Thematic Pavilion, Expo 2012, South Korea - Kristina Schinegger, soma architecture

Summary

In diesem Vortrag wird das innovative Design eines Gebäudes vorgestellt, das im Rahmen der Expo 2010 in Südkorea errichtet wurde. Der Architekt beschreibt den Prozess von der Wettbewerbsgewinnung bis hin zur Umsetzung eines einzigartigen, kinetischen Fassadensystems. Durch den Einsatz parametrisierter Modelle und fortschrittlicher Fertigungstechniken wird eine Gebäudehülle geschaffen, die sowohl funktional als auch ästhetisch beeindruckend ist. Besonders betont wird die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten und die Schaffung einer Synergie zwischen Architektur, Materialverhalten und Klimaoptimierung. Das Ergebnis ist eine atemberaubende Architektur, die nicht nur technologisch fortschrittlich, sondern auch interaktiv und nachhaltig ist.

Takeaways

• 😀 Die Architekten präsentieren stolz ein abgeschlossenes Projekt, das sie vor zwei Jahren als Konzept vorgestellt haben.
• 😀 Das Team von S for Architektur gewann 2009 den Wettbewerb für ein Expo-Gebäude in Südkorea, das die Themen 'Lebender Ozean und Küste' symbolisieren sollte.
• 😀 Das Gebäude kombiniert Landschaft und Architektur und verschwimmt die Grenzen zwischen beiden, was es schwer macht, in Google Earth zwischen beidem zu unterscheiden.
• 😀 Das Design des Gebäudes berücksichtigt die verschiedenen Ansichten von allen Seiten und integriert sowohl Kompaktheit als auch Öffnung in seine Fassade.
• 😀 Die kinetische Fassade des Gebäudes, die in der Konzeptphase vorgestellt wurde, nutzt parametrische Modellierung und fortschrittliche Materialtechnologie, um das Gebäude funktional und ästhetisch zu gestalten.
• 😀 Es wurden Triangulierungsmuster in den Fenstern verwendet, um die Gestaltung der Fassadenmuster zu optimieren und eine nachhaltige Nutzung zu ermöglichen.
• 😀 Das Gebäude enthält einen öffentlichen Gartenbereich auf dem Dach, der einen freien Zugang bietet und bei den Besuchern beliebt wurde, besonders zu späterer Stunde.
• 😀 Das Klimakonzept wurde mit dem Ziel entwickelt, natürliche Belüftung und thermische Schichtung zu nutzen, um nur die Bereiche zu klimatisieren, in denen Menschen sich bewegen.
• 😀 Die kinetische Fassade ist nicht nur funktional zur Regulierung des Sonnenlichts, sondern wird auch als Medienfassade genutzt, bei der Architektur selbst als interaktive Leinwand dient.
• 😀 Der Bauprozess erforderte schnelles Arbeiten und enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Ingenieuren, um die innovative Fassade effizient umzusetzen.
• 😀 Die Verwendung von GFRP (glasfaserverstärktem Kunststoff) in der Fassade und die innovative Struktur ermöglichen eine elegante, leichtgewichtige Lösung für die bewegliche Architektur.

Q & A

Was war das Hauptziel des Projekts für das Expo-Gebäude?

Das Hauptziel des Projekts war es, ein Gebäude zu entwerfen, das das Thema 'Living Ocean and Coast' symbolisiert, ohne ein reines ikonisches Symbol zu schaffen. Stattdessen sollte das Design eine vielschichtige architektonische Erfahrung bieten, die das Thema der Expo in das Gebäude integriert.

Welche besonderen Merkmale hatte das Gebäude hinsichtlich seiner Fassaden?

Das Gebäude hatte eine kinetische Fassade, die sich dynamisch veränderte, um Sonnenlicht zu kontrollieren und Schattierungen zu erzeugen. Diese Fassade war nicht nur funktional, sondern auch ein innovatives Designmerkmal, das es ermöglichte, dass das Gebäude als 'Medienfassade' agiert.

Welche Rolle spielte die Geometrie des Gebäudes im Hinblick auf seine Klimakontrolle?

Die Geometrie des Gebäudes, insbesondere die Kegelform, war entscheidend für die natürliche Belüftung und thermische Schichtung. Dadurch konnte die Luft effizient zirkulieren, was half, Bereiche nur dort zu klimatisieren, wo sich Menschen bewegten, während höhere, weniger frequentierte Bereiche unklimatisiert blieben.

Was war der innovative Ansatz bei der Nutzung von GFRP für die kinetische Fassade?

Der innovative Ansatz lag in der Nutzung von GFRP (glasfaserverstärktem Kunststoff), um die beweglichen Lamellen der Fassade zu gestalten. Diese Lamellen verformten sich aufgrund der Materialeigenschaften, was eine sehr effiziente Bewegung ermöglichte, ohne viele mechanische Teile, die anfällig für Fehler sind.

Wie wurde die Fertigung der Fassadenlamellen organisiert?

Die Fertigung der Lamellen wurde in einem nahegelegenen Werk in Südkorea durchgeführt. Die Lamellen wurden in Modulen gefertigt, wobei Prototypen zu Testzwecken erstellt wurden, um die Haltbarkeit und das Bewegungsverhalten zu überprüfen. Der Prozess war sowohl schnell als auch präzise, um die hohen Anforderungen der Konstruktion zu erfüllen.

Welche Herausforderungen traten während der Bauphase auf?

Eine der größten Herausforderungen war die gleichzeitige Durchführung von Stahlbauarbeiten und der Betonierung, was den Bauablauf beschleunigte. Zudem war das Projekt sehr zeitkritisch, da es nur sechs Monate für die Planung und 18 Monate für den Bau gab.

Wie wurde das Thema der 'Küste und des Ozeans' im Design integriert?

Das Thema wurde durch die Gestaltung der Ausstellungsräume als aggregierte Kegel entlang der Küste umgesetzt. Die Kegel und ihre Form bildeten eine Verbindung zwischen dem Gebäude und der Umgebung, wobei die Gestaltung die Interaktion mit der Küstenlandschaft förderte.

Welche zusätzlichen Funktionen wurden in das Design aufgenommen?

Ein zusätzliches Merkmal des Designs war die Schaffung eines öffentlich zugänglichen Dachgartens, der als Erholungsraum ohne Warteschlangen fungierte. Der Garten wurde besonders beliebt, da er einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung und das Expo-Gelände bot.

Welche Rolle spielte die Parametrik im Entwurfsprozess?

Die Parametrik spielte eine zentrale Rolle im Entwurfsprozess, insbesondere bei der Modellierung der komplexen Formen und der Berechnung der verschiedenen Fenstergrößen, die zur Erstellung der Muster auf der Fassade benötigt wurden. Dies half, die geometrischen Anforderungen zu erfüllen und die strukturelle Integrität zu gewährleisten.

Wie wurde die kinetische Fassade in der Praxis während der Expo genutzt?

Während der Expo wurde die kinetische Fassade genutzt, um die Sonneneinstrahlung zu steuern und dynamische Licht- und Schattenspiele zu erzeugen. Es gab sowohl automatische als auch manuelle Steuerungen der Lamellen, was eine beeindruckende visuelle Wirkung erzeugte, die von den Besuchern als besonders faszinierend empfunden wurde.