Einfach erklärt: Was ist das Grundgesetz?
Summary
TLDRDas Video beschreibt die wichtigsten Aspekte des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Es erklärt, dass das Grundgesetz 1949 verabschiedet wurde, um die Demokratie nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und des Faschismus zu sichern. Die Grundrechte, wie die Menschenwürde und die Meinungsfreiheit, stehen im Mittelpunkt. Artikel 20 betont, dass Deutschland eine Demokratie, Republik, Bundesstaat und Sozialstaat ist. Das Grundgesetz kann nur schwer geändert werden, und bestimmte Artikel, wie Artikel 1 und 20, sind dauerhaft geschützt. Diese Verfassung soll sicherstellen, dass die freiheitliche Republik bestehen bleibt.
Takeaways
- 📜 Die wichtigsten Regeln eines Landes sind in seiner Verfassung festgelegt und gelten als Supergesetz.
- 🇩🇪 Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ist das Grundgesetz, beschlossen am 8. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat.
- 🗳️ Das Grundgesetz wurde von 65 Frauen und Männern, die von den Landtagen gewählt wurden, verabschiedet und trat am 23. Mai 1949 in Kraft.
- 👥 Die Grundrechte stehen an erster Stelle und sichern das gerechte, friedliche Zusammenleben in Deutschland.
- 🙌 Die Würde des Menschen ist unantastbar (Artikel 1) und der Staat muss diese schützen.
- ⚖️ Zu den Grundrechten gehören auch Freiheits- und Gleichheitsrechte wie Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Gleichberechtigung und Glaubensfreiheit.
- 👪 Es gibt besondere Schutzrechte wie den Schutz von Ehe und Familie sowie Pflichten wie die Erziehungspflicht der Eltern.
- 📜 Artikel 20 legt fest, dass Deutschland eine Demokratie, ein Bundesstaat und ein Sozialstaat ist.
- 🚫 Artikel 1 und 20 des Grundgesetzes können nicht geändert werden, da sie als unveränderlich gelten.
- 🔏 Über 60 Änderungen wurden am Grundgesetz vorgenommen, aber bestimmte fundamentale Prinzipien bleiben unangetastet.
Q & A
Was ist die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland?
-Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ist das Grundgesetz, das am 8. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat beschlossen wurde.
Welche zentrale Botschaft stand hinter dem Grundgesetz bei seiner Entstehung?
-Die zentrale Botschaft des Grundgesetzes war, dass der Mensch vor dem Staat kommen soll, was sich in den Grundrechten widerspiegelt.
Welche Bedeutung hat Artikel 1 des Grundgesetzes?
-In Artikel 1 heißt es: 'Die Würde des Menschen ist unantastbar.' Das bedeutet, dass jeder Mensch einen eigenen Wert hat, der geachtet werden muss, und dass der Staat diese Würde schützen muss.
Welche Grundrechte sind im Grundgesetz verankert?
-Zu den Grundrechten gehören unter anderem das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie Meinungsfreiheit.
Welche Pflichten ergeben sich aus dem Grundgesetz für die Bürgerinnen und Bürger?
-Eine der Pflichten betrifft Eltern, die zur Pflege und Erziehung ihrer Kinder verpflichtet sind.
Was regelt Artikel 20 des Grundgesetzes?
-Artikel 20 legt fest, dass Deutschland eine Demokratie, eine Republik, ein Bundesstaat, ein Sozialstaat und ein Rechtsstaat ist. Zudem heißt es dort, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht.
Was bedeutet es, dass Deutschland ein Sozialstaat ist?
-Ein Sozialstaat bedeutet, dass Deutschland auf soziale Sicherheit und sozialen Ausgleich bedacht sein muss.
Wie können Änderungen am Grundgesetz vorgenommen werden?
-Änderungen am Grundgesetz können nur durch die Zustimmung von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages und des Bundesrates erfolgen. Es gab bereits über 60 Änderungen.
Welche Artikel des Grundgesetzes sind nicht änderbar?
-Artikel 1 und Artikel 20 des Grundgesetzes sind nicht änderbar und gelten sozusagen für die Ewigkeit.
Warum sind Artikel 1 und 20 des Grundgesetzes unveränderlich?
-Die Unveränderlichkeit von Artikel 1 und 20 wurde eingeführt, um sicherzustellen, dass die freiheitliche Republik nicht scheitern kann, was aus den historischen Erfahrungen mit dem Faschismus resultiert.
Outlines
📜 Die Verfassung und ihre Entstehung
Die Verfassung eines Landes ist das wichtigste Gesetz, das alle staatlichen Einrichtungen und anderen Gesetze befolgen müssen. In Deutschland ist dies das Grundgesetz, das am 8. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat in Bonn beschlossen wurde. Dieser bestand aus 65 gewählten Vertretern und fünf beratenden Mitgliedern aus Berlin. Am 23. Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft. Es umfasst eine Präambel, Grundrechte und Regelungen zur staatlichen Organisation. Die Entstehung des Grundgesetzes wurde von den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und der Nazi-Diktatur geprägt. Es sollte ein gerechtes und friedliches Zusammenleben ermöglichen, wobei der Mensch im Mittelpunkt stehen sollte. Daher wurden die Grundrechte an den Anfang des Grundgesetzes gesetzt.
⚖️ Die Grundrechte: Schutz der Würde und Freiheit
Die Grundrechte im Grundgesetz sind das Herzstück der Verfassung. Artikel 1 betont die Unantastbarkeit der Menschenwürde, was bedeutet, dass jeder Mensch einen eigenen Wert hat und vom Staat geschützt werden muss. Zu den Grundrechten gehören außerdem Freiheits- und Gleichheitsrechte wie die freie Persönlichkeitsentfaltung, Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichberechtigung, Glaubens- und Meinungsfreiheit sowie Versammlungs- und Berufsfreiheit. Auch das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis wird geschützt, selbst in der digitalen Welt. Neben den Rechten gibt es auch Pflichten, etwa die Pflicht der Eltern zur Pflege und Erziehung ihrer Kinder.
🛡️ Demokratie, Bundesstaat und Sozialstaat
Artikel 20 des Grundgesetzes ist besonders bedeutend. Er legt fest, dass Deutschland eine Demokratie ist, in der alle Staatsgewalt vom Volk ausgeht, und dass es sich um eine Republik und einen Bundesstaat handelt. Zudem ist Deutschland ein Sozialstaat, der für soziale Sicherheit und Ausgleich sorgen muss, und ein Rechtsstaat, in dem staatliches Handeln immer an Recht und Gesetz gebunden ist. Damit ist staatliche Willkür ausgeschlossen. Das Grundgesetz regelt auch die staatlichen Gewalten und ihre Aufgaben, etwa die Zuständigkeiten von Bund und Ländern sowie die Gesetzgebung, für die der Bundestag und der Bundesrat zuständig sind.
🔒 Die Beständigkeit des Grundgesetzes
Das Grundgesetz lässt sich nicht leicht ändern: Mindestens zwei Drittel der Bundestags- und Bundesratsmitglieder müssen zustimmen. Dennoch gab es bereits mehr als 60 Änderungen. Allerdings gibt es Regelungen, die unveränderlich sind, wie Artikel 1 und Artikel 20, die für die Ewigkeit gelten. Dies ist eine Konsequenz aus der deutschen Geschichte, um das Scheitern der freiheitlichen Republik zu verhindern. Das allererste Exemplar des Grundgesetzes von 1949 wird im Tresor des Deutschen Bundestages aufbewahrt.
Mindmap
Keywords
💡Verfassung
💡Grundgesetz
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💡Artikel 20
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💡Rechtsstaat
💡Bundesstaat
💡Änderung des Grundgesetzes
💡Parlamentarischer Rat
Highlights
Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ist das Grundgesetz und wurde am 8. Mai 1949 beschlossen.
Das Grundgesetz trat am 23. Mai 1949 in Kraft und besteht aus einer Präambel, den Grundrechten und mehreren Teilen zur Staatsorganisation.
Die Bürger Deutschlands erlebten die schrecklichen Erfahrungen des Krieges und des Faschismus, was das Grundgesetz stark prägte.
Eine zentrale Botschaft des Grundgesetzes ist, dass der Mensch vor dem Staat kommt.
Die Grundrechte sind das Rückgrat des Grundgesetzes und stehen auf den ersten Seiten.
Artikel 1 erklärt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, was bedeutet, dass jeder Mensch einen eigenen Wert hat und der Staat die Pflicht hat, diese Würde zu schützen.
Zu den Grundrechten gehören das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichberechtigung der Geschlechter und Meinungsfreiheit.
Auch der Schutz von Ehe und Familie sowie das Eigentumsrecht gehören zu den Grundrechten.
Eltern haben die Pflicht zur Pflege und Erziehung ihrer Kinder, was ebenfalls im Grundgesetz verankert ist.
Artikel 20 des Grundgesetzes erklärt Deutschland zur Demokratie, in der alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht.
Deutschland ist laut Grundgesetz auch eine Republik, ein Bundesstaat und ein Sozialstaat.
Der Rechtsstaatliche Grundsatz des Grundgesetzes schließt staatliche Willkür aus, da alle Handlungen an Recht und Gesetz gebunden sind.
Die Gesetzgebung des Bundes liegt primär beim Bundestag und Bundesrat, sofern das Grundgesetz nichts anderes bestimmt.
Änderungen des Grundgesetzes sind nur schwer möglich und erfordern eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag und Bundesrat.
Artikel 1 und Artikel 20 des Grundgesetzes sind unveränderlich, um die freiheitliche Ordnung Deutschlands zu schützen.
Transcripts
Die wichtigsten Regeln eines Landes
stehen in seiner Verfassung.
Sie sind eine Art Supergesetz,
an die sich alle staatlichen Einrichtungen
zu halten haben.
Auch alle anderen Gesetze
müssen damit in Einklang stehen.
Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland
ist das Grundgesetz.
Es wurde am 8. Mai 1949 beschlossen.
Und zwar vom Parlamentarischen Rat in Bonn.
Das waren 65 Frauen und Männer
unterschiedlicher Parteien,
die von den damals elf Landtagen
gewählt worden waren.
Hinzu kamen fünf Vertreter Berlins
als beratende Mitglieder.
Wenige Tage später, am 23. Mai 1949,
trat das Grundgesetz in Kraft.
Es besteht aus einer feierlichen Einleitung,
Präambel genannt,
den Grundrechten
und mehreren Teilen über
die Organisation unseres Staates.
Um zu verstehen, warum das Grundgesetz so ist, wie es ist,
müssen wir eine kleine Zeitreise unternehmen.
1949 - Das Ende des Zweiten Weltkrieges
liegt erst vier Jahre zurück.
Deutschland ist zerstört, geteilt und gezeichnet
von den schrecklichen Erfahrungen des Krieges
und der Zeit des Faschismus.
Die Bürger haben die Führerideologie der Nazis
und deren totalitären Machtanspruch nicht vergessen.
In dieser Situation machen sich
die Mütter und Väter des Grundgesetzes
an den Text.
Er soll ein gutes, gerechtes
und friedliches Zusammenleben aller Menschen
in Deutschland beschreiben.
Vor dem Staat soll der Mensch kommen,
so lautete die zentrale Botschaft damals.
Daraus erwuchsen die Grundrechte,
die buchstäblich vor allem anderen stehen
und sich gleich auf den ersten Seiten finden.
Die Bürgerinnen und Bürger können sich
gegenüber dem Staat auf diese Rechte unmittelbar berufen
Sie sind das Rückgrat des Grundgesetzes
Sie bilden die Werteordnung unseres Landes.
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Heißt es in Artikel 1
Das bedeutet, dass jeder Mensch
seiner Selbst Willen
einen Wert hat und Achtung verdient.
Und der Staat alles tun muss,
was in seiner Macht steht,
um die Würde des Menschen zu schützen.
Es folgen die Freiheits- und Gleichheitsrechte der Bürger
Das sind zum Beispiel das Grundrecht
auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit,
auf die Gleichheit vor dem Gesetz,
die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen,
die Glaubens- und Gewissensfreiheit
und die Meinungsfreiheit.
Zu den Grundrechten gehören auch die Versammlungsfreiheit,
das Recht auf freie Berufswahl,
auch das heutzutage etwas altmodisch anmutende
Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis,
Das aber auch in der digitalen Welt seine Gültigkeit behält.
Bei den Grundrechten finden sich auch Schutzrechte.
Der besondere Schutz für Ehe und Familie etwa
oder der Schutz fürs Eigentum.
Im ersten Teil des Grundgesetzes stehen
jedoch nicht nur Rechte,
sondern auch einige Pflichten,
an die sich jeder halten muss.
Eine der Pflichten betrifft Eltern.
Sie haben die Pflicht zur Pflege
und Erziehung ihrer Kinder.
Im Anschluss an die Grundrechte folgt
ein ganz besonderer Artikel im Grundgesetz:
Artikel 20.
Darin steht, dass Deutschland eine Demokratie ist.
Wörtlich heißt es dort:
ãAlle Staatsgewalt geht vom Volke aus.Ò
Dort steht auch, dass Deutschland eine Republik ist.
Also kein Königreich.
Und dass Deutschland ein Bundesstaat ist.
Das heißt, dass es Bundesländer geben muss.
In Artikel 20 steht außerdem,
dass Deutschland ein Sozialstaat ist.
Also auf soziale Sicherheit
und sozialen Ausgleich bedacht sein muss.
Und ein Rechtsstaat:
Das bedeutet, dass alles, was staatliche Einrichtungen
in Deutschland tun,
an Recht und Gesetz gebunden ist.
Staatliche Willkür ist damit ausgeschlossen.
Wer im Grundgesetz weiterblättert,
Der findet die Regeln, nach denen Deutschland aufgebaut ist.
Welche Staatsgewalten es gibt
und was ihre jeweiligen Aufgaben sind.
Da geht es etwa um den Bund und die Länder
Die Bundesregierung, den Bundespräsidenten,
die Gerichte, Finanzen, Verwaltung und so weiter.
Zum Beispiel steht da auch,
dass in erster Linie die Bundesländer
für die Gesetzgebung zuständig sind
insofern das Grundgesetz nichts anderes besagt.
Zur Gesetzgebung des Bundes sind
der Bundestag und Bundesrat berufen.
Ändern lässt sich die Verfassung nicht so einfach.
Die Väter und Mütter des Grundgesetzes
haben dafür hohe Hürden eingebaut.
Mindestens zwei Drittel der Mitglieder des Bundestages
und des Bundesrates müssen zustimmen.
Und dennoch gab es schon mehr als
60 Änderungen des Grundgesetzes.
Aber Achtung!
Es gibt auch Regelungen,
die nicht geändert werden können.
Artikel 1 und Artikel 20 gelten sozusagen für die Ewigkeit.
Das hat eben mit unserer Geschichte zu tun.
Unsere freiheitliche Republik
sollte nicht mehr scheitern können.
Dafür wollten die Mütter und Väter
des Grundgesetztes sorgen.
Und so sieht das allererste Exemplar
des Grundgesetzes von 1949 aus.
Es liegt in einem Tresor des Deutschen Bundestages.
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