Jeff Wall: "The Invisible Man" (2002)

Summary

Jeff Wall ist bekannt für seine sorgfältig inszenierten, großformatigen Fotografien, die oft an Gemälde erinnern und narrative Elemente aufweisen. Seine Werke, darunter 'The Invisible Man' und 'A Sudden Gust of Wind', entstehen nach intensiver Vorbereitung, Planung und digitaler Bearbeitung. Wall kombiniert Elemente der Kunstgeschichte und des Neorealismus und schafft eine Mischung aus Realität und inszenierter Fotografie. Besonders beeindruckend ist die Präzision und Detailtreue seiner Arbeiten, die eine scheinbar spontane Realität darstellen, aber nach monatelanger Arbeit entstehen. Seine Präsentation in Leuchtkästen verstärkt den filmischen Charakter seiner Bilder.

Takeaways

• 🎨 Jeff Wall ist bekannt für seine präzise und sorgfältige Arbeitsweise, die Wochen der Vorbereitung und Nachbearbeitung seiner inszenierten Fotografien umfasst.
• 📸 Seine Bilder erscheinen lebensnah, sind jedoch inszenierte und konstruierte Realitäten.
• 📚 Die Arbeit an dem Foto 'The Invisible Man' basierte auf Ralph Ellisons Roman und dauerte über ein Jahr, obwohl das Buch in nur zwei Stunden gelesen werden konnte.
• 📅 In seiner vier Jahrzehnte andauernden Karriere hat Wall nur etwa 170 Werke veröffentlicht, was auf den hohen Aufwand zurückzuführen ist.
• 🖼️ Walls Arbeiten erinnern oft an Gemälde und enthalten direkte Referenzen zu Kunstwerken von Rodin, Manet und Delacroix.
• 💡 Wall beschreibt seine Fotografien als Momentaufnahmen, die der Betrachter mit eigenen Geschichten füllen soll.
• 🎬 Wall bezeichnet seine Methode als 'Kinematografie', da er mit Schauspielern und Assistenten wie bei einem Filmset zusammenarbeitet.
• 🖥️ Seit der Einführung digitaler Bildbearbeitung verwendet Wall digitale Techniken zur Manipulation und Collage von Bildelementen.
• 💡 Seine Werke werden oft in beleuchteten Leuchtkästen präsentiert, die von ihm in den 1980er Jahren entwickelt wurden.
• 💰 Walls bekanntestes Werk 'Dead Troops Talk' wurde für 3,7 Millionen Dollar verkauft und erfordert monatelange Planung und Bearbeitung.

Q & A

Wie arbeitet Jeff Wall an seinen fotografischen Werken?

Jeff Wall arbeitet äußerst präzise und detailliert an seinen inszenierten Fotografien. Er plant, korrigiert und post-produziert seine Werke oft wochenlang, bis die Vorbereitungsarbeit nicht mehr sichtbar ist. Dabei strebt er eine Realität an, die auf den ersten Blick echt wirkt, aber in Wahrheit inszeniert und konstruiert ist.

Wie lange dauerte es, bis Jeff Wall das Werk 'The Invisible Man' fertiggestellt hat?

Die praktische Umsetzung von 'The Invisible Man' dauerte ein Jahr. Während dieser Zeit baute Wall das Keller-Szenario, das im Bild dargestellt wird, in einem Studio nach.

Warum hat Jeff Wall im Laufe seiner Karriere nur etwa 170 fotografische Werke veröffentlicht?

Jeff Wall widmet jedem seiner Werke enorm viel Zeit und Aufwand, was bedeutet, dass er nur wenige Werke produziert hat. Er achtet auf jedes Detail und arbeitet so lange an einem Werk, bis er zufrieden ist. Dieser aufwendige Prozess führte dazu, dass er in vier Jahrzehnten nur rund 170 Fotografien veröffentlicht hat.

Welche Rolle spielt die Kunstgeschichte in Jeff Walls Arbeiten?

Die Kunstgeschichte spielt eine zentrale Rolle in Walls Arbeiten. Viele seiner Werke sind direkte Anspielungen oder Neuinterpretationen bekannter Gemälde. Zum Beispiel basiert sein Werk 'The Storyteller' auf 'Frühstück im Grünen' von Édouard Manet und 'The Stumbling Block' auf Eugène Delacroixs 'Die Freiheit führt das Volk'.

Wie beschreibt Jeff Wall die Beziehung zwischen dem Betrachter und seinen Fotografien?

Wall betont, dass seine Fotografien dem Betrachter Fragmente der Realität liefern, aber keine vollständigen Geschichten erzählen. Der Betrachter selbst schreibt die Geschichte, indem er die dargestellten Details interpretiert. Jede Interpretation kann anders sein und so eine neue Erzählung entstehen lassen.

Was ist das Besondere an der Präsentation von Jeff Walls Fotografien?

Wall präsentiert seine Fotografien in großen Leuchtkästen, die er als ideales 'Transportsystem' für seine Kunst betrachtet. Diese Form der Präsentation erinnert an Filmprojektionen oder Neonreklamen und hebt die detailreichen Bilder besonders hervor.

Wie setzt Jeff Wall digitale Technologien in seiner Kunst ein?

Jeff Wall nutzt die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung, um seine Fotografien zu manipulieren und aus mehreren Elementen zu komponieren. Diese Technik verleiht seinen Werken eine filmische Qualität, da sie oft über einen langen Zeitraum hinweg erstellt und digital zusammengesetzt werden.

Welche Bedeutung haben Licht und Beleuchtung in Jeff Walls Werk 'The Invisible Man'?

In 'The Invisible Man' stehen die 1.369 Glühbirnen symbolisch für Erleuchtung und Sichtbarkeit. Der unsichtbare Protagonist nutzt das Licht, um seine Existenz zu bestätigen und seine Form sichtbar zu machen. Ohne Licht wäre er unsichtbar und formlos, was metaphorisch für seine soziale Unsichtbarkeit als Afroamerikaner steht.

Inwiefern orientiert sich Jeff Wall an der Filmästhetik?

Wall bezeichnet seine Fotografie als 'Kinematografie' und arbeitet ähnlich wie bei einem Filmset. Er nutzt Schauspieler und Assistenten, um seine komplexen, inszenierten Szenen zu erschaffen. Seine Werke weisen oft filmische Qualitäten auf, da sie über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelt werden.

Was inspiriert Jeff Wall bei der Schaffung seiner Werke?

Jeff Walls Inspiration kommt oft von Zufällen oder alltäglichen Erlebnissen, die er auf der Straße beobachtet. Bei 'The Invisible Man' fand dieser Zufall beim Lesen eines Buches statt. Wall visualisierte die metaphorischen Räume des Romans und verwandelte sie in ein detailliertes, inszeniertes Bild.