Einfach erklärt: Wie funktioniert die Bundestagswahl?

Deutscher Bundestag
26 Feb 202105:39

Summary

TLDRDer deutsche Bundestag in Berlin ist der Ort, an dem Politikerinnen und Politiker, die Bundestagsabgeordneten, wichtige Entscheidungen für Deutschland treffen. Sie wählen die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler, verändern Gesetze, entscheiden über die Finanzierung der Regierung und kontrollieren diese. Wer im Bundestag sitzt, wird alle vier Jahre durch die Bundestagswahl bestimmt. Die Wählerinnen und Wähler wählen in einer 'allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahl'. Die Wahl beinhaltet die Abstimmung mit Erst- und Zweitstimme, die Parteien müssen die Fünf-Prozent-Hürde erreichen, um im Parlament vertreten zu sein. Besondere Regeln wie Direktmandate, Überhang- und Ausgleichsmandate sorgen für eine ausgewogene Vertretung. Nach der Wahl tritt der Bundestag zusammen und beginnt mit seiner Arbeit.

Takeaways

  • 🏛️ Im Bundestag treffen Politikerinnen und Politiker wichtige Entscheidungen für Deutschland, einschließlich der Wahl der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers.
  • 🛠️ Sie verändern bestehende Gesetze, verabschieden neue und bestimmen, wofür die Bundesregierung Geld ausgeben darf.
  • 🔍 Sie kontrollieren die Bundesregierung und sind für die politische Willensbildung des Volkes verantwortlich.
  • 🗳️ Die Bundestagswahl bestimmt, welche Politiker im Bundestag sitzen, und findet alle vier Jahre statt.
  • 📜 Die Abgeordneten werden in einer allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahl gewählt.
  • 👥 Die Wahl ist allgemein, da alle Deutsche unabhängig von Geschlecht, Einkommen, Religion, Beruf oder politischer Überzeugung teilnehmen können.
  • 📊 Die Wahl ist unmittelbar, da die Abgeordneten direkt von den Bürgern gewählt werden, ohne zwischengeschaltete Wahlmänner.
  • 🚫 Die Wahl ist frei, da es verboten ist, die Wahlentscheidung der Bürgerinnen und Bürger zu beeinflussen.
  • ⚖️ Jede Stimme zählt gleich viel, was die Gleichheit der Wahl gewährleistet.
  • 🔒 Die Wahl ist geheim, um die Privatsphäre der Wählerinnen und Wähler zu schützen und sicherzustellen, dass sie unbeobachtet abstimmen können.
  • 📬 Wahlberechtigte erhalten eine Wahlbenachrichtigung und haben die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen oder am Wahltag persönlich zu wählen.
  • 🗳️ Wahlberechtigte können zwei Stimmen abgeben: die Erststimme für Kandidaten in ihrem Wahlkreis und die Zweitstimme für Parteien.
  • 🎯 Die Erststimme entscheidet über Direktmandate, während die Zweitstimme die Parteiverhältnisse im Bundestag bestimmt.
  • 🔑 Die Fünf-Prozent-Hürde ist entscheidend für die Vertretung einer Partei im Bundestag.
  • 🏆 Kandidaten, die durch die Erststimme gewinnen, kommen ins Parlament, unabhängig von der Fünf-Prozent-Klausel.
  • 🔄 Überhang- und Ausgleichsmandate sorgen für eine faire Vertretung und können die Anzahl der Bundestagssitze über 598 erhöhen.
  • 📅 Der Bundestag tritt spätestens am dreißigsten Tag nach der Wahl zusammen und beginnt mit seiner Arbeit.

Q & A

  • Wer arbeiten im Deutschen Bundestag in Berlin?

    -Politikerinnen und Politiker, die Bundestagsabgeordneten, treffen wichtige Entscheidungen für Deutschland.

  • Was bedeutet das Amt der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers?

    -Die Bundestagsabgeordneten wählen die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler, die/der das Land leitet.

  • Wie oft findet die Bundestagswahl statt?

    -Die Bundestagswahl findet alle vier Jahre statt, wo die Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgeben können.

  • Was bedeutet 'allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl'?

    -Dies sind die Grundsätze, nach denen die Abgeordneten des Bundestages gewählt werden, einschließlich der Gleichheit aller Stimmen und der Geheimhaltung der Abstimmung.

