein reiner Zweck-Mensch ist,

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interessiert sich sein Sohn für Literatur,

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Philosophie und auch für Musik.

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Friedrich, der im Jahr 1740 als Friedrich II.

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preußischer König wird, den kennt ihr unter seinen Ehrentiteln.

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Friedrich der Große. Oder der Alte Fritz.

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Friedrich II. ist ein aufgeklärter Herrscher.

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Er meint, dass ein Fürst allein regieren muss.

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Aber nicht zum Selbstzweck.

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Er muss für das Glück seines Volkes arbeiten.

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Den Staat stärken, dessen Macht vermehren.

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Der Herrscher ist der erste Diener seines Staates.

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Schreibt Friedrich der Große in seinem Testament.

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Als philosophischer König schafft er die Folter ab.

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Und als Protestant ist er gegenüber Hugenotten und Katholiken tolerant.

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Er stellt Regeln auf, wann ein Krieg erlaubt ist.

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Aber Ruhm und Ehre hat sich Friedrich nicht als Philosoph,

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Musiker oder Menschenfreund "verdient".

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Friedrich der Große gehorcht, wie sein Vater, nur der Staatsräson.

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Er tut alles, von dem er glaubt,

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dass es seinem preußischen Staat nützt.

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Ohne Rücksicht auf Verluste.

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Schon im ersten Jahr seiner über 40 Jahre Regentschaft

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bricht er einen Krieg vom Zaun und erobert Schlesien.

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Das war im Besitz der österreichischen Habsburger.

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Diese offene Feindschaft mit Österreich

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führt zu drei schlesischen Kriegen.

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In den letzten, der als 7-jähriger Krieg in die Geschichte eingeht,

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werden sogar alle europäischen Großmächte

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der damaligen Zeit verwickelt.

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Nur mit Mühe, Not und ganz viel Glück gelingt es Friedrich am Schluss,

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Preußen gegen die Übermacht der Feinde zu behaupten.

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Aber Zehntausende sind gefallen.

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Und wirtschaftlich ist das Land am Boden.

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Der einzige Gewinn ist das Prestige.

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Preußen ist in das Konzert der Großmächte aufgestiegen.

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Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation

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entsteht nun der Dualismus.

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Von der alten Großmacht Habsburg in Böhmen und Österreich

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und den Hohenzollern in Preußen.

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Friedrich II.

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kümmert sich jetzt um den Wiederaufbau des zerstörten Landes.

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Langsam kommen die Finanzen in Ordnung.

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Die Bevölkerung wächst wieder.

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Von Polen, das bald die Großmächte Russland

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Österreich und Preußen unter sich aufteilen,

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holt sich Friedrich Gebiete,

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die die östlichen Teile seines Landes verbinden.

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Als der große Friedrich 1786 stirbt,

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ist Preußen ein bedeutender Machtfaktor in Europa.

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Aber die Untertanen stöhnen unter der Steuerlast.

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Und die Bürokratie verhindert einen wirtschaftlichen Aufbruch

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die Gesellschaftsordnung ist hierarchisch gegliedert.

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Oben der König, dann die Großgrundbesitzer,

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die adligen Offiziere,

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unten, wie der Name es schon sagt, die Untertanen.

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Unter König Friedrich Wilhelm II.

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profitiert Preußen erneut davon,

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dass das restliche Polen unter den Großmächten aufgeteilt wird.

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Innenpolitisch entwickelt sich langsam ein Rechtsstaat.

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Und dann kommt es zur Französischen Revolution.

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Aus der geht wiederum die Herrschaft von Napoleon Bonaparte hervor.

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Preußen fühlt sich stark genug,

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um es mit dem französischen Kaiser aufnehmen zu können.

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Aber Napoleon, das kann man nicht anders sagen,

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fegt die preußischen Truppen vom Schlachtfeld.

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Und marschiert in Berlin ein.

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Preußen ist im Jahr 1807 machtpolitisch am Ende.

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Wird fast zerstückelt und aufgelöst.

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Wegen der totalen Niederlage kommt man ins Grübeln.

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Und beginnt Reformen, nicht nur Militärreformen.

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Die Leibeigenschaft der Bauern wird aufgehoben.

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Sie müssen weniger Abgaben entrichten.

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Der Zunft-Zwang wird aufgehoben.

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Die Gewerbefreiheit eingeführt.

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Die Reformen zahlen sich aus, die Wirtschaftskraft steigt.

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Als 1813 die Grand Armee in Russland nahezu vernichtet wird,

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erhebt sich auch Preußen gegen Napoleon.

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Preußen spielt in den Befreiungskriegen

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eine wichtige Rolle. Und sitzt am Tisch der Sieger.

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Beim Wiener Kongress erhält es die Rheinprovinzen und Westfalen.

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Man sagt, damals wächst Preußen nach Deutschland hinein.

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Es übernimmt symbolisch die Wacht am Rhein.

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Die Aufgabe, am Rhein das Vaterland vor den Franzosen zu beschützen.

