Die Geschichte Nordkoreas - Zwischen Kommunismus und Atombombe
Summary
TLDRDas Video erklärt die komplexe Geschichte und Situation Nordkoreas. Es beginnt mit der Besetzung Koreas durch Japan im Jahr 1910, führt über die Teilung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg und den Koreakrieg bis hin zur heutigen Diktatur unter Kim Jong-Un. Es wird die schwierige geopolitische Lage aufgezeigt, die Nordkoreas Atomwaffenprogramm und die militärische Bedrohung für die Region umfasst. Trotz internationaler Bemühungen bleibt das Land abgeschottet und die Situation angespannt. Der Beitrag fordert zum Nachdenken und zur Diskussion über mögliche Lösungen auf.
Takeaways
- 😀 Kim Jong-Un ist der aktuelle Führer Nordkoreas und Vorsitzender des Komitees für Staatsangelegenheiten.
- 🌍 Nordkorea wird oft als geheimnisvolles Land mit einer Diktatur und Atomwaffenbesitz wahrgenommen.
- 🏰 Die Geschichte Nordkoreas beginnt im Jahr 1910 mit der Annexion durch das Kaiserreich Japan.
- 🔄 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea in eine amerikanisch besetzte Südzone und eine sowjetisch besetzte Nordzone aufgeteilt.
- 🏛 Die Vereinten Nationen und die USA waren entscheidend bei der Unterstützung Südkoreas im Koreakrieg.
- ⚔ Der Koreakrieg endete 1953 mit einem Waffenstillstand, aber ohne einen Friedensvertrag, was bedeutet, dass offiziell immer noch Kriegszustand herrscht.
- 🏗 Nach dem Krieg erlebte Südkorea einen wirtschaftlichen Boom, während Nordkorea in Armut und Isolation verfiel.
- 🛑 Nordkorea ist eine kommunistische Diktatur, die nach dem Krieg von der Sowjetunion und China unterstützt wurde.
- 🚀 Nordkorea betreibt ein aggressives Nuklearprogramm und testet regelmäßig Raketen, um seine Macht zu demonstrieren.
- 🌐 Die internationale Gemeinschaft, einschließlich China und Russland, ist besorgt über Nordkoreas Nuklearprogramm und sucht nach Lösungen für den Konflikt.
Q & A
Wer ist Kim Jong-Un und welche Position bekleidet er in Nordkorea?
-Kim Jong-Un ist der 'Oberste Führer' und Vorsitzende des Komitees für Staatsangelegenheiten der Demokratischen Volksrepublik Korea, auch bekannt als Nordkorea.
Warum wird Nordkorea oft als mysteriös beschrieben?
-Nordkorea wird als mysteriös beschrieben, weil es eine geschlossene Diktatur ist, die wenig Informationen über sich und sein Regime preisgibt, was zu einer allgemeinen Unkenntnis über das Land führt.
Wie begann die Geschichte des modernen Koreas?
-Die Geschichte des modernen Koreas begann im Jahr 1910, als Japan die Kontrolle über die koreanische Halbinsel übernahm und es als Kolonie einverleibte.
Was war die Hauptursache für die Teilung Koreas nach dem Zweiten Weltkrieg?
-Die Teilung Koreas nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Folge der Unvereinbarkeit zwischen den USA und der UdSSR über die Verwaltung des Landes. Sie entschieden sich, das Land entlang des 38. Breitengrades zu teilen, was zu einer geteilten Verwaltung führte.
Welche Rolle spielten die Vereinten Nationen im Koreakrieg?
-Die Vereinten Nationen reagierten auf den Nordens Überfall auf den Süden, indem sie eine UN-Armee entsandten, die von 15 Staaten gebildet wurde, um den Süden zu unterstützen und den Krieg zu beenden.
Warum wurde der Koreakrieg so brutal geführt?
-Der Koreakrieg wurde brutal geführt, weil beide Seiten, unterstützt von ihren jeweiligen Mächten, versuchten, die Kontrolle über das gesamte Land zu erlangen, was zu massiven militärischen Auseinandersetzungen und Zivilistenopfern führte.
Was war das Ergebnis des Waffenstillstandsabkommens vom 27. Juli 1953?
