Was sind Wasserstoffbrückenbindungen? I musstewissen Chemie

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27 Sept 201707:49

Summary

TLDRIn diesem Video wird erklärt, warum Eiswürfel im Glas schwimmen, obwohl feste Stoffe normalerweise eine höhere Dichte haben als Flüssigkeiten. Der Grund dafür sind Wasserstoffbrückenbindungen, die zwischen Wassermolekülen entstehen, wenn Wasser gefriert. Diese Bindungen führen dazu, dass sich Wassermoleküle in einer sechseckigen Struktur anordnen, was einen Freiraum schafft und die Dichte von Eis verringert. Wasserstoffbrückenbindungen spielen eine entscheidende Rolle in der Natur, nicht nur bei Wasser, sondern auch in der DNA, und sind wichtig für das Überleben auf der Erde. Das Video verdeutlicht, wie faszinierend und bedeutend diese intermolekularen Kräfte sind.

Takeaways

  • 😀 Eiswürfel schwimmen im Glas, weil Wasserstoffbrückenbindungen eine geringere Dichte von Eis im Vergleich zu flüssigem Wasser verursachen.
  • 🧊 Wasserstoffbrückenbindungen sind zwischenmolekulare Wechselwirkungen, die keine chemischen Bindungen sind, sondern Anziehungskräfte zwischen Molekülen.
  • 💧 Wassermoleküle sind polar, weil Sauerstoff elektronegativer ist als Wasserstoff, was zu Partialladungen führt.
  • 🔄 Die Elektronegativität gibt an, wie gut ein Atom Elektronen an sich ziehen kann; Sauerstoff hat eine höhere Elektronegativität als Wasserstoff.
  • ⚡️ Die Polarität von Wassermolekülen führt dazu, dass sie als Dipole agieren, mit positiven und negativen Partialladungen.
  • 🔗 Wasserstoffbrückenbindungen entstehen, wenn sich die positiven und negativen Pole benachbarter Wassermoleküle anziehen.
  • 🌊 Wasserstoffbrückenbindungen sind entscheidend für die Stabilität von Wasser, verhindern vorzeitiges Verdampfen und beeinflussen den Siedepunkt.
  • ❄️ Die Struktur von Eis ist durch Wasserstoffbrückenbindungen geprägt, die Sechsringe bilden und somit Eiskristalle erzeugen.
  • 🧬 Wasserstoffbrückenbindungen sind auch wichtig für die Struktur der DNA, indem sie die beiden Stränge zusammenhalten.
  • 📹 Wasserstoffbrückenbindungen spielen eine wesentliche Rolle in vielen natürlichen Prozessen und sind für das Leben auf der Erde unverzichtbar.

Q & A

  • Warum bleiben Eiswürfel im Glas immer oben, auch wenn man sie drückt?

    -Eiswürfel bleiben oben, weil Wasserstoffbrückenbindungen im gefrorenen Wasser eine geringere Dichte erzeugen als im flüssigen Wasser.

  • Was sind Wasserstoffbrückenbindungen?

    -Wasserstoffbrückenbindungen sind zwischenmolekulare Wechselwirkungen, die zwischen Molekülen entstehen, wenn Wasserstoff an ein elektronegativeres Atom gebunden ist.

  • Was bedeutet es, wenn ein Molekül polar ist?

    -Ein polares Molekül hat einen ungleichen Elektronenverteilung, was zu partial positiven und negativen Ladungen führt, wie bei Wassermolekülen.

  • Wie entsteht die Polarität in Wassermolekülen?

    -Die Polarität entsteht, weil das Sauerstoffatom in H2O eine höhere Elektronegativität hat und die Elektronen näher zu sich zieht als die Wasserstoffatome.

  • Was kennzeichnet die Partialladung in Molekülen?

    -Die Partialladung kennzeichnet sich durch das Symbol Delta (δ+ für positive und δ- für negative Ladungen), die durch ungleiche Elektronenverteilung in einem Molekül entstehen.

