Verhalten erklären: Attribution nach Kelley | Sozialpsychologie mit Prof. Erb

Sozialpsychologie mit Prof. Erb
13 Dec 201812:38

Summary

TLDRIn diesem Video erklärt ein Professor das Kooperationsmodell von Kelley aus der Sozialpsychologie. Das Modell hilft zu verstehen, wie Menschen die Ursachen für Verhalten in ihrem Alltag attribuieren. Es basiert auf drei Variablen: Konsens (wie viele andere in einer ähnlichen Situation handeln), Distinktivität (wie sich eine Person im Vergleich zu anderen verhält) und Konsistenz (ob das Verhalten wiederholt auftritt). Anhand von Beispielen wie dem Abonnieren eines YouTube-Kanals oder Tanzen im Kurs wird das Modell anschaulich erklärt. Zudem wird das Konzept des fundamentalen Attributionsfehlers thematisiert, das zu ungenauen Ursachenzuschreibungen führen kann.

Takeaways

  • 😀 Das Kooperationsmodell von Kelly erklärt, warum Menschen bestimmte Ereignisse in ihrem Alltag beobachten und deren Ursachen verstehen wollen.
  • 😀 Das Modell zielt darauf ab, die Frage 'Warum ist das passiert?' zu beantworten, indem es Menschen hilft, die Kausalität von Ereignissen zu erschließen.
  • 😀 Drei wichtige Variablen im Modell: Konsens (Übereinstimmung der anderen Menschen in einer Situation), Distinktheit (Verhalten gegenüber anderen Objekten) und Konsistenz (Häufigkeit des Verhaltens).
  • 😀 Konsens bedeutet, wie viele Menschen sich in einer bestimmten Situation gleich verhalten. Ein hoher Konsens deutet darauf hin, dass das Verhalten eher an der Situation und nicht an der Person liegt.
  • 😀 Distinktheit beschreibt, wie sich eine Person im Vergleich zu anderen verhält. Wenn jemand nur bei einem speziellen Verhalten auffällt, wird das Verhalten eher der Situation zugeschrieben.
  • 😀 Konsistenz bezieht sich darauf, wie oft ein Verhalten in ähnlichen Situationen wiederholt wird. Eine hohe Konsistenz deutet darauf hin, dass das Verhalten eher an der Person liegt.
  • 😀 Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn eine Person immer auf den Füßen eines Tanzpartners tritt, kann das Verhalten durch die Variablen Konsens, Distinktheit und Konsistenz erklärt werden.
  • 😀 Wenn der Konsens hoch ist, alle also ähnliche Fehler machen, und die Distinktheit hoch ist, dann liegt es wahrscheinlich an der Person, die das Verhalten zeigt.
  • 😀 Das Modell hilft dabei, zwei ideale Attributionen zu verstehen: Die eine, bei der das Verhalten der Person zugeschrieben wird (bei hoher Konsistenz) und die andere, bei der die Ursache in der Situation liegt (bei hohem Konsens).
  • 😀 Ein zentraler Punkt des Modells ist der fundamentale Attributionsfehler, bei dem Menschen die Ursache für ein Verhalten oft bei der Person suchen, anstatt die Situation zu berücksichtigen.
  • 😀 Das Modell ist theoretisch und gibt klare Einsichten in das menschliche Attributionsverhalten, ist jedoch in komplexen oder untypischen Situationen weniger präzise.

Q & A

  • Was ist das Hauptthema des Kooperationsmodells von Kelly?

    -Das Hauptthema des Kooperationsmodells von Kelly ist die Erklärung, warum Menschen bestimmte Verhaltensweisen oder Ereignisse in ihrem Alltag beobachten und wie sie diese Ursachen ermitteln, also die Beantwortung der 'Warum'-Frage.

  • Welche drei Variablen spielen eine zentrale Rolle im Kooperationsmodell von Kelly?

    -Die drei zentralen Variablen im Kooperationsmodell sind: Konsens, Distinktheit und Konsistenz.

  • Was versteht man unter der Konsens-Variable?

    -Die Konsens-Variable bezieht sich darauf, wie viele Menschen sich in einer ähnlichen Situation genauso verhalten wie die beobachtete Person. Ein hoher Konsens bedeutet, dass viele andere das gleiche Verhalten zeigen.

  • Was beschreibt die Distinktheits-Variable im Kooperationsmodell?

    -Die Distinktheits-Variable misst, wie sich die handelnde Person gegenüber anderen ähnlichen Objekten oder Situationen verhält. Wenn die Person in vielen verschiedenen Kontexten das gleiche Verhalten zeigt, ist die Distinktheit niedrig, was auf die Person als Ursache hinweist.

  • Was bedeutet Konsistenz im Kontext dieses Modells?

    -Konsistenz beschreibt, ob das beobachtete Verhalten immer wieder auftritt oder nur einmalig ist. Eine hohe Konsistenz deutet darauf hin, dass das Verhalten regelmäßig gezeigt wird, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es an der Person liegt.

  • Wie würde das Modell das Verhalten einer Person erklären, die in einem Tanzkurs regelmäßig auf die Füße ihrer Tanzpartnerin tritt?

    -Wenn die Konsistenz hoch ist, weil das Verhalten regelmäßig auftritt, und der Konsens niedrig ist, weil nur die Person auf die Füße tritt, könnte das Modell annehmen, dass es an der Person (also dem Tänzer) liegt, dass sie dieses Verhalten zeigt.

  • Wie wird das Verhalten im Beispiel des Tanzens mit hoher Konsistenz und hohem Konsens interpretiert?

    -Wenn sowohl Konsistenz als auch Konsens hoch sind, bedeutet das, dass viele andere Tänzer ebenfalls auf die Füße der Tanzpartnerin treten und die Person selbst regelmäßig das gleiche Verhalten zeigt. In diesem Fall würde man eher sagen, dass es an der Partnerin liegt, also dass sie eine schlechte Tänzerin ist.

  • Was ist der fundamentale Attributionsfehler, der im Modell eine Rolle spielt?

    -Der fundamentale Attributionsfehler beschreibt die Tendenz, das Verhalten einer Person eher ihrer inneren Charaktereigenschaften zuzuschreiben, anstatt die äußeren Umstände oder die Situation zu berücksichtigen.

  • Warum ist das Kooperationsmodell von Kelly wichtig in der Sozialpsychologie?

    -Das Modell ist wichtig, weil es eine theoretische Grundlage dafür bietet, wie Menschen ihre Umwelt interpretieren und Ereignisse in ihrem Alltag erklären, insbesondere in Bezug auf Ursachen von Verhalten und deren Zuschreibung.

  • Welche Bedeutung hat das Kooperationsmodell für die Praxis, besonders in Alltagssituationen?

    -In der Praxis hilft das Modell zu verstehen, warum Menschen bestimmte Ursachen für das Verhalten anderer suchen und wie diese Zuschreibungen in alltäglichen sozialen Interaktionen eine Rolle spielen. Es verdeutlicht, dass Attributionen oft von den Variablen Konsens, Distinktheit und Konsistenz abhängen, was sowohl in positiven als auch in negativen Situationen relevant sein kann.

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