  • Was bedeutet 'allgemein' in Bezug auf die Wahl?

    -Allgemein bedeutet, dass alle Deutschen unabhängig von Geschlecht, Einkommen, Religion, Beruf oder politischer Überzeugung wählen dürfen, solange sie mindestens 18 Jahre alt sind.

  • Was ist die Bedeutung von 'unmittelbar' bei der Wahl?

    -Unmittelbar bedeutet, dass die Abgeordneten direkt von den Bürgern gewählt werden, ohne zwischengeschaltete Wahlmänner oder Wahlfrauen.

  • Was verbietet die 'freie Wahl'?

    -Die 'freie Wahl' verbietet es, die Wählerinnen und Wähler in ihrer Wahlentscheidung zu beeinflussen oder zu drängen.

  • Was bedeutet 'gleiche Wahl'?

    -Gleich bedeutet, dass jede Stimme gleich viel zählt, unabhängig von persönlichen Merkmalen des Wählers.

  • Was ist die Bedeutung von 'geheime Wahl'?

    -Geheim bedeutet, dass die Wählerinnen und Wähler den Stimmzettel unbeobachtet ankreuzen können, in geschlossenen Wahlkabinen.

  • Was sind die Zweck der Erst- und Zweitstimmen bei der Bundestagswahl?

    -Die Erststimme entscheidet über die Direktkandidaten in den Wahlkreisen, während die Zweitstimme die Parteien bestimmt, die im Bundestag vertreten sind.

  • Was ist die Fünf-Prozent-Hürde und warum ist sie wichtig?

    -Die Fünf-Prozent-Hürde ist eine Schwelle, die eine Partei bundesweit an Zweitstimmen erreichen muss, um im Parlament vertreten zu sein.

  • Was sind Überhangmandate und wie entstehen sie?

    -Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei mehr Direktkandidaten hat, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zusteht.

  • Was sind Ausgleichsmandate und was sind ihre Funktion?

    -Ausgleichsmandate dienen dazu, die Anzahl der Sitze im Bundestag auszugleichen, um andere Parteien nicht zu benachteiligen, wenn eine Partei Überhangmandate hat.

  • Wie viele Tage nach der Wahl tritt der Bundestag zusammen?

    -Der Bundestag tritt spätestens am dreißigsten Tag nach der Wahl zusammen.

Outlines

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🏛️ Funktionen des Bundestags und Wahlprozess

Dieser Absatz erklärt die Rolle des Bundestags und wie die Bundestagswahl funktioniert. Der Bundestag ist das Hauptparlament in Deutschland, wo Politikerinnen und Politiker, die Bundestagsabgeordneten, wichtige Entscheidungen für das Land treffen. Sie wählen die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler, verändern bestehende Gesetze, verabschieden neue Gesetze, entscheiden über die Ausgaben der Bundesregierung und kontrollieren diese. Die Bürgerinnen und Bürger bestimmen, wer im Bundestag sitzt, indem sie alle vier Jahre bei der Bundestagswahl abstimmen. Die Wahl erfolgt nach den Prinzipien der allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahl. Die Abgeordneten werden durch die Erst- und Zweitstimme gewählt, wobei die Erststimme Direktmandate gewinnt und die Zweitstimme die Parteien im Bundestag vertritt. Die Fünf-Prozent-Hürde bestimmt, ob eine Partei im Parlament vertreten sein kann. Es werden auch spezielle Regeln wie Direktmandate, Überhang- und Ausgleichsmandate erläutert, die die Zusammensetzung des Bundestags beeinflussen.

05:03

📅 Zusammentreten des Bundestags nach der Wahl

Nach der Bundestagswahl tritt der Bundestag spätestens am dreißigsten Tag nach der Wahl zusammen, um seine parlamentarische Arbeit zu beginnen. Dieses Zusammentreffen markiert den Beginn der立法 und Kontrollfunktion des Bundestags für die nächste Wahlperiode. Mehr Informationen über den Wahlprozess und das Funktionieren des Parlaments können auf der Website mitmischen.de gefunden werden, einem Jugendportal des Deutschen Bundestages, das speziell für junge Menschen konzipiert ist, um sie über politische Prozesse und die Rolle des Bundestags zu informieren.