  • Was passiert, wenn Wassermoleküle gefrieren?

    -Beim Gefrieren bilden Wassermoleküle eine Struktur mit Wasserstoffbrückenbindungen, die ein freies Raumvolumen in der Mitte schafft, was zu einer geringeren Dichte führt.

  • Warum hat Eis eine geringere Dichte als flüssiges Wasser?

    -Eis hat eine geringere Dichte, weil die Wasserstoffbrückenbindungen im gefrorenen Zustand die Moleküle in einer weniger kompakten Struktur anordnen.

  • Wie wirken Wasserstoffbrückenbindungen auf den Siedepunkt von Wasser?

    -Wasserstoffbrückenbindungen erfordern viel Energie, um gebrochen zu werden, was dazu führt, dass Wasser erst bei 100 Grad Celsius siedet.

  • Welche Rolle spielen Wasserstoffbrückenbindungen in der Natur?

    -Wasserstoffbrückenbindungen sind entscheidend für viele biologische Prozesse, einschließlich der Stabilität der DNA-Strukturen.

  • Was sind die vier elektronegativsten Elemente, die Wasserstoffbrückenbindungen bilden können?

    -Die vier elektronegativsten Elemente sind Fluor, Sauerstoff, Stickstoff und Chlor, die alle Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden können.

Outlines

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😀 Die Bedeutung von Wasserstoffbrückenbindungen

In diesem Teil wird erklärt, was Wasserstoffbrückenbindungen sind und welche Rolle sie in der Natur und unserem Leben spielen. Wasserstoffbrückenbindungen sind intermolekulare Wechselwirkungen, die auftreten, wenn Wasserstoff an ein elektronegativeres Atom gebunden ist. Am Beispiel von Wassermolekülen wird erläutert, dass Wasser ein polares Molekül ist, was zu Partialladungen führt. Sauerstoff zieht Elektronen stärker an als Wasserstoff, was zu einer positiven Partialladung bei Wasserstoff und einer negativen Partialladung bei Sauerstoff führt. Diese Polarität ermöglicht es, dass sich Wassermoleküle als Dipole ausrichten und Wasserstoffbrückenbindungen bilden. Diese Bindungen sind wichtig, da sie die Eigenschaften von Wasser beeinflussen, wie beispielsweise die Stabilität und Struktur von Eis.

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😀 Warum schwimmt Eis auf Wasser?

In diesem Abschnitt wird das Phänomen erläutert, dass Eiswürfel auf Wasser schwimmen. Obwohl Feststoffe normalerweise eine höhere Dichte als Flüssigkeiten haben, ist Eis aufgrund der Wasserstoffbrückenbindungen weniger dicht als flüssiges Wasser. Beim Gefrieren bilden Wassermoleküle eine hexagonale Struktur, die durch Wasserstoffbrückenbindungen stabilisiert wird. Diese Struktur schafft Leerstellen, die die Dichte des Eises verringern, wodurch es an der Oberfläche bleibt. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Wasserstoffbrückenbindungen verhindern, dass Wasser bei niedrigen Temperaturen verdampft, was die Eigenschaften von Wasser bei verschiedenen Temperaturen beeinflusst. Schließlich wird auch die Rolle von Wasserstoffbrückenbindungen in biologischen Molekülen wie DNA erwähnt, wo sie die Stabilität der Struktur gewährleisten.

Mindmap

Keywords

💡Wasserstoffbrückenbindung

Die Wasserstoffbrückenbindung ist eine zwischenmolekulare Wechselwirkung, die entsteht, wenn Wasserstoff an ein elektronegatives Atom gebunden ist. Diese Bindungen sind nicht so stabil wie chemische Bindungen, spielen jedoch eine wichtige Rolle in der Struktur und Stabilität vieler Moleküle, insbesondere bei Wasser. Im Video wird erklärt, wie Wasserstoffbrückenbindungen zwischen Wassermolekülen entstehen und dass sie dafür verantwortlich sind, dass Eiswürfel im Wasser schwimmen.