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Eine gesamtdeutsche, patriotische Aufgabe.

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Jetzt ist Preußen sogar Österreich,

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der alten Vormacht im Reich, ebenbürtig.

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Man kann sagen, fast schon überlegen.

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Nach der Niederschlagung der Revolution von 1848/49,

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da gibt es ja auch ein Video dazu, oben auf das "i" klicken,

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übernimmt Preußen eine Vorreiterrolle im Reich.

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Und zwingt die anderen deutschen Staaten immer mehr auf seinen Kurs.

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Stück für Stück wird Österreich aus dem Reich hinaus gedrängt.

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1861 wird Wilhelm I. preußischer König.

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Er ernennt Otto von Bismarck zu seinem Ministerpräsidenten.

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Unter Bismarck führen schließlich drei Kriege

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zur Einigung Deutschlands.

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Er macht seinen König zum Kaiser.

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Auch dazu haben wir Videos gemacht, auch das ist oben verlinkt.

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Das Deutsche Kaiserreich ist ein preußisches Reich.

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Preußen macht 65 % der Fläche, 62 % der Bevölkerung aus.

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Die preußischen Tugenden und der preußische Militarismus

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prägen den neuen Staat.

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Nach dem 1. Weltkrieg bricht die Revolution aus

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und Wilhelm II. legt die preußische Königskrone

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und damit auch die Kaiserkrone nieder.

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Aus dem Königreich Preußen wird nun der Freistaat Preußen.

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Im neuen Deutschland wird zunächst überlegt,

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ob man das Land Preußen nicht aufteilen oder zerschlagen muss.

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Dazu kommt es jedoch nicht.

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Nachdem der Kapp-Putsch

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gegen die Weimarer Republik 1920 gescheitert ist,

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entwickelt sich Preußen zum Musterland der Republik.

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Bis 1932 regieren hier die Weimarer Parteien

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SPD, Zentrum und Deutsche Demokratische Partei.

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Der Ministerpräsident als Regierungschef

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stützt sich auf eine Mehrheit im Landtag.

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Das macht den Freistaat Preußen politisch stabil.

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Diese demokratische Regierung leistet auch der NSDAP,

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der Nazi-Partei, heftigen Widerstand.

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Josef Goebbels schreibt daher auch:

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"Der Weg zur Macht führt über Preußen."

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1932 werden die Nazis auch in Preußen stärkste Partei.

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Mitte des Jahres nutzt die Reichsregierung Unruhen,

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um kommissarisch die Regierungsgewalt im Freistaat Preußen zu übernehmen.

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Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers sorgen die Nazis sofort dafür,

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dass Hermann Göring Chef der preußischen Polizei wird.

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Beim Tag von Potsdam

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inszenieren sich die Nationalsozialisten

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als die Erben der Hohenzollern.

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Sie tun so, als wenn sie die Tradition Preußens

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mit der NS-Bewegung versöhnen wollen.

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Tatsächlich aber lösen sie Preußen, wie alle anderen Bundesländer,

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de facto auf.

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Wir springen noch ein bisschen weiter nach vorne.

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Am 25 Februar 1947, also nach dem 2. Weltkrieg,

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nach der Nazi-Herrschaft,

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wird Preußen schließlich von den Alliierten,

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die Deutschland besetzt haben, endgültig aufgelöst.

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Damit war es das mit dem großen, mächtigen Preußen.

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Und das war es in aller Kürze mit der Geschichte Preußens.

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Ihr merkt, die Geschichte Preußens hängt auch ganz eng zusammen

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mit der Geschichte Deutschlands.

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Wann beginnt man, irgendwann im 17. Jahrhundert.

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Da startet sie, die Geschichte Preußens.

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Wann genau, da kann man sich streiten.

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Das Ende ist klar.

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Aber auch hier weiß man es nicht sicher.

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Ist Preußen erst 1947 verschwunden?

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Oder schon 1934, durch die Nazis?

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Klar ist jedenfalls, was bis heute geblieben ist,

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das ist die Faszination, die das Land auslöst.

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Viele der preußischen Tugenden

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gelten auch heute noch als typisch deutsch.

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Dinge wie Disziplin, Pünktlichkeit, Fleiß und vieles mehr.

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Das sind urpreußische Tugenden.

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Mich würde mal interessieren, was denkt ihr?

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Ist Preußen etwas, was Deutschland positiv geprägt hat?

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Oder sagt ihr, der ganze Militarismus und andere Dinge,

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das ist eher negativ?

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Was ist eure Meinung? Schreibt es gerne unten in die Kommentare.

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Ich bin sehr gespannt, was ihr darüber denkt.

play14:04

Wenn ihr mehr wissen wollt über die einzelnen Stationen,

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die wir jetzt hier angesprochen haben,

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dann schaut euch einfach auf diesem Kanal um.

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Wir haben eine Menge Videos rund um die Geschichte.

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Danke euch fürs Zuschauen, bis zum nächsten Mal.

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