Mindmap

Keywords

💡Bundestag

Der Bundestag ist das Parlament der Bundesrepublik Deutschland. Er ist der zentrale Ort, an dem Politikerinnen und Politiker, genannt Bundestagsabgeordnete, wichtige Entscheidungen für das Land treffen. Im Video wird erklärt, wie die Abgeordneten durch die Bürgerinnen und Bürger in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt werden und welche Aufgaben sie im Bundestag erfüllen, wie zum Beispiel die Wahl der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers, die Änderung bestehender oder Verabschiedung neuer Gesetze und die Kontrolle der Bundesregierung.

💡Bundestagswahl

Die Bundestagswahl ist das Wahlverfahren, bei dem die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands ihre Vertreter im Bundestag direkt wählen. Im Video wird beschrieben, dass die Wahl alle vier Jahre stattfindet und dass jeder Deutsche, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, an der Wahl teilnehmen kann. Die Wahlberechtigten haben die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen oder am Wahltag in ein Wahllokal zu gehen.

💡Erststimme

Die Erststimme ist eine der beiden Stimmberechtigungen, die die Wählerinnen und Wähler bei der Bundestagswahl abgeben. Im Video wird erklärt, dass bei der Erststimme Personen zur Wahl stehen, die in einem Wahlkreis gegeneinander antreten. Wer in einem Wahlkreis die meisten Stimmen bekommt, erhält ein Direktmandat und einen Sitz im Bundestag.

💡Zweitstimme

Die Zweitstimme ist die zweite Stimme, die die Wählerinnen und Wähler bei der Bundestagswahl abgeben. Im Video wird erläutert, dass bei der Zweitstimme Parteien zur Wahl stehen und die Zweitstimmen entscheiden, wie viel Prozent der Sitze eine Partei im Bundestag insgesamt hat. Die Parteien veröffentlichen Listen mit Namen von Politikerinnen und Politikern, die sie in den Bundestag entsenden möchten.

💡Direktmandat

Ein Direktmandat ist ein Sitz im Bundestag, den ein Kandidat durch die Erststimme in seinem Wahlkreis erhält. Im Video wird betont, dass ein Kandidat, der durch die Erststimme gewinnt, immer einen Sitz im Parlament erhält, unabhängig von der Fünf-Prozent-Hürde seiner Partei.

💡Fünf-Prozent-Hürde

Die Fünf-Prozent-Hürde ist eine Regelung, die besagt, dass eine Partei bundesweit mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen erhalten muss, um im Parlament vertreten zu sein. Im Video wird erklärt, dass diese Hürde eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Sitzverteilung im Bundestag spielt und dass nur Parteien, die diese Hürde überwinden, in den Bundestag einziehen können.

💡Überhangmandate

Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei mehr Direktkandidaten in den Bundestag entsendet, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zusteht. Im Video wird erklärt, dass Überhangmandate dazu führen, dass der Bundestag mehr Sitze als die eigentlich vorgesehenen hat und dass dies andere Parteien nicht benachteiligt.

💡Ausgleichsmandate

Ausgleichsmandate sind eine Regelung, die sicherstellt, dass die Sitzverteilung im Bundestag fair bleibt, auch wenn eine Partei Überhangmandate hat. Im Video wird beschrieben, dass Ausgleichsmandate dazu beitragen, die Anzahl der Sitze im Bundestag auszugleichen, um eine ungerechtfertigte Vorteil für eine Partei mit Überhangmandaten zu vermeiden.

💡Parteien

Im Kontext des Bundestags und der Bundestagswahl sind Parteien politische Organisationen, die Kandidaten für die Erst- und Zweitstimme vorschlagen. Im Video wird erläutert, dass die Parteien Listen für jedes Bundesland veröffentlichen und dass die Mitgliedschaft in einer Partei für Kandidaten nicht verpflichtend ist, aber die Parteien eine wichtige Rolle bei der politischen Willensbildung des Volkes spielen.

💡Wahlurne

Die Wahlurne ist ein Behälter, in den die Wählerinnen und Wähler ihre ausgefüllten Stimmzettel werfen. Im Video wird betont, dass die Wahlurnen so gestaltet sind, dass niemand erkennen kann, wer was angekreuzt hat, was die Geheimhaltung der Wahl gewährleistet und ein wichtiges Element der demokratischen Wahlprinzipien darstellt.

