Judentum: Wie lebt es sich in einer jüdischen Gemeinde? | 7 Tage | NDR

Summary

In diesem Dokumentarfilm begleitet der Erzähler Jona Simon, einen Rabbiner in Oldenburg, während er eine Woche lang in der jüdischen Gemeinde lebt. Es geht um das jüdische Fest Pessach, bei dem der Erzähler tiefe Einblicke in rituelle Praktiken, religiöse Traditionen und die Bedeutung von Symbolen wie Charosset und Matzenbrot erhält. Dabei erfährt er auch, wie das Judentum in Deutschland nach dem Holocaust lebt und sich entwickelt hat. Der Film beleuchtet sowohl die kulturellen als auch die persönlichen Herausforderungen und die Bedeutung des Glaubens im modernen Leben. Eine humorvolle und nachdenkliche Entdeckungsreise in die jüdische Tradition.

Takeaways

• 😀 Der Rabbiner Jona Simon lädt den Erzähler zu einer Pessach-Feier ein, bei der viele Speisen aus der jüdischen Küche verbannt werden.
• 😀 Pessach erfordert eine gründliche Reinigung des Hauses, wobei alle nicht-koscheren Lebensmittel entsorgt oder verbrannt werden.
• 😀 Eine Mikwe (rituelles Tauchbad) wird zur Reinigung von neuem Geschirr genutzt, um es koscher zu machen.
• 😀 Der jüdische Glaube betont die Bedeutung von Traditionen, aber auch das Hadern mit Gott und dem Sinn seiner Gebote im Alltag.
• 😀 Oshra, eine jüdische Köchin, bereitet koschere Gerichte für die Gemeinde und erklärt die Symbolik hinter bestimmten Zutaten, wie Charosset und das Ei.
• 😀 Der jüdische Glaube unterscheidet sich von anderen Religionen in Bezug auf den Messias – Juden warten noch auf das Erscheinen des Messias, während Christen glauben, dass er bereits gekommen ist.
• 😀 Die jüdische Gemeinde in Oldenburg ist eine kleine, aber wachsende Gemeinschaft, die in Erinnerung an die jüdische Geschichte und den Holocaust ihre Traditionen bewahrt.
• 😀 Für die Kinder in der Gemeinde ist das Feiern von jüdischen Festen eine Möglichkeit, die Geschichte und den Glauben zu lernen.
• 😀 Alina, die Frau von Rabbiner Jona, erklärt, dass viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Deutschland ihre Religion erst nach dem Umzug wiederentdeckten.
• 😀 Der Erzähler reflektiert über das schwierige Thema der Verantwortung für die Taten der Vorfahren, insbesondere in Bezug auf die jüdische Geschichte und den Holocaust.
• 😀 Am Ende der Pessach-Woche wird das Fest mit der Hawdala-Zeremonie abgeschlossen, und der Erzähler hat ein besseres Verständnis für die Bedeutung und die Traditionen des jüdischen Glaubens.

Q & A

Was ist eine Mikwe und warum wird sie in der jüdischen Tradition verwendet?

Eine Mikwe ist ein rituelles Tauchbad, das in der jüdischen Tradition verwendet wird, um bestimmte Objekte oder Personen zu reinigen, damit sie als 'koscher' gelten. Jona verwendet die Mikwe, um neu gekaufte Gegenstände, wie Geschirr, zu reinigen, bevor sie in einem religiösen Kontext verwendet werden.

Warum wird beim Pessachfest bestimmte Nahrung aus der Küche verbannt?

Zu Pessach müssen alle Lebensmittel, die mit gesäuertem Teig oder anderen verbotenen Zutaten in Verbindung stehen, aus der Küche verbannt werden, um das Fest gemäß den religiösen Vorschriften zu feiern. Dies symbolisiert das Befolgen der göttlichen Gebote, wie sie in der Tora festgelegt sind.

Was symbolisiert das Charosset, das während des Pessach-Seders gegessen wird?

Charosset ist ein Symbol für den Lehm, den die Israeliten während ihrer Zeit als Sklaven in Ägypten zur Herstellung von Ziegeln verwendeten. Es wird während des Pessach-Seders gegessen, um an das harte Leben der Israeliten im Exil zu erinnern.

Welche Bedeutung hat das Ei im Rahmen des Pessach-Seders?

Das Ei symbolisiert das harte Leben der Israeliten in Ägypten und wird auch als Zeichen der Trauer verwendet. Es steht für das Leid und die Opfer, die sie ertragen mussten.

Was versteht man unter dem Begriff 'koscher für Pessach'?

'Koscher für Pessach' bedeutet, dass die Lebensmittel oder Utensilien den speziellen religiösen Anforderungen entsprechen, die für das Pessachfest gelten. Sie dürfen keine gesäuerten Produkte enthalten und müssen auf bestimmte Weise vorbereitet oder gereinigt werden.

Wie wichtig ist der Zweifel im jüdischen Glauben, insbesondere im Zusammenhang mit religiösen Praktiken?

Der Zweifel spielt eine wichtige Rolle im jüdischen Glauben, da er als Teil des Prozesses des Haderns und Suchens nach Verständnis angesehen wird. Es geht darum, die Gebote Gottes zu befolgen, auch wenn man manchmal nicht genau weiß, was sie in ihrem vollen Umfang bedeuten.

Was ist der Seder und welche Bedeutung hat er im Judentum?

Der Seder ist das traditionelle Festmahl am ersten Abend von Pessach. Es ist eine feierliche Zeremonie, die mit speziellen Nahrungsmitteln, Gebeten und Gesängen begangen wird, um den Auszug der Israeliten aus Ägypten zu gedenken.

Warum haben die Juden in Oldenburg eine besondere Beziehung zum Thema Nahostpolitik?

Jona, der Rabbi, erklärt, dass er oft mit Fragen zu Israel und der Nahostpolitik konfrontiert wird, da viele Menschen erwarten, dass er sich zu politischen Themen äußert. Das Judentum ist historisch und kulturell mit Israel verbunden, was den Rabbi dazu bringt, sich regelmäßig mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

Wie ist das Verhältnis zwischen Jona und Israel, und warum unterscheidet es sich von seiner Haltung zur deutschen Politik?

Jona fühlt sich mit Israel verbunden, da es als Zentrum des jüdischen Volkes eine besondere Bedeutung hat. Er betont jedoch, dass er sich nicht täglich mit der Politik Israels beschäftigen muss, während er sich in Deutschland mit lokalen politischen Themen auseinandersetzt.

Was bedeutet es, dass das Judentum keine Seelenrettungsgeschichte ist?

Das bedeutet, dass das Judentum sich weniger auf die Rettung der Seele konzentriert, sondern auf das Leben nach den Geboten und die Förderung von Gerechtigkeit und Frieden. Jeder Gerechte, unabhängig von seiner Religion, hat Anteil an der kommenden Welt.