Weimarer Republik einfach erklärt - Novemberrevolution, Verfassung, Krisenjahre - Zusammenfassung!
Summary
TLDRDie Weimarer Republik (1919-1933) war eine turbulente Periode in der deutschen Geschichte, geprägt von den Folgen des Ersten Weltkriegs, wirtschaftlichen Krisen und politischem Extremismus. Die Verfassung von 1919 versprach Freiheit und Demokratie, doch innere Unruhen, der Versailler Vertrag und Hyperinflation führten zu Instabilität. Unter Gustav Stresemann fand Deutschland eine Phase der Stabilisierung, doch die Weltwirtschaftskrise 1929 und politische Krisen führten schließlich zum Aufstieg der NSDAP und Hitlers Ernennung zum Reichskanzler 1933, markierend den Beginn des Nationalsozialismus.
Takeaways
- 😀 Die Weimarer Republik existierte von 1919 bis 1933 und wurde von den Folgen des Ersten Weltkriegs und einer anhaltenden Wirtschaftskrise geprägt.
- 🏛️ Die Novemberrevolution 1918 führte zum Ende des Kaisertums und zur Proklamation der Republik durch Philipp Scheidemann und Karl Liebknecht.
- 📜 Die Weimarer Verfassung von 1919 garantierte Freiheits- und Grundrechte und kombinierte präsidiales Prinzip mit repräsentativer und direkter Demokratie.
- ⚖️ Der Reichspräsident hatte nach der Weimarer Verfassung erhebliche Macht, einschließlich der Aussetzung von Grundrechten durch Artikel 48.
- 💸 Die Weimarer Republik erlebte in den sogenannten Krisenjahren (1919-1923) extreme wirtschaftliche Instabilität, mit hyperinflation und Putschversuchen.
- 🤝 Die Außenpolitik unter Gustav Stresemann suchte Aussöhnung und Verständigung, was zu einer Annäherung an die internationalen Gemeinschaft führte.
- 📈 Die Währungsreform und der Dawes-Plan halfen, eine Phase der relativen Stabilität in den sogenannten 'Goldenen 20er Jahren' zu erreichen.
- 🌐 Deutschland wurde 1926 in den Völkerbund aufgenommen, nachdem es seine westgrenze in den Locarno-Verträgen als unverletzlich anerkannt hatte.
- 📉 Die Weltwirtschaftskrise 1929 und die daraus resultierende politische Krise führten zu einer weiteren Destabilisierung der Weimarer Republik.
- 🔄 Die NSDAP, mit Adolf Hitler an der Spitze, profitierte von der politischen Unruhe und wurde 1933 zur stärksten politischen Kraft, was zum Aufstieg des Nationalsozialismus führte.
Q & A
Wie bezeichnet man den Zeitraum von 1919 bis 1933 in der deutschen Geschichte?
-Der Zeitraum von 1919 bis 1933 in der deutschen Geschichte wird als die Weimarer Republik bezeichnet.
Welche waren die Hauptprobleme, mit denen die Weimarer Republik konfrontiert war?
-Die Weimarer Republik war vor allem mit den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs, einer anhaltenden Wirtschaftskrise, politischem Terror und einem Mangel an Vertrauen in die Demokratie konfrontiert.
Was war der Auslöser für die Revolution im Herbst 1918 in Deutschland?
-Der Auslöser für die Revolution im Herbst 1918 war die Niederlage des Deutschen Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg und der Widerstand der Kieler Matrosen, die sich am 3. November 1918 einem Angriffsbefehl verweigerten.
Wer verkündete die Abdankung Kaiser Wilhelms II., und wann geschah dies?
-Max von Baden verkündete die Abdankung Kaiser Wilhelms II. am 9. November 1918.
Wie viele Male wurde die Republik am 9. November 1918 ausgerufen, und von wem wurde sie proklamiert?
-Die Republik wurde am 9. November 1918 insgesamt zweimal ausgerufen. Philipp Scheidemann rief die parlamentarische Republik aus, und wenige Stunden später proklamierte Karl Liebknecht die sozialistische Republik.
Was war die Kernidee der Weimarer Verfassung, und wann wurde sie verabschiedet?
-Die Kernidee der Weimarer Verfassung war die Festschreibung von Freiheits- und Grundrechten, die auf die Revolution von 1848/49 zurückgingen. Sie wurde am 31. Juli 1919 von der Nationalversammlung in Weimar verabschiedet.