💡polar

Der Begriff 'polar' beschreibt Moleküle, die aufgrund ungleicher Elektronegativitäten unterschiedliche Partialladungen aufweisen. In Bezug auf Wasser bedeutet dies, dass das Sauerstoffatom eine negative Partialladung und die Wasserstoffatome positive Partialladungen haben. Diese Polarität ist entscheidend für die Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen und erklärt, warum Wassermoleküle sich so anordnen, dass sie sich gegenseitig anziehen.

💡Partialladung

Eine Partialladung entsteht, wenn die Elektronen in einer chemischen Bindung ungleichmäßig verteilt sind, was zu einem Teilchen mit positiver und einem mit negativer Ladung führt. Im Video wird erklärt, dass Sauerstoff die Elektronen stärker anzieht als Wasserstoff, wodurch Sauerstoff eine negative und Wasserstoff eine positive Partialladung erhält. Diese Konzepte sind wichtig für das Verständnis, wie Moleküle interagieren und Wasserstoffbrückenbindungen bilden.

💡Dipol

Ein Dipol ist ein Molekül, das aufgrund seiner polarisierten Struktur zwei entgegengesetzte Ladungen aufweist, also einen positiven und einen negativen Pol. Wasser wird als Dipol bezeichnet, da es eine positive Partialladung bei den Wasserstoffatomen und eine negative Partialladung beim Sauerstoffatom hat. Die Dipoleigenschaft von Wasser ist entscheidend für die Bildung von Wasserstoffbrücken und beeinflusst die physikalischen Eigenschaften von Wasser.

💡Dichte

Dichte ist das Verhältnis von Masse zu Volumen und beeinflusst, ob ein Stoff sinkt oder schwimmt. Im Video wird erläutert, dass Eis eine geringere Dichte hat als flüssiges Wasser, was dazu führt, dass Eiswürfel an der Oberfläche bleiben. Dies ist ein wichtiges Konzept, das durch die Struktur der Wasserstoffbrückenbindungen in Eis erklärt wird, die Freiräume zwischen den Molekülen schaffen.

💡Aggregatzustände

Aggregatzustände beziehen sich auf die unterschiedlichen Formen, in denen Materie existieren kann: fest, flüssig und gasförmig. Im Video wird auf die verschiedenen Aggregatzustände von Wasser eingegangen und darauf, wie Wasserstoffbrückenbindungen das Verhalten von Wasser bei unterschiedlichen Temperaturen beeinflussen. Diese Bindungen verhindern, dass Wasser bei niedrigen Temperaturen verdampft, was für das Leben auf der Erde wichtig ist.

💡Eiskristalle

Eiskristalle sind feste Strukturen, die entstehen, wenn Wasser gefriert und die Wassermoleküle in einer bestimmten Anordnung angeordnet sind. Das Video beschreibt, dass die Sechseckstruktur der Eiskristalle das Ergebnis der Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Wassermolekülen ist. Diese besondere Struktur erklärt auch die symmetrischen Formen von Schneeflocken, die im Winter zu beobachten sind.

💡Elektronegativität

Elektronegativität ist ein Maß dafür, wie stark ein Atom Elektronen anzieht, die es mit anderen Atomen in einer chemischen Bindung teilt. Das Video erklärt, dass Sauerstoff eine höhere Elektronegativität (3,4) als Wasserstoff (2,2) hat, was dazu führt, dass Wasser polar ist und Wasserstoffbrückenbindungen bilden kann. Diese Werte können im Periodensystem nachgeschlagen werden und sind entscheidend für das Verständnis der chemischen Eigenschaften von Molekülen.

💡DNA

DNA, oder Desoxyribonukleinsäure, ist das Molekül, das die genetischen Informationen in lebenden Organismen speichert. Im Video wird darauf hingewiesen, dass Wasserstoffbrückenbindungen auch in der Struktur der DNA eine wichtige Rolle spielen, da sie die beiden Stränge der DNA zusammenhalten. Diese Bindungen ermöglichen die Stabilität der DNA-Doppelhelix und sind entscheidend für die Zellbiologie und Vererbung.