-Das Ergebnis des Waffenstillstandsabkommens war, dass eine entmilitarisierte Zone entlang des 38. Breitengrades geschaffen wurde, die die beiden Koreas getrennt hält. Bis heute existiert kein formeller Friedensvertrag.
Wie hat sich Südkorea politisch und wirtschaftlich entwickelt, nachdem die USA Unterstützung zum Wiederaufbau geleistet haben?
-Südkorea erlebte einen巨大en Wachstum und entwickelte sich zu einer der führenden Industrienationen der Welt. Politisch blieb es lange Zeit eine Militärdiktatur, wandelte sich aber ab den 1990er Jahren zu einer demokratischen Staatsform.
Was sind die Hauptgründe für die Isolation und wirtschaftliche Schwäche Nordkoreas?
-Nordkoreas Isolation und wirtschaftliche Schwäche sind auf seine geschlossene Diktatur und auf die von der Regierung verfolgte isolierte Wirtschaftspolitik zurückzuführen, die den Handel und die Zusammenarbeit mit anderen Ländern stark einschränkt.
Warum betreibt Nordkorea ein Nuklearprogramm und welche Herausforderungen stellt es der internationalen Gemeinschaft?
-Nordkorea betreibt ein Nuklearprogramm, um seine nationale Sicherheit und Unabhängigkeit zu gewährleisten und als Druckmittel gegenüber anderen Ländern, insbesondere den USA und seinen Nachbarn, einzusetzen. Dies stellt die internationale Gemeinschaft vor die Herausforderung, eine diplomatische Lösung zu finden, um einen möglichen Konflikt zu verhindern und die nukleare Proliferation zu stoppen.
Outlines
👤 Einführung in Kim Jong-Un und die Geschichte Koreas
Dieser Abschnitt stellt Kim Jong-Un vor, den 'Obersten Führer' Nordkoreas, und gibt einen Überblick über die allgemeine Unwissenheit vieler Menschen über Nordkorea. Das Video beabsichtigt, Nordkorea zu erklären, indem es seine Geschichte beleuchtet, die bis ins Jahr 1000 nach Christus zurückreicht, als Korea eine einheitliche Herrschaft hatte. Korea war stets von mächtigen Nachbarn wie China und Japan umgeben, wurde jedoch 1910 von Japan besetzt, was zu einer Kolonialherrschaft führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde beschlossen, Korea wieder unabhängig zu machen, doch die USA und die UdSSR konnten sich nicht einigen und teilten das Land am 38. Breitengrad. Im Norden entstand eine kommunistische Diktatur unter Kim Il-Sung, während im Süden eine autokratische Regierung aufgebaut wurde. Beide koreanischen Staaten strebten danach, das ganze Land zu vereinigen, was schließlich zum Koreakrieg 1950 führte.
⚔️ Der Koreakrieg und die geteilte Halbinsel
Dieser Abschnitt beschreibt den Verlauf des Koreakriegs. 1950 greift Nordkorea den Süden an und erobert innerhalb kurzer Zeit fast den gesamten Süden. Die USA und die Vereinten Nationen intervenieren und erobern den Süden zurück, während China Nordkorea mit Hunderttausenden 'Freiwilligen' unterstützt. Der Krieg entwickelt sich zu einem brutalen Stellungskrieg entlang des 38. Breitengrads, der bis 1953 andauert und etwa 4 Millionen Menschenleben fordert, darunter viele Zivilisten. Der Krieg endet mit einem Waffenstillstand, aber bis heute gibt es keinen Friedensvertrag. Südkorea erlebt in den folgenden Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung und entwickelt sich zu einer Industrienation, während Nordkorea unter einer kommunistischen Diktatur verharrt.