Welche wichtige Rolle spielte der Reichspräsident nach der Weimarer Verfassung?
-Der Reichspräsident hatte eine sehr machtvolle und starke Stellung inne, vergleichbar mit einem Ersatzkaiser. Mit Artikel 48 der Weimarer Verfassung konnte er die Grundrechte außer Kraft setzen.
Welche historischen Ereignisse führten zu einer Phase der relativen Stabilität in den sogenannten 'Goldenen 20er Jahren'?
-Die Währungsreform und der Dawes-Plan ermöglichten eine Phase der relativen Stabilisierung in den sogenannten 'Goldenen 20er Jahren' ab 1924.
Wie veränderte sich die internationale Position Deutschlands in der Weimarer Republik?
-Deutschland war aufgrund des Vertrags von Versailles 1919 international isoliert. Unter Gustav Stresemann setzte die Außenpolitik auf Aussöhnung und Verständigung, was zu einer Annäherung an die europäische Staatengemeinschaft führte.
Was waren die Hauptursachen für das Scheitern der Weimarer Republik?
-Die Hauptursachen für das Scheitern der Weimarer Republik waren der verlorene Weltkrieg, der Vertrag von Versailles, die Wirtschaftskrise, links- und rechtsextreme Putschversuche, sowie die politische Instabilität und das Fehlen von Regierungsfähigkeit seit 1930.
Outlines
🏛️ Die Weimarer Republik und ihre Herausforderungen
Die Weimarer Republik, die in der deutschen Geschichte zwischen 1919 und 1933 existierte, war geprägt von den Folgen des Ersten Weltkriegs. Sie begann mit einer Wirtschaftskrise, politischem Terror und mangelndem Vertrauen in die Demokratie, was zu ihrem Scheitern nach nur 14 Jahren führte. Im Herbst 1918 endete der Erste Weltkrieg mit einer Niederlage für das Deutsche Kaiserreich. Der Widerstand der Kieler Matrosen am 3. November 1918 löste eine Revolution aus, die zu Arbeiter- und Soldatenräten in vielen Städten führte. Am 9. November verkündete Max von Baden die Abdankung Kaiser Wilhelms II., und am gleichen Tag wurde die Republik zweimal ausgerufen, einmal von Philipp Scheidemann als parlamentarische Republik und später von Karl Liebknecht als sozialistische Republik. Im Januar 1919 wurde schließlich die parlamentarische Republik gegründet. Die Weimarer Verfassung, verabschiedet am 31. Juli 1919, schuf eine Republik, die das präsidiale Prinzip mit Elementen der repräsentativen und direkten Demokratie verband. Der Reichstag kontrollierte die Regierung und konnte diese per Misstrauensvotum abwählen. Der Reichspräsident hatte eine starke Position, da er Grundrechte mit Artikel 48 der Verfassung außer Kraft setzen konnte. Die junge Republik erlebte in den sogenannten Krisenjahren von 1919 bis 1923 eine Vielzahl von Herausforderungen, darunter die Friedensbedingungen des Vertrags von Versailles, die eine Entmilitarisierung und hohe Reparationszahlungen vorsahen. Links- und rechtsextreme Putschversuche, wie der kommunistische Spartakusaufstand im Januar 1919 und der Kapp-Putsch im März 1920, wurden blutig niedergeschlagen. Die Ruhrbesetzung und die daraus resultierende Hyperinflation 1923 führten zu einem Verlust des Vertrauens in das Geld als Tauschmittel. Erst die Währungsreform und der Dawes-Plan ermöglichten eine Phase der relativen Stabilisierung in den sogenannten goldenen 20er Jahren.
🌐 Außenpolitik und der Niedergang der Weimarer Republik
Die Weimarer Republik war aufgrund des Vertrags von Versailles international isoliert. Die Außenpolitik unter Gustav Stresemann suchte Aussöhnung und Verständigung. 1924 gelang es, mit europäischen Staatsmännern eine Einigung über die Reparationszahlungen zu erzielen, die deutsche Wirtschaft wurde vom Dawes-Plan unterstützt. Im Jahr 1925 wurden die Locarno-Verträge unterzeichnet, in denen Deutschland seine westliche Grenze als unverletzlich anerkannte. Deutschland wurde 1926 in den Völkerbund aufgenommen und wurde als gleichberechtigter Partner in der europäischen Staatengemeinschaft anerkannt. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 markierte die Endphase der Weimarer Republik. Industrie, Banken und Handel gingen in den Ruin, und die Massenarbeitslosigkeit führte zu politischen Krisen. Seit dem Bruch der Großen Koalition 1930 konnten keine regierungsfähigen Mehrheiten mehr gebildet werden. Reichspräsident Hindenburg nutzte sein Notverordnungsrecht, um so genannte präsidiale Kabinette zu regieren. In dieser Phase erzielte die NSDAP große Wahlerfolge und wurde 1932 zur stärksten politischen Kraft. Hitler wurde am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt, was den Aufstieg des Nationalsozialismus einleitete. Die Weimarer Republik scheiterte schließlich 1933, was auf den verlorenen Weltkrieg, den Vertrag von Versailles und die Wirtschaftskrise zurückzuführen ist.
