Der vergessene Krieg im Sudan: Geschichten vom Überleben | DW Reporter

Summary

Der Bürgerkrieg im Sudan hat Millionen Menschen in die Flucht getrieben, viele von ihnen finden Zuflucht in den Nuba-Bergen. Trotz des Mangels an Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung kämpfen die geflüchteten Frauen und Männer unermüdlich, um zu überleben. Der Konflikt, der von den Generälen Al-Burhan und Dagalo angeheizt wird, hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, insbesondere auf Frauen, die oft Opfer von Gewalt werden. Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, Druck auszuüben, um den Krieg zu beenden, während die Überlebenden trotz der Herausforderungen weiterhin Hoffnung und Widerstandskraft zeigen, um ihre Zukunft und die ihrer Kinder zu sichern.

Takeaways

• 😀 Der Sudan befindet sich seit fast einem Jahr in einem verheerenden Bürgerkrieg, der Millionen von Menschen zur Flucht zwingt.
• 😀 Mehr als eine Viertelmillion Menschen haben Zuflucht in den schwer zugänglichen Nuba-Bergen im Südsudan gefunden.
• 😀 Viele Flüchtlinge berichten von extremen Traumata, wie dem Verlust von Familienmitgliedern, Amputationen und Bombardierungen.
• 😀 Die Region Nuba wird seit Jahrzehnten von Rebellen gegen die sudanesische Zentralregierung verteidigt, die nach mehr Selbstbestimmung streben.
• 😀 Trotz der schwierigen Umstände sind viele Überlebende entschlossen, nicht aufzugeben und ihr Leben fortzusetzen.
• 😀 Hilfsorganisationen können nur eingeschränkt in der Region arbeiten, da internationale NGOs nur mit Genehmigung aus Khartum operieren dürfen.
• 😀 Der Krieg hat die ohnehin schon prekäre medizinische Versorgung stark verschlechtert, und viele Patienten müssen auf Krankenhäuser in anderen Regionen verwiesen werden.
• 😀 Viele Frauen in der Region berichten von Vergewaltigungen und Gewalt durch die sudanesische Armee und paramilitärische Gruppen.
• 😀 Pastor Musakudi spielte eine zentrale Rolle bei der Evakuierung von 1500 Menschen aus Khartum in die Nuba-Berge, um ihr Leben zu retten.
• 😀 Die internationale Gemeinschaft wird als entscheidend angesehen, um Druck auf die sudanesische Regierung auszuüben und den Krieg zu beenden.
• 😀 Trotz der schwierigen Lebensbedingungen und ständigen Bedrohung durch den Krieg zeigen viele Frauen eine beeindruckende Widerstandskraft und tun alles, um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen.

Q & A

Was ist der Hintergrund des Bürgerkriegs im Sudan, wie im Transkript beschrieben?

Der Bürgerkrieg im Sudan tobt seit fast einem Jahr und hat Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen. Die Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces haben weite Teile des Landes destabilisiert, besonders im Südsudan und den nördlichen Regionen. Der Konflikt ist geprägt von Machtkämpfen zwischen militärischen Führern, die eine katastrophale humanitäre Krise ausgelöst haben.

Welche Herausforderungen erleben die geflüchteten Menschen in den Nuberbergen?

Die geflüchteten Menschen in den Nuberbergen, einer schwer zugänglichen Region im Süden des Sudan, kämpfen mit extremen Bedingungen. Es gibt kaum Nahrung, die Wasserpumpe ist weit entfernt, und medizinische Hilfe ist begrenzt. Trotz der schweren Umstände bieten die Nuberberge im Vergleich zu anderen Gebieten relativ mehr Sicherheit vor Luftschlägen und Feuergefechten.

Was sind die Hauptursachen für die Flucht der Menschen aus den betroffenen Regionen?