🌐 Die Entwicklung der Diktatur in Nordkorea
In diesem Abschnitt wird die Entwicklung Nordkoreas nach dem Koreakrieg beschrieben. Trotz Unterstützung durch die UdSSR und China geht der Wiederaufbau des Landes nur langsam voran. Die Partei der Arbeit Koreas kontrolliert die Regierung und prägt das Land durch eine Mischung aus Kommunismus und starkem Personenkult um Kim Il-Sung, der 40 Jahre lang herrscht. Der Diktator wird wie ein Gott verehrt, und der Personenkult setzt sich nach seinem Tod fort, als sein Sohn Kim Jong-Il und später sein Enkel Kim Jong-Un die Führung übernehmen. Die Macht des Regimes wird durch brutale Repressionen, Militärstärke und den Einsatz von Propaganda aufrechterhalten. Nordkorea bedroht seine Nachbarn, insbesondere Südkorea, mit Artillerie und Atomwaffen, und das Land leidet unter wirtschaftlicher Isolation, Hungersnöten und einem extrem niedrigen Lebensstandard.
🌀 Nordkoreas Bedrohung und internationale Spannungen
Dieser Abschnitt beleuchtet die anhaltenden Spannungen, die Nordkorea verursacht, insbesondere durch sein Atomprogramm. Kim Jong-Un droht der internationalen Gemeinschaft, insbesondere den USA und Südkorea, mit der Möglichkeit eines Atomschlags, um seine Macht zu sichern. Sanktionen und diplomatische Bemühungen, Nordkorea zur Aufgabe seines Nuklearprogramms zu bewegen, bleiben weitgehend erfolglos. Internationale Akteure wie China wollen verhindern, dass Nordkorea zusammenbricht, um eine humanitäre Katastrophe und ein Machtvakuum zu vermeiden. Die Lage bleibt angespannt und komplex, da keine der involvierten Mächte einen totalen Krieg riskieren will. Die Frage, wie mit Nordkorea umzugehen ist, bleibt eines der größten globalen Probleme unserer Zeit.
Mindmap
Keywords
💡Kommunistische Diktatur
💡Kolonialisierung
💡Kalten Krieg
💡Waffenstillstand
💡Atomwaffen
💡Propaganda
💡Militarisierung
💡Internationale Sanktionen
💡Personenkult
💡Flüchtlinge
Highlights
Kim Jong-Un ist der Oberste Führer und Vorsitzende des Komitees für Staatsangelegenheiten der Demokratischen Volksrepublik Korea.
Nordkorea wird
Transcripts
.
Diesen Mann hier kennt ihr vielleicht.
Das ist Kim Jong-Un.
Der "Oberste Führer"
und Vorsitzende des Komitees für Staatsangelegenheiten
der Demokratischen Volksrepublik Korea.
Ganz schön langer Titel.
Wenn in Deutschland über ihn und sein Land berichtet wird,
dann nennt man es meistens nur Nordkorea.
Über Nordkorea wissen die meisten Leute sehr, sehr wenig.
Meistens nur, dass das Land irgendwie mysteriös ist.
Dass eine Diktatur dort herrscht.
Und dass Atomwaffen entwickelt werden.
In diesem Video will ich Nordkorea erklären.
Und dazu schauen wir uns seine Geschichte an.
Denn dabei versteht man am meisten.
Auf der koreanischen Halbinsel gibt es,
grob gesagt seit dem Jahr 1000 nach Christus,
eine einheitliche Herrschaft, ein Königreich.
Schon damals hat das Land große und starke Nachbarstaaten.
Nämlich China und Japan.
Diese beiden Staaten, aber auch die Mongolen,
gewinnen immer mal wieder die Oberhoheit über Korea.
Aber grundsätzlich ist Korea ein Staat,
der ziemlich abgeschottet vom Rest der Welt existiert.
Die Geschichte des modernen Koreas beginnt im Jahr 1910.
Da besetzt Japan Korea.
Das japanische Kaiserreich
ist damals die stärkste Macht in Ostasien.
Stärker als Russland und als China.
Japan will sein Herrschaftsgebiet erweitern.
Wir leben damals schließlich im Zeitalter des Imperialismus.
Als sich vor allen Dingen die industrialisierten Staaten in Europa
Kolonien auf der ganzen Welt erobern.
Japan verleibt sich Korea als Kolonie ein.
Offiziell gibt es einen Vertrag, in dem der koreanische Kaiser
sein Land an den japanischen Kaiser abtritt.
Die Japaner modernisieren das Land.