Mindmap
Keywords
💡Weimarer Republik
💡Erster Weltkrieg
💡Versailler Vertrag
💡Hyperinflation
💡Reichspräsident
💡Goldene 20er Jahre
💡Weltwirtschaftskrise
💡NSDAP
💡Dolchstoßlegende
💡Nationalsozialismus
Highlights
Die Weimarer Republik existierte von 1919 bis 1933 und wurde von den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs geprägt.
Die Weimarer Verfassung wurde am 31. Juli 1919 verabschiedet und schuf ein demokratisches System mit dem Reichspräsidenten als starken Führer.
Die Weimarer Republik erlebte in ihren ersten Jahren eine Wirtschaftskrise, politischen Terror und mangelndes Vertrauen in die Demokratie.
Die Novemberrevolution 1918 führte zur Abdankung Kaiser Wilhelms II. und zur Proklamation der Republik.
Es gab einen Machtkampf zwischen dem moderaten Lager um Scheidemann und dem radikalen Lager um Liebknecht.
Die Weimarer Verfassung kombinierte das Präsidialsystem mit Elementen der repräsentativen und direkten Demokratie.
Die Krisenjahre von 1919 bis 1923 waren geprägt von den Bedingungen des Vertrags von Versailles und extremen wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Die Hyperinflation in den frühen 1920er Jahren führte zu Preissteigerungen und Verlust des Geldwerts.
Die Währungsreform und der Dawes-Plan halfen, die Stabilisierung der Weimarer Republik ab 1924 zu erreichen.
Die Außenpolitik der Weimarer Republik unter Gustav Stresemann setzte auf Aussöhnung und Verständigung.
Die Locarno-Verträge von 1925 erkennen die westliche Grenze Deutschlands als unverletzlich an.
Die Weltwirtschaftskrise 1929 markierte den Beginn des Ends der Weimarer Republik.
Die NSDAP wurde ab 1930 zu einer der stärksten politischen Kräfte und Hitler wurde 1933 zum Reichskanzler ernannt.
Die Weimarer Republik scheiterte aufgrund von wirtschaftlichen Krisen, politischen Instabilitäten und extremistischen Putschversuchen.
Die Dolchstoßlegende und die politische Krise trugen zur Niederlage der Weimarer Republik bei und führten zum Aufstieg des Nationalsozialismus.