💡Siedepunkt

Der Siedepunkt ist die Temperatur, bei der eine Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand übergeht. Im Video wird erklärt, dass Wasser aufgrund der Wasserstoffbrückenbindungen einen hohen Siedepunkt von 100 Grad Celsius hat, im Vergleich zu anderen kleinen Molekülen, die bei niedrigeren Temperaturen verdampfen. Dies ist entscheidend für das Vorhandensein von flüssigem Wasser auf der Erde und beeinflusst das Klima und die Lebensbedingungen.

Highlights

Eiswürfel schwimmen im Glas, weil Wasserstoffbrückenbindungen eine wichtige Rolle spielen.

Wasserstoffbrückenbindungen sind zwischenmolekulare Wechselwirkungen und keine chemischen Bindungen.

Die Polarität von Wassermolekülen entsteht durch die Elektronegativität von Sauerstoff und Wasserstoff.

Die Elektronegativität gibt an, wie gut ein Atom Bindungselektronen anziehen kann.

Sauerstoff hat eine Elektronegativität von 3,4 und Wasserstoff von 2,2.

Die unterschiedliche Elektronegativität erzeugt Partialladungen im Wassermolekül.

Wassermoleküle sind Dipole mit einer positiven und einer negativen Partialladung.

Negative und positive Ladungen ziehen sich an und bilden Wasserstoffbrückenbindungen zwischen Molekülen.

Wasserstoffbrückenbindungen sind weniger stabil als Ionen- oder Atombindungen, aber sehr wichtig.

Eis hat eine geringere Dichte als flüssiges Wasser aufgrund der Struktur der Wasserstoffbrückenbindungen.

Die spezielle Anordnung von Wassermolekülen beim Gefrieren führt zur Bildung von Sechsringen.

Die Sechseckstruktur von Eis verursacht symmetrische Eiskristalle in Schneeflocken.

Wasser verdampft bei 100 Grad Celsius, weil viel Energie benötigt wird, um Wasserstoffbrückenbindungen zu brechen.

Wasserstoffbrückenbindungen verhindern, dass Wasser bei niedrigen Temperaturen verdampft.

Wasserstoffbrückenbindungen spielen auch eine entscheidende Rolle in der Struktur der DNA.

Transcripts

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Habt ihr euch schon mal gefragt, wieso Eiswürfel im Glas immer oben bleiben,

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auch wenn man sie runterdrückt?

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Nein? Solltet ihr aber, ist eigentlich voll interessant.

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Heute geht es um:

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Langes Wort, aber könnt ihr euch direkt für immer merken,

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denn Wasserstoffbrückenbindungen spielen in der Natur und unserem Leben

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eine ganz wichtige Rolle.

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Womit haben wir es hier genau zu tun?

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Bei einer Wasserstoffbrückenbindung handelt es sich

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um eine sogenannte zwischenmolekulare Wechselwirkung.

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Also keine chemische Bindung wie Atom- oder Ionenbindung,

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also Anziehungskräfte zwischen Atomen innerhalb eines Moleküls,

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sondern eine Kraft, die zwischen zwei oder mehreren Molekülen wirkt.

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Wasserstoffbrückenbindungen entstehen zwischen Molekülen,

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wenn Wasserstoff an einen, man sagt, elektronegativeren Partner gebunden ist.

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Elektronegativ könnt ihr euch ungefähr so vorstellen:

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Mal angenommen ihr habt ein Wassermolekül, also H2O.

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Ein Sauerstoffatom ist hier an zwei Wasserstoffatome gebunden.

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Man sagt, Wasser ist ein polares Molekül, habt ihr vielleicht schon mal gehört.

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Das liegt daran, dass die Bindung zwischen Wasserstoff

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und Sauerstoff polar ist.

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Das Wort "polar" kommt nicht von ungefähr,

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unsere Erde hat ja auch zwei entgegengesetzte Pole, Nord und Süd.

