Selma erklärt: Johann Wolfgang Goethe, Willkommen und Abschied
Summary
TLDRIn diesem Video wird Goethes Gedicht 'Willkommen und Abschied' analysiert, das in seiner Jugendphase, geprägt von Sturm und Drang, entstand. Es beschreibt die Begegnung eines Liebespaares, den Ritt des lyrischen Ichs zur Geliebten und den emotionalen Abschied bei Tagesanbruch. Besonders wird die lebendige Naturdarstellung hervorgehoben, die das Erlebnis intensiv macht. Die Analyse beleuchtet Goethes Sprache, die zwischen heldenhafter Selbstinszenierung und subtiler, romantischer Emotionalität schwankt. Der Vortrag bietet tiefere Einblicke in die Entwicklung des Gedichts und Goethes persönliche, sentimentale Perspektive.
Takeaways
- 😀 Goethe's Gedicht *Willkommen und Abschied* beschreibt die leidenschaftliche, geheime Begegnung zweier Liebender und den schmerzhaften Abschied, der nach der Nacht folgt.
- 😀 Das Gedicht gehört zu den *Essenheimer Gedichten* von Goethe und wurde in einer Phase seines Lebens geschrieben, als er eine Liebesbeziehung mit Friederike Brion hatte.
- 😀 In der Analyse wird das Gedicht als typisches Beispiel für die *Sturm und Drang*-Epoche betrachtet, obwohl es gleichzeitig konventionelle formale Elemente aufweist.
- 😀 Das Gedicht ist in vier Strophen unterteilt, die jeweils acht Verse haben, und es zeichnet sich durch regelmäßige Reime und ein strenges metrisches Muster aus.
- 😀 Besonders betont wird die Bedeutung des Reitens als zentrales Element des Gedichts, das als symbolischer Akt des Hinreitens zur Liebe dient.
- 😀 In den ersten beiden Strophen wird der Ritt mit lebendigen, fast heroischen Naturbildern beschrieben, die die Aufregung und Dringlichkeit des lyrischen Ichs verdeutlichen.
- 😀 Goethe verwendet viele Personifikationen in der Natur, um eine fast belebte, bedrohliche Atmosphäre zu schaffen, was die emotionale Spannung verstärkt.
- 😀 Die eigentliche Begegnung mit der Geliebten wird nur in einer Strophe beschrieben und nimmt im Gedicht weniger Raum ein, was auf die zentrale Bedeutung des Ritts hinweist.
- 😀 Die Revisionen des Gedichts ändern die Darstellung des lyrischen Ichs, wodurch der Heldentum-Aspekt betont und eine stärkere Männlichkeitsdarstellung geschaffen wird.
- 😀 Der Abschied am Morgen symbolisiert das Ende der heimlichen Begegnung, was auf eine traditionelle Motivik von mittelalterlichen Liebesliedern verweist.
- 😀 Die Veränderung in der Darstellung des Abschieds zwischen den Versionen zeigt, wie Goethe das Gedicht anpasst, um den emotionalen Schmerz und die Männlichkeit des lyrischen Ichs hervorzuheben.
- 😀 Das Gedicht wird als eine Reflexion von Goethes eigenen Erfahrungen mit Liebe und Verlust interpretiert, wobei das Gefühl des Geliebtwerdens eine zentrale Rolle spielt.
Q & A
Was ist das zentrale Thema von Goethes Gedicht *'Willkommen und Abschied'*?
-Das zentrale Thema des Gedichts ist die Begegnung und der Abschied von zwei Liebenden, wobei besonders die emotionalen Aspekte des Aufeinandertreffens und der Trennung hervorgehoben werden.
Warum wird das Gedicht als Teil der 'Essenheimer Gedichte' bezeichnet?
-Es wird als Teil der 'Essenheimer Gedichte' bezeichnet, weil Goethe diese Gedichte während seiner Liebesbeziehung mit Friederike Brion schrieb, die aus dem Ort Seesen stammte, der auch als 'Essenheim' bezeichnet wird.
Wie lässt sich Goethes Jugendstil im Gedicht einordnen?
-Das Gedicht weist Elemente des Sturm und Drang auf, insbesondere in seiner Intensität und Lebendigkeit, aber es zeigt auch eine gewisse Konventionalität durch die strenge Form und den strukturierten Reim.
Was fällt an der Struktur des Gedichts besonders auf?
-Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils acht Versen. Die Reime sind streng und alternierend, und es gibt einen Wechsel zwischen weiblichen und männlichen Kadenzen, was eine regelmäßige und formale Komposition ergibt.
Wie wird die Natur im Gedicht dargestellt?
-Die Natur wird personifiziert und dramatisiert, sie wirkt lebendig und intensiv, beinahe wie ein Beobachter der Geschehnisse, was die emotionale Wirkung des Gedichts verstärkt. Beispiele sind die 'gewiigte Erde' und die 'Eiche als getürmter Riese'.
Was bedeutet die wiederholte Betonung des Ritts in den ersten Strophen?
-Der Ritt wird als zentrales Element hervorgehoben, was die Idee des 'Erlebens' im Gedicht verstärkt. Es symbolisiert den schnellen Übergang von der Aufregung und dem Drang zum Handeln, was typisch für den jungen Goethe ist.
Wie verändert sich die Darstellung des lyrischen Ichs im Gedicht?
-Zu Beginn zeigt sich das lyrische Ich als heldenhaft und selbstbewusst, es reitet mit Entschlossenheit. Doch gegen Ende des Gedichts wird es emotionaler und reflektiert die Schmerzhaftigkeit des Abschieds, was die Zerrissenheit der Liebe und Trennung verdeutlicht.
Warum wird der Mond als 'kläglich' beschrieben und nicht als 'schläfrig'?
-In der späteren Fassung des Gedichts entschloss sich Goethe, den Mond als 'kläglich' darzustellen, um eine stärker emotionale und dramatische Atmosphäre zu schaffen. Das ursprünglich 'schläfrige' Bild erschien ihm zu wenig aufregend für die Szenerie.
Welche Bedeutung hat der Abschied am Ende des Gedichts?
-Der Abschied symbolisiert nicht nur das Ende eines persönlichen Treffens, sondern auch die unaufhaltsame Trennung durch den Tag. Er reflektiert die emotionale Trennung, die immer wieder in Goethes Leben und Dichtung thematisiert wird.
Wie wird das Bild des 'geteilten Schmerzes' im Gedicht verwendet?
-Das Bild des 'geteilten Schmerzes' wird in der ersten Fassung genutzt, um die gemeinsame Erfahrung des Abschieds darzustellen. In der späteren Version wird der Schmerz jedoch stärker auf die Frau verschoben, was die Veränderung in der Darstellung des lyrischen Ichs und seiner Beziehung zur Geliebten zeigt.
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