Transcripts
der zeitabschnitt zwischen 1919 und 1933
wird in der deutschen geschichte als die
weimarer republik bezeichnet sie war vor
allem in ihren ersten jahren mit den
nachwirkungen des ersten weltkriegs
konfrontiert andauernde wirtschaftskrise
politischer terror und ein mangelndes
vertrauen in die demokratie ließen die
weimarer republik schon nach 14 jahren
scheitern wie die weimarer republik
aussah und welche wichtigen ereignisse
diese zeit prägten erfahrt ihr in diesem
video
[Musik]
im herbst 1918 war der erste weltkrieg
für das deutsche kaiserreich verloren am
dritten november 1918 verweigerten sich
kieler matrosen einem angriffsbefehl
dieser widerstand löste eine landesweite
revolution aus
in zahlreichen städten bildeten sich
arbeiter und soldatenräte am 9 november
verkündete max von baden die abdankung
von kaiser wilhelm den zweiten noch am
selben tag wurde insgesamt zweimal die
republik ausgerufen
philipp scheidemann rief die
parlamentarische republik aus und wenige
stunden später proklamierte karl
liebknecht die sozialistische republik
es kam nun zum machtkampf zwischen dem
gemäßigten lager um scheidemann und dem
radikalen lager um liebknecht im januar
1919 wurde schließlich die
parlamentarische republik gegründet
schauen wir uns nun an wie die
sogenannte weimarer verfassung der
republik aussah am 31 juli 1919
verabschiedete die nationalversammlung
in weimar die weimarer verfassung darin
wurden freiheits und grundrechte
festgeschrieben deren kern ideen auf die
revolution 1848 49 zurück gingen die
verfassung vereinigte das präsidiale
prinzip mit elementen der
repräsentativen und direkten demokratie
der reichstag kontrollierte die
reichsregierung und konnte diese per
misstrauensvotum abwählen eine wichtige
bedeutung kam auch dem als ersatzkaiser
bezeichneten reichspräsident zu da
dieser eine sehr machtvolle und starke
stellung inne hatte
mit artikel 48 der weimarer verfassung
konnte er die grundrechte außer kraft
setzen
von 1919 bis 1923 befand sich die junge
weimarer republik in den sogenannten
krisenjahren ihrer existenz
belastet wurde sie vor allem durch die
friedensbedingungen des versailler
vertrags die neben einer
entmilitarisierung auch hohe
reparationszahlungen vorsahen links und
rechtsextreme putschversuche richteten
sich gegen die regierung der
kommunistische spartakusaufstand im
januar 1919 wurde mit hilfe von
freikorps das waren ehemalige front
soldaten des ersten weltkrieges blutig
niedergeschlagen im märz 1920 scheiterte
der von rechts nationalen militärs
organisierte cup lüttwitz putsch
1923 führten die nicht mehrzahl barren
reparationen und die ruhr besetzung zur
hyperinflation bei der die preise in
unkontrollierbare höhen stiegen und das
geld faktisch sein wert als tauschmittel
verlor
im november 1923 scheiterte in münchen
der hitler ludendorff putsch erst die
währungsreform und der doors plan
ermöglichten seit 1924 eine phase der
relativen stabilisierung in den
sogenannten goldenen 20er jahren werfen
wir nun einen blick auf die außenpolitik
in der weimarer republik deutschland war
aufgrund des versailler vertrags 1919
international isoliert die außenpolitik
unter gustav stresemann setzte auf
aussöhnung und verständigung im jahr
1924 erzielte er mit europäischen
staatsmännern eine einigung über die
reparationszahlungen die deutsche
wirtschaft wurde vom doors plan
unterstützt in den 1925 unterzeichneten
locarno verträgen erkannte deutschland
die westgrenze als unverletzlich an
deutschland wurde ein jahr später in den
völkerbund aufgenommen und stieg als
gleichberechtigter partner in der
europäischen staatengemeinschaft auf
die weltwirtschaftskrise 1929
leitete die endphase der weimarer
republik ein industrie banken und handel
brachen zusammen die
massenarbeitslosigkeit führte auch zu
politischen krise seit dem bruch der
großen koalition 1930 ließen sich keine
regierungsfähige mehrheiten mehr bilden
reichspräsident hindenburg nutzte seinen
not verordnungsrecht und ließ so
genannte präsidial kabinette regieren
in dieser phase erzielte die nsdap große
wahlerfolge und wurde 1932 zu stärksten
politischen kraft
aufgrund fehlender alternativen wurde
hitler am dreißigsten januar 1933 zum
reichskanzler ernannt
damit begann der aufstieg des
nationalsozialismus
schauen wir uns zum abschluss noch
einmal an wie es zum scheitern der
weimarer republik kam
der verlorene weltkrieg der wasser
vertrag und die wirtschaftskrise führten
zu dauerhaften instabilität
die republik wurde von links und
rechtsextremen putschversuchen bedroht
hinzu kam dass selbst reichswehr polizei
und justiz antidemokratisch und republik
feindlich eingestellt waren durch das in
der verfassung verankerte not
verordnungsrecht konnten die grundrechte
relativ leicht ausgesetzt werden die
seit 1930 regierenden präsidial
kabinette unterlagen nicht mehr dem
vertrauen des reichstags die politische
krise verhalf der nsdap zu
beträchtlichen wahlerfolgen die von der
propaganda verbreitete dolchstoßlegende
fiel auf fruchtbaren boden und
beschleunigte das scheitern der weimarer
republik so dass es schlussendlich
1933 zum beginn der zeit des
nationalsozialismus kamen
das war ein kompakter überblick über die
zeit der weimarer republik wir hoffen es
hat euch gefallen wenn ja lass gern ein
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