Und wie bei den europäischen Kolonialmächten
bedeutet modernisieren, dass die Tradition
und die uralte Kultur des Landes ersetzt werden.
Die Koreaner sollen für die Japaner arbeiten.
Dann kommt der 2. Weltkrieg, in dem Japan riesige Gebiete erobert.
Japan ist ein verbündeter von Nazi-Deutschland.
Aber es verfolgt ganz eigene Ziele.
Wir sehen den 2. Weltkrieg ja immer aus unserer deutschen Perspektive.
Gerade für die Amerikaner ist der 2. Weltkrieg
auch ein Krieg gegen das Kaiserreich Japan.
Ein Krieg in Ost-Asien und im Pazifik.
Schon 1943 wird zwischen den USA und der UdSSR vereinbart,
dass Korea wieder ein freies Land werden soll.
Aber weil sie sich nicht einigen können, wie das ablaufen soll,
beschließen sie erst mal, das Land zu besetzen.
Die USA schlagen vor,
dass der 38. Breitengrad, der durch Korea läuft,
die Trennungslinie sein soll.
Im Norden marschieren sowjetische Truppen ein.
Im Süden übernehmen die USA das Kommando.
Weil die USA und die UdSSR Gegner
im dann folgenden sogenannten "Kalten Krieg" sind,
wird aus den Plänen nichts. Korea bleibt geteilt.
Die beiden Supermächte beeinflussen in ihren Zonen,
bestimmen, wie sich der jeweilige Landesteil entwickeln soll.
Im Norden errichtet die UdSSR eine Diktatur
der Kommunistischen Partei Koreas
unter ihrem Vorsitzenden Kim Il-Sung.
Im Süden bauen die USA eine autokratische Regierung
unter Rhee Syng-Man auf.
1948 und 1949 ziehen beide Supermächte ihre Truppen ab.
Zurück bleibt ein geteiltes Land.
Die Politiker im Süden wollen Wahlen in ganz Korea abhalten.
Die Kommunisten im Norden wollen ein kommunistisches Korea.
Es gibt schon gewaltsame Zusammenstöße.
Und auch an der Grenze beschießen sich
die beiden koreanischen Armeen.
Rhee Syng-Man gewinnt die Wahlen im Süden.
Und er ruft im August 1948 die Republik Korea aus.
Im Norden verkündete Kim Il-Sung dagegen
die Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea.
Beide Staaten erheben den Anspruch,
ganz Korea unter ihren politischen Vorstellungen zu vereinigen.
Ganz klar, unter den Bedingungen, wie damals Politik gemacht wird,
läuft das auf einen Krieg hinaus.
Am 25. Juni 1950 greift der Norden an.
Die kommunistischen Truppen,
die von der Sowjetunion unterstützt werden,
sind zahlenmäßig überlegen und besser bewaffnet.
Sie erobern ziemlich schnell, in nur zwei Monaten, den ganzen Süden.
Bis auf einen kleinen Rest an der Südspitze.
Südkorea ruft die Vereinten Nationen zu Hilfe.
Die schicken eine UN-Armee, die von 15 Staaten gebildet wird.
Entscheidend ist aber, dass sich ein Land engagiert.
Die USA.
Jetzt geht es andersherum.
Die USA und ihre Verbündeten erobern Südkorea zurück.
Und besetzen fast ganz Nordkorea. Auch das in nur zwei Monaten.
Total heftig, wie das hin und her geht.
Die Amerikaner denken schon, es sei alles geritzt.
Aber da greift China ein.
Mao, der kommunistische Anführer Chinas,
über den haben wir ein Video gemacht, was ihr oben auf dem "i" findet,
schickt etwa 400.000 sogenannte Freiwillige in die Schlacht.
Sie drängen die Amerikaner und ihre Verbündeten zurück.
Auch weil sie Hilfe aus der Luft haben.
Die Luftstreitkräfte der Sowjetunion greifen ein.
Damit es nicht zu einem offiziellen Krieg
zwischen den USA und der UdSSR kommt, sind die Flieger der Roten Armee
als chinesische oder koreanische Soldaten getarnt.
Und wieder drehen sich die Kräfteverhältnisse komplett um.
