The Castrati: A dark corner in music history

Summary

In dieser Episode von Early Music Sources beleuchten Elam Rotem, Lisandro Abadie und Tim Braithwaite die tragische Geschichte der Castrati, Männer, die vor der Pubertät kastriert wurden, um ihre hohen Stimmen zu bewahren. Diese Praxis war zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert weit verbreitet und führte dazu, dass viele dieser Jungen als Außenseiter lebten, obwohl sie in Kirchen und Opern sehr gefragt waren. Der Podcast diskutiert die körperlichen und sozialen Konsequenzen der Kastration sowie die Gründe für diese drastische Entscheidung. Schließlich wird die Vermächtnis der letzten Castrati, insbesondere Alessandro Moreschi, gewürdigt, dessen seltene Aufnahmen einen Einblick in dieses dunkle Kapitel der Musikgeschichte geben.

Takeaways

• 😀 Im Zeitraum vom 16. bis 19. Jahrhundert wurden viele Jungen kastriert, um ihre Stimmen zu bewahren. Diese Jungen, bekannt als Castrati, trugen erheblich zur Kirchen- und Opernmusik bei.
• 😀 Die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts suchte in Italien nach neuen Sängerformen, was zur Popularität der Castrati führte, die eine hohe Stimme und erwachsene musikalische Fähigkeiten kombinieren konnten.
• 😀 Die physische und soziale Kosten der Kastration waren enorm; die Jungen wurden oft aus der Gesellschaft ausgeschlossen und lebten ein Leben, das von der Musik dominiert wurde.
• 😀 Berichte über die Erfahrungen junger Jungen, die zur Kastration gedrängt wurden, zeigen, dass Armut und der Wunsch nach einem besseren Leben große Motivationen für diese drastische Entscheidung waren.
• 😀 Viele Castrati erlebten ein rigoroses Training, um ihre Gesangsfähigkeiten zu perfektionieren, was beinhaltete, dass sie strenge Übungs- und Studienroutinen befolgten.
• 😀 Berühmte Castrati wie Farinelli wurden für ihre außergewöhnliche Stimmkraft und Virtuosität gefeiert, und ihre Stimmen wurden oft als überlegen im Vergleich zu anderen Sängerinnen und nicht kastrierten Sängern beschrieben.
• 😀 Techniken wie die 'messa di voce' waren entscheidend für die Ausdruckskraft der Castrati und wurden als zentrale Elemente ihrer Performances angesehen.
• 😀 Trotz ihrer Erfolge erlitten viele Castrati soziale Stigmatisierung und wurden aufgrund ihrer Erscheinung und ihrer besonderen Umstände verspottet.
• 😀 Die katholische Kirche spielte eine ambivalente Rolle, indem sie Castrati beschäftigte, aber gleichzeitig die Praktiken der Kastration offiziell missbilligte.
• 😀 Der letzte bekannte Castrato, Alessandro Moreschi, machte in den frühen 1900er Jahren Aufnahmen, die einen Einblick in die gesanglichen Eigenschaften dieser außergewöhnlichen Sänger geben.

Q & A

Was sind Castrati und warum wurden sie in der Musikgeschichte gesucht?

Castrati sind Männer, die in ihrer Kindheit kastriert wurden, um ihre hohe Stimme bis ins Erwachsenenalter zu bewahren. Diese Praktik wurde zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in Italien populär, da Castrati als außergewöhnliche Sänger galten und oft in katholischen Kirchen und auf der Opernbühne auftraten.

Welche physischen und sozialen Konsequenzen hatte die Kastration für die Jungen?

Die Kastration führte zu physischen Veränderungen wie abnormal langen Gliedmaßen, breiten Brustkästen und dem Verlust der Fähigkeit, Gesichtsbehaarung zu entwickeln. Sozial wurden sie zu Ausgestoßenen, da sie nicht heiraten konnten und oft unter dem Druck standen, Sänger zu werden, unabhängig von ihren persönlichen Wünschen.

Wie wurden Castrati in der Gesellschaft des 16. Jahrhunderts wahrgenommen?

Castrati wurden als wertvolle Sänger angesehen, die eine wichtige Rolle in der polyphonen Musik der Zeit spielten. Sie waren besonders in Italien gefragt, wo ihre Kastration trotz rechtlicher Verbote praktiziert wurde.

Wie kam es zur Entscheidung, einen Jungen zu kastrieren?

Die Entscheidung zur Kastration wurde oft von Eltern, Lehrern oder anderen Erwachsenen getroffen, die das gesangliche Talent des Jungen erkannten. Oft wurden die Jungen von ihren Familien dazu gedrängt, diese Entscheidung zu akzeptieren, da sie auf eine Karriere als Sänger hofften.

Welche Rolle spielten Castrati im Opernleben des 17. Jahrhunderts?

Im 17. Jahrhundert spielten Castrati eine zentrale Rolle in der italienischen Oper, da Frauen auf der Bühne nicht erlaubt waren. Ihre stimmlichen Fähigkeiten und ihre technische Virtuosität machten sie zu gefragten Solisten.

Was waren einige der einzigartigen Gesangstechniken der Castrati?

Castrati beherrschten Techniken wie die 'messa di voce', bei der die Lautstärke eines einzelnen Tons allmählich gesteigert und dann wieder verringert wird. Diese Technik wurde als essenziell für die emotionale Ausdruckskraft in der Musik angesehen.

Gab es eine gesellschaftliche Kritik an der Praxis der Kastration?

Ja, bereits im 17. Jahrhundert gab es starke Einwände gegen die Kastration von Jungen, die als unmenschlich und grausam angesehen wurde. Auch Schriftsteller wie Jean-Jacques Rousseau kritisierten diese Praktiken.

Wie verlief der Rückgang der Kastraten in der Musik im 19. Jahrhundert?

Der Rückgang der Kastraten begann, als im 19. Jahrhundert das Verbot für Frauen, auf der Opernbühne aufzutreten, aufgehoben wurde. Bis 1824 wurden keine neuen Kastraten mehr für musikalische Zwecke kastriert, und die Praxis verschwand allmählich.

Wer waren einige der bekanntesten Castrati und was zeichnet sie aus?

Bekannte Castrati sind Carlo Broschi, bekannt als Farinelli, und Domenico Mustafà. Farinelli wurde für seine außergewöhnliche Stimmkraft und Virtuosität berühmt, während Mustafà als letzter Castrato in der Sixtinischen Kapelle diente.

Wie wird die Musik der Castrati heute wahrgenommen und dokumentiert?

Die Musik der Castrati wird heute durch historische Aufnahmen, wie die von Alessandro Moreschi, und durch die Untersuchung von Musiktheorie und -praxis der damaligen Zeit dokumentiert. Es wird versucht, die emotionale und technische Tiefe ihrer Darbietungen zu verstehen.