NS-Literatur / Exilliteratur - Literaturepoche einfach erklärt - Merkmale, Geschichte, Vertreter

Summary

Das Video behandelt die Literatur im nationalsozialistischen Deutschland und die verschiedenen Reaktionen der Autoren auf das Regime. Es wird zwischen Schriftstellern unterschieden, die sich dem System anpassten, und solchen, die ins Exil flüchteten. Die historischen Veränderungen, wie die Bücherverbrennungen von 1933 und die Umgestaltung der Literatur, die stark von nationalsozialistischer Ideologie geprägt war, werden ausführlich erläutert. Exilautoren und 'innere Emigranten' setzten sich auf unterschiedliche Weise mit dem politischen Druck auseinander. Abschließend wird die Nachkriegswahrnehmung dieser Autoren und Werke reflektiert und die Rolle der Literatur als Spiegel der extremen Zeiten betont.

Takeaways

• 😀 Die Zeit nach Hitlers Machtergreifung brachte eine umfassende Umstrukturierung des Literaturbetriebs in Deutschland mit sich.
• 😀 Am 10. Mai 1933 fanden in allen Universitätsstädten Bücherverbrennungen statt, bei denen Werke von unerwünschten Autoren vernichtet wurden.
• 😀 Unliebsame Autoren, darunter jüdische, marxistische, pazifistische und kommunistische Schriftsteller, wurden systematisch ausgegrenzt.
• 😀 Die Reichsschrifttumskammer wurde gegründet, um die Literatur gleichzuschalten; ein sogenannter 'Ariernachweis' war notwendig, um veröffentlichen zu dürfen.
• 😀 In der NS-Zeit veränderten sich die bevorzugten Themen der Literatur: Heimatliteratur, Bauernromane und Kriegsromane wurden zunehmend populär.
• 😀 Frauenliteratur glorifizierte die Rolle der Mutter von vielen Kindern und zeigte ein rückwärtsgewandtes Bild der weiblichen Emanzipation.
• 😀 Viele Autoren, die sich gegen das Regime stellten, flohen ins Exil, was mit vielen bürokratischen und sozialen Schwierigkeiten verbunden war.
• 😀 Exilautoren waren häufig der Gefahr einer Abschiebung ausgesetzt und erlebten die Isolation und Ablehnung in ihren neuen Heimatländern.
• 😀 'Innere Emigranten' blieben in Deutschland und passten sich weitgehend den vorherrschenden Bedingungen an, produzierten aber heimlich oppositionelle Kunst.
• 😀 Die Literatur der NS-Zeit und die Exilliteratur werfen weiterhin moralische und ethische Fragen auf, und nach dem Krieg wurde diese Literatur differenziert betrachtet.

Q & A

Was war der historische Kontext, in dem sich die Menschen nach Hitlers Machtergreifung befanden?

Nach Hitlers Machtergreifung fanden sich viele Schriftsteller und Intellektuelle in einem repressiven Umfeld wieder, das durch die Bücherverbrennungen von 1933 gekennzeichnet war. Autoren, die als unliebsam galten, wie jüdische, marxistische und pazifistische Schriftsteller, wurden verfolgt und aus dem Literaturbetrieb ausgeschlossen.

Was war das Ziel der Bücherverbrennungen 1933?

Das Ziel der Bücherverbrennungen war, unliebsame Literatur zu verbrennen, insbesondere Werke von jüdischen, kommunistischen, pazifistischen und anderen oppositionellen Autoren. Diese Maßnahme sollte die Gleichschaltung des kulturellen Lebens unter dem Nationalsozialismus vorantreiben.

Wie wurde der Literaturbetrieb unter den Nationalsozialisten organisiert?

Der Literaturbetrieb wurde durch die Reichsschrifttumskammer zentralisiert, die eine gleichgeschaltete Veröffentlichung von Literatur kontrollierte. Ein Aria-Nachweis war erforderlich, um Werke zu veröffentlichen. Autoren, die nicht diesem Kriterium entsprachen, durften ihre Werke nicht mehr publizieren.

Welche Veränderungen gab es in den bevorzugten Themen der Literatur in der NS-Zeit?

In der NS-Zeit verschob sich der Fokus der Literatur von den Großstadtromanen der 1920er Jahre hin zu ländlicher und heimatbezogener Literatur, wie Bauernromanen und Siedlerromanen, die den Blut-und-Boden-Mythos propagierten und die Herrlichkeit des ländlichen Lebens betonten.

Welche Rolle spielten Frauen in der Literatur der NS-Zeit?

In der Literatur der NS-Zeit wurde die Rolle der Frauen stark ideologisch geprägt. Frauenromane glorifizierten vor allem die Mütter von vielen Kindern und die traditionelle Rolle der Frau, die im Einklang mit der nationalsozialistischen Ideologie stand.

Was war der Schwerpunkt der Kriegsromane der NS-Zeit?

Kriegsromane in der NS-Zeit verherrlichten den Ersten Weltkrieg und dienten dazu, die Menschen zu ermutigen, sich dem Militär anzuschließen und den nationalsozialistischen Kriegskurs zu unterstützen.

Was war der Zweck der Siedlerromane?

Siedlerromane thematisierten die Einwanderung deutscher Siedler nach Kanada und stellten dar, wie die Deutschen die Natur kontrollieren könnten. Diese Romane trugen zur Verherrlichung der nationalsozialistischen Ideologie bei, die das Konzept des 'Blut und Boden' propagierte.

Wie war die Lage der Exilautoren während des Nationalsozialismus?

Exilautoren, die vor den Nazis ins Ausland fliehen mussten, standen oft vor bürokratischen Hürden und der ständigen Angst vor Abschiebung. Viele von ihnen wurden in den Ländern, in die sie flüchteten, nicht willkommen geheißen und hatten mit Feindseligkeit und politischer Verfolgung zu kämpfen.

Was bedeutet der Begriff 'Innere Emigranten'?

Innere Emigranten bezeichneten Autoren, die trotz ihrer Ablehnung des Nationalsozialismus im Land blieben und sich weitgehend den bestehenden Bedingungen anpassten. Sie produzierten zwar vordergründig systemtreue Literatur, schufen jedoch heimlich oppositionelle Werke, die über Untergrundkanäle verbreitet wurden.

Was war die Hauptkritik an den inneren Emigranten und Exilautoren nach dem Zweiten Weltkrieg?

Nach dem Krieg warf man den inneren Emigranten vor, nicht aktiv gegen die Nazi-Propaganda gekämpft zu haben, während die Exilautoren für ihre Flucht aus Deutschland in der kritischen Phase des Nationalsozialismus kritisiert wurden.