In nur wenigen Wochen erobern die Kommunisten Nordkorea zurück.
Der amerikanische Oberbefehlshaber
fordert schon einen Atombomben-Einsatz.
Und er will chinesische Flughäfen angreifen.
Aber US-Präsident Harry S. Truman lehnt das ab.
Weil er keinen 3. Weltkrieg will.
Bis Juli 1951 erobern die Alliierten
die südkoreanische Hauptstadt Seoul zurück.
Am 38. Breitengrad, der Trennlinie, die man damals gezogen hat,
kommt es zu einem Stellungskrieg.
Es wird also immer wieder
von der einen oder der anderen Seite angegriffen,
ein kleines Gebiet erobert, aber letztlich verliert man es wieder.
Wenig verändert sich.
4 Mio. Menschen kostet der Krieg das Leben.
Die meisten davon sind Zivilisten.
Darunter auch rund 1 Mio. chinesischer Soldaten.
Die USA bombardieren die Städte im Norden
und legen sie in Schutt und Asche.
Und der Norden übt Rache.
Der Korea-Krieg wird sehr brutal geführt.
Zivilisten werden grausam umgebracht.
Nach 37 Monaten Krieg wird am 27. Juli 1953
ein Waffenstillstand ausgehandelt.
Die beiden Staaten werden durch eine entmilitarisierten Zone getrennt.
Bis heute ist sie die am besten bewachte Grenze der Welt.
Einen Friedensvertrag gibt es bis heute nicht.
Offiziell herrscht also immer noch Kriegszustand
zwischen Nordkorea und Südkorea.
In Südkorea leisten die USA Wirtschaftshilfe zum Wiederaufbau.
Das Land erlebt einen gigantischen Boom.
Und es entwickelt sich
zu einer der führenden Industrienationen der Welt.
Politisch bleibt es lange Zeit schwierig.
Letztlich ist Südkorea lange eine Militärdiktatur.
Nicht so grausam wie in anderen Diktaturen,
aber eben keine Demokratie.
Erst nach 1990 ändert sich das.
Und heute ist Südkorea ein demokratischer Staat,
wie Frankreich oder Deutschland auch.
Das ist die Sonnenseite der Geschichte.
Jetzt kommen wir zur Schattenseite.
Denn in Nordkorea entwickeln sich die Dinge völlig anders.
Das Land ist nach dem Krieg zerstört.
Zwar leisten die UdSSR und China Aufbauhilfe,
aber es geht nur langsam voran.
Das Land ist eine kommunistische Diktatur.
Ob die Herrschaft in Nordkorea eine kommunistische ist,
daran kann man seine Zweifel haben.
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR
liefert im Jahr 1984 einen Bericht über Nordkorea.
Seit 1967 gibt es demnach eine sogenannte Waffenbrüderschaft
zwischen Nordkorea und der DDR, einfach gesagt, enge Beziehungen.
Die DDR liefert Waffen und Spionageausrüstung an Nordkorea.
Hohe Funktionäre und Offiziere der nordkoreanischen Partei und Armee
lassen ihre Kinder in der DDR studieren.
Pro Jahr dürfen auch vier oder fünf Ehepaare aus der DDR
in Nordkorea Urlaub machen und umgekehrt.
Das Regime in Nordkorea ist noch härter als das in der DDR.
In diesem Stasi-Bericht steht,
dass die Einheit des Landes erkämpft werden soll.
Also, Nordkorea ist damals bereit und willens zum Krieg.
Nur weil die USA Truppen in Südkorea stationiert haben,
greifen sie nicht an.
Von der ideologischen Standfestigkeit der Nordkoreaner
ist die Stasi nicht so überzeugt.
In den 50er Jahren krempelt die Kommunistische Partei
in Nordkorea das Land mehr und mehr um.
Die Landwirtschaft wird kollektiviert.
Das heißt, die Bauern verlieren ihr Land und Eigentum
und arbeiten in staatseigenen Betrieben.
Ziel ist es, eine sozialistische Gesellschaft zu schaffen.
Die Partei der Arbeit Koreas
beherrscht die oberste Volksversammlung,
Setzt die Regierung ein und macht die Gesetze.