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Das Wort beschreibt also oft etwas, wo zwei Partner verbunden,

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aber entgegengesetzt oder unterschiedlich sind.

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Und diese Polarität kommt zustande,

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weil Sauerstoff elektronegativer ist als Wasserstoff.

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Das hört sich jetzt ein bisschen kompliziert an,

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ist es aber gar nicht mal, pass auf:

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Die Elektronegativität gibt an,

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wie gut ein Atom die Bindungselektronen, also die zwei Elektronen in einer Bindung,

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an sich ranziehen kann.

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Wie groß genau die Elektronegativität eines bestimmten Elements ist,

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verrät uns das Periodensystem.

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Dort ist die Elektronegativität in der Regel auf dem Elementensymbol,

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also auf dieser Tafel, angegeben.

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Je größer der Wert, desto größer die Elektronegativität.

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Bei Sauerstoff haben wir eine Elektronegativität von 3,4.

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Bei Wasserstoff eine von 2,2.

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Das bedeutet, wenn Sauerstoff und Wasserstoff eine Bindung eingehen,

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dann kann Sauerstoff eine stärkere Anziehungskraft

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auf das Elektronenpaar ausüben als Wasserstoff

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und so die beiden Elektronen innerhalb der Bindung näher an sich ranziehen.

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Die vier elektronegativsten Elemente

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sind übrigens Fluor, Sauerstoff, Stickstoff und Chlor.

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Und alle vier sind in Verbindung mit Wasserstoff auch dazu in der Lage,

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Wasserstoffbrückenbindungen auszubilden.

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Zurück zum Wassermolekül.

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Dadurch, dass Sauerstoff die Elektronen stärker zu sich zieht,

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wird die Elektronendichte um den Sauerstoff herum vergrößert

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und um den Wasserstoff herum verkleinert.

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Wir wissen ja von Ionen, dass elektrische Ladung dadurch entsteht,

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dass Atome Elektronen aufnehmen oder abgeben.

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Ganz so extrem ist das hier nicht, aber es geht in dieselbe Richtung.

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Der Sauerstoff nimmt die Elektronen vom Wasserstoff zwar nicht ganz auf,

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aber zieht sie, wie gesagt, näher an sich ran.

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Und dadurch entsteht auch eine Art Ladung,

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man nennt diese Ladung Partialladung.

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Da der Sauerstoff die Elektronen zu sich zieht, ist er teilweise negativ geladen.

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Und da sich die Elektronen dadurch etwas weiter vom Wasserstoff entfernen,

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ist der Wasserstoff teilweise positiv geladen.

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Diese Partialladung kennzeichnet man so:

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Dieses Zeichen heißt Delta, kommt aus dem griechischen Alphabet

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und man schreibt dann entweder δ+ oder δ-.

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Nehmen wir noch mal das Wassermolekül

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und schauen uns diese Partialladungen mal an.

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Das Wassermolekül ist ja geknickt.

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Jetzt haben wir auf der einen Seite

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eine positive Partialladung bei den Wasserstoffatomen

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und auf der anderen Seite

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eine negative Partialladung mit dem Sauerstoffatom.

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Und das ist genau das, was ich gerade mit "polar" meinte.

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Wir haben hier zwei Pole, so ähnlich wie bei einer Batterie,

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ein Pluspol und einen Minuspol.

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Man sagt dazu auch Dipol.

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Jetzt wissen wir schon mal, dass Wassermoleküle Dipole sind.

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Und was wir auch wissen ist,

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dass sich negative Ladungen und positive Ladungen gegenseitig anziehen.

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Wenn wir jetzt mehr als ein Wassermolekül betrachten,

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sehen wir, dass sich die Moleküle so ausrichten,

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dass jeweils der Pluspol des einen Moleküls

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und der Minuspol des anderen Moleküls sich anziehen.

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Und schon haben wir eine Wasserstoffbrückenbindung

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zwischen den Wassermolekülen.