Die Menschen fliehen vor Bombardierungen, Zerstörung, Vergewaltigungen und dem allgemeinen Ausbruch der Gewalt zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Kräften. Besonders die Zerstörung ihrer Häuser und die Angriffe auf die Zivilbevölkerung zwingen viele zur Flucht in unsichere, abgelegene Gebirgshügel wie die Nuberberge.

Wie beschreibt Hane Hamoda ihre Erfahrungen während des Krieges?

Hane Hamoda beschreibt, wie sie nach dem Bombardement ihres Hauses ihr Bein verlor und beide ihrer Söhne starben. Trotz des physischen und emotionalen Schmerzes gibt sie nicht auf und kämpft dafür, dass ihre verbliebenen Kinder eine bessere Zukunft haben. Ihr Überlebenswille ist von einer starken Entschlossenheit geprägt, ihre Familie zu versorgen.

Welche Rolle spielt die internationale Gemeinschaft im Sudan-Konflikt?

Die internationale Gemeinschaft wird im Transkript als entscheidend für das Ende des Krieges angesehen. Viele glauben, dass mächtige Länder Druck auf die sudanesische Regierung ausüben müssen, um den Krieg zu beenden. Der Mangel an erfolgreicher Vermittlung und fehlende Waffenruhe haben das Leiden der Zivilbevölkerung nur verlängert.

Was ist die Stellungnahme von Namarik Ismail zu den Generälen im Sudan?

Namarik Ismail drückt ihre Wut gegenüber den beiden Generälen aus, die ihre Macht auf dem Rücken der Bevölkerung austragen. Sie betont, dass die Menschen die wahren Leidtragenden des Konflikts sind und dass weder der Armeechef noch der Anführer der Rapid Support Forces geeignet sind, den Sudan zu regieren.

Wie hat sich die Gemeinde im Agiri Camp organisiert, um zu überleben?

Die Gemeinde im Agiri Camp hat sich durch Zusammenarbeit und Solidarität organisiert. Auch wenn es an Ressourcen mangelt, teilen die Menschen das Wenige, das sie haben. Kirchen und Verwandte haben vielen von ihnen geholfen, aus den gefährlichen Gebieten zu fliehen, und die Gemeinschaft unterstützt sich gegenseitig, um den Hunger und die Isolation zu überstehen.

Welche Erfahrungen schildern Frauen wie Chadia im Lager, und welche Herausforderungen stellen sich ihnen?

Frauen wie Chadia berichten von extremen Traumata, darunter Vergewaltigung und die ständige Angst vor weiteren Angriffen. Sie müssen mit sehr begrenzten Ressourcen überleben und sind oft gezwungen, ihre Kinder ohne ausreichende Nahrung oder eine gute Ausbildung großzuziehen. Chadia betont, wie schwierig es ist, ihre Töchter zu versorgen und ihnen ein besseres Leben zu bieten.

Welche Perspektiven haben die Menschen in der Region für die Zukunft, falls der Krieg endet?

Viele Menschen, wie Namarik, hoffen auf eine bessere Zukunft, auch wenn sie nicht nach Khartum zurückkehren wollen. Sie wollen in der Region bleiben und dort aufbauen, was sie verloren haben. Es gibt eine starke Sehnsucht nach Frieden und einem Wiederaufbau des Landes, aber auch die Erkenntnis, dass dies nur möglich ist, wenn der Krieg endlich beendet wird.

Welche Bedeutung hat die Kirche und der Pastor Musakudi für die Flüchtlinge im Sudan?

Die Kirche und Pastor Musakudi haben eine zentrale Rolle bei der Organisation von Fluchthilfe gespielt. Musakudi organisierte Busse, die über 1500 Menschen aus der Kriegsregion nach sicheren Gebieten brachten. Er und seine Gemeinde haben vielen Menschen geholfen, in die Nuberberge zu fliehen, wo sie sich in einer Gemeinschaft sammeln konnten, die Hilfe und Unterstützung bietet.