Spracherwerbstheorien und Modelle erklärt! - Universalismus & Relativismus | Abitur Zusammenfassung

Summary

In diesem Video werden zwei zentrale Theorien zum Spracherwerb vorgestellt: der Universalismus und der Relativismus. Der Universalismus geht davon aus, dass Sprache bereits bei der Geburt angeboren ist und der Mensch über einen angeborenen Instinkt verfügt, der es ihm ermöglicht, jede Sprache zu erlernen. Bekannte Vertreter sind Steven Pinker und Noam Chomsky. Der Relativismus hingegen behauptet, dass Gedanken von der Sprache abhängig sind, wobei die Muttersprache eine zentrale Rolle spielt, um Eindrücke zu organisieren und Gedanken zu formulieren. Benjamin Lee Whorf und Edward Sapir sind wichtige Vertreter dieser Theorie. Das Video erklärt die Unterschiede und Anwendungen dieser Theorien im Kontext des Spracherwerbs.

Takeaways

• 😀 Der Universalismus geht davon aus, dass Sprache bereits bei der Geburt vorhanden ist und dass Menschen einen angeborenen Sprachinstinkt besitzen.
• 😀 Kinder haben keine Probleme beim Spracherwerb, da die Grundlagen der Sprache bereits im Gehirn vorhanden sind und nur die Spezifizierung durch die Umgebung erfolgt.
• 😀 Steven Pinker und Noam Chomsky sind bekannte Vertreter des Universalismus und argumentieren, dass Sprache ein angeborener Instinkt des Menschen ist.
• 😀 Der Universalismus behauptet, dass es eine universelle Grammatik gibt, die alle Sprachen zugrunde liegt und in jeder Sprache gleich verarbeitet wird.
• 😀 Im Universalismus ist Sprache als ein Werkzeug zu sehen, das durch den angeborenen Instinkt des Menschen für die Kommunikation verwendet wird, ohne dass jede Sprache neu entwickelt werden muss.
• 😀 Der Relativismus besagt, dass Gedanken von der Sprache abhängig sind – wir können nur das denken, was wir auch ausdrücken können.
• 😀 Laut dem Relativismus sind Eindrücke durch die Sprache im Gehirn organisiert, was bedeutet, dass Sprache die Art und Weise bestimmt, wie wir die Welt wahrnehmen und denken.
• 😀 Die Muttersprache spielt eine zentrale Rolle im Relativismus, da sie die erste Sprache ist, durch die wir unsere Gedanken und Eindrücke strukturieren.
• 😀 Benjamin Lee Whorf und Edward Sapir sind bekannte Vertreter des Relativismus, wobei die Sapir-Whorf-Hypothese vorschlägt, dass unterschiedliche Sprachen die Wahrnehmung der Welt beeinflussen.
• 😀 Die Sapir-Whorf-Hypothese erklärt Kommunikationsprobleme zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen, da unterschiedliche Sprachstrukturen unterschiedliche Denkmuster erzeugen können.

Q & A

Was ist der Hauptunterschied zwischen Universalismus und Relativismus im Kontext des Spracherwerbs?

Der Universalismus geht davon aus, dass Sprache angeboren ist und jeder Mensch von Geburt an Zugang zu einer universalen Sprache hat, während der Relativismus argumentiert, dass die Sprache das Denken bestimmt und die Gedanken auf die Struktur der jeweiligen Sprache angewiesen sind.

Wie erklärt der Universalismus den schnellen Spracherwerb von Kindern?

Der Universalismus besagt, dass Kinder keine Probleme beim Spracherwerb haben, weil sie bereits mit einer angeborenen Fähigkeit zur Sprachverarbeitung geboren werden. Diese angeborene 'ursprüngliche Sprache' ermöglicht es, dass Kinder spielend leicht eine Sprache erwerben.

Welche Rolle spielt Steven Pinker im Universalismus?

Steven Pinker ist ein prominenter Vertreter des Universalismus. Er beschreibt Sprache als einen Instinkt des Menschen und erklärt, dass alle Menschen von Geburt an über einen sprachlichen Instinkt verfügen, der es ihnen ermöglicht, Sprache zu erwerben.

Was ist die Universalgrammatik und wie beeinflusst sie den Spracherwerb?

Die Universalgrammatik ist die Theorie, dass es eine grundlegende, universelle Struktur gibt, die in allen Sprachen vorhanden ist. Diese Grammatik ermöglicht es dem menschlichen Gehirn, Eindrücke auf ähnliche Weise zu verarbeiten und zu formulieren, unabhängig von der spezifischen Sprache.

Was besagt der Relativismus hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Sprache und Denken?

Der Relativismus behauptet, dass unsere Gedanken durch die Struktur und den Wortschatz unserer Sprache bestimmt werden. Ohne die passenden Wörter in einer Sprache können wir bestimmte Gedanken oder Eindrücke nicht ausdrücken oder vollständig begreifen.

Wie erklärt der Relativismus das Kommunikationsproblem zwischen verschiedenen Kulturen?

Der Relativismus erklärt, dass das Kommunikationsproblem zwischen verschiedenen Kulturen entsteht, weil jede Sprache unterschiedliche Konzepte und Begriffe verwendet. Menschen, die unterschiedliche Sprachen sprechen, können deshalb bestimmte Gedanken oder Erfahrungen nicht immer verständlich ausdrücken.

Welche Theorie haben Benjamin Whorf und Edward Sapir entwickelt?

Benjamin Whorf und Edward Sapir entwickelten die Sapir-Whorf-Hypothese, die besagt, dass die Sprache, die wir sprechen, unsere Denkweise und Wahrnehmung der Welt beeinflusst. Diese Theorie ist ein zentraler Bestandteil des Relativismus.

Was ist ein Beispiel für die Sapir-Whorf-Hypothese?

Ein Beispiel für die Sapir-Whorf-Hypothese ist die Analyse der Hopi-Sprache, die keine spezifischen Wörter für Zeitbegriffe wie 'gestern', 'heute' oder 'morgen' hat. Dies führte zu der Annahme, dass die Menschen dieser Kultur die Zeit anders wahrnehmen und denken als Menschen mit Sprachen, die diese Begriffe besitzen.

Warum gibt es Kritik an der Sapir-Whorf-Hypothese?

Es gibt Kritik an der Sapir-Whorf-Hypothese, weil manche argumentieren, dass Kulturen sich zunehmend vereinen und dass sprachliche Unterschiede nicht mehr so stark die Denkweise beeinflussen. Die zunehmende Globalisierung und der Austausch zwischen Kulturen könnten die Gültigkeit dieser Theorie in Frage stellen.

Wie kann der Universalismus mit der Relativismus-Theorie verglichen werden?

Der Universalismus sieht Sprache als angeboren und universell, während der Relativismus davon ausgeht, dass die Sprache die Denkweise formt und Gedanken nur innerhalb der Begrenzungen der Sprache formuliert werden können. Während Universalismus die zugrunde liegende Struktur aller Sprachen betont, hebt der Relativismus die Unterschiede zwischen den Sprachen und deren Einfluss auf das Denken hervor.