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Wie bereits erwähnt, können sich Wasserstoffbrückenbindungen

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aber nicht nur zwischen Wassermolekülen bilden.

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Auch Flusssäure, Ammoniak und Salzsäure sind dazu in der Lage.

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So eine Wasserstoffbrückenbindung ist natürlich nicht so stabil

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wie eine Ionen- oder Atombindung.

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Sie ist aber mindestens genauso wichtig.

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Und so kommen wir zurück zu Wasser und Eis.

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Dass Eiswürfel im Glas oben schwimmen ist, wenn man genau drüber nachdenkt,

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eigentlich megastrange.

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In unserem allerersten Video zu den Aggregatzuständen

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haben wir doch gelernt,

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dass ein Feststoff eine höhere Dichte hat als eine Flüssigkeit.

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Deswegen müsste Eis als festes H2O doch eigentlich untergehen.

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Dass das aber nicht passiert, haben wir

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den Wasserstoffbrückenbindungen zu verdanken,

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denn beim Gefrieren von Wasser passiert etwas ziemlich Interessantes.

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Die Wassermoleküle lagern sich zu einem Sechsring zusammen,

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der durch Wasserstoffbrückenbindungen verbunden ist.

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Dadurch entsteht ein Freiraum in der Mitte der Moleküle

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und durch diese Leerräume entsteht eine geringere Dichte.

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Genau deswegen schwimmt Eis oben,

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nämlich weil es eine geringere Dichte

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als sein flüssiger Aggregatzustand Wasser hat.

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Diese Sechsecke sind außerdem der Grund, warum wir im Winter

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so schöne symmetrische Eiskristalle beobachten können.

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Wenn ihr genau hinschaut,

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dann findet ihr in Schneeflocken überall diese sechseckige Form wieder.

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Die Wasserstoffbrückenbindungen schützen unser Wasser aber auch davor,

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bei sehr niedrigen Temperaturen zu verdampfen.

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Bei 25 Grad liegen die meisten anderen Stoffe,

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deren Moleküle so klein und leicht sind wie die von Wasser,

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schon längst als Gas vor.

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Unser Wasser zum Glück nicht.

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Denn durch die Wasserstoffbrückenbindungen

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werden die Wassermoleküle deutlich fester zusammengehalten

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als andere Moleküle ohne Wasserstoffbrückenbindungen.

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Und wenn Wasser verdampft, also in den gasförmigen Zustand übergeht,

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müssen dazu erst mal

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die Wasserstoffbrückenbindungen gebrochen werden.

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Hierzu wird jedoch recht viel Energie benötigt,

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was zur Folge hat, dass Wasser erst bei 100 Grad Celsius siedet

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und nicht schon viel früher.

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Ohne Wasserstoffbrückenbindungen

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würde es also gar keine Meere aus Wasser geben,

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zumindest nicht bei den Temperaturen hier auf der Erde.

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Außerdem spielen Wasserstoffbrückenbindungen

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überall in der Natur eine wichtige Rolle.

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Zum Beispiel bei unserer DNA, also unserem Erbgut.

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DNA besteht aus langen Molekülen.

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Vielleicht habt ihr ja schon mal schematische Bilder gesehen,

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die ein bisschen wie gewundene Reißverschlüsse aussehen.

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Die Mitte dieses Reißverschlusses, also die Verbindung der beiden Stränge,

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wird durch Wasserstoffbrückenbindungen zusammengehalten.

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Ihr seht also,

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Wasserstoffbrückenbindungen sind superwichtig.

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Und, so hoffe ich zumindest,

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vom Prinzip her gar nicht so schwer zu verstehen.

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Lohnt sich also, sich dieses lange Wort zu merken.

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Wenn euch das Video gefallen hat hinterlasst einen Daumen nach oben,

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wenn ihr Fragen habt, schreibt sie in die Kommentare

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und jede Woche gibt es neue Chemievideos.

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Deswegen Abonnieren nicht vergessen, bis bald.

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Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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