Das Rügener Inklusionsmodell

Stefan Voß
5 Jun 201308:45

Summary

TLDRDas Rügen-Inklusionsmodell ist ein Forschungsprojekt der Universität Rostock, das seit 2010 in allen öffentlichen Grundschulen der Insel Rügen umgesetzt wird. Es zielt darauf ab, Kinder mit Lern-, Verhaltens- und Sprachschwierigkeiten erfolgreich in den regulären Unterricht zu integrieren. Das Modell basiert auf einem mehrstufigen Unterstützungssystem und der Anwendung von evidenzbasierten Lehrmethoden. Durch regelmäßige Beobachtungen und enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Sonderpädagogen und Eltern wird eine individuelle Förderung der Kinder ermöglicht. Ziel ist es, schulische Benachteiligungen zu vermeiden und eine inklusive Schulbildung für alle Kinder zu gewährleisten.

Takeaways

  • 😀 Das Rügen-Inklusionsmodell ist ein Forschungsprojekt der Universität Rostock, das sich mit der erfolgreichen Integration von Kindern mit Lern-, Verhaltens- und Sprachauffälligkeiten in den regulären Unterricht beschäftigt.
  • 😀 Ziel des Modells ist es, Kinder mit besonderen Bedürfnissen in den Bereichen Lernen, Verhalten und Sprache sowohl präventiv zu fördern als auch bei Bedarf intensiv zu unterstützen.
  • 😀 Das Modell basiert auf dem Konzept der 'Response to Intervention' (RTI), bei dem der Unterricht kontinuierlich an die Lernbedürfnisse der Schüler angepasst wird.
  • 😀 In jedem Klassenzimmer gibt es etwa 15-20% der Kinder, die trotz aller Bemühungen Schwierigkeiten beim Erreichen der Lernziele haben und zusätzliche Unterstützung benötigen.
  • 😀 Das Modell unterscheidet drei Unterstützungsniveaus: Level 1 (Prävention durch qualitativ hochwertigen Unterricht), Level 2 (gezielte Förderung in kleinen Gruppen) und Level 3 (intensive Einzel- oder Gruppenarbeit durch Sonderpädagogen).
  • 😀 Auf allen Unterstützungsniveaus bleibt der Klassenlehrer für den Unterricht verantwortlich, aber ein Sonderpädagoge bietet Beratung und Unterstützung.
  • 😀 Es wird großer Wert auf den Einsatz von evidenzbasierten Methoden und Materialien gelegt, die in wissenschaftlichen Studien als effektiv nachgewiesen wurden.
  • 😀 Für jede Jahrgangsstufe und jedes Fach werden konkrete Lernziele festgelegt, an denen die Lernfortschritte der Schüler regelmäßig gemessen werden.
  • 😀 Durch regelmäßige Lernstandskontrollen können Schüler identifiziert werden, die zusätzliche Unterstützung benötigen, wie im Beispiel von Moritz, der als 'Non-Responder' eingestuft wird.
  • 😀 Die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Sonderpädagogen, Schulleitung und Eltern ist ein wesentlicher Bestandteil des Modells, um die bestmögliche Unterstützung für jeden Schüler zu gewährleisten.

Q & A

  • Was ist das Rügen-Inklusionsmodell?

    -Das Rügen-Inklusionsmodell ist ein Forschungsprojekt, das an der Universität Rostock unter der Leitung von Professor Dr. Bodo Wartke entwickelt wurde. Ziel des Projekts ist es, Grundschulen so zu gestalten, dass Kinder mit Entwicklungsbeeinträchtigungen in den Bereichen Lernen, Verhalten und Sprache gemeinsam mit anderen Kindern erfolgreich unterrichtet werden können.

  • Welche zwei Hauptziele verfolgt das Rügen-Inklusionsmodell?

    -Das Modell verfolgt zwei Hauptziele: Erstens, die Entstehung von Schwierigkeiten in den Bereichen Lernen, Verhalten und Sprache zu verhindern, und zweitens, sicherzustellen, dass Kinder, die dennoch Schwierigkeiten haben, erfolgreich in die Klasse integriert werden.

  • Was ist das Konzept 'Response to Intervention' (RTI)?

    -Das Rügen-Inklusionsmodell basiert auf dem Konzept 'Response to Intervention' (RTI), das aus den USA stammt. RTI bedeutet, dass der Unterricht kontinuierlich an die Lernbedürfnisse und aktuellen Leistungen der Schüler angepasst werden muss.

  • Wie viele Kinder in einer Klasse benötigen zusätzliche Unterstützung?

    -Studien zeigen, dass etwa 15 bis 20 Prozent der Kinder in jeder Klasse Schwierigkeiten haben, ihre Lernziele zu erreichen, während etwa 2 bis 5 Prozent besonders intensive Unterstützung benötigen.

  • Welche drei Unterstützungsstufen gibt es im Rügen-Inklusionsmodell?

    -Das Modell umfasst drei Stufen der Unterstützung: Stufe 1 ist der reguläre Unterricht, der durch differenzierten und präzisen Unterricht eine präventive Wirkung hat. Stufe 2 umfasst die zusätzliche Unterstützung in Kleingruppen, und Stufe 3 beinhaltet intensive Einzel- oder Kleingruppenförderung durch Sonderpädagogen.

  • Wie wird die Qualität des Unterrichts auf der ersten Stufe (Stufe 1) sichergestellt?

    -Der Unterricht auf Stufe 1 muss von hoher Qualität sein, um zu verhindern, dass Lern-, Verhaltens- oder Sprachprobleme entstehen. Dies wird durch speziell ausgebildete Grundschullehrer gewährleistet, die den Unterricht präzise und differenziert gestalten.

  • Was bedeutet der Begriff 'Non-Responder'?

    -Ein 'Non-Responder' bezeichnet ein Kind, das trotz der Unterstützung im regulären Unterricht keine ausreichenden Fortschritte zeigt und zusätzliche Hilfe benötigt. Solche Kinder müssen auf Stufe 2 oder 3 intensivere Unterstützung erhalten.

  • Welche Bedeutung haben evidenzbasierte Methoden im Rügen-Inklusionsmodell?

    -Evidenzbasierte Methoden und Materialien sind ein wesentlicher Bestandteil des Modells. Sie haben sich in wissenschaftlichen Studien als wirksam erwiesen, und nur solche Materialien, die diese Wirksamkeit nachweisen können, werden im Unterricht verwendet.

  • Wie wird der Lernfortschritt der Kinder im Rügen-Inklusionsmodell überwacht?

    -Der Lernfortschritt wird regelmäßig durch kurze Tests oder tägliche Übungen überprüft. Anhand dieser Ergebnisse wird schnell ersichtlich, ob ein Kind zusätzliche Unterstützung benötigt. Ein Beispiel ist das regelmäßige Testen der Lernfortschritte von Schülern wie Luise und Moritz.

  • Wie wird die Zusammenarbeit der beteiligten Personen im Rügen-Inklusionsmodell organisiert?

    -Die Zusammenarbeit erfolgt in regelmäßigen Teammeetings, in denen Lehrkräfte, Sonderpädagogen, die Schulleitung und Eltern die Lernfortschritte und Beobachtungen der Kinder besprechen. Diese Zusammenarbeit sorgt für eine ganzheitliche Sicht auf die schulische Situation der Kinder.

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