Highlights

Die Bundestagsabgeordneten treffen wichtige Entscheidungen für Deutschland, einschließlich der Wahl der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers.

Sie verändern bestehende Gesetze und verabschieden neue Gesetze, was die Gesetzgebung betrifft.

Sie bestimmen, wofür die Bundesregierung Geld ausgeben darf und wie viel.

Die Abgeordneten kontrollieren die Bundesregierung, was zur Rechenschaftspflicht führt.

Deutsche Bürgerinnen und Bürger bestimmen durch die Bundestagswahl, welche Politiker im Bundestag sitzen.

Die Bundestagswahl findet alle vier Jahre statt, wo die Bürger ihre Stimme abgeben können.

Die Wahl der Abgeordneten erfolgt nach dem Grundgesetz in einer allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahl.

Die allgemeine Wahl bedeutet, dass alle Deutschen unabhängig von ihrem Status wählen dürfen.

Unmittelbare Wahl bedeutet, dass die Abgeordneten direkt von den Bürgern gewählt werden.

Die freie Wahl verbietet jegliche Beeinflussung oder Druck auf die Wählerinnen und Wähler.

Gleiche Wahl bedeutet, dass jede Stimme den gleichen Wert hat.

Die geheime Wahl gewährleistet, dass die Wählerinnen und Wähler unbeobachtet abstimmen können.

Wahlberechtigte erhalten eine Wahlbenachrichtigung vor der Abstimmung und haben die Möglichkeit zur Briefwahl oder persönlichen Abstimmung.

Die Wählerinnen und Wähler können zwei Stimmen abgeben: die Erststimme und die Zweitstimme.

Die Erststimme entscheidet über die Direktkandidaten, die in einem Wahlkreis antreten.

Die Zweitstimme bestimmt, wie viel Prozent der Sitze eine Partei im Bundestag hat.

Parteien veröffentlichen Listen für jedes Bundesland mit den gewünschten Abgeordneten.

Eine Partei muss bundesweit mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen erhalten, um im Parlament vertreten zu sein (Fünf-Prozent-Hürde).

Kandidaten, die ihren Wahlkreis durch die Erststimme gewinnen, kommen immer ins Parlament.

Wenn drei Parteikandidaten ein Direktmandat gewinnen, wird das Zweitstimmenergebnis bei der Sitzvergabe berücksichtigt.

Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei mehr Direktkandidaten hat als ihr Sitze nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen.

Ausgleichsmandate sorgen dafür, dass andere Parteien nicht benachteiligt werden durch Überhangmandate.

Der Bundestag kann durch Überhang- und Ausgleichsmandate mehr als die vorgesehenen 598 Sitze haben.

Der Bundestag tritt spätestens am dreißigsten Tag nach der Wahl zusammen und beginnt mit der parlamentarischen Arbeit.

Transcripts

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Im Deutschen Bundestag in Berlin arbeiten Politikerinnen und Politiker, die Bundestagsabgeordneten.

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Sie treffen wichtige Entscheidungen für unser Land. So wählen sie zum Beispiel die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler.

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Sie ändern bestehende Gesetze oder verabschieden neue Gesetze.

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Sie entscheiden, wofür die Bundesregierung Geld ausgeben darf und wieviel genau.

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Und sie kontrollieren die Bundesregierung.

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Doch wer bestimmt, welche Politiker im Bundestag sitzen?

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Das entscheiden die Deutschen bei der Bundestagswahl.

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Alle vier Jahr können die Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgeben.

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Die gewählten Volksvertreter bilden dann das Parlament.

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Im Grundgesetz steht, dass die Abgeordneten in „allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl“ gewählt werden.

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Was bedeutet das genau?

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Fangen wir mit dem Stichwort „allgemein“ an:

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„Allgemein“ ist die Wahl, weil alle Deutschen wählen dürfen – und zwar unabhängig von Geschlecht, Einkommen, Religion, Beruf oder politischer Überzeugung.

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Allerdings müssen sie zum Zeitpunkt der Wahl mindestens 18 Jahre alt sein.

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„Unmittelbar“ sind die Wahlen, weil die Abgeordneten direkt und ohne zwischengeschaltete Wahlmänner oder Wahlfrauen von den Bürgern bestimmt werden.

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„Frei“ ist die Wahl, weil es verboten ist, die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Wahlentscheidung zu beeinflussen oder unter Druck zu setzen.

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Die Wähler sollen sich frei ihre Meinung bilden und zu einer Entscheidung kommen.

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Die Wahl ist „gleich“, weil jede Stimme gleich viel zählt.

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„Geheim“ ist die Wahl, weil sichergestellt ist, dass die Wählerinnen und Wähler den Stimmzettel unbeobachtet ankreuzen können.

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Die Bürgerinnen und Bürger stimmen in Wahlkabinen ab, die von außen nicht einsehbar sind.

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Und die ausgefüllten Stimmzettel werden gefaltet in die Wahlurnen geworfen, sodass niemand erkennen kann, wer was angekreuzt hat.

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Fünf Wörter sind hier also besonders wichtig, fassen wir noch einmal zusammen:

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Die Abgeordneten des Bundestages werden in „allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl“ gewählt.

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Wie läuft die Bundestagswahl genau ab?

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Alle Wahlberechtigten erhalten einige Wochen vor der Abstimmung eine Wahlbenachrichtigung.

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Sie haben die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen oder am Wahltag in ein Wahllokal zu gehen.

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Die Wahlberechtigten können zwei Stimmen abgeben: die Erststimme und die Zweitstimme.

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Bei der Erststimme stehen Personen zur Auswahl. Es sind die Kandidatinnen und Kandidaten, die in einem Wahlkreis gegeneinander antreten. Viele von ihnen sind Mitglied einer Partei.

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Schließlich besagt das Grundgesetz, dass die Parteien bei der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken. Die Parteimitgliedschaft der Kandidaten ist aber kein Muss.

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Wer in einem Wahlkreis die meisten Stimmen bekommt, erhält auf jeden Fall einen Sitz im Bundestag. Hier spricht man von einem Direktmandat.

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Bei der Zweitstimme stehen Parteien zur Auswahl. Die Zweitstimmen entscheiden, wie viel Prozent der Sitze eine Partei im Bundestag insgesamt hat.

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Vor der Wahl veröffentlichen die Parteien Listen für jedes Bundesland mit Namen von Politikerinnen und Politikern, die sie in den Bundestag entsenden möchten.

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Diese kommen dann neben den direkt gewählten Kandidaten ins Parlament. Dies geschieht aber nur dann, wenn die Partei die Fünf-Prozent-Hürde schafft.

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Fünf-Prozent-Hürde – was ist das?

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Nicht jede Partei, die auf dem Wahlzettel zur Auswahl steht, schafft es in den Bundestag.

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Eine Partei muss bundesweit mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen erhalten, um im Parlament vertreten zu sein.

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Soweit, so klar. Jetzt gehen wir noch etwas in die Tiefe und erklären einige besondere Regeln:

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Kandidaten, die ihren Wahlkreis gewinnen – also durch die Erststimme –, kommen immer ins Parlament, auch unabhängig von der Fünf-Prozent-Klausel.

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Doch ihre Partei bekommt dadurch normalerweise keine weiteren Sitze im Bundestag.

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Dabei gibt es eine Ausnahme: Wenn mindestens drei Kandidaten einer Partei ein Direktmandat gewinnen.

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Dann wird auch das Zweitstimmenergebnis der Partei bei der Sitzvergabe berücksichtigt – auch wenn es unter fünf Prozent liegt.

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Und dann gibt es noch die Überhang- und die Ausgleichsmandate. Was sind das für Mandate?

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Beginnen wir mit den Überhangmandaten.

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Diese entstehen, wenn eine Partei mehr Direktkandidaten in den Bundestag entsenden darf, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis eigentlich zustehen.

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Damit die anderen Parteien dadurch nicht benachteiligt werden, gibt es die sogenannten Ausgleichsmandate.

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An dieser Stelle ist das Wahlrecht etwas kompliziert. Fakt aber ist:

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Durch die Überhang- und Ausgleichsmandate hat der Bundestag mehr als die eigentlich vorgesehenen 598 Sitze.

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Wie viele Sitze es auch immer sein mögen: Spätestens am dreißigsten Tag nach der Wahl tritt der Bundestag zusammen.

play05:17

Dann beginnen die Abgeordneten mit ihrer parlamentarischen Arbeit.

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Mehr Informationen zur Bundestagswahl und zum Parlament findet ihr auf mitmischen.de – dem Jugendportal des Deutschen Bundestages.

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