Diagnose Angststörung: Wie läuft eine Expositionstherapie ab? | Stiftung Gesundheitswissen

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10 Oct 201902:26

Summary

TLDRIn der Expositionstherapie geht es darum, dass Patienten gezielt in angstauslösende Situationen geführt werden, um ihre Angst zu überwinden. Der Angstverlauf in solchen Situationen wird in einer Wellenfunktion dargestellt, die durch das Auslassen von Sicherheitsverhalten flacher wird, bis die Angst von selbst abfällt. Dieser Prozess fördert eine 'korrigierende Erfahrung', bei der Patienten erkennen, dass ihre Ängste nicht eintreten. Wiederholte Exposition führt zu einer allmählichen Gewöhnung und der Reduktion der Angst, wodurch die Patienten lernen, die angstauslösende Situation zu bewältigen.

Takeaways

  • 😀 In der Expositions- oder Konfrontationstherapie wird der Patient in angstauslösende Situationen geführt, um seine Ängste zu überwinden.
  • 😀 Der Angstverlauf in einer angstauslösenden Situation kann auf einer Grafik mit Angstniveau auf der senkrechten Achse und Zeit auf der waagerechten Achse dargestellt werden.
  • 😀 Zu Beginn der Exposition steigt die Angst an, was häufig mit Sicherheitsverhalten wie Wassertrinken oder Ablenkung durch Musik einhergeht.
  • 😀 Der Angstverlauf bei Sicherheitsverhalten zeigt kleine Wellen: Angst steigt, fällt, steigt wieder und fällt erneut.
  • 😀 Sobald die angstauslösende Situation beendet ist, fällt das Angstniveau ab.
  • 😀 In der Expositionstherapie wird das Sicherheitsverhalten bewusst ausgeschaltet, um die Angst ohne Ablenkung zu erleben.
  • 😀 Die Patient*innen sollen die Angst bis zu einem Punkt ansteigen lassen, an dem sie von selbst abfällt, was als Habituation bezeichnet wird.
  • 😀 Habituation führt dazu, dass die Grundbefürchtungen (z.B. Angst vor Ohnmacht oder Schlaganfall) nicht eintreten, was eine korrigierende Erfahrung schafft.
  • 😀 Die korrigierende Erfahrung zeigt den Patient*innen, dass ihre schlimmsten Ängste nicht eintreten, was biologisch im Gehirn abgespeichert wird.
  • 😀 Wiederholte Expositionen führen dazu, dass der Angstanstieg immer flacher wird und der Umschlagpunkt immer früher kommt.
  • 😀 Das Ziel der Expositionstherapie ist es, dass die Angstkurve nach und nach abflacht und idealerweise die Null-Linie erreicht wird.

Q & A

  • Was ist das Hauptziel der Expositionstherapie?

    -Das Hauptziel der Expositionstherapie ist es, den Patienten in angstauslösende Situationen zu bringen und sie dazu zu ermutigen, ihre Angst zu erleben, ohne auf Sicherheits- oder Vermeidungsverhalten zurückzugreifen, um eine Gewöhnung (Habituation) zu erreichen.

  • Wie wird der Angstverlauf in einer angstauslösenden Situation dargestellt?

    -Der Angstverlauf wird als eine Kurve dargestellt, wobei die senkrechte Achse das Angstniveau (die Intensität der Angst) und die waagerechte Achse die Zeit in der angstauslösenden Situation zeigt. Die Angst steigt an, fällt wieder ab, und dieser Zyklus wiederholt sich, bis die Situation beendet ist.

  • Was passiert, wenn Patienten in einer angstauslösenden Situation Sicherheitsverhalten anwenden?

    -Wenn Patienten Sicherheitsverhalten anwenden, wie z.B. kaltes Wasser trinken oder sich mit Musik ablenken, wird der Angstverlauf weniger intensiv. Die Angst steigt und fällt immer wieder, jedoch ohne die vollständige Konfrontation mit der Angst, was die Gewöhnung verhindert.

  • Was ist das Ziel der Expositionstherapie im Hinblick auf Sicherheitsverhalten?

    -Das Ziel der Expositionstherapie ist es, das Sicherheitsverhalten zu eliminieren. Der Therapeut bringt die Patienten dazu, die Angst zuzulassen und zu erleben, ohne auf ablenkende oder sicherheitsbringende Verhaltensweisen zurückzugreifen, um die Angst zu überwinden.

  • Was ist 'Habituation' und wie spielt es eine Rolle in der Expositionstherapie?

    -Habituation (oder Gewöhnung) bezeichnet den Prozess, bei dem die Angst mit der Zeit abnimmt, nachdem der Patient wiederholt der angstauslösenden Situation ausgesetzt wurde, ohne dass die befürchteten Katastrophen eintreten. Dies führt zu einer stabileren und geringeren Angstreaktion.

  • Was bedeutet eine 'korrigierende Erfahrung' in der Expositionstherapie?

    -Eine korrigierende Erfahrung tritt ein, wenn der Patient während der Exposition erkennt, dass seine befürchteten Katastrophen – wie Ohnmacht oder ein Schlaganfall – nicht eintreten. Dies verändert die biologische Reaktion im Gehirn und hilft, die Angst zu reduzieren.

  • Wie verändert sich die Angstreaktion durch wiederholte Exposition?

    -Mit wiederholter Exposition an die angstauslösende Situation wird die Angstreaktion schwächer. Der Anstieg der Angst wird immer flacher, und der Punkt, an dem die Angst abfällt, tritt früher ein, was schließlich zu einer Minimierung der Angst führt.

  • Was ist der wichtigste Aspekt der Expositionstherapie?

    -Der wichtigste Aspekt der Expositionstherapie ist das Aushalten der Angst. Der Patient muss die steigende Angst bewusst erleben, damit eine Veränderung im Gehirn stattfinden und die Angst langfristig reduziert werden kann.

  • Warum ist es wichtig, dass die befürchteten Katastrophen nicht eintreten?

    -Es ist wichtig, dass die befürchteten Katastrophen nicht eintreten, weil dies die Grundlage für die Korrektur der falschen Annahmen des Patienten über seine Angst bildet. Wenn der Patient feststellt, dass seine Ängste unbegründet sind, wird er weniger ängstlich in zukünftigen ähnlichen Situationen.

  • Wie beeinflusst der Therapeuten die Angstbewältigung des Patienten in der Expositionstherapie?

    -Der Therapeut spielt eine zentrale Rolle, indem er den Patienten dazu anleitet, sich der angstauslösenden Situation zu stellen und die Angst ohne Sicherheitsverhalten zu erleben. Dies ermöglicht dem Patienten, die 'korrigierende Erfahrung' zu machen und die Angstreaktion zu verarbeiten und zu verringern.

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