Wie aus dem kommunistischen Lehrbuch.
Allerdings schreibt die Stasi, die Partei hat kein Parteiprogramm.
Außerdem deute sie die Geschichte falsch.
Wie kommt die Stasi zu diesem Urteil?
Die Kommunisten in Nordkorea
erkennen die Führungsrolle der Sowjetunion nicht an.
Und auch ein China orientieren sie sich immer weniger.
Was ist da los?
Ich zitiere mal aus dem Stasi-Bericht:
Staatsgründer Kim Il-Sung regiert 40 Jahre lang. Bis ins Jahr 1994.
Er ist die überragende politische Leitfigur.
Das bedeutet, er lässt einen Personenkult um sich inszenieren.
Wenn die Menschen in Nordkorea
an einer Statue des "Großen Führers" Kim Il-Sung vorbeigehen,
müssen sie sich verbeugen oder Blumen niederlegen.
Der Diktator wird wie ein Gott verehrt.
Überall stehen riesige Statuen. Und man sieht Bilder.
Die Menschen tragen Buttons mit seinem Bild an den Jacken.
Zu Neujahr schreibt der "Führer" immer einen Zeitungsartikel.
Und die Leute müssen diesen Artikel auswendig lernen.
In den Fabriken werden sie abgefragt.
Der "Führer" gilt als weisester Mensch des Landes.
Und als klüger als alle anderen.
Kim Il-Sung Bleibt für alle Ewigkeit der "Geliebte Führer".
Nach dem Tod des Diktators wird auch sein Sohn, Kim Jong-Il, verehrt.
Als "Großartiger Führer".
Und heute steht Kim Jong-Un an der Spitze, als "Oberster Führer".
Alle politische Macht läuft bei ihm zusammen.
Sein engster Beraterkreis besteht nur aus vielleicht 20 Personen.
Um seine Macht zu sichern, setzt er auf die Propaganda.
Im Fernsehen läuft Kim Jong-Un rauf und runter.
Aber weil das nicht genug ist,
lässt er sein Volk brutal unterdrücken.
Menschenrechte zählen nicht.
Besondere Angst hat der "Oberste Führer"
übrigens vor seiner eigenen Familie, vor engsten Mitarbeitern.
Kurz nach seinem Amtsantritt
lässt er um die 15 Verwandte und Generäle anklagen,
verhaften und hinrichten.
Seine Macht sichert Kim außerdem durch das Militär.
Die Gesellschaft ist total militarisiert.
1,2 Mio. Männer und Frauen stehen ständig unter Waffen.
Bei einer Einwohnerzahl von 22 Mio. Menschen.
Offiziell strebt die nordkoreanische Außenpolitik nach Unabhängigkeit.
Frieden und Freundschaft.
In Wirklichkeit geht es dem Regime in Nordkorea
vor allem um eines, es will überleben, an der Macht bleiben.
Auf der einen Seite droht es Südkorea,
China, Russland, Japan und den USA mit der eigenen Schwäche.
Nach dem Motto: Wenn unser Land zusammenbricht,
dann machen sich Mio. Menschen als Flüchtlinge auf zu euch.
Also, geht lieber auf unsere Forderungen ein.
Das Land hat enorme Probleme.
Die Abschottung und die Wirtschaftspolitik der Regierung
führen dazu,
dass Nordkorea spätestens seit den 80er Jahren verarmt.
Das Land kann damals nicht einmal mehr
Waren aus den kommunistischen Ländern kaufen.
Sondern es muss Rohstoffe und eigene Waren eintauschen.
Tauschhandel.
Natürlich sind die kommunistischen Freunde nicht begeistert,
denn die brauchen selbst dringend Geld.
Geld verdient Nordkorea eigentlich nur,
indem es Raketen an Staaten verkauft,
die sonst nicht an Waffen kommen. Die Wirtschaft leidet darunter.
Die Produktivität ist unglaublich schlecht.
Auch in der Landwirtschaft.
Besonders in den 90er Jahren kommt es zu schlimmen Hungersnöten.
Viele 100.000 Menschen sterben.
Deswegen sagte ich vorhin, er droht mit der eigenen Schwäche.
Auf der anderen Seite droht das Regime mit einem Krieg.
Die südkoreanische Hauptstadt Seoul mit ihren 10 Mio. Einwohnern
liegt in Schussweite der nordkoreanischen Artillerie.
Selbst wenn man mit normalen Granaten schießt,
können die Menschen gar nicht schnell genug aus der Stadt fliehen.
Und wenn man erst Giftgas oder biologische Waffen einsetzt,
dann sterben Mio.
Ja, und dann ist da auch noch die Atombombe.
Nordkorea fühlt sich bedroht.
Und in gewisser Weise stimmt das ja auch.
Die eine Bedrohung kommt einfach daher,
dass die Menschen in Nordkorea kein angenehmes Leben haben.
Wenn sie sehen könnten,
wie es den Menschen in anderen Ländern geht,
dann könnten sie vielleicht den Aufstand wagen.
Und wir, die westlichen Staaten,
wir würden sicher nicht das Regime stützen.
Außerdem hat das Regime Angst,
von den USA in einem Krieg besiegt und davon gejagt zu werden.
Um sich abzusichern, braucht es aus seiner Sicht
also eine wirklich bedrohliche Waffe.
Eben die Atombombe.
Die internationale Staatengemeinschaft
will Nordkorea zur Aufgabe seines Nuklearprogramms bewegen.
Jahrzehntelang wird verhandelt, werden Sanktionen beschlossen.
Kommt es wieder zur Entspannung usw.
Aber der aktuelle Machthaber, Kim Jong-Un,
treibt das Programm wieder vehement voran.
Er lässt Atombomben-Tests durchführen
und schießt Raketen zu Testzwecken ab.
So will er den anderen, vor allen Dingen den USA
und ihren Verbündeten Südkorea und Japan, Angst machen.
Angeblich hat das Land mittlerweile eine Wasserstoffbombe
Und auch die entsprechenden Trägerraketen.
Aber könnte Kim seine Bombe eigentlich einsetzen?
Klar ist, wenn er eine Bombe wirft, werden die USA das Land vernichten.
Klar ist aber auch,
wenn die Amerikaner die Atomanlagen durch Luftangriffe zerstören,
dann könnte der Gegenschlag mit Granatwerfern
Mio. Menschen in Südkorea töten.
Ihr seht, das Problem ist kompliziert,
die Situation angespannt.
China will nicht, dass Nordkorea zusammenbricht.
Erst mal wegen der humanitären Katastrophe.
Aber auch, weil bei einer Vereinigung mit dem Süden
die USA mehr Einfluss in der Region gewinnen würden.
Aber China will, ebenso wie Russland, keine Atommacht Nordkorea.
Denn dann könnte Japan vielleicht auch Atomwaffen bauen,
um sich abzusichern.
Vor allem will China nicht, dass Kim in die Ecke gedrängt wird.
So dass er vielleicht aus Verzweiflung die Bombe schmeißt.
Also muss irgendwie verhandelt werden.
Der Status quo soll aufrechterhalten werden.
Dass es zwei koreanische Staaten gibt,
die nebeneinander existieren.
Dass in Nordkorea eine brutale,
kommunistisch angehauchte Diktatur regiert.
Dass man viele Jahre immer wieder winzige Schritte aufeinander zugeht.
US-Präsident Donald Trump versucht es zunächst mit Drohen.
Dann startet er eine Charme-Offensive gegenüber Kim.
Echte Ergebnisse gibt es bisher nicht.
Das Wichtigste ist aber, dass man im Gespräch bleibt.
Und dass niemand eine Kurzschluss-Aktion durchzieht.
Die Nordkorea-Frage bleibt sicher noch länger
eines der schwierigsten und gefährlichsten Probleme der Welt.
Was denkt ihr? Wie könnte man diese Frage beantworten?
Wie könnte man sie lösen?
Schreibt es gerne unten in die Kommentare.
Neben mir findet ihr ein Video vom Kanal Mr.Wissen2Go,
von meinem Kanal, rund um Nordkorea.
Und hier unten geht es um Mao. Habe ich ja vorhin angekündigt.
Danke euch fürs Zuschauen, bis zum nächsten Mal.
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