Innovationspreis NRW 2014, Kategorie "Ehrenpreis"
Summary
TLDRProfessor Doktor Wilhelm Heitmeyer, Gründer des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, gilt als Deutschlands bekanntester Konfliktforscher. Das Institut entstand 1992 im Zenit von Gewalt gegen Migranten und Asylbewerber. Trotz Widerständen wurde die Idee eines kontinuierlichen Forschungsinstituts verwirklicht. Heitmeyer hat nationale und internationale Netzwerke aufgebaut und das empirische Langzeitprojekt 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' ins Leben gerufen, das die Abwertung schwacher Gruppen in der Gesellschaft erfasst. Seine Arbeit hat große öffentliche Aufmerksamkeit erzielt und ihn zu einem gefragten Experten gemacht. Nach dem Rückzug aus der Leitung des Instituts bleibt er als Senior Research Professor tätig und betont den Wissenstransfer, insbesondere in ärmere Länder, durch die Beteiligung junger Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern.
Takeaways
- 🎓 Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer ist der Gründer des Institutes für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld und gilt als Deutschlands bekanntester Konfliktforscher.
- 🚒 Die Idee zu dem Institut entstand 1992, im Zenit der Gewalt gegen Migranten und Asylbewerber, als Heitmeyer und sein Team als 'Feuerwehr-Forscher' reagierten, wenn es 'brannte'.
- 🛠 Trotz Widerständen und der Kritik, dass Gewaltforschung nur 'Zeitgeist' sei, wurde das Institut gegründet, um kontinuierlich auf die Gesellschaftliche Gewalt zu fokussieren.
- 🏢 Heute beschäftigen etwa 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie 25 studentische Hilfskräfte am Institut, das von Heitmeyer gegründet und geleitet wurde.
- 🔍 Das Schwerpunktthema des Instituts war das empirische Langzeitprojekt 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit', das die Abwertung schwacher Gruppen in der Gesellschaft erforscht.
- 🏷️ Der Begriff 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' ist absichtlich sperrig gewählt, um über die Diskriminierung und Abwertung aufgrund der Gruppenzugehörigkeit nachzudenken.
- 🌐 Heitmeyer hat nationale und internationale Netzwerke aufgebaut und ist zu einem gefragten Experten und Interviewpartner geworden.
- 🔬 Das Institut ist auch in der öffentlichen Wissenschaft tätig, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sein Wissen zu vermitteln.
- 📚 Vor einem Jahr hat Heitmeyer die Leitung des Instituts abgeben, wird aber weiterhin als Senior Research Professor engagiert sein.
- 🌍 Die Arbeit des Instituts ist von dauerhafter Bedeutung, da es nie eine gewaltfreie Gesellschaft gab und die Gewalt in unterschiedlichen Formen immer präsent ist.
- 📘 Heitmeyer legt großen Wert auf den Wissenstransfer, besonders in ärmere Länder, und unterstützt das Centre of International Finance Research sowie das International Journal of Conflict in Mainz.
- 🏆 Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer erhält den Ehrenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für seine herausragende Arbeit und seinen Beitrag zur Konflikt- und Gewaltforschung.
Q & A
Wer ist Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer?
-Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer ist der Gründer des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und gilt als Deutschlands bekanntester Konfliktforscher.
Wann entstand die Idee zum Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung?
-Die Idee entstand 1992 auf dem Höhepunkt der Gewalt gegen Migranten und Asylbewerber.
Was war das Hauptargument gegen die Gründung des Instituts?
-Einige argumentierten, dass die Gründung eines Instituts für Gewaltforschung reine Zeitgeist sei und übersehen, dass die gesamte Menschheitsgeschichte von Gewalt durchzogen ist.
Wie hat Professor Heitmeyer die Widerstände gegen die Gründung des Instituts bewältigt?
-Er verfolgte freundlich und bestimmt seine Ideen, errichtete Strukturen und schuf nationale und internationale Netzwerke.
Wie viele Menschen sind heute im Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung beschäftigt?
-Heute sind etwa 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie 25 studentische Hilfskräfte im Institut beschäftigt.
Was ist das Hauptthema der Arbeit im Institut?
-Das Hauptthema der Arbeit ist das empirische Langzeitprojekt 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit'.
Was bedeutet der Begriff 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit'?
-Der Begriff bezeichnet die Abwertung von schwachen Gruppen in der Gesellschaft, bei der Menschen allein aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit diskriminiert werden.
Welche Gruppen werden in der 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit'-Forschung hervorgehoben?
-Migranten, Muslime, Homosexuelle, Behinderte oder Obdachlose sind Beispiele für Gruppen, die in dieser Forschung hervorgehoben werden.
Warum hat Professor Heitmeyer die Leitung des Instituts abgeben?
-Er hat die Leitung des Instituts abgegeben, wird sich aber weiter als Senior Research Professor engagieren.
Was hat Professor Heitmeyer nach dem Rückzug aus der Leitung des Instituts geplant?
-Er plant, weiterhin als Senior Research Professor zu engagieren und sein Wissen dort weiterzugeben, wo es besonders gebraucht wird, einschließlich des Centre of International Finance Research und des International Journal of Conflict in Mainz.
Welche Bedeutung hat der Wissenstransfer für Professor Heitmeyer?
-Der Wissenstransfer liegt ihm besonders am Herzen, da er sein Wissen dort weitergeben möchte, wo es besonders gebraucht wird, und auch wissenschaftliche Informationen für Wissenschaftler aus ärmeren Ländern zugänglich machen möchte.
Welche Auszeichnung hat Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer erhalten?
-Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer hat den Ehrenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten.
Outlines
🎓 Gründung und Bedeutung des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer, der Gründer des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, ist als Deutschlands bekanntester Konfliktforscher bekannt. Das Institut entstand 1992 im Zentrum der Gewalt gegen Migranten und Asylbewerber, als eine Art 'Feuerwehr' für die Forschung. Trotz Widerständen, die argumentierten, dass Gewaltforschung lediglich dem Zeitgeist folgt, hat Heitmeyer sein Ziel verfolgt, ein dauerhaftes Institut zu gründen. Das Hauptprojekt des Instituts war die Untersuchung von 'gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit', die die Abwertung schwacher Gruppen in der Gesellschaft beinhaltet. Diese Arbeit hat große öffentliche Aufmerksamkeit erzielt und Heitmeyer als Experten in der Öffentlichkeit etabliert. Das Institut ist auch aktiv in der Öffentlichkeit, um Wissenschaft für die Gesellschaft zugänglich zu machen, und arbeitet mit jungen Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern zusammen, um ihre Forschungskompetenzen zu entwickeln.
🏆 Ehrenpreis für Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer
Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer wurde mit dem Ehrenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Dieser Preis zeichnet ihn für seine bahnbrechende Arbeit und seinen Beitrag zur Konflikt- und Gewaltforschung aus. Sein Engagement und seine wissenschaftlichen Leistungen haben einen bedeutenden Einfluss auf die Gesellschaft und die Wissenschaft gehabt.
Mindmap
Keywords
💡Wilhelm Heitmeyer
💡Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
💡Gewalt gegen Migranten und Asylbewerber
💡Feuerwehr-Forscher
💡Gesellschaftliche Gewalt
💡Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
💡Öffentliche Wissenschaft
💡Wissenstransfer
💡Internationale Zusammenarbeit
💡Ehrenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
Highlights
Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer ist der Gründer des Institutes für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und gilt als Deutschlands bekanntester Konfliktforscher.
Die Idee zum Institut entstand 1992 im Zenit der Gewalt gegen Migranten und Asylbewerber.
Heitmeyer und sein Team agierten wie 'Feuerwehrforscher', die in Krisenzeiten angerufen wurden und in ruhigeren Zeiten wieder abgeblendet.
Gegensätze Argumente zur Gründung des Instituts, die Gewaltforschung als 'Zeitgeist' abwertend, haben übersehen, dass die Menschheitsgeschichte von Gewalt geprägt ist.
Wilhelm Heitmeyer hat konsequent seine Ideen verfolgt, Strukturen aufgebaut und nationale und internationale Netzwerke geschaffen.
Heutzutage beschäftigen etwa 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie 25 studentische Hilfskräfte am Institut.
Das Schwerpunktthema des Instituts ist das empirische Langzeitprojekt 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit'.
Der Begriff 'Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' soll überlegt und reflektiert werden, um die Abwertung schwacher Gruppen in der Gesellschaft zu untersuchen.
Heitmeyer und das Institut haben Aufmerksamkeit durch ihre Arbeit an der Gesellschaft und die Öffentlichkeit geweckt.
Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen haben zu einer öffentlichen Diskussion und zu Heitmeyer als gefragtem Experten geführt.
Das Institut ist auch in der Verantwortung der öffentlichen Wissenschaft tätig, indem es in vielen Institutionen Vorträge hält.
Heitmeyer hat im vergangenen Jahr die Leitung des Instituts abgeben, wird aber weiterhin als Senior Research Professor engagiert sein.
Die Arbeit des Instituts ist eine dauerhafte Aufgabe, da es nie eine gewaltfreie Gesellschaft gab und es auch nicht geben wird.
Heitmeyer legt großen Wert auf den Wissenstransfer und möchte sein Wissen dort weitergeben, wo es am meisten gebraucht wird.
Das Centre of International Finance Research und das International Journal of Conflict in Mainz sind Beispiele für den Wissenstransfer.
Das Institut arbeitet auch mit jungen Wissenschaftlern aus Ländern wie Ägypten, Pakistan, Nigeria, Peru und El Salvador zusammen.
Professor Doktor Wilhelm Heitmeyer erhält den Ehrenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für seine herausragende Arbeit.
Transcripts
professor doktor wilhelm heitmeyer ist
gründer des institutes für
interdisziplinäre konflikt und
gewaltforschung der universität
bielefeld und deutschlands wohl
bekanntester konfliktforscher die idee
zu dem instituts entstand 1992 auf dem
höhepunkt der gewalt gegen migranten
gegen asylbewerber
denn wir waren gewissermaßen feuerwehr
forscher wenn es brannte wurden wir
angeknipst und wenn ruhe einkehrte
wurden wir gewissermaßen wieder
abgeschaltet und daraus ist dann die
idee entstanden das auf kontinuität zu
stellen
bezogen auf die gründung des instituts
muss man sagen dass es viele widerstände
dagegen gegeben hat weil so argumente
kam die gründung eines instituts für
gewaltforschung das ist doch alles
zeitgeist diejenigen die so argumentiert
haben haben offensichtlich völlig
übersehen dass die genannten ganze
menschheitsgeschichte von gewalt
durchzogen ist und wir bis zu dem
zeitpunkt in deutschland kein institut
hatten was ich auch immer
gesellschaftliche gewalt konzentriert
wilhelm heitmeyer hat ebenso freundlich
wie bestimmt seine ideen verfolgt
strukturen aufgebaut und nationale und
internationale netzwerke geschaffen
heute sind etwa 40 wissenschaftlerinnen
und wissenschaftler und 25 studentische
hilfskräfte am institut beschäftigt
den schwerpunkt der arbeit bildete das
empirische langzeitprojekt
gruppenbezogene menschenfeindlichkeit
der begriff gruppenbezogene
menschenfeindlichkeit ist ja etwas
sperrig aber das ist durchaus
beabsichtigt dass man darüber nachdenkt
was kann denn das sein und es ist die
abwertung von schwachen gruppen in der
gesellschaft wobei die menschen allein
auf ihre aufgrund ihrer
gruppenzugehörigkeit in dieser abwertung
in diese diskriminierung hineingeraten
sein dass migranten sein dass muslime
sein dass homosexuelle sein dass
behinderte oder obdachlose und dort
wollen wir in die gesellschaft hinein
leuchten um gewissermaßen und selbst uns
bürgern den spiegel vorzuhalten denn wir
müssen ja damit rechnen dass etwa
rechtsextreme gruppen sich aus diesen
einstellungsmuster bedienen
die mitunter ausgesprochen unbequemen
ergebnisse die deutschen zustände
sorgten für eine große öffentliche
aufmerksamkeit und machten professor
heitmeier zu einem gefragten
interviewpartner und experten
darüber hinaus geht es natürlich auch um
das was wir öffentliche wissenschaften
denn das heißt gesellschaftliche
verantwortung von wissenschaft und
deshalb sind wir auch sehr viel
unterwegs in vielen institutionen in
denen wir referate halten vorträge
halten um unser wissen für auch für die
öffentlichkeit europa zu mitte des
vergangenen jahres hat professor
heitmeier die leitungen des institutes
abgegeben
er wird sich aber weiter als senior
research professor engagieren
die arbeit des instituts ist natürlich
eine daueraufgabe einfach deshalb weil
es noch nie eine gewaltfreie
gesellschaft gegeben hat und auch nicht
geben wir das geht nur immer um ein mehr
oder weniger gewalt der wissenstransfer
liegt ihm besonders am herzen so möchte
er sein wissen dorthin weiter geben wo
es besonders gebraucht wird mit dem
centre of international finance research
und dem international journal of
conflict in mainz das ist ein online
journal so dass auch wissenschaftler aus
ärmeren ländern freien zugang zu diesen
wissenschaftlichen informationen
bekommen das scheint uns besonders
wichtig weil ja ausgerechnet in armen
ländern die gewalt auch besonders
ausgeprägt ist dazu gehört auch die
arbeit mit jungen wissenschaftlern und
wissenschaftlerinnen aus
ägypten pakistan nigeria peru und el
salvador
dass dieser und selbst in ihren ländern
erforschen und wir begleiten sie und
versuchen auch kompetenzentwicklung mit
den zumutungen betreiben
der ehrenpreis des landes nordrhein
westfalen geht an professor doktor
wilhelm